Alfa Romeo: Pläne bis 2021
Das plant Alfa nach dem SUV
Die Giulia ist am Markt, ein SUV steht auf der LA Auto Show: Bei Alfa passiert was. Wie es weitergeht, sagte Alfa-Chef Reid Bigland dem britischen Magazin „Autocar“.
London – In Fiats großem Zukunftplan von 2014 steckten viele ambitionierte Ziele. Eines davon: Alfa Romeo soll vom Mauerblümchen zum weltweit begehrten Premium-Anbieter werden. Eine eigene Entwicklung mit viel Ferrari-Input und acht neue Modelle bis 2018 sind die Bausteine dazu.
Und heute? Mit der Mittelklasselimousine Giulia ist das erste Alfa-Modell der neuen Zeitrechnung im Markt – und wird wohlwollend aufgenommen. Ein Mittelklasse-SUV, das wohl Stelvio heißen wird, stellt Alfa Romeo in wenigen Tagen in Los Angeles vor. Wie aber geht es danach weiter?
Darüber sprach das britische Magazin „Autocar“ mit Reid Bigland, seit Mai 2016 Chef der italienischen Traditionsmarke. „Wir wollen auf Augenhöhe mit den Deutschen, aber das geht nicht in zwei Jahren“, sagt er. Sein Problem: BMW, Audi oder Mercedes verfügen über ein breites Modellprogramm und weltweite Händlernetze, Alfa Romeo nicht.Dynamik first
Natürlich kann Alfa in Europa und Amerika über die Fiat- und Chrysler-Netze schnell wachsen. In Asien steht die Marke trotzdem noch am Anfang. Bigland sieht die beste Chance für Alfa daher darin, bei jedem Launch „das bestmögliche Auto“ vorzustellen – auch wenn es, wie bei der Giulia, etwas länger dauert.
Wie die Giulia, soll auch das kommende Mittelklasse-SUV durch dynamische Fahreigenschaften punkten. „Jeder Alfa muss in diesem Punkt herausstechen“, sagt Bigland. Der „Stelvio“, den Namen will Bigland noch nicht bestätigen, wird am Markt zum Beispiel gegen den Porsche Macan oder den Jaguar F-Pace antreten. Wie bei der Giulia, wird Alfa zuerst eine sportliche Quadrofoglio-Version mit 2,9-Liter-V6 vorstellen.
Nach dem Stelvio wird Alfa Romeo sich zunächst auf einen Giulia Kombi konzentrieren. Der könnte schon im Frühjahr 2017 vorgestellt werden. Warum, ist klar: Mittelklasse-Kombis verkaufen sich in Europa traditionell besser als Limousinen. Es wäre fahrlässig, dieses Potenzial liegenzulassen.
Drei SUV und Giulietta
Über den Absatzzuwachs durch die Giulia kann sich FCA schon heute freuen; entscheidend wird aber das große SUV oberhalb des Stelvio sein, das voraussichtlich Anfang 2018 vorgestellt wird. Der BMW-X5-Rivale wird sich die Plattform mit dem Maserati Levante teilen, wohl keine Siebensitzer-Option beinhalten und vor allem: pro verkauftem Auto viel Geld verdienen.
Zwei weitere SUV sind laut „Autocar“ in Planung: Eine Coupé-Version des Stelvio könnte gegen den BMW X4 antreten. Auch in der Kompaktklasse ist ein SUV wahrscheinlich. Im sogenannten C-Segment plante Alfa bereits im 2014er-Plan zwei Modelle. Eines davon wird wohl ein SUV, das andere in jedem Fall ein Giulietta-Nachfolger.
Auf den Kompakten müssen wir laut „Autocar“ noch mindestens drei Jahre warten. Eine wichtige Entscheidung ist laut Alfa Romeo gefallen: Die nächste Giulietta wird auf einer verkürzten Giulia-Plattform aufbauen und dadurch zum einzigen Kompakten mit Hinterradantrieb. Denn BMW wird den 1er bekanntlich auf Frontantrieb umstellen.SUV statt Limousine?
Bigland lässt gegenüber dem britischen Magazin durchblicken: Die SUV-Begeisterung der Autokäufer schiebt das große SUV in der internen Prio-Liste vor eine bisher fest eingeplante Limousine in der oberen Mittelklasse. Steht die unter dem Arbeitstitel „Alfetta“ bekannte Limousine auf der Kippe?
Zumindest fragt man sich bei FCA, ob Aufwand und Ertrag im richtigen Verhältnis stehen. „Die Größe des Segments und die Profitabilität sind nicht mehr, was sie waren“, sagt Bigland. Auch etablierte Hersteller würden ihre gehobenen Limousinen derzeit mit hohen Rabatten und überschaubaren Profiten verkaufen. Prognose: Ob das Modell zügig kommt, hängt vor allem von Alfas Erfolg in China ab. Denn dort verkaufen sich große Limousinen nach wie vor prächtig.
Und sonst noch?
Alfa Romeo will in jedem Segment das sportlichste Auto anbieten – verfügt mit dem 4C aber nur über einen wirklichen Sportwagen. Das soll sich bis 2020 ändern. Viele SUV bringen zwar viel Geld, aber sie drohen auch die DNA zu verwässern, die Alfa sexy machen soll.
Schon Marchionnes 2014er-Plan sah einen weiteren Sportwagen vor, der laut „Autocar“ das Erbe des Brera antreten könnte. Das deutet auf ein sportliches, aber alltagstaugliches Coupé unterhalb des 4C hin.
Eine klare Äußerung zur Zukunft des Kleinwagens Mito lässt Bigland sich nicht entlocken. „Der Mito spielt außerhalb Europas keine Rolle. Aber hier leistet er einen wertvollen Beitrag, also werden wir ihn weiterhin verbessern“, sagt der Manager. Begeisterung klingt anders.
In Marchionnes Fünfjahres-Plan war bis 2018 kein neuer Kleinwagen vorgesehen; bleibt abzuwarten, wie lange Alfa das 2008 vorgestellte Modell am Leben erhalten wird. Klar ist, die aktuelle Ausgabe passt nicht mehr so richtig in die angestrebte Premium-Positionierung der Marke.
Quelle: Autocar
"Die nächste Giulietta wird auf einer verkürzten Giulia-Plattform aufbauen und dadurch zum einzigen Kompakten mit Hinterradantrieb. Denn BMW wird den 1er bekanntlich auf Frontantrieb umstellen."
Emotionen statt Sparsamkeit. Top!
Die Umstellung der Giulietta auf Hinterradantrieb finde ich überraschend. Da will man dann vielleicht die enttäuschten BMW-Fans auffangen.
j.
Es wird funktionieren. 😉 Für Alfa ist könnte der Zeitpunkt nicht perfekter sein.
Bei BMW ist es umgekehrt, weil man mehr einspart als dass man Kunden vergrault.
Das werden sich die verwöhnten BMW-Kunden dreimal überlegen, ob sie zum nächsten AR-Händler einen Tagesausflug in Anspruch nehmen oder zum nächsten BMW-Händer um die Ecke fahren.
Eine Giulietta mit Hinterrad antrieb, ich glaube bei mir wird das nächste Auto kein 1er BMW
Dazu noch ein kleiner V6 Benziner und es wäre perfekt. Einziges Manco für mich ist, dass es erst in 3 Jahren soweit sein soll. Ich wollte eigentlich nicht so lange warten. Zumal ich mir einen Jahreswagen kaufen wollte.
Tja ... ich denke bei BMW wird der Zug abgefahren sein und eine Korrektur des Fahrplans für den nächsten 1er nicht mehr möglich sein.
Ich sehe schon die ganzen Hinterradantriebsanbeter in der Kompaktklasse scharenweise zu Alfa überlaufen.
Ursprünglich habe ich die Produktionsänderung des MX5 mit Alfa Ableger zum Fiat Ableger kritisiert. Allerdings finde ich es jetzt doch nicht mehr so schlimm. Der 124 ist schon eine Wucht geworden. Das hätte kein Alfa richtig hinbekommen (so wirklich). Daher freue ich mich auf eine vielleicht doch eigenständige Variante eines Heckgetriebenen Roadsters von Alfa.
Die Zukunft sieht bzw. liest sich schon interessant (aus). Spannend wird es, wie die nächsten Modelle dann aufgenommen werden. Noch immer sind Alfa 156 im Alltagsbild vorhanden. Ebenso GTV. Ältere oder neuere Modelle sind schon eher selten (kein Wunder bei nur ich glaube 2 angebotenene Modelle).
Hoffen wir nur das Beste! Wenn Alfa verloren gehen würde, wäre es SEHR tragisch! Design und co ist schon bei Alfa immer topp gewesen!
Mittelklasse-Kombis verkaufen sich in Europa traditionell besser als Limousinen.
Schön, das FCA nur nach etwa 10 Jahren ohne Mittelklasse-Kombi auf diese geniale Idee gekommen ist.
Bestimmt wurden viele interne und externe Berater für sechsstellige Summen im Monat bezahlt, damit diese Information erhalten werden konnte
Und wo bleibt ein elektro Alfa? Moderner Antrieb mit italienischem charme, wäre doch mal was.
Genau, damit hätte Alfa dann ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt.
Leider fällt die Giulietta nicht in mein Beuteschema, da kein Stufenheck verfügbar, aber entlich mal wieder Heckantrieb, statt den komischen Frontkratzer.
Ansonsten hat Alfa alles richtig gemacht.
Genau, wer will schon einen 3Z Frontkratzer fahren und dafür noch ordentlich Premiumgeld bezahlen.
Für Leute mit Umweltalibifunktion dürfte Alfa nicht stehen.
Alfa will sportlich sein und die Fans bedienen, die so etwas im Blut haben. Hat der Chefe doch oben schon gesagt.
Hi,
Für einen pfiffigen und sportlichen Kleinwagen sehe ich bei Alfa schon Potenzial, so eine Art italienischer MINI hätte schon was. Aber wahrscheinlich wären die Kannibalisierungseffekte zum 500er Fiat und dessen Abarth Ablegern ziemlich hoch, die Zielgruppe dürfte die gleiche sein.
Ich bin sehr gespannt wie sich Alfa Romeo in Zukunft entwickeln wird.😊
Gruß Oli