Peter Max' Corvette-Sammlung wird versteigert
Das lange Warten der Vettes
Unter Corvette-Fans sind sie eine Legende: die Tiefgaragen-Corvettes von Peter Max. 25 Jahre verbrachten sie unter der New Yorker Erde. Jetzt werden die 36 Autos restauriert. MOTOR-TALK sprach mit einem der aktuellen Besitzer.
New York/USA – Adam Hellers Stimme klingt gestresst. Wahrscheinlich erhält er zur Zeit viele Anrufe. Immerhin hat er seine Hand auf 36 der begehrtesten Autos der USA und plant deren Restaurierung. Außerdem steckt Heller im New Yorker Verkehr fest, als wir ihn erreichen. In der Stadt, in der sein Vater und er seit vielen Jahren im Immobilien-Geschäft arbeiten und dabei in eine der spannendsten Auto-Geschichten Amerikas verwickelt wurden.
Es geht um 36 Corvettes und einen Käfer aus dem Besitz des Pop-Art-Künstlers Peter Max. Um viel Staub und Dreck, um Tiefgaragen, ein Fernsehgewinnspiel und ein vergessenes Kunst-Projekt.
36 Autos für einen Gewinner
1989 kannte beinah jeder Amerikaner die Corvettes, die heute den Hellers und ihrem Partner Gary Spindler gehören.Sie waren Teil eines VH1-Gewinnspiels. Der Fernsehsender hatte eine Corvette aus jedem Produktionsjahr seit 1953 gekauft und verloste alle 39 Autos gemeinsam in einer landesweiten Aktion.
„Angeblich riefen damals mehr als eine Million Leute bei VH1 an“, erzählt Adam Heller. Am Ende lohnte sich der zwei Dollar teure Anruf nur für einen: den Zimmermann Dennis Amodeo aus Long Island. Er gewann die Autos. Doch bevor er sie abholen konnte, kontaktierte ihn ein gewisser Peter Max.
Der in Deutschland geborene Künstler wollte die Autos für ein Kunstprojekt. Max wollte sie bunt verzieren - und war offenbar bereit, dafür gut zu bezahlen. Amodeo verkaufte.
Die Corvettes verschwinden für 25 Jahre unter der Erde
Mit dem Verkauf begann das lange Warten der Corvettes. Zwar begann der Künstler mit seiner Arbeit und beklebte einige der Autos mit Farbstreifen, doch schon kurze Zeit später hörte er wieder auf. Von da an standen die Autos in verschiedenen New Yorker Tiefgaragen. Manchmal verirrten sich Autonarren in ihre Nähe, machten Fotos. Dann flammte die Erinnerung in einem Corvette-Forum kurz wieder auf.
In einer Stadt, in der ein eigener Parklatz so prestigeträchtig sein kann wie eine Yacht oder ein Privatjet, wurden die Autos gelegentlich hin und her geschoben. „Mein Vater und ich haben für die Corvettes von Peter Max in den letzten 12 Jahren vier Umzüge innerhalb von Manhattan und Brooklyn organisiert“, erzählt Adam Heller. Manhattan, Brooklyn. Die Autos kennen die Stadt – aber nicht ihre Straßen.
Versteigerung im kommenden Jahr
Das dürfte sich in den nächsten Jahren ändern. Dann werden die Vettes vielleicht sogar die ganze Welt kennenlernen. Die Hellers und ihr Partner arbeiten gemeinsam mit dem Corvette-Experten Chris Mazzilli daran, die Wagen zu restaurieren und auf die Straße zu bringen. Bei den besonders begehrten Exemplaren aus den Jahren 1953 (Nummer 291 von nur 300 gebauten) und 1955 (eine von 700 gefertigten) ist eine Voll-Restauration geplant. Acht bis zehn Monate plant Adam Heller dafür ein.
Auf die Frage, warum die Corvettes nach so langer Zeit endlich von Peter Max freigegeben werden, weiß auch er keine genaue Antwort. „Über die Jahre haben wir mehrfach unser Interesse geäußert, die Autos zu kaufen oder gemeinsam etwas aus ihnen zu machen, aber Peter war nicht interessiert. Vor ein paar Monaten dann erhielten wir von Peter Max' Business-Manager plötzlich die Nachricht, dass sie verkaufen wollen. Wir konnten schnell einen Deal einfädeln und übernahmen die Autos im Juli“, sagt Adam Heller.
Was wird aus dem Käfer?
Jetzt werden die Autos nach und nach aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und von 25 Jahre altem Dreck und Staub befreit. Im nächsten Jahr sollen sie dann versteigert werden. „Wir wollen die Autos geschlossen oder auch einzeln über eines der großen amerikanischen Auktionshäuser anbieten. Aber wenn sich bereits vorher andere Möglichkeiten oder individuelle Angebote bieten, dann sind wir für verschiedene Ideen offen“, sagt Heller.
Nur der kleine Käfer soll sich laut Heller definitiv von seinen langjährigen Stehgefährten trennen: „Das Auto ist in einem exzellenten Zustand und wurde von Peter Max bemalt. Wir werden mit Anfragen dazu überhäuft, das übersteigt teilweise sogar das Interesse an den Corvettes“.
Was genau das für die Zukunft des Käfers bedeutet, ist bisher auch Heller unklar, aber es klingt schon jetzt besser, als noch mal 25 Jahre in einer Tiefgarage zu verbringen.
Quelle: MOTOR-TALK, NY Times
Da dürften sich einige freuen aber nur die, die dann eine erstehen können 😊
Was naturgemäß die größte Schwachsinnigkeit darstellt, die man mit diesen Autos anstellen kann.
Für solch eine Entscheidung muss man mit ziemlich großer automobilgeschichtlicher Ignoranz und Dämlichkeit gesegnet sein.
Klare Themenverfehlung. 6 - setzen.
Echt erschreckend, wie geringschätzend manche Leute mit automobilem Kulturgut umgehen.
Die Fahrzeuge sind ja total runter gerockt. Sie hätten diesem "Künstler" von Amts wegen enteignet werden sollen.
Warum dieses?
Zugegebenermaßen sieht das schlimm aus. Jedoch schätze ich, daß der optisch größte "Schaden" der Schmutz und die lange Standzeit sind. Die meisten davon dürften mit relativ geringem Aufwand und viel Putzarbeit wieder ans Laufen zu kriegen sein.
Die Arbeit des Künstlers an den Wagen mit der Klebefolie sieht dilettantisch aus und man fragt sich, was das soll. Nun ja, Gott sei Dank hat er aufgehört bevor er größeren Schaden angerichtet hat (z.B. die Autos zu einem Klotz zusammenzubetonieren).
Klar. Steht zwar nirgendwo, was denn bei der "Vollrestautration" gemacht werden soll, aber es steht glücklicherweise schon fest, dass es der größte Schwachsinn ist. Das ist eine 1a Ferndiagnose. Chapeau! 🙄 Man sieht doch schon auf den Bildern, dass einige Fahrzeuge Karosserieschäden haben. Wie die Technik nach so vielen Jahren Gammeln aussieht, weiß auch keiner. Besonders pfleglich ist mit den guten Stücken in den letzten Jahren offensichtlich nicht umgegangen worden. Mit Waschen, Volltanken und Losfahren wird das bei keinem Exemplar was werden. Ohne erheblichen Restaurierungsaufwand wird keine der Corvettes jemals wieder fahrbar sein.
Grüße vom Ostelch
Meine Rede ;-) !
Ich denke auch, dass eine Voll-Restauration hier nur mehr Schaden anrichtet. Mit einigen fachkundigen Aufbereitern sollte zumindest der große Teil der Fahrzeuge wieder hinzukriegen sein. Ob die Motoren durch die lange Standzeit Schaden genommen haben, muss natürlich auch überprüft und gegebenenfalls behoben werden.
Aber grundsätzlich halte auch ich eine Voll-Restauration für völlig falsch! Ein wenig "Patina" hat noch keinem Oldie geschadet, ganz im Gegenteil!
Ich glaube er will darauf hinaus, dass sie unrestauriert mehr bringen als restauriert. So wegen originaler Patina und so!
Ich würde auch eine nehmen... hey die von '56 ist schon von "Dave" reserviert 😱
Offenbar haben die in USA keine Abdeckfolien - wenn man sich überlegt, was eine einfache, richtig drapierte Folie hier bewirkt hätte und 1000de an Reinigungskosten - zumal bei den offen stehenden Wagen - gespart hätte!! Till
Da fällt mir nur eines ein. Künstler sind Spinner.
Künstler haben einfach keinen Sinn für Technik und erst recht nicht für Autos.
Zum Glück wurde keines der Fahrzeuge von Peter Max gefahren.
Sag mal meinst Du das ernst? Jetzt geh mal in dich und überlege dir, was das Wort "Vollrestauration" wohl bedeuten könnte...
Warum ist das gerade bei den beiden genannten Fahrzeugen abzulehnen?
Ganz einfach: es handelt sich bei den Beiden um höchst interessante Exemplare aus einerseits für die Corvette wichtigen Baujahren und andererseits um Autos, die in sehr geringer Stückzahl hergestellt wurden.
Merke: ein Auto ist nur einmal original. 'Zerrestaurieren' kann man alles. Eine original erhaltene Corvette aus diesen BJ (und auch aus allen anderen BJ) ist naturgemäß erheblich interessanter als eine restaurierte.
Hier geht es nicht nur um einen höheren zu erzielenden Erlös, sondern um die - wie man so schön sagt - Erhaltung automobilen Kulturgutes.
Aber was schreibe ich hier, wenn Du das nicht kapierst, ist dir nicht zu helfen.
Übrigens kann man wohl zu 100% davon ausgehen, dass jede Einzelne dieser Corvettes ohne sogenannten erheblichen Restaurationsaufwand wieder fahrbereit sein wird.
Gegammelt hat hier, wovon auszugehen ist, nichts, die Dinger standen einfach 25 Jahre lang trocken in einer Tiefgarage. Sofern hier nicht z.B. Wagen mit Motoren mit festgefressenen Kolben abgestellt wurden, wird es ein Leichtes sein, sie auf die Straße zu bringen.
Dass es sich hier um ein bisschen mehr 'Zuneigung' als nur Waschen und einen Ölwechsel handelt, ist selbstverständlich.
Das ist der einfallsreiche Herr Künstler schla* mich
Ich würde auch lieber eine originale Vette von 1953 haben, mit paar Schönheitsfehlern, als eine neu aufgesetzte (restaurierte).
Aber schön, dass diese Vetts wenigstens nicht in das Loch des dafür vorgesehenen Museums gefallen sind 😉
Wenn man ältere Berichte liest, waren manche wohl schon 1989 in einem extrem schlechten Zustand. Waren halt alles Gebrauchtwagen.
Ohhh man KÜNSTLER wenn ich das Wort höre wird mir schon schlecht.. diese Weltfremden Typen die für ihre Teilweise abstruse "Kunst" auch noch Geld kriegen....
Also mit ein par von denen könnte man das eingestürzte Corvette Museum wieder vervollständigen 😊
Da hat man auch shcon lange nix mehr von gehört.