Kia Sportage CRDi 185 GT-Line: MOTOR-TALK Dauertester

Das ist unser Rucksack-Tourist

Sven Förster

verfasst am Wed May 03 14:14:55 CEST 2017

Neu in der Redaktionsgarage: Dieser Kia Sportage 2.0 CRDi 184 GT-Line begleitet die MOTOR-TALK-Redaktion für ein Jahr. Erste Fahreindrücke im Dauertester.

Unser neuer Dauertester: Kia Sportage 2.0 CRDi 185 GT-Line
Quelle: MOTOR-TALK

Berlin – Er ist der Neue in der MOTOR-TALK-Garage. Eigentlich. Doch auf seinem unterirdischen Parkplatz in der Tiefgarage stand der Kia Sportage selten. Seit Anfang März begleitet uns das Kompakt-SUV als Dauertester. In der kurzen Zeit hat er schon reichlich von der Welt gesehen: Nordsee-Strand, Donau, holländische Autobahn, tschechische Landstraße oder deutsche Möbelhäuser. Zeit, ihn endlich vorzustellen.

Die wichtigsten Daten unseres neuen Dauertesters:

  • Modell: Kia Sportage 2.0 CRDi 185 GT-Line
  • Motor: 2,0-Liter-Turbodiesel mit Speicherkat
  • Getriebe: Sechsgang-Wandler-Automatik, Allradantrieb
  • Leistung: 185 PS (136 KW) bei 4.000 U/min
  • Drehmoment: 400 Nm bei 1.750–2.750 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h
  • Beschleunigung 0–100 km/h: 9,5 s
  • Verbrauch laut Hersteller: innerorts 7,9l; außerorts 5,3l; kombiniert 6,3l
  • Erstzulassung: Dezember 2016
  • Laufleistung bei Testbeginn: 917 km
  • Basispreis Kia Sportage 2.0 CRDi 185 AWD: 36.490 Euro
  • Testwagenpreis (Liste): 42.860 Euro
  • Abmessungen Länge 4.480 mm, Breite 1.855 mm, Höhe 1.635 mm
  • Radstand 2.670 mm
  • Spurweite 1609 mm vorne, 1620 mm hinten
  • Gewicht: 1615 - 1784 Kg
  • Ausstoß: Euro 6 Abgasnorm, 166g Co2/km laut Herstellerangabe zum Verbrauch

Eiswürfel im Nebel: Die GT-LIne markiert die sportlichste Ausstattungsvariante. Von vorne an den Nebelscheinwerfern aus vier LED-Spots erkennbar
Quelle: MOTOR-TALK
Unser Kia Sportage will seinem Namen gerecht werden. Sportlicher kann man ihn kaum konfigurieren. Das stärkste Triebwerk der Baureihe sitzt unter der Haube. Der 2,0-Liter-Diesel leistet 185 PS und treibt alle vier Räder über eine 6-Gang-Automatik an. Äußerlich hebt er sich vom braven Einstiegsmodell durch 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, Doppelrohr-Auspuffanlage und Nebelscheinwerfer mit jeweils vier LED-Spots ab. Alles Teil der Variante "GT-Line".

Die Fahrassistenten finden über das Technologie-Paket (1.490 Euro) ins Auto, das Leder-Paket beschert uns den Luxus elektrisch verstellbarer und belüfteter Vordersitze (890 Euro). Zusammen mit dem Panorama-Dach (990 Euro) kommt unser Dauertester so auf einen Gesamtpreis von 42.860 Euro.

Der Innenraum

491 Liter Stauraum, die sich auf 1.480 Liter erweitern lassen, stehen im Prospekt. Im Alltag wirkt der Gepäckraum größer. Ein sauber zum Paket geschnürter Küchenschrank passt problemlos flach auf den Kofferraumboden, ohne die Rücksitze umklappen zu müssen. Steht die Rückenlehne steil in "Cargo"-Stellung, lässt sich Großes auch hoch packen. Das flatterige Gepäckraum-Rollo könnte allerdings solider sein. Weil Kia es nicht in einer Schiene führt, hakt es oft nicht ein. Kratzer an der C-Säulen-Verkleidung sind die Folge.

Nicht alles muss über den Touch-Screen laufen: Die Fülle an Tasten überfordert anfangs. Dafür bleibt der Bildschirm länger frei von Fingerabdrücken
Quelle: MOTOR-TALK
Nach seinem Job als Möbelpacker durfte der Sportage leben, wie ein Rucksacktourist. Distanzen jenseits der 700 Kilometer lassen sich trotz hartem Fahrwerk in den taillierten GT-Sitzen entspannt abspulen. „So einen Sessel hätte ich gerne im Büro“, kommentierte die erste Beifahrerin.

Wäre sie größer als 1,85 Meter gewesen, hätte sie womöglich anders reagiert. Kia schraubt die Grundposition der Stühle weit nach oben. Erhaben blickt man auf eigentlich gleichgroße Kompakt-SUV herab. Dafür bleibt großen Fahrern auch in der niedrigsten Einstellung wenig Kopffreiheit.

Erste Fahreindrücke

Gleiten auf der Bahn kann der Sportage besser, als Heizen auf der Landstraße. Die Lenkung gibt wenig Rückmeldung. Im Fahrmodus Sport liefert sie mehr Widerstand, am Gefühl ändert sich wenig.

Der 184 PS Diesel arbeitet unauffällig und solide. In keinem Drehzahlbereich vollbringt der 2,0-Liter-Motor Außerordentliches. Doch ins Leistungsloch fällt er auch nie. Die Wandler-Automatik traut dem Aggregat zu wenig zu. Sie schickt den Diesel oft in niedrigere Gänge, als das Drehmoment erlaubt, kuppelt langsam und schleifend ein.

So werden weder Sportfahrer, noch Spritsparer glücklich. Die Wippen am Lenkrad schaffen auf Wunsch Abhilfe. Hier reagiert das Getriebe zügig und bevormundet den Fahrer seltener, als so manches Doppelkupplungsgetriebe der Konkurrenz. Apropos: DKG ist beim Sportage den Benzinern vorbehalten.

Mit einem Tank von Berlin bis Amsterdam

Simulierter Unterfahrschutz vorne und hinten verweist auf Geländetauglichkeit. Auf der Autobahn dürfte sich der Sportage aber wohler fühlen, als am Berg
Quelle: MOTOR-TALK
Der Tank fasst 62 Liter, mit einer Füllung kamen wir von der Berliner Innenstadt bis ins Hinterland von Amsterdam. Machte einen Verbrauch von knapp über 9 Litern. Wirklich kein Rekordwert für einen Diesel, der Sportage baut hoch und wiegt schwer. Das spürt man.

Mit der Fahrzeughöhe lässt sich auch die schüchterne Auslegung des Allrad-Antriebs erklären. Hersteller von SUV versuchen Heckausbrüche zu unterbinden. Quer rutschende Hochbauten neigen zum Kippen.

Der Sportage leitet die Kraft entsprechend zaghaft an die Hinterräder. Selten ließ sich das Heck auf einer bewässerten Kreisbahn aus der Fassung bringen. Sicherheit geht vor.

Auf die Gelände-Performance lässt sich daraus nicht schließen. Die dürfte für die meisten Fahrer ohnehin nicht wichtig sein. Auto-Hold und Bergabfahrhilfe werden im Sportage eher auf innerstädtischen Garagenabfahrten zum Einsatz kommen. Aber wie gesagt: In der Garage ist unser Sportage selten.

Im Laufe der Testphase werden wir Euch über unsere Erlebnisse im Kia Sportage auf dem Laufenden halten. Alle Besonderheiten und Unvorhergesehenes lest Ihr auf MOTOR-TALK.de.

Unsere anderen Dauertester:

Skoda Superb

Mazda 6 Kombi

Hyundai i20

Mercedes 190 E

Nissan Leaf

Mitsubishi ASX

Porsche 911 Carrera 4 Cabriolet, Typ 996

Kia Venga

Eiswürfel im Nebel: Die GT-LIne markiert die sportlichste Ausstattungsvariante. Von vorne an den Nebelscheinwerfern aus vier LED-Spots erkennbar
Quelle: MOTOR-TALK
Der Kia Sportage streckt sich auf 2,67 Metern zwischen den Achsen
Quelle: MOTOR-TALK
Der Doppel-Auspuff ist in der GT-Line serienmäßig
Quelle: MOTOR-TALK
Größer wird's nicht: Sportage-Felgen bietet Kia bis zu einem Durchmesser von 19 Zoll an
Quelle: MOTOR-TALK
Simulierter Unterfahrschutz vorne und hinten verweist auf Geländetauglichkeit. Auf der Autobahn dürfte sich der Sportage aber wohler fühlen, als am Berg
Quelle: MOTOR-TALK
Der Sportage rollt in der GT-Line-Ausstattung serienmäßig auf diesen Felgen
Quelle: MOTOR-TALK
Nicht alles muss über den Touch-Screen laufen: Die Fülle an Tasten überfordert anfangs. Dafür bleibt der Bildschirm länger frei von Fingerabdrücken
Quelle: MOTOR-TALK
Hochsitz: Die Sitze bieten ausreichend Komfort für lange Strecken und sind hoch angebracht. Für größere Fahrer nicht unbedingt optimal
Quelle: MOTOR-TALK
Im Fond passt die Beinfreiheit. Die Neigung der Lehne entspricht der Linie der hinteren Türkante. Nicht jeder Passagier mochte das Liegestuhl-Feeling
Quelle: MOTOR-TALK
Das Lenkrad liegt schön in der Hand. Rückmeldung gibt´s aber kaum
Quelle: MOTOR-TALK
Hab ruhig mehr Selbstvertrauen, kleines SUV: Die Wandler-Automatik unterschätzt den Durchzug des 2.0 Liter-Diesel, schaltet zu oft und zu früh zurück.
Quelle: MOTOR-TALK
Panoramadach: Für 990 Euro gibt Kia den Blick auf den Himmel frei
Quelle: MOTOR-TALK
Unauffällig aber solide: Dem Fahrer bleibt im 2.0 CRDI selten die Luft weg. Dem Motor aber auch nicht. Der Selbstzünder überzeugt mit breitem Drehzahlband
Quelle: MOTOR-TALK
Ein Zug am Hebel und die Lehnen der Rücksitze legen sich flach
Quelle: MOTOR-TALK
Kia Sportage: Das geht in den Kofferraum
Quelle: MOTOR-TALK
Kia Sportage: Das geht in den Kofferraum
Quelle: MOTOR-TALK
Kia Sportage: Das geht in den Kofferraum
Quelle: MOTOR-TALK
Kia Sportage: Das geht in den Kofferraum
Quelle: MOTOR-TALK
Kia Sportage: Das geht in den Kofferraum
Quelle: MOTOR-TALK