Audi Sport GmbH: RS, R8 und bald Elektroautos
Das plant Audis Performance-Marke
Aus der „quattro GmbH“ wurde „Audi Sport“, sogar Hinterradantrieb ist nun möglich. Plug-in-Hybride jedoch nicht. Was Audis Performance-Tochter bis 2021 vorhat, steht hier.
Neckarsulm - Der Wechsel an der Spitze hatte Folgen. Stephan Winkelmann, Performance-gewohnter Chef von Lamborghini, griff als neuer Leiter der Audi quattro GmbH an die Wurzel: den Quattro-Antrieb. „Quattro ist wie Leichtbau eines der Dinge, die Audi großgemacht haben, aber es ist kein Name für eine Sportwagenfirma. Unsere DNA rührt deutlich mehr vom Motorsport her“, gibt der Manager als Begründung an.
Schon kurz nach seiner Amtsübernahme strengte Winkelmann außerdem die Änderung des Markennamens in „Audi Sport GmbH“ an. Mit dem R8 V10 RWS ließ Winkelmann das erste Modell der Sub-Marke mit Heckantrieb bauen. „Gemacht für Puristen“, befindet Winkelmann. Um zusätzliche Begehrlichkeit zu wecken, ist der 540 PS starke Sportler auf 999 Exemplare limitiert.
Begrenzte Auflagen soll es bei Audi Sport auch in Zukunft geben. Auch sonst will Winkelmann die Audi-Tochter neu ausrichten. Der Rennsport gehört zu einer der vier Säulen, auf denen Audi Sport zukünftig stehen soll. Man ist mit den R8 LMS GT3 und dem RS 3 LMS stark im Kundensport engagiert, bei wichtigen 24-Stunden-Rennen erfolgreich und entwickelt derzeit den R8 LMS GT4.
Expansion in Asien
Ziel dabei ist, sagt Winkelmann, möglichst viel Technik in die Serienfahrzeuge zu transferieren. Zu spüren bekommen das natürlich die RS-Käufer. Auf der IAA stellte Audi Sport den neuen RS4 Avant (4. Generation) vor, dessen Leistung auf 450 PS gestiegen ist. Die Markteinführung steht für Anfang 2018 auf dem Plan. Erstmals wird der RS4 Avant in China angeboten. Man verspricht sich davon „neue Wachstumsimpulse“.Insgesamt fährt Audi Sport beim Absatz auf Topniveau. Im vorigen Jahr entschieden sich knapp über 20.000 Kunden für die sportlichen Audi aus Neckarsulm. So viele wie nie zuvor. Für dieses Jahr deutet Winkelmann noch höhere Zahlen an, betont aber, nicht auf Masse, sondern eher auf Exklusivität zu setzen.
Audi Sport, das heißt auch in Zukunft RS und R8. Die S-Modelle der Audi AG (jährlich rund 60.000) werden auch zukünftig nicht hinzu gezählt. Dafür will Audi Sport internationaler werden. Derzeit gilt Audi Sport eher als europäische Marke. Deutschland ist absatzstärkster Markt, vor den USA und Großbritannien. Nordamerika soll schon bald Rang eins einnehmen, Asien stärker in den Fokus rücken.
Fünf zusätzliche Modelle bis 2020
Bis 2020 will das Neckarsulmer Unternehmen sein Modellangebot von heute 11 auf 16 Fahrzeuge erweitern. Eine stärkere Zielrichtung liegt dabei auf SUV. Bislang gibt es nur den RSQ3, dessen Nachfolger für zirka 2019 ansteht. Gut vorstellbar, dass über dem SQ5 der Mutter noch ein RSQ5 platziert wird. Die Markteinführung könnte bereits 2018 erfolgen. Eher unwahrscheinlich dürfte ein RSQ7 sein. Winkelmann sieht deutlich mehr Potenzial für einen RSQ8, ohne ihn jedoch zu bestätigen. Außen vor bleiben weiterhin Diesel-Aggregate.
Klar, es kommen die Nachfolgemodelle des RS6 und RS7. Letzterer wird als A7 noch in diesem Jahr gezeigt. Vom neuen A8 lässt die Audi Sport GmbH wie schon beim Vorgänger die Finger, auch wenn intern der S8 plus der Tochter angegliedert wurde. Da die neue A8-Limousine weltweit fast nur in der Langversion geordert wird, macht ein RS-Derivat nur begrenzt Sinn. Auch der W12-Motor bleibt unberührt. „Als Sub-Marke müssen Investitionen in zukünftige Modelle gut überlegt sein“, so Winkelmann.
2021 will Audis Performance-Tochter den Schritt zur Elektromobilität einschlagen. Es soll sich um ein reines Batterieauto handeln. Quattro-Antrieb über E-Motoren an Vorder- und Hinterachse, hohe Leistung und 600 Kilometer Reichweite stehen als Rahmenbedingungen im Lastenheft. Die Plug-in-Hybrid-Technik lässt Audi Sport dagegen aus. Lediglich ein 48-Volt-Mildhybrid-System soll für einige Modelle als Option angeboten werden.
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(SP-X/Michael Specht)
Vorab: ich bin kein Fan von Audi oder der VAG.
Grundsätzlich hätte Audi ein in meinen Augen, riesen Potenzial die Petrolheads dieser Welt zu befriedigen. Wäre Quattro das, was der Name suggeriert, nämlich Allrad, könnte jedes Performance Modell irrsinnig spaßig sein. Ja diese Hangon Haldex Systeme sind Stand of the Art. Aber in jedem Test mit anderen Allradsystemen zählt der Quattro immer zum sachlich nüchtern funktionellen System, während permanente Systeme, oder heckbetonte Systeme immer die spaßigeren. Genau an dem Punkt würde ich ansetzen.
Beispiel A1/S1: Audi ist mit einem AWD Kleinwagen alleine auf dem Markt. Stand bis zu vMay kann der wohl hervorragend. Quer wieder nicht. Siehe z.B. Sportauto Supertest. Viel Technikklimbim und ein schnöder Corsa E OPC ist nichts schlechter. Ein permanenter oder gar lecht heckiger Quattro wäre vermutlich nicht schneller, gar sogar langsamer, aber spaßiger.
Beispiel TT: Hübsches Coupe, gute Motoren, Antrieb wie ein Golf. Meeeeh. Auch hier greift wieder der Wunsch nach mehr RWD. Auch hier mag RWD vielleicht gar langsamer sein, aber es macht verdammt nochmal einen Heidenspaß.
Für Autos im Schlage eines (R)S4 Avant usw. mag es gänzlich egal sein da derartige Autos eh nur als straight-line Performance genutzt werden. Alle Querfahrer könnten dann ja zu anderen, hecklastigeren Audi Performance Modellen greifen.
Auf den Soundgenerator des vollelektrischen Sport-Audis bin ich mal gespannt. Furzen und Fehlzündungen in sämtlichen Tonlage. 😆
Haldex wird aber nur auf der MQB-Platform verbaut (A1-A3 + TT). Darüber (ab A4) wird ein permanenter Allradantrieb und als Option Quattro mit Sportdiff. an der HA verbaut. 😉
Weitere Info's: KLICK
Der "ultra" quattro ab A4 hat auch ein elektronisch geregeltes Lamellendifferential. Etwas anderes ist ein "Haldex"-Allrad auch nicht. Porsche verbaut so was auch. Den Macan bauen die sogar darauf um.
Das Hauptproblem ist die maximale 50/50 Verteilung. Hat der Macan, viele BMW, ..... Nur andersrum.
Oh weh.
HALBWISSENALARM !!!
Der Hang-On-Allrad mittels Haldexkupplung findet nur in den MQB-Modellen Verwendung (sprich A1, A3, TT und deren Q-Derivate Q2 und Q3).
Der R8 hat übrigens ebenfalls eine Haldexkupplung verbaut. Nur eben mit dem Hauptantrieb auf der Hinterachse - ja, auch ein R8 mit quattro ist also im Prinzip eine Heckschleuder.
Der neue "quattro-ultra"-Mist findet bis jetzt ausschließlich im A4 allroad Verwendung und selbst dort nur bei den kleinen Motoren, bei denen es egal ist wie dynamisch der quattro arbeitet.
Bei Audi Sport wird der "quattro ultra" nach aktuellem Stand NIE zur Verwendung kommen.
Und noch dazu gehören die Audis zu den letzten Autos eines Großserienherstellers mit echtem, mechanischem und permanentem Allrad - ganz anders als bei MB oder BMW, denn die haben nämlich auch nur elektronisch geregelte Hang-On Systeme (nur eben von hinten nach vorn - was deren Systeme sogar nochmals schwerer und vor Allem träger macht als den quattro-Antrieb).
Das "Hauptproblem" mit der 50/50-Verteilung ist in Bezug auf die "echten" Audis mit längs verbautem Antrieb gar nicht vorhanden, da der quattro mit Torsen-, bzw. Kronenraddiff. voll variabel arbeitet. Standard sind bei Audi seit der Baureihe A4 B7 40% VA und 60% HA - davor waren es 50/50 im Ruhezustand. Aktuelle Modelle leiten bis zu 85% des Antriebsmoments an die HA. Gekoppelt mit dem aktiven Diff. an der HA kann also sogar ein Audi "BMW-Spaß" bringen - nur eben mit schönerem Interieur 😆😆
P.S.: So schlecht funktionieren die Haldex-Allrad-Systeme übrigens auch nicht. Im A45 funktionierts genauso gut wie in den Golf R oder den RS3 und TT RS Modellen.
Weswegen bei mir nun der zweite TT RS mit nochmals verbessertem Haldex ins Haus kommt 😜
Und nun ... Let the hate begin!
Ich frage mich, wer diese Petrolheads sind? Diese Forderungen stellen doch häufig die Tester auf der Rennstrecke. Ich glaube die allerwenigsten RS-Modelle werden überhaupt auf der Rennstrecke bewegt.
Zudem verstehe ich das mit dem Spaß nicht. Weder will ich in einem Auto sitzen, dass bei zu viel Gas geben hinten ausbrechen kann, noch will ich irgendeinen Hobbyrennfahrer neben mir haben, der denkt, genau das jetzt auf der öffentlichen Straße versuchen zu müssen.
Klar, es gibt da nicht nur schwarz oder weiß und es ist ein Unterschied, ob die Reifen beim Gas geben etwas wegschmieren oder man wirklich acht geben muss, was man macht.
Ich fahre aktuell "nur" einen S3 und er ist auf der geraden ganz gut, fährt sich über drive select recht komfortabel oder auch etwas härter. Ist total unauffällig aber etwas lauter und ich weiß, ich bringe die Leistung auf den Boden.
Die sogenannten sportlichen Modelle, sind doch genau die, die beim kleinsten Regentropfen nur noch rumeiern und die meisten Fahrer überfordert sind.
Das sind alles Straßenfahrzeuge und ich finde da eine sichere Abstimmung immer noch besser, als eine, die "Spaß" macht und man sich dann um einen Baum wickelt. Aber sicher denken jetzt alle, cih wäre ein schlechter fahren und sie selbst könnten alle mit Schumi mithalten.
Die sollen sich nicht nur um Vortrieb kümmern, sondern auch mal um vernünftige Bremsen. 🙄
In Anbetracht dessen, was die Konkurrenz in Affalterbach derzeit veranstaltet, klingt das ganz schön dünn. Man muss AMG nicht mögen, aber der Erfolg gibt Ihnen recht.
@N3M3S1S du meinst wohl eher in den Audis funktioniert Haldex genau so schlecht wie beim A45 😉. Ein guter Allrad wäre im TTRS problemlos umsetzbar, aber so wie er jetzt ist, macht das kein vertrauenserweckenden Eindruck - ich würde den ungern am Limit bewegen wollen 😱. Die Hauptantriebsachse bei einem sportlichen Fahrzeug mit Allrad muss die Hinterachse sein, alles andere ist Fahrdynamischer unsinn.
@Abarth1368: Natürlich hast du damit recht und das will ich gar nicht bestreiten. Allerdings werden die Haldexsysteme gern schlechter geredet als sie tatsächlich sind. Zumindest die aktuellste Version aus dem 2018er TT RS funktioniert erheblich besser als jene aus meinem "alten" TT RS.
Abhilfe schafft hier der (übrigens von Haldex direkt entwickelte) Controller mit dem die Haldex auf eine starre 50/50 Verteilung gesperrt werden kann. Dann ist der Antrieb wenigstens "stable" - sehr enge Kurven sind dann halt Kacke für die Reifen 😆
P.S.: Zum Thema nur eines. Eigentlich hätte so ein RS6 mit dem biTurbo V8 und zusätzlichem Hybridschub doch schon etwas für sich finde ich. Also kann ich die Entscheidung gegen Hybrid nicht zu 100% nachvollziehen.
So isses! 🙄
Nur gut, dass sie von Lambo deren kleinsten Sportler als R8 quasi übernehmen konnten. Ansonsten sieht's mau aus bei Audi mit echten Sportlern. Allenfalls umgebaute Frontkratzer. Nichts dagegen, aber dann sollte man nicht so lächerlich "auf Super-Sport machen".
Das dürfte wohl auch der Grund für die neue Positionierung des RS5 als GT statt als Sportwagen sein.
Das denke ich auch. Man will das gar nicht sein und wird dann immer unter Gesichtspunkten verglichen auf die man nicht meisten Wert legt.
Ist irgendwie schon teilweise schwachsinnig, wenn Straßenautos schlechter abschneiden, weil ein anderes besser driften kann...
Und deutlich schnellere Rundenzeiten, dauerhaft besser bremst, den frecheren Motor verbaut, ...