Audi Sport GmbH: RS, R8 und bald Elektroautos

Das plant Audis Performance-Marke

MOTOR-TALK

verfasst am Wed Oct 18 16:30:52 CEST 2017

Aus der „quattro GmbH“ wurde „Audi Sport“, sogar Hinterradantrieb ist nun möglich. Plug-in-Hybride jedoch nicht. Was Audis Performance-Tochter bis 2021 vorhat, steht hier.

Elektroautos ja, Plug-in-Hybride nein, Diesel sowieso nicht: Audi Sport hat große Pläne, aber auch klare Grenzen
Quelle: Audi

Neckarsulm - Der Wechsel an der Spitze hatte Folgen. Stephan Winkelmann, Performance-gewohnter Chef von Lamborghini, griff als neuer Leiter der Audi quattro GmbH an die Wurzel: den Quattro-Antrieb. „Quattro ist wie Leichtbau eines der Dinge, die Audi großgemacht haben, aber es ist kein Name für eine Sportwagenfirma. Unsere DNA rührt deutlich mehr vom Motorsport her“, gibt der Manager als Begründung an.

Schon kurz nach seiner Amtsübernahme strengte Winkelmann außerdem die Änderung des Markennamens in „Audi Sport GmbH“ an. Mit dem R8 V10 RWS ließ Winkelmann das erste Modell der Sub-Marke mit Heckantrieb bauen. „Gemacht für Puristen“, befindet Winkelmann. Um zusätzliche Begehrlichkeit zu wecken, ist der 540 PS starke Sportler auf 999 Exemplare limitiert.

Begrenzte Auflagen soll es bei Audi Sport auch in Zukunft geben. Auch sonst will Winkelmann die Audi-Tochter neu ausrichten. Der Rennsport gehört zu einer der vier Säulen, auf denen Audi Sport zukünftig stehen soll. Man ist mit den R8 LMS GT3 und dem RS 3 LMS stark im Kundensport engagiert, bei wichtigen 24-Stunden-Rennen erfolgreich und entwickelt derzeit den R8 LMS GT4.

Expansion in Asien

Audi R8 RWS: Unter Winkelmann war plötzlich sogar ein Sport-Audi mit Heckantrieb möglich
Quelle: Audi
Ziel dabei ist, sagt Winkelmann, möglichst viel Technik in die Serienfahrzeuge zu transferieren. Zu spüren bekommen das natürlich die RS-Käufer. Auf der IAA stellte Audi Sport den neuen RS4 Avant (4. Generation) vor, dessen Leistung auf 450 PS gestiegen ist. Die Markteinführung steht für Anfang 2018 auf dem Plan. Erstmals wird der RS4 Avant in China angeboten. Man verspricht sich davon „neue Wachstumsimpulse“.

Insgesamt fährt Audi Sport beim Absatz auf Topniveau. Im vorigen Jahr entschieden sich knapp über 20.000 Kunden für die sportlichen Audi aus Neckarsulm. So viele wie nie zuvor. Für dieses Jahr deutet Winkelmann noch höhere Zahlen an, betont aber, nicht auf Masse, sondern eher auf Exklusivität zu setzen.

Audi Sport, das heißt auch in Zukunft RS und R8. Die S-Modelle der Audi AG (jährlich rund 60.000) werden auch zukünftig nicht hinzu gezählt. Dafür will Audi Sport internationaler werden. Derzeit gilt Audi Sport eher als europäische Marke. Deutschland ist absatzstärkster Markt, vor den USA und Großbritannien. Nordamerika soll schon bald Rang eins einnehmen, Asien stärker in den Fokus rücken.

Fünf zusätzliche Modelle bis 2020

Bis 2020 will das Neckarsulmer Unternehmen sein Modellangebot von heute 11 auf 16 Fahrzeuge erweitern. Eine stärkere Zielrichtung liegt dabei auf SUV. Bislang gibt es nur den RSQ3, dessen Nachfolger für zirka 2019 ansteht. Gut vorstellbar, dass über dem SQ5 der Mutter noch ein RSQ5 platziert wird. Die Markteinführung könnte bereits 2018 erfolgen. Eher unwahrscheinlich dürfte ein RSQ7 sein. Winkelmann sieht deutlich mehr Potenzial für einen RSQ8, ohne ihn jedoch zu bestätigen. Außen vor bleiben weiterhin Diesel-Aggregate.

Klar, es kommen die Nachfolgemodelle des RS6 und RS7. Letzterer wird als A7 noch in diesem Jahr gezeigt. Vom neuen A8 lässt die Audi Sport GmbH wie schon beim Vorgänger die Finger, auch wenn intern der S8 plus der Tochter angegliedert wurde. Da die neue A8-Limousine weltweit fast nur in der Langversion geordert wird, macht ein RS-Derivat nur begrenzt Sinn. Auch der W12-Motor bleibt unberührt. „Als Sub-Marke müssen Investitionen in zukünftige Modelle gut überlegt sein“, so Winkelmann.

2021 will Audis Performance-Tochter den Schritt zur Elektromobilität einschlagen. Es soll sich um ein reines Batterieauto handeln. Quattro-Antrieb über E-Motoren an Vorder- und Hinterachse, hohe Leistung und 600 Kilometer Reichweite stehen als Rahmenbedingungen im Lastenheft. Die Plug-in-Hybrid-Technik lässt Audi Sport dagegen aus. Lediglich ein 48-Volt-Mildhybrid-System soll für einige Modelle als Option angeboten werden.

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(SP-X/Michael Specht)

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