Kraftfahrtbundesamt: Rückruf von VW-Dieseln
Das KBA greift bei VW durch
Offenbar genügen dem Kraftfahrtbundesamt die Bemühungen des VW-Konzerns im Diesel-Skandal nicht. Es ordnet einen offiziellen Rückruf an. Die Software sei "unzulässig".
Berlin/Flensburg - Das Kraftfahrtbundesamt ordnet wegen des Abgas-Skandals bei Volkswagen einen verpflichtenden Rückruf aller Diesel-Fahrzeuge mit der manipulierten Software an. Eine von VW vorgeschlagene freiwillige Reparatur reicht der Behörde nicht. Das sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Donnerstag auf Anfrage in Berlin. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor darüber berichtet.
Volkswagen hatte wegen der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos einen umfangreichen Maßnahmenplan zur Bewältigung des Skandals an das Bundesamt geschickt.Das Kraftfahrt-Bundesamt hält die Software in den betroffenen Diesel-Fahrzeugen des VW-Konzerns für illegal. Die Behörde vertrete die Auffassung, dass es sich um eine "unzulässige Abschalteinrichtung handelt", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt am Donnerstag in Berlin.
Der Politiker sagte, dass in Deutschland 2,4 Millionen Fahrzeuge betroffen sind. Ursprünglich war von 2,8 Millionen Fahrzeugen hierzulande die Rede gewesen - diese Zahl ergab sich aus den ursprünglichen Zulassungen. Allerdings seien inzwischen rund 400.000 Wagen nicht mehr in Deutschland unterwegs.
Der neue VW-Konzernchef Matthias Müller hatte zunächst einen Rückruf ab Januar in Aussicht gestellt, der bis zum Jahresende 2016 dauern könnte. Zuvor wollte der Wolfsburger Autohersteller "intensive Qualitätstests" vornehmen. Die Abstimmung über die Vorschläge sollte im laufenden vierten Quartal mit dem KBA geschehen.
Update: Neue Software noch im Oktober
Der VW-Konzern muss dem Kraftfahrt-Bundesamt bis Ende Oktober eine erste nachgebesserte Software für die betroffenen Dieselmotoren vorstellen. "Wir wollen, dass alle Fahrzeuge von der unzulässigen Abschaltvorrichtung befreit und in einen vorschriftsmäßigen Zustand versetzt werden - in jeder Hinsicht", sagte KBA-Sprecher Stephan Immen am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Bis spätestens Ende dieses Monats soll der Autobauer die geplanten neuen Programme für die 2,0-Liter-TDI-Modelle vorstellen. Bis Ende November müssen dann Lösungen für die Diesel-Fahrzeuge mit 1,6 und 1,2 Litern Hubraum folgen.
Betroffen sind Autos der Kernmarke VW, sowie Fahrzeuge von Audi, Seat, Skoda und einige leichte VW-Nutzfahrzeuge. Das KBA rechnet damit, dass sich die Nachbesserungen selbst weit in das Jahr 2016 ziehen werden.
Für die 1,6-Liter-Aggregate stehe die abschließende Lösung vermutlich erst im September 2016 zur Verfügung, sagte Immen. "Bei einem Rückruf in dieser Größenordnung - 2,4 Millionen Fahrzeuge - ist es auch eine logistische Herausforderung." Es mache deshalb wenig Sinn, mehr als zwei Millionen Anschreiben sofort an die Halter zu verschicken und alle Wagen in die Werkstätten zu bestellen.
Zum Vergleich: Nach Angaben von Immen gab es im kompletten Jahr 2013 nur 1,5 Millionen zurückgerufene Autos in Deutschland. Der Sprecher konnte keine Angaben darüber machen, wie die Nachbesserungen der drei unterschiedlichen VW-Motoren konkret aussehen müssen. Klar sei aber, dass die Erfüllungsquote bei 100 Prozent liegen muss.
VW ruft nach eigenen Angaben mehr Autos zurück, als vom KBA verlangt wird: "Freiwillig werden sämtliche Motoren vom Typ EA-189 zurückgerufen", sagte ein VW-Sprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Dazu gehörten auch Motoren der Emissionsklassen EU 3 und EU 4. Das KBA habe seinerseits lediglich den Rückruf von Autos mit Motoren verlangt, die der EU-5-Norm entsprechen.
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Das kann ja auch nicht sein, dass man es der Entscheidung der Halter überlässt, ob die Autos zukünftig halbwegs die Normen einhalten oder nicht.
Gilt das auch für Audi?
was ist eine "freiwillige Reparatur" einer manipulierten Software??😕
VW,Audi,Seat,Skoda.
Überall ist die Software drin.
Richtig so!
finde auch, dass das VW nicht überlassen bleiben soll. Richtig so
Ich hatte gedacht, dass eh alle betroffenen Modelle zurückgerufen werden. Wo ist da jetzt das Problem? Das kann schon mal ein Jahr dauern. Wir reden hier schließlich von 11 Millionen betroffenen Fahrzeugen. Ein Start im Januar 2016 ist auch nicht besonders ungewöhnlich, so viele Tage hat das Restjahr nicht mehr, um so eine große Aktion vorzubereiten. Ich denke hier will sich nur mal wieder ein Behördenpräsident im guten Licht darstellen. Hat wohl Ambitionen sich für eine größere Behörde wie das BAMF zu empfehlen?
Kannst Du hierzu auch mit Fakten aufwarten, oder versuchst Du wieder nur einfach, hier von der eigentliche Problematik abzulenken ?
Wie immer, nur Polemik 🙁
U.a. war der von VW vorgelegte Zeitplan zu lang bemessen, somit hat diese Behörde durchaus das Recht, hierzu durchzugreifen.
Wieso sollte ich "wieder" versuchen von der eigentlichen Problematik abzulenken? Vielleicht solltest du mal wieder den ganzen Beitrag lesen, bevor du hier Leute persönlich anfährst ohne dich aufs Thema zu beziehen. Ich habe geschrieben, dass ich davon ausgegangen bin, dass eh jedes Fahrzeug zur Nachbesserung zurückgerufen wird. Von einer freiwilligen Aktion habe ich bisher nirgendwo etwas gelesen. Und dass die Ausbesserung nicht von heute auf morgen verfügbar ist, wenn man eben Einhaltung der Messwerte ohne Mehrverbrauch und Leistungsverlust bewerkstelligen will, sollte wohl jedem gesund denkendem Mensch selbst einleuchten. Oder fallen bei dir Millionen Ersatzteile einfach so fertig entwickelt, getestet und in entsprechendne Stückzahlen produziert vom Himmel? Die Polemik kannst du dir also sonstwohin stecken. Am besten an die eigene Nase.
11 Mil. hier bei uns -?- wenn aber das KBA hier meint, dass muss schneller gehen, dann ist das so.
Die Einzelheiten der Entscheidung werden ja noch veröffentlich, daher ist dein Beitrag lediglich unter dem Punkt - Polemik - abzuheften.
Weshalb sitzt Du hier denn im Forum und schreibst, bewirb dich doch mal dort und bringe deine Beiträge dort ein, vielleicht hört man ja dann auf dich.
Dann bekommste von mir eine richtiges -Tschuldigung- ! 😆
Wenn nicht, weniger vermuten, dass da einer auf eine Beförderung aus ist oder aber, dass es zuviele Fahrzeuge in zu kurzer Zeit betrifft.
Ich gehe davon aus, da sind Leute, die wissen warum Sie es so machen und nicht anders.
Ist ja wie mein Fußball, jeder weiß alles besser.
Ein Mehrverbrauch und Leistungsverlust nach der Ausbesserung ist für das KBA völlig irrelevant, den Haltern der betreffenden Pkw steht es danach frei VW auf Schadenersatz oder Wandlung zu verklagen.
Selbst jetzt versucht VW auf Zeit zu spielen und das KBA mit einer "Freiwilligen Aktion" zu belatschern.... erbärmlich. Vertrauen zurück-gewinnen sieht anders aus.
Gut, dass das KBA durchgreift!
Typisch VW, man will die Leute wieder hinhalten wie bei dem unfassbaren Schrott aka "Einzelfälle" welche man den Kunden in den lezten Jahren untergejubelt hat.😤
Den haltern überlassen ist die eine Sache...
Nachher nur noch 130PS haben, obwohl man 150 bezahlt hat ist die andere.
Außerdem geht es (soweit ich das bisher raus gelesen habe) um Abgsawerte die in Deutschland zwar erfasst werden, jedoch Steuerlich keine Relevanz haben.
Denn bei uns ist der CO2 Wert für die Besteuerung maßgeblich.
und nicht die NOx Werte.
Betrug hin, Abgaswerte her.
Das VW einen Fehler gemacht hat, weiß ja mittlerweile jeder.
Auch dass dieser irgendwie Ausgebügelt werden muss ist richtig.
Dafür jedoch Beschäftigungsverhältnisse und hohe Zahl von Arbeitslosen zu riskieren ist wieder eine andere Nummer.
Denn der kleine Fließbandarbeiter, der eigentlich nur seine Familie ernähren will ist leider die ärmste Socke in der Kette, der letzte der was davon wusste, aber der erste der gehen muss.
Hier sollte auch die Politik ein Auge drauf haben.
Denn Leiden werden nicht die dicken VW Bosse, sondern die kleinen Arbeiter.
Viele der Fahrzeuge werden voraussichtlich nach in den nächsten 12 Monaten zu irgendeinem Service in die Werkstatt kommen.
Ölwechsel, Inspektion, neue Reifen, Bremsen etc.
Soll man doch VW die Möglichkeit geben, diese Termine zu nutzen, um den Schaden zu beheben.
Es entstehen immer noch zusätzliche Kosten für VW, gerade wenn neue teile eingebaut werden müssen.
Wenn es jedoch ein reines Softwareupdate ist, kann man dies bei solchen Terminen doch quasi "nebenbei" aufspielen.
Der Kunde muss nicht zusätzlich schauen, dass er einen Termin bekommt, und VW hat die Möglichkeit das ganze nach zu justieren.
Auch wenn ich kein VW Fan bin, hoffe ich, dass VW mit einem blauen Auge davon kommt und sämtliche Zulieferer, die ebenfalls an VW hängen auch weiterhin Beschäftigung finden.