McLaren P1: Fahrbericht
Das Raketenauto vom anderen Stern
Wer beim McLaren P1 Gas gibt, fühlt sich wie ein Astronaut beim Raketenstart. Auch der Preis ist nicht von dieser Welt. Ausverkauft ist der P1 sowieso.
Bahrain - P1, der Name ist Programm. Das Kürzel, das McLaren für sein neues Top-Modell gewählt hat, steht in der Formel 1 für „Pole Position“.
Projektleiter Paul McKenzie nennt sein „Baby“ schlicht den schnellsten Sportwagen der Welt. Zwar gibt es Autos mit mehr Leistung und mehr Top-Speed, räumt der Brite ein. Schneller auf einer Rennstrecke seien sie nicht. „Und das ist es schließlich, worauf es bei einem Sportwagen ankommt.“
Kann das stimmen, wenn man an die 1.200 PS und 415 km/h des Bugatti Veyron denkt? Auch der Porsche 918 Spyder und der LaFerrari sind ja ziemlich schnell. Doch wer einmal am Steuer des P1 gesessen hat, sieht die Vollgaswelt mit anderen Augen. Das ist mit Worten kaum zu beschreiben.
Da fehlen die Worte
Aber etwas anderes als Worte haben wir nicht: Die Beschleunigung ist von derart explosiver Kraft, dass das Auge kaum erfassen kann, was da vor den schmalen Seitenfenstern vorbeifliegt. Von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden, nach 6,8 Sekunden auf 200 km/h, weitere 9,7 Sekunden später zeigt der Tacho 300. Wenn die Elektronik bei Tempo 350 die Reißleine zieht, ist der P1 immer noch bestens bei Puste. So müssen sich Astronauten fühlen, wenn ihre Rakete ins All geschossen wird.Trägheit der Masse, Erdanziehung, Fliehkraft – alles Märchen. Mit Naturgesetzen ist der heckgetriebene P1 auf der Rennstrecke nicht zu erklären. Zu schnell schießt er durch die Kurven, viel zu eng nimmt er die Kehren und viel zu fest haftet er auf dem Kurs. Und dabei langweilen sich die Traktionskontrolle und das Stabilitätsprogramm auch noch.
Möglich machen das ein aufwändiges Fahrwerk und eine ausgefeilte Aerodynamik. „Keine Linie dient nur der Optik, die Form folgt der Funktion“, sagt McKenzie und zeigt stolz auf die ausgeklügelten Kanäle, durch die heiße Luft aus dem Kühler strömt und Motor oder Bremsen ihre kalte Luft ansaugen.
Unter der Carbonhülle lassen sich die Dämpfer auf Knopfdruck verstellen, die Bodenfreiheit kann im Race-Mode um fünf Zentimeter abgesenkt werden. Aus dem Heck hebt sich dann bis zu 30 Zentimeter weit ein riesiger Flügel. Bei 300 km/h lasten auf ihm 600 Kilo Abtrieb.
P wie Plug-in
Bei diesem Höllenritt veranstaltet der 3,8 Liter große V8 mit 737 PS ein infernalisches Spektakel. Genau wie der Porsche 918 Spyder ist der P1 dabei ein ganz Grüner: ein Plug-in-Hybrid. Zum V8 kommt eine E-Maschine mit 179 PS.
Damit kann der P1 gute zehn Kilometer rein elektrisch fahren. Dabei ist er kaum weniger flott unterwegs, beschleunigt in etwa 8,4 Sekunden auf Tempo 100 und schafft weit über 150 km/h. Um Effizienz oder Emissionen geht es dabei nicht, auch wenn sich der Verbrauch auf 8,3 Liter und der CO2-Ausstoß auf 194 g/km schönrechnen lassen.Zwei böse Knöpfe
Nein, beim P1 geht es um Performance und sonst nichts. Den Beitrag der E-Maschine beweist das IPAS-Knöpfchen im Lenkrad. Wer zuvor die E-Maschine in die Pause geschickt hat, der kann sich die zusätzliche Kraft damit auf Knopfdruck zurückholen: Für schier endlose 30 Sekunden hämmert der P1 dann mit der vereinten Kraft beider Triebwerke voran und presst einem auch noch die letzte Luft aus den Lungen.
Neben dieser Taste lockt eine weitere, die mit DRS beschriftet ist. Das steht für Drag Reduction System und lässt den Heckflügel in Sekundenbruchteilen in sich zusammenfallen. Wir erinnern uns an die 600 Kilo Abtrieb – weg sind sie. Ein besonderer Kick, den man besser nicht in Kurven ausprobiert. Ein Tipp auf die Bremse, und der Flügel leistet wieder seinen segensreichen Beitrag zur Stabilität.
Leider ausverkauft
Viel näher als im McLaren P1 kann man dem Spitzensport als Normalsterblicher nicht kommen. Aber: Der P1 ist nicht nur einer der faszinierendsten Sportwagen, sondern auch einer der teuersten. Knapp 1,07 Millionen Euro hat nicht jeder auf dem Konto. Trotzdem: Alle 375 angekündigten Exemplare sind verkauft.
Die Liste möglicher Nachrücker umfasst 50 Namen. Sie hoffen, dass ein Kunde abspringt – sonst wird es nichts mit dem P1. McKenzie verspricht, dass das so bleibt: An der Stückzahl wird nicht gerüttelt, einen Nachfolger gibt es nicht so bald. „So ein Auto baut man nicht alle Tage.“
Technische Daten – McLaren P1
- Motor: 3,8-Liter-V8-Benziner, Elektromotor
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
- Systemleistung: 916 PS
- Max. Drehmoment: 720 Nm (V8); 260 Nm (E-Motor)
- Beschleunigung: 2,8 s
- Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h
- Verbrauch: 8,3 l/100 km (NEFZ)
- Co2: 194 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,59 x 1,95 x 1,14
- Radstand: 2,67 m
- Preis: 1.067.000 EUR
Quelle: SP-X
Ein unglaubliches "Auto", wahre Ingenieurskunst. Auch wenn mich der 918 noch viel eher reizen würde: nen P1 für's Wochenende wär schon was. 😆 Einmal mit diesen Boliden über eine Rennstrecke heizen, mein ewiger Traum. 😊
Mit freundlichen Grüßen und schönes Wochenende!
Der wird wohl kaum eine (Renn) Strecke unter die Räder bekommen😉 Das sind Fzg´s die für die "Sultan`s" der Welt gebaut werden, dort stehen die dann im Doppelpack in der Halle...
extrem geiles Auto, aber hört bitte mit diesen "realistischen" Verbrauchsangaben auf, es ist lächerlich (vor allem bei solchen Autos interessiert es eh niemand!
bis auf die EU in Brüssel ;-)
Endlich ein würdiger Nachfolger für (mmn) das beste Sportauto aller Zeiten - den F1.
Weiter so McLaren!
Traumauto....
Sei doch froh, dass sie so "realistisch" sind. Dadurch errechnet sich auch die Kfz-Steuer. 😉
Also ich finde es toll, dass die meisten Autos einen geschönigten Normverbrauch haben.
Aber davon abgesehen:
Sucht mal auf Youtube nach dem Kanal "Tax the rich".
Diese Super- und Hypersportwagen stehen sich in der Garage nicht die Reifen platt. 😆 😎😎😎
Wer schonmal einen Ferrari Enzo, oder einen F40 oder einen F50, oder Lamborghinis und Bentleys über Feldwege driften sehen wollte, der ist dort genau richtig aufgehoben.
Das gelbe Ding erinnert mich an einen futuristischen Turnschuh, schön ist anders
Dieselben Fahrleistungen (zumindest längsdynamisch) gibt's auf einer BMW S 1000 RR zum Spottpreis von € 17'000.-. Gebraucht sogar für die Hälfte 😜
Aber die kommt mitnichten so schnell um die Kurve. Im Gegenteil. Zwei Räder sind langsamer in der Kurve als vier. Und zwei Räder bremsen auch schlechter als vier. Simple Physik.
Und die zwei G Querbeschleunigungskraft will ich bei nem Mopped sehen. 😆
Die Nordschleifenzeit von deutlich unter sieben Minuten spricht übrigens Bände. 😉
Außerdem hast du kein Dach übern Kopf, keine Sicherheitszelle und wenn du wirklich ernst machst auf dem Mopped, dann kannste keinen mitnehmen. 😉
So soll´s sein😆 Ist aber eher die Ausnahme😉 100K-400K Auto´s werden vielleicht noch auf der Renne verheizt, aber Sammlerkisten für Mio Beträge wohl kaum😉
immer diese sinnlosen Vergleichsversuche zu Motorrädern🙄
Mein Fahrrad ist auch leichter als ein XBOW und kostet deutlich weniger. Wer jetzt noch einen XBOW wegen des geringen Gewichtes kauft ist selber schuld😜
😆 ein klarer Pluspunkt für den vollkommen schwachsinnigen und realitätsfernen NEFZ Verbrauchstest 😆 😆
... das geht solange gut bis in Brüssel der Durchschnitts IQ die 80er Marke überschreitet... also wahrscheinlich ewig 🙄
Ansonsten - geiler Wagen und wer sich den leisten kann, kauft ihn ganz sicher nicht wegen dem NEFZ Verbrauch 😆
Was ich an McLaren so sympatisch finde ist, dass während die anderen Autoquartett spielen, McLaren sich auf das Wesentliche konzentriert.
Dieses Konzept zieht sich auch durch das ganze Fahrzeug.
Kein Bling Bling, wie ein schwerer Luxusdampfer, nur das nötigste, was heutzutage in einem Auto nicht fehlen sollte.
Gruß Thomas