VW Golf GTI Clubsport 2016: Fahrbericht
Das ist der erste Golf mit wachsender Bodenhaftung
Der Golf GTI wird 40 Jahre alt. Zeit für einen Rückblick? Nein, Zeit für das erste Exemplar mit Abtrieb und Geschwindigkeitsbegrenzung. Eine Fahrt im Golf GTI Clubsport.
Portimao/Portugal - So stark war noch kein Golf GTI: Zum 40. Geburtstag arbeitet VW an Einspritzdüsen, Turbolader und Motorsteuerung des 2,0-Liter-Turbos - auch wenn das Thema Motorsoftware im Moment nicht das beste ist. Doch wenn VW im Frühjahr den Golf GTI Clubsport zu Preisen ab 34.500 Euro verkauft, wird niemand an Schummel-Diesel denken. Im Gegenteil. Die Kundschaft wird sich bei den Technikern bedanken, denn sie haben dem Motor mit ein paar Zeilen neuer Software jede Menge zusätzlicher Leistung entlockt.
Der erste GTI mit begrenzter V-Max
Bislang leistet der GTI 220 PS, in der Performance-Version 230 PS. Zum 40. Geburtstag gibt es dauerhaft 265 PS - plus eine Overboost-Funktion. Damit kann man die Leistung für zehn Sekunden mit einem Kickdown im Sportprogramm auf 290 PS steigern und der Drehmoment-Kurve einen kleinen Lupfer geben. VW trainiert den GTI auf das Niveau des Seat Leon Cupra - mit Extra-Power des Cupra 290.Statt serienmäßiger 350 reißen dann 380 Newtonmeter an den Vorderrädern und der GTI stürmt davon: von 0 auf 100 km/h rast er in 5,9 Sekunden. Danach geht es so ungehemmt weiter, dass die Ingenieure zum ersten Mal bei einem GTI die Reißleine ziehen und das Fahrzeug bei 250 km/h elektronisch einbremsen müssen.
Das fühlt sich klasse an. Erst recht in einem Golf, der mittlerweile selbst als GTI viel zu glatt für einen rasenden Puls ist. Dabei geht es nicht aber nicht um Längsdynamik. Wer ausschließlich flotte Sprints möchte, der ist mit dem 300 PS starken Golf R deutlich besser bedient – selbst wenn der noch einmal gute 5.000 Euro mehr kostet. Er ist bei identischem Drehmoment dank seines Allradantriebs schneller und nimmt dem frontgetriebenen Clubsport bis Tempo 100 eine volle Sekunde ab.
Viel lebendiger als ein Golf R
Was den Unterschied macht, ist die Querdynamik: Kein anderer Golf macht so viel Spaß in engen Kehren wie der Clubsport: Egal ob Passstraße oder Rennstrecke – der Geburtstags-GTI düst dermaßen scharf durch die Radien, dass es eine wahre Freude ist. Er dreht leichter ein, untersteuert weniger, zieht schneller wieder gerade als das Serienmodell und wirkt trotzdem viel lebendiger als der Golf R.
Möglich wird das durch einen Kunstgriff aus dem Windkanal: Weil die Spoilerlippe vorn etwas weiter aus dem Bug ragt und sich der doppelte Heckflügel etwas steiler in den Wind stellt, erzeugt der GTI zum ersten Mal in der Modellgeschichte Ab- statt Auftrieb.Feuerrote 12-Uhr-Markierung auf dem Lenkrad
Je schneller er fährt, desto stärker drückt ihn der Fahrtwind auf den Asphalt und erhöht so die Traktion der auf 19-Zoll-Felgen aufgezogenen Semi-Slicks. Dazu noch die bekannte Parameterlenkung, mit der man in Kurven weniger kurbeln muss, die elektronische Vorderachssperre für eine situationsgerechte Kraftverteilung und ein für den Clubsport nochmals um zehn Prozent versteiftes Feder- und Dämpferpaket. Fertig ist ein GTI, der Kurven liebt.
Zwei, drei Kehren genügen, dann beginnt der Puls plötzlich doch zu rasen. Und plötzlich fragt keiner mehr, weshalb das Lenkrad eine feuerrote 12-Uhr-Markierung hat oder warum VW serienmäßig Schalensitze einbaut. Denn ein bisschen Orientierung und Seitenhalt können nicht schaden, wenn der Kompakte plötzlich Karussell fährt.
Offiziell ist der Clubsport ein GTI wie jeder andere, der ganz normal ins Modellprogramm einfließt. Doch auch wenn VW den bislang schärfsten GTI nicht limitiert hat, ist die Stückzahl begrenzt. Denn die Produktion läuft nur vom Frühjahr bis in den Herbst. Dann gibt es ein großes Facelift für alle Golf-Varianten. Wer bei der großen PS-Party zum 40. Geburtstag mitfeiern will, der muss deshalb schnell sein. Oder er muss einfach fünf Jahre warten. Denn spätestens zum 45. Geburtstag gibt es wieder ein Editionsmodell. Bis dahin haben Tuner aber aus der Boost-Funktion längst einen Dauerzustand gemacht.
Technische Daten: VW Golf GTI Clubsport
- Motor: 2,0-Liter-Turbo-Benzindirekteinspritzer
- maximale Leistung: 213 kW/290 PS
- maximales Drehmoment: 380 Nm bei 5.300 U/min
- 0-100 km/h: 5,9 s
- Vmax: 250 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 6,9 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 160 g/km
- Länge: 4,27 m
- Breite: 1,80 m
- Höhe: 1,44 m
- Radstand: 2,63 m
- Kofferraumvolumen: 380-1.270 l
- Abgasnorm: Euro 6
- Preis: ab 34.500 Euro
Gibt es kein DSG 😕
Und das es die Leistung nur im Sport-Modus gibt, finde ich auch nicht gut.
Ist halt mehr ein Auto, für Leute, die auch auf die Rennstrecke gehen 🙄
Was genau bringt es die Leistung für 10 Sekunden von 265 PS auf 290 PS zu steigern und wie lange muss man warten, bis man das wieder aktivieren kann?
Scheint sich etwas an dem TypeR angepasst zu haben. 😆
Aber was sollen die Begrenzungen auf 250km/h und max. 10 Sekunden volle Power? 😕
Woher weiß der Autor denn, wie sich das Auto auf Passstraßen anfühlen wird? Aus der Pressemitteilung abgeschrieben?
Die 250 km/h sind die freiwillige Grenze für die Hersteller und bei so einem kleinen Fahrzeug völlig ausreichend.
10 Sekunden mehr Leistung reichen für alle gängigen Überholvorgänge. Ansonsten gibt es kaum Situationen, wo man an der Leistungsgrenze fährt.
Sind diese 250km/h eigentlich ne magische Grenze ? Das liest man bei so vielen Fahrzeugen. Wenn die Kiste 280 kann dann lasst sie doch, ich würd das rausprogrammieren lassen
Das schlimmste finde ich das dir die GTDs trotzdem ne Zeit lang im Nacken sitzen. Früher gab es ja den GTI, danach kam der 16V. Das sind heute wieder GTI und dafür der R. Vielelicht könnte die sich mal entscheiden was das schnellste Modell sein soll
Das ist ein einziger Werbetext. Nix neues hier auf Motor-Talk. Hat mit unabhängigen Tests genau nichts zu tun.
Naja das darf man ja wohl selbst entscheiden, wie lange man die max. Leistung haben will.
Überholen schafft man mit dem wohl auch unter 10 Sekunden und geht dann vom Gas, weil man sonst viel zu schnell für die StVo ist. Die künstliche Begrenzung ist halt unnötig.
Wenn ich vor dem Überholen noch den Schalter für den Sportmodus suchen muss, reichen mir sicher auch die 265 PS ohne Sportmodus aus.
Die Idee wurde mal wieder nicht zu Ende gedacht seitens Volkswagen.
Oder aber sie ist nötig, um den Motor nicht permanent mit Mehrleistung zu strapazieren. Genutzt werden im normalen Zustand eh kaum mehr als 100 PS.
Wieso muss man in Kurven weniger kurbeln wegen der Parameterlenkung? Die Parameterlenkung oder Servotronic regelt lediglich geschwindigkeitsabhängig die Servounterstützung, damit die Lenkung zum Einparken leichter geht und bei hohen Geschwindigkeiten mehr Rückmeldung gibt.
An der Übersetzung ändert sich nichts und das wird wohl bis "drive by wire" auch so bleiben.
Wenn man überlegt das ein Astra J OPC 280Ps hat und 300Kg mehr wiegt schlechte Fahrleistung. Er nimmt dem schwächeren/Schweren OPC ja nix ab.... Ich denke bis 200 wird der OPC dann weg sein. Wenn der Golf bei spätestens 160 auf 265 PS fällt. Hätte da wenn man den 230PS GTI sieht doch mehr erwartet.... Schade. Aber optisch ne aufwertung. Fand gerade die Endrohre sonst etwas klein.
Gefällt mir, auch wenn ich 230 PS mit 4Motion besser gefunden hätte. Wann kommt er in den Konfigurator?
j.
Wenn du den in dieser Situation erst suchen musst, solltest du dich mit dem Fahrzeug erst mal mittels Betriebsanleitung anfreunden, ehe du dich an solche Manöver wagst ... 🙄 😆 😉
Schönen Gruß