Tesla: Neue Verluste und Wachstumspläne
Das Model 3 kommt Ende März
Die Geschichte wiederholt sich: Tesla rutscht tiefer in die roten Zahlen, doch Elon Musk verspricht Wachstum und ein neues Modell. Die Aktie stieg daraufhin wieder.
New York/Palo Alto - Im Silicon Valley ist das Verkaufen von Visionen für Unternehmer mindesten so wichtig wie das Verkaufen von Produkten. Einer, der diese Kunst beherrscht, ist der Tesla-Chef Elon Musk. Die Anleger lieben den 44-jährigen Selfmade-Milliardär. Sichtbarer Beleg: Hohe Verluste hatten bisher kaum negative Einflüsse auf die Börsenkurse des Elektroauto-Herstellers.
Zuletzt stürzte die Aktie zwar deutlich ab. Aber Elon Musk gelang es bei der Präsentation der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr wieder einmal, seine Geldgeber zu begeistern. 15 Prozent legte die Aktie danach zu, obwohl Tesla im vierten Quartal den Verlust, verglichen mit dem Vorjahr, auf 320 Millionen Dollar fast verdreifachte.
Wie hat Musk das gemacht? Ganz einfach: mit einer optimistischen Wachstumsprognose. 2016 will Tesla bis zu 90.000 Autos ausliefern, 80 Prozent mehr als 2015. Neben der großen Limousine Model S bietet Tesla nun auch das SUV Model X an. Außerdem kündigte Musk an, 2016 werde Tesla Gewinn erzielen.
Model 3 kommt am 31. März 2016
Gewinn interessiert die Tesla-Aktionäre aber offenbar weniger als Perspektive. Das weiß Elon Musk, und deshalb legt er nach: Das Model 3, von Tesla als erstes Massenmarkt-taugliches Modell angekündigt, soll am 31. März vorgestellt werden. Die Auslieferungen sollen Ende 2017 starten.
US-Analysten vermuten: Teslas Aktionäre werden sehr genau beobachten, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, nachdem der Zeitplan bei der Einführung des Model X mehrfach durcheinandergeriet. Die schleppende Fertigung könne zu Lieferschwierigkeiten führen und noch mehr Geld verbrennen, warnt etwa Autoexperte Brian Johnson von der Großbank Barclays: „Das ruft die Risiken der aggressiven Wachstumsambitionen für die nächsten Jahre zurück ins Gedächtnis."
Zu Teslas Wachstumsambitionen gehört neben dem Model 3 für etwa 35.000 US-Dollar auch eine eigene Batteriefabrik. Die "Gigafactory" soll Tesla in Zukunft einmal profitabel machen, kostet aber zunächst viel Geld. Mit dem Model 3 will Tesla nicht etwa den Elektro-Konkurrenten BMW i3 angreifen. Vielmehr hat man deutlich erfolgreichere Segmente im Blick: „Sie sollten dabei an ein Modell denken, das direkt mit BMW 3er oder Audi A4 konkurriert“, sagt Elon Musk.
Schafft Tesla auch 2016, die Geldgeber bei der Stange zu halten? Musks Vorgehen sei inzwischen vorhersehbar, sagt die Analystin Michelle Krebs gegenüber Bloomberg. Tesla verpasse die finanziellen Ziele, verspreche eine bessere Zukunft und lenke die Aufmerksamkeit auf neue Modelle. Ob dieses Muster weiterhin funktioniert? Allein seit dem Jahresbeginn verlor Tesla 12 Milliarden Dollar an Börsenwert.
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Quelle: m. Material von dpa
Preis des Model X sollte um 80'000 liegen, das ist machbar. Der fuer das Modell 3 angegebene Preis von 35'000 erscheint mir unrealistisch. Da hat ja selbst Chevy mit dem Bolt Probleme diesen Preis zu erreichen und Chevy ist ein etablierter Massenhersteller...
Pete
Den Jahresverlust (nicht nur den Quartalsverlust!) verdreifachen und gleichzeitig die Gewinnzone von 2020 auf 2016 vorzuverlegen, das nenne ich Optimismus.
...ich werde mit viel Freude reservieren! 😆
In einen Verbrenner werde ich nicht mehr investieren. 😉
Wenn der 3er ne gute Reichweite hat (über 600km, nicht NEFZ) würde ich auch sofort überlegen und schauen wie ich mein Leben so disponieren kann, dass ich nächtlich am Strom hängen kann....
Das ist doch schlechter Journalismus:
Fette Überschrift: "Das Model 3 kommt Ende März"
Im Text dann: "Die Auslieferungen sollen Ende 2017 starten"
Das muss doch vielmehr heißen: "Erster Prototyp des Model 3 wird 3/2016 vorgestellt" oder "Studie zum Model 3 wird 3/2016" gezeigt.
🙄
Wenn mein Auto ins All fliegen könnte, würde ich auch versuchen Astronaut zu werden. 😆
Oder: "Erste Bilder wird man Ende März sehen können"
Ja genau, Bilder, kein Auto. Das hat der Musk doch schon erklärt.
Dein Kommentar war mal toll...
Aktuell ist, aufgrund meiner Rahmenbedingungen, ein Elektro Auto nicht zu realisieren wegen der Reichweite. Wenn das Reichweiten Problem gelöst ist kann ich auch schauen ob ich Lademöglichkeiten habe...
Ich würde gerne umweltfreundlicher sein, aber es gibt kein Produkt was meine Bedingungen erfüllt (aktuell)
Du beschreibst es ja anders herum... Du versuchst dich dem Produkt anzupassen...
Dacwsr absichtlich so geschrieben. Denn wenn die Anforderungen si hoch sind, dass sie den momentanen Stand der Technik weit überschreitet, dann kannst du nur dich anpassen oder warten. Lange warten.
Da kommen wir dann wieder zu der Frage, was das für ein Leben sein muss, bei dem man jeden Tag 600km ohne Pausen fahren muss.
Wenn ich jeden Tag 600km fahren müsste (und dabei 2 Stunden insgesamt Pausen manchen dürfte), würde ich natürlich einen Tesla S fahren. Allein die gesparten Spritkosten finanzieren schon die Leasingrate.
Aber das war nicht das Thema.
Bin sehr gespannt auf das Model 3.
Wie soll der 3er mit einem kleineren Akku weiter kommen als das Model S?
Was sollen das für Rahmenbedingungen sein, die verlangen das man 600km ohne Pause fahren muss.
Das ist genau das was ich meine.
Hi,
ich bin auch sehr gespannt auf die Bilder. Davon mache ich meine Reservierung auch abhängig. Wenn das Design stimmig ist und der Preis wie angegeben gehalten werden kann, werde ich mir einen für die OHL reservieren...
Gruß,
lapi
Irgendwie hab ich vom Model 3 mehr so ein Hatchback-Design im Kopf als so eine BMW 3er ähnliche Limousine.
Edit: Ich seh gerade auf dem 2. Bild, das ist ein Fließheck, keine Limo. Warten wir es ab...