Ken Block im Ford Escort XR3i
Das kann nur MOTOR-TALK: Ken Block im Nicht-Drift
Wenn Ken Block Ford fährt, dann am liebsten seitwärts. Doch am Frontantrieb des Escort XR3i scheitert sogar der Drift-Meister. Für uns hat er trotzdem alles gegeben.
Von MOTOR-TALK-Reporter Fabian Hoberg
Köln - Wenn Ken Block als Ken Block auftritt, also als Superstar der Gymkhana-Videos, dann kann der US-Star fast alles. Nur nicht geradeaus fahren. Quer rechts, quer links, 180 Grad Drehung, 360 Grad Drehung. Macht der Ken ohne zu zucken.
Nur als wir ihn treffen, dreht er sich kein bisschen. Wobei, das ist nicht ganz richtig. Nach 5 Minuten im 83er Ford Escort XR3i dreht Mister Block am Rad. Aber anders als sonst. Als nicht mal der beherzte Riss an der Handbremse hilft, lächelt er besonnen.Ken Block im 1983er Ford Escort XR3i
Was nicht geht, geht nicht. Auch nicht für den Superdrifter. Sein Platinzahn im Unterkiefer blitzt in der Sonne, die Mütze tief im Gesicht, gibt Ken Block auf. So einen Wagen wie den einst coolsten Ford hat der 46-Jährige nicht erwartet, als er zum ersten Besuch im Ford-Entwicklungszentrum in Köln-Merkenich eintrifft. Ingenieure der RS-Sportabteilung wollen ihm ein paar neue Dinge zeigen, streng geheim. Vorher nimmt er sich exklusiv ein bisschen Zeit für uns.
Eigentlich wollten wir mit ihm ein paar Runden driften, in einem Retro-Hecktriebler oder Allrader. Wir dachten an Capri, Sierra Cosworth, Escort Cosworth oder RS200. Autos, die Dampf haben und mit denen man gut um die Ecke rutschen kann.Ford dachte was anderes. Die idealen Gefährte, alle nicht einsatzfähig. Beim einen ist eine Schraube locker, beim anderen noch viel mehr. Vielleicht trieb die braven Kölner auch die Sorge um ihre Schätzchen zu dieser XR3i-Notlösung. Denn Mr. Block lässt zwar brav den Motor warm laufen, kennt dann aber keine Freunde. Das Gaspedal wird durchgetreten, die Gänge durchgerissen und die Handbremse beinahe aus der Verankerung gezogen.
Drift-Star im Fronttriebler
Bei den 105 PS des 960 Kilogramm schweren Escort passiert da nicht so viel. Nicht einmal bei einem Gaskranken am Steuer. Denn die Leistung geht an die Vorderräder. Damit hat Ken Block Probleme. Dabei hat er Erfahrung mit Fronttrieblern: sein erstens Auto war ein Toyota Corolla. Beim Escort wundert sich Ken über die schwergängige Lenkung, die seltsame Sitzposition und erzählt wehmütig von seinem Ford. Einem Renn-Fiesta mit 650 PS.
Der gebürtige Kalifornier betreibt das Rallyefahren nicht nur zum Spaß. Dabei gehört er zu denen, die es könnten. Die von ihm mit gegründete Schuhmarke DC Shoes verkaufte er 2004 für 80 Millionen Dollar an Quicksilver – seitdem macht er sich nur noch beim Monopoly-Spielen mit seinen Kindern Sorgen um Geld.Unbesorgt läuft manches oft besser als mit einer Halde von Schulden im Hinterkopf. Seit 2005 fährt Ken Block Rallye, hat ein eigenes Rennteam und wird dabei großzügig gesponsert. Von Ford, Pirelli, Monster Energy Drink, GoPro und Snap-On.
Driften verboten
Nach unserem aufgrund der technischen Gegebenheiten sehr kurzen Ausflug auf das Testgelände von Ford entspannt sich der Sicherheitsbeauftragte der Lokalität entscheidend. „Driften is hier eijentlich nich erlaubt – und sehr schnell fahren aunich", sagt der Mann in feinstem Kölsch. Hätte er gewusst, was Ken mit einem passenden Auto angestellt hätte, wir wären direkt von der Strecke geflogen. Hoffentlich klappt das beim nächsten Mal.
P.S. Für alle Video-Basher: Wir wissen, weniger Dynamik in einem Video mit Ken Block – das geht kaum. Aber ein 83er Escort mit Frontantrieb ist nix für den Driftprofi, schon gar nicht auf einer trockenen Strecke. Beim nächsten Mal wird es wieder qualmen.
Quelle: MOTOR-TALK
So langsam kommen mir hier echt Zweifel an eurem tun....wie kann man nen 83 Escort XR3 in ,,fast perfektem Zustand" zum driften missbrauchen? Welcher Volli*** gibt sein Auto für sowas her?
Der gute Ken sollte mal lieber weiter Schuhe verkaufen als kommende Klassiker zu quälen.
Auf furztrockenem Asphalt dazu, puh - das arme, alte Fahrwerk.
Da hat sich Ford ein kleines Eigentor geschossen. Aber man kann schön drüber schmunzeln find ich😉
Solange es nur das alte Fahrwerk und alte Reifen sind und nicht gleich
den Ramen verzieht kann man noch nicht meckern, ist ja Alles geschraubt 😜
die ersten Eskorts dieser baureihe hatt es auch mal mit Heckantrieb gegeben 😊
vermutlich auch mit ohv-Motor......
Dieser Escort hat einen Ra(h)men?
Das (Ken Block nicht driften zu lassen) kann auch Top Gear. Mit einem Reliant Robin 😆
Es ist und bleibt ein Auto. Vom rumstehen wird´s auch nicht besser.
Vom driften auf trockener Fahrbahn auch nicht
Da Ford auch einer der Sponsoren von ihm ist hätten sie sich ja denken können, dass er nicht nur ne Runde im Kreis schleicht sondern das Auto richtig fährt.🙄
das schadet dem wagen doch nicht, er fährt ja nirgends gegen
Na ja, coole Fords gab es ja eigentlich wenige, aber der XR3 gehört sicher nicht dazu. Das sowasüberhaupt ne H Zulassung bekommt
Schaut euch doch mal das Kennzeichen an. Ein Kennzeichen aus Köln mit dem Entwicklungscenter in Merkenich im Hintergrund. Und dann ein XR3i der wie geleckt aussieht.
Liest hier auch mal einer den Text oder gucken wir nur die bunten Bildchen?!? Der Wagen stammt von den Ford Werken Köln, dort wo das Treffen mit Block auf dem werkseigenen Testgelände auch stattfand! Weil Ford andere Klassiker mit Heckantrieb nicht rausrücken konnte oder wollte.
Gruß
Andre
Das Meiste ist doch eher schlecht geschweißt an den alten Fords und nicht besonders reparaturfreundlich. Genau mit diesem Modell vom XR3i hatte es uns mal fast im Jahre 1995 zerlegt, weil der Rahmen des Vorderbaus auf der Fahrerseite von unten bis fast ganz oben durchgerissen war und alles nur an wenigen Fetzen hing. Wirklich gut waren diese Karren noch nie.