Visa und Honda zeigen selbstzahlendes Auto
Das Internet der Dinge will an unser Konto
Ein Auto, das selbständig Tankrechnungen oder Parkhausgebühren bezahlt? Auf dem Messestand klappt das bereits. Hondas Prototyp kann auch Brötchen und Cola mitbezahlen.
Barcelona - Das „Internet der Dinge“ klingt zweifellos nach einem weiteren Füllwort für schaumschlagende Marketing-Powerpoint-Präsentationen. Für Konzernstrategen rund um den Globus steht dahinter aber mehr als Schaum: Die Vernetzung physischer Gegenstände per Mobilfunk übersetzen sie in unzählige neue Geschäftsmodelle.
Es wird daher keineswegs bei der Armbanduhr bleiben, die per App als Fitnesstrainer dient. Es geht vielmehr um Visionen wie diese: Eine Jacke, die per integriertem Mobilfunk-Modul den Bahnfahrschein ersetzt. Ein Kühlschrank, der seinen Füllzustand scannt und automatisch Lebensmittel nachbestellt. Und natürlich: Das Auto, das selbständig Geld ausgibt. Geld, das Unternehmen gern einnehmen möchten.
An der Schnittstelle all dieser Anwendungen, so sie Einzug in unseren Alltag halten, besteht Bedarf nach sicheren und zuverlässigen digitalen Bezahlsystemen. Kein Wunder also, dass sich die weitgehend virtuelle Finanzwirtschaft besonders für das Internet der Dinge interessiert.
Brötchen und Motoröl
Wie das aussehen könnte, demonstriert auf der Fachmesse „World Mobile Congress“ in Barcelona ein gemeinsamer Prototyp des Kreditkarten-Anbieters Visa und des Autobauers Honda. Die Unternehmen zeigen ein Auto, das seine Tankrechnung selbst bezahlt – per App-basierter, virtueller Kreditkarte.
Die Visa-App ist Bestandteil der Bordunterhaltung und erfährt vom Bordcomputer, wann der Autofahrer tanken muss. Sie lotst ihn dann zur nächsten Tankstelle, berechnet selbständig den Preis für die benötigte Menge Benzin und begleicht direkt online die Rechnung.
Der Fahrer muss nicht mehr aussteigen - vorausgesetzt, es gibt an der Tankstelle einen Tankwart und ein digitales Gegenstück zur Kreditkarten-App. Zusätzlich erlaubt die Demo-App auch, das Inventar der Tankstelle zu durchstöbern. Noch ein Brötchen dazu oder eine Flasche Motoröl? Kein Problem.
Der Bezahlvorgang läuft über die Server von Visa, abgesichert über ein Token des Kreditkartenherstellers. Auf der Technikmesse sieht das einfach aus, aber in der Realität der wirklichen Dinge ist es natürlich etwas komplizierter. Tankstellen, Parkhäuser, Drive-in und andere Dienstleister müssten sich zunächst auf einen Standard einigen und dann ihre Einrichtungen damit ausstatten. Gleiches gilt für Autohersteller und IT-Anbieter.
Klar ist jedoch: Industrien aller Branchen meinen es äußerst ernst mit dem „Internet der Dinge“. Und werden nicht ruhen bis die Dinge, die uns täglich umgeben, selbständig unser Konto belasten. Fast so selbständig, wie das heute schon Versicherungen und Vermieter per Einzugsermächtigung tun.
Quelle: engadget
Damit muss man an der Radarfalle nicht mal mehr anhalten. Auch bei stationären Blitzern, eben geblitzt, schon bezahlt.
Weiter gehts...
Da werden die ersten Betrüger wohl schon mit den Hufen scharren, die dann einfach eine Tankrechnung simulieren und das Geld vollautomatisch auf ihr Konto überwiesen bekommen 😉
Wenn die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen am Start sind (und ich nach wie vor trotzdem die Möglichkeit habe, auch Bar zu bezahlen) - warum nicht? Wenn ich nicht mehr an die überfüllte Kasse laufen muss, sondern nach dem Tanken nur noch auf dem Display meines Autos den Bezahlvorgang bestätigen muss, fände ich das eine feine Sache.
(Aber wir sind ja hier auf Motor-Talk, da haben wir mit Fortschritt nix am Hut und finden, dass der ganze neumodische Scheiß nix im Auto verloren hat und dass früher sowieso alles besser war.... )
Nee, nee Leute. Jetzt stimmt es wirklich: Früher war alles besser.
Werde ich mit knapp 40 alt, oder werde ich spießig oder...
Aber das will ich NICHT. Klar ist es schön, mit Karte zu tanken, aber die möchte ich trotzdem selber der Kassierin/Kassierer reichen.
Wie schon einer schrieb, damit wird eine ganz neue Masche des Betruges möglich.
Genauso möchte ich meine Brötchen oder sonst was bar bezahlen. Wer soll denn hunderte Buchungen nach 4 Wochen noch kontrollieren und nachvollziehen. Oder man möchte "geheim" etwas kaufen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, die Banken wollen das Bargeld ganz abschaffen. Dann haben die uns in der Hand, wenn es kein Bargeld mehr gibt, kann man es der Bank auch nicht mehr wegnehmen. Öffnet die Tore, um Minuszinsen auf Guthaben zu berechnen usw. usf. Das Kartellamt drückt dann die Augen zu, wenn alle Banken das machen. Und der Staat rechtfertigt es mit der Unmöglichkeit der Geldwäsche.
Hauptsache man bewegt sich nicht mehr aus dem Auto raus. Die Toilette und der Futterautomat werden neben dem Bett integriert, dass Auto fährt dann autonom, man selbst steigt gar nicht mehr aus, da ja auch die Arbeit aus dem PKW heraus gemacht wird.
Ganz ehrlich, ich sehe es irgendwie nicht als Belästigung alle 800km mal eben 10 Minuten die Beine für ihren eigentlichen Zweck zu verwenden.
So ist es in der heutigen Welt: Wer etwas bar bezahlt ist grundsätzlich äußerst verdächtig und hinterzieht sicherlich gerade wieder Steuern.
Das Teil wird sicherlich fragen, ob man wirklich bezahlen möchte, aber ich hätte da trotzdem Sicherheitsbedenken. Kreditkarten an sich sind ja schon nicht unbedingt sicher.
Wenn Die Kreditkartennummer und Pin in einem System gespeichert sind und eine Sicherheitslücke daherkommt, ist das Geschrei wieder groß. 😆
Naja, Pin wird man vermutlich auch jedes Mal eintippen "dürfen". 😉
selten so gelacht bei einem Beitrag. Vielen Dank.
Die meisten Fahrzeuge haben (zumindest gelegentlich) mehrere Fahrer:
- Wie wird das geregelt, insb. bei Firmenpool-Fahrzeugen? (viele km werden mit solchen Fahrzeugen zurückgelegt)
- Wie wird das geregelt, dass die Werkstattmitarbeiter nicht Privatkram etc. drüber abrechnen?
Nicht einmal MTS-K listet alle Tankstellen auf! Und woher weiß ich, dass ich nicht gerade die teuerste im Umkreis erwischt habe, z. B. weil günstigere ein paar km entfernt sind (und ich hätte früher tanken können) bzw. weil die Tankstelle Geld dafür bezahlt hat, bevorzugt genannt zu werden? Geschweige denn dass sie auf aktuelle Preisminima im Lauf der Woche hinweisen kann.
Was ist, wenn man bzw. der Tankwart nicht auf 10ml genau den berechneten Betrag trifft?
Und wenn man mangels Tankwart eh aussteigen muss, kann man auch mal schnell eine Karte am Tankautomat einstecken bzw. davor halten und dann eben PIN eingeben.
notting
Auf jedem Fall wird der Betrug wohl gesellschaftsfähig werden.
Die organisierte Kriminalität hat wohl schon entsprechende Programme in der Schublade.
Warum sich noch die Hände schmutzig machen, wenn es ganz sauber auch geht ?
Die Dummen werden wohl die Verbraucher sein, die sich solche Systeme in den Kraftfahrzeugen einbauen lassen. Nur gut, dass ich bereits 50% meines Lebens hinter mir habe und wohl nicht mehr die Gängelung von so einem Blödsinn erfahren muß.
Was meine Kinder und ggf Enkelkinder damit machen, ist deren Sache.
Nur Bares ist Wahres.
Nicht wird, sondern ist! Such mal nach "lebensversicherung legaler betrug".
Ich hoffe doch, dass z. B. Snowden für mehr Sensibilität in dem Bereich gesorgt hat, evtl. sogar mehr als bei der älteren Generation, die auch gerne auf div. Tricks reinfällt (die gängiste Variante ist wohl aktuell der Enkeltrick mangels Online-Banking & Co.).
notting
Frag 100 Leute, 99 haben keine Ahnung wer Snowden ist.
Würde eher sagen: Frag was NSA bzw. GCHQ so machen, da dürften viele was mit "Auch dt. Internet-/Telefonverbindungen ausspionieren" kommen.
notting
PS: Frag 100 E-Auto-Besitzer, wer Friedrich August Haselwander ist...
Es ist davon auszugehen, dass man die Transaktion im Auto noch bestätigen muss. Kann man bestimmt auch mit PIN oder auf andere Art schützen.
Aber natürlich macht neue Technik erst mal Angst 🙄