MOTOR-TALK-Umfrage zur Elektroprämie
Das sagen die MOTOR-TALKer zur Kaufprämie für E-Mobile
Selbst mit 5.000 Euro Zuschuss würde nur ein knappes Drittel der MOTOR-TALKer ein Elektroauto kaufen. Die Hauptgründe: Zu wenig Reichweite, keine Lademöglichkeit.
Berlin – Kommt sie oder kommt sie nicht? Und wenn, wie hoch wird sie? Seit Anfang des Jahres wird die Kaufprämie für Elektroautos öffentlich diskutiert. Von 5.000 Euro für einen Renault Zoe, einen Nissan Leaf oder einen E-Golf war zuletzt die Rede. Oder für einen Tesla S natürlich. Oder einen Plug-in-Hybrid wie den Mitsubishi Outlander PHEV. Auch das ist in der Definition der Bundesregierung ein E-Auto.
Davon sollen bis 2020 eine Million auf deutschen Straßen fahren. Ohne Förderung dürfte das utopisch sein, mit Anreizen extrem optmistisch. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie der TU Braunschweig reicht es nicht mal, wenn der Staat 10.000 Euro Prämie zahlt. Keine 500.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride würden dann 2020 auf den Straßen surren. Bei 5.000 Euro vom Staat geht die TU von 389.000 Fahrzeugen aus - 23.000 Autos mehr als ohne Prämie.
Nur knapp ein Drittel würde den Zuschuss nutzen
Die Studie zeigt: Es geht dabei offenbar nicht vorrangig ums Geld. Das lässt sich auch am Ergebnis unserer Umfrage unter MOTOR-TALKERN ablesen. Wir fragten Ende Januar, ob für sie bei 5.000 Euro Zuschuss der Kauf eines Elektroautos in Frage käme. Unter den mehr als 4.000 Nutzern, die sich seitdem beteiligten, antworteten 30 Prozent mit „ja“. Für 70 Prozent ist E-Mobilität trotz Zuschuss keine Option.
Das Problem sehen viele eher im Preis-Leistungs-Verhältnis als im Preis. „Leider werden die E-Autos aktuell so gebaut, dass sie in nahezu allen Bereichen schlechter sind als normale Autos zu vergleichbaren Preisen“, schreibt etwa "RedRunner10".
Wie viele andere Kommentatoren, meint "PD03": „Was nutzt ein preisgünstiges, umweltfreundliches E-Auto, wenn öffentliche Ladesäulen äußerst selten sind, wenn Hausverwaltungen und Parkhausbetreiber die Montage von Wallchargern in Garagen verweigern und wenn die Elektroinfrastruktur in vielen Gegenden gar nicht leistungsfähig genug ist, dass ein signifikanter Anteil der Bewohner gleichzeitig ein Elektroauto laden könnte?“
Ladeinfrastruktur und Ladezeit sind das Problem
Es hängt also an der Technik und der Ladeinfrastruktur. „Das Zauberwort, um überhaupt mal in die Gänge zu kommen, heißt Ausbau der Infrastruktur“, meint "steinsursel". Für "Feuermoehre" kommt das E-Mobil derzeit ebenfalls nicht in Betracht. Zu wenig Reichweite, das schlecht ausgebaute Ladenetz und die „Stunden zum Aufladen“ sind die Hemmschuhe. Weshalb E-Auto-Fahrer wie "taue2512" auf den "Reichweitengewinn an einer normalen Steckdose pro Stunde" schauen, wie er in seinem Blogbeitrag schreibt.
Für viele MT-Nutzer gehört Elektromobilität vor allem in die Städte. Wo man nur kurze Strecken zurücklegt, fällt die geringe Reichweite nicht ins Gewicht. Einerseits. Andererseits haben in Großstädten „die meisten Autobesitzer keine Garage und damit keine Möglichkeit, den Wagen zuhause aufladen zu können“, wie "Alfred48" anmerkt. „Laternenparker sind sowieso außen vor“, findet "Gleiterfahrer".
Eine Prämie würde da wenig helfen. Mit dieser Einschätzung liegen die MOTOR-TALKER auf einer Linie mit den TU-Wissenschaftlern. Die resümieren: die Kaufprämie für E-Mobile sei wenig nachhaltig und zu teuer. Sie sprechen sich für einen Ausbau der Ladeinfrastruktur und für die Förderung der Weiterentwicklung der Akkutechnik aus.Studie erwartet 2020 über 400 Kilometer Reichweite
Hoffnung macht die Studie der Beratungsfirma Horváth & Partners. Demnach steigt die Reichweite von Elektroautos stetig. 2015 im Durchschnitt aller verkauften E-Mobile auf 240 Kilometer. Wobei das Model S von Tesla (bis zu 528 km), mit 1.500 verkauften Exemplaren das drittmeistverkaufte Auto, die Statistik schönt. Halbwegs bezahlbare Modelle wie der Renault Zoe oder der Kia Soul EV liegen mit 210 und 212 Kilometern unter dem Durchschnittswert.
Bis zum Jahr 2020 rechnen die Berater mit einer durchschnittlichen Reichweite von „deutlich über 400 Kilometer“. Grundlage für die Schätzung sind die Ankündigungen der Autohersteller und offenbar viel Optimismus. Zum Millionen-Ziel der Bundesregierung schreiben Horvath & Partners, dass es mit ein Jahr Verspätung erreicht würde – unter der Prämisse, „dass sich die Wachstumsrate der letzten drei Jahre fortsetzt“. Daran glaubt kaum jemand.
Über die Förderung ist noch nicht entschieden
EIne Einigung über die Kaufprämie gibt es in der Politik noch nicht. Aber: irgendeine Form von Förderung der E-Mobilität wird kommen. Als Finanzminister Wolfgang Schäuble vor einer guten Woche die Eckpunkte seines Haushalts für 2017 vorstellte, sagte er: „Es kann sein, dass wir einen begrenzten Anreiz vereinbaren werden.“
Laut Schäuble besteht in der Regierung immerhin Einigkeit, dass mehr Elektro-Autos auf deutsche Straßen kommen sollen. Dass der Finanzminister eine Kaufprämie ablehnt, ist kein Geheimnis. Wenn sie trotzdem kommt, dann wohl nicht in der diskutierten Höhe. Gut für Schäubles Ressort immerhin: Eine Kaufprämie, die nur selten abgerufen wird, kostet seinen Haushalt nicht so viel wie die Umweltprämie von 2009. Die wurde insgesamt 1,7-Millionen mal beantragt.
Was will man denn jetzt wirklich mit der Prämie erreichen ?
Mehr e Autos werden doch kaum damit gekauft und wenn hauptsächlich Toyotas .
Will man jetzt Toyota unterstützen damit die VW noch besser Konkurrenz machen können , da reicht doch sicher schon der Abgasskandal ?
mfG
Selbst wenn ich zuhause das Auto aufladen könnte.
Wie soll es dann mit den monatlichen Abschlägen für Strom aussehen?
Muss ich jetzt jedesmal in den Vorschuss gehen, weil ich das Auto hätte aufladen können?
Der Stromverbrauch ist ja so gesehen konstant in den Haushalten.
Wird sich aber mit dem E Auto ändern. Strom wird auch nicht billiger.
Eine Kaufprämie IST nicht Aufgabe der Politik (Steuerzahler)!
Diese unausgegorende "Kaufprämie" soll nur davon Ablenken, das die
ganze E-Mobilität, wenigstens Hier in Berlin, ein großer Sauhaufen ist.
Solange jeder Hersteller sein eigenes "Süppchen" kocht, kann Das auch
nichts werden. Es gibt ja nicht mal einheitliche Ladestellen, geschweige
denn "Ladestecker".
Wie Anfangs der E- Mobilität Eingebracht und wieder verworfen, wären
einheitliche Batterien die Möglichkeit, in Akkuwechselstationen das
Reichweitenproblem allgemein zu lösen. dann würden bestimmt viel
mehr Leute, auf dieses System wechseln. So wie heute Autos an der
Tankstelle tanken, würden dann an Stationen die Akkus getauscht.
Diese würde man nur mieten, so das ein Wechsel unwesentlich
länger,als der Tankvorgang dauern würde.
Die Vorraussetzung dafür, Alle bauen einheitliche Akkuaufnahmen.
Doch dazu müßten alle Hersteller Zusammenarbeiten..........
das wohl größte Problem, wie sich bisher zeigte.
Die Verbreitung hängt nicht von Prämien ab, sondern vom Angebot bezahlbarer E-Autos mit akzeptabler Reichweite.
Die kommen erst in den nächsten 2 Jahren auf den Markt. Opel Ampera-e, Tesla Model 3, Nissan Leaf 60kwh, die werden erst 2017/18 bei den Händlern auf dem Hof stehen.
Wenn sich die Bundesregierung bis dahin mal um ein einheitliches Auflademodel (Säulen, Stecker, Stromstärken, Abrechnung) kümmern würde, wäre der Verbreitung mehr gedient als mit der Gießkanne Kohle zu verteilen. Aber dazu ist das Verkehrsministerium nicht in der Lage. Das arbeitet ja immer noch an einer Eu-konformen Ausländermaut.
Zudem ist es aufgrund mangelnder Lademöglichkeit für "Ottonormalverbraucher" wohl nötig ein Hausbesitzer mit eigener "Wallbox" zu sein.
In einer Zeit wo sogar Scheibenwischer etc. im öffentlichen Parkraum geklaut werden möchte ich nicht wissen was mit den Ladekabeln und den ungesicherten Ladesteckdosen der Autos passieren könnte.
In meiner Tiefgarage gäbe es bestimmt eine Möglichkeit zum Laden zu schaffen und den I3 habe ich mir schon näher angesehen aber eine Recihweite von umme 150 Kilometer ? *SWEET*
Also ist das dann das typische Stadt- bzw. Zweitfahrzeug und dafür zu teuer, trotz Förderung.
Als ich mal in einem Anfall geistiger Umnachtung einen Smart 451 mhd hatte hat mich das SC mit Werbung für den Smart ED bombardiert.
Einer Batteriemiete in Höhe von 65.-€/mtl. für den ED standen 40.-€/mtl. Spritkosten gegenüber.
Noch Fragen ?
Die Politik hat es nicht verstanden.
Ein E Auto als Zweitwagen würde eher jemand kaufen wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden. Aber das hat man sich ja mit dem WKZ der Deutschen Fassung ja gründlich versaut.
Macht es wie in Austria und die Leute werden sich eher sowas kaufen.
Klar das man damit nicht jeden anspricht weil bei jedem einzelnen andere Rahmenbedingungen herrschen, wie zB kein eigener Stellplatz oder eigene Garage oder Grundstück, aber warum sollte man nicht die Leute erreichen bei denen es gegeben ist.
Jemand, der sich eh nen Tesla leisten kann, bekommt dann auch noch Kohle in den Popo geschoben.
Toll durchdacht - Die Politik sollte sich da einfach raushalten und für gescheite Infrastruktur und einheitliche Standards sorgen.
Wenn die 5 T € Kaufprämie denn kommen wird, würde die dann auch für Gebrauchtwagen gelten?
Dann würde ich eine schöne Rechnung aufmachen können, wenn alles so wäre :
Einen Opel Ampera aus 2012 oder 2013 mit weniger als 60 Tkm gelaufen bekomme inkl. Garantieverlängerung bem Opelhändler für 18 T €. Davon ziehe ich als Gewerbetreibender die ust raus, also Anschaffung ca. 15 T€ abzgl. 5 T € diese Prämie = Anschaffung 10 T €.
Diesen Ampera könnte ich dann locker für Kurzstrecken nehmen, sagen wir 4 Jahre, dann hat der immer noch einen Restwert von ca. 4 T e netto.
also mein Wertverlust für 4 Jahre ca. 6 T € (Die knapp 800 € Ust, die ich dann wieder abführen muss sind hier bereits berücksichtigt). Also pro Jahr dann 1,5 T e Wertverlust. Mtl. 125 € Dafür aber kaum Betriebskosten.
So lässt sich ein E-KFZ schön rechnen. aber nur, wenn Baterie hält und die Prämie auch für solche Gebraucht KFZ gilt....
Grüße
Wenn der Renault Zoe exakt so wie er derzeit gebaut wird, nicht von Renault sondern von VW kommen würde, dann hätten sich sämtliche Medien in Deutschland schon längst überschlagen, dass ein so geniales Fahrzeug zu einem so fairen Preis zu erwerben ist und klare Kaufempfehlungen ausgesprochen... Wetten!? Und das sage ich nicht, weil ich zufällig einen Renault fahre.
Reichweite? Nicht jeder ist jeden Tag auf Langstrecken unterwegs. Ich kenne genügend Leute, die zuckeln jeden Tag nur 10 oder 20 km durch die Gegend. Selbst für Pendler, die 20 Kilometer vor der Stadt wohnen, ist so ein Fahrzeug doch eine Überlegung wert. Selbst dann reicht eine Akku-Ladung locker eine Woche.
Der Preis muss aber stimmen, ganz klar. Und hier liegt Renault mit dem Zoe doch ganz weit vorn...
http://www.renault.de/.../
Wie gesagt, wenn der exakt so von VW gebaut würde, dann würden Presse, Funk und TV in Deutschland aber garantiert in den höchsten Tönen aufs Elektroauto abfahren... 😉
Da müsstes du aber die 5 tsd Euro als Einnahme buchen und Einkommenssteuer zahlen . Rechnet sich aber immer noch.
Und einen Gebrauchten in die Bücher nehmen ist immer blöd.
Was bringt ein eGolf im Vergleich zu einem 1,2 TSI wirklich?
- Die Fahrleistungen sind etwa gleich (abgesehen vom schnelleren Anfahren des eGolfs)
- Das Kofferraumvolumen des eGolfs ist kleiner
- Die Reichweite ist viel geringer. Im Winter sind das 800 km vs. 120 km.
- Die Ladezeit ist viel länger (2 Min. vs. 8? Stunden zuhause). Insbesondere in Verbindung mit der kurzen Reichweite DAS Problem.
- Selbst mit 10000 € Prämie wäre der eGolf nicht billiger.
- Fahrkosten des e-Golfs sind wohl etwas geringer.
Rein sachlich spricht nicht viel für das e-Auto. Wenn Elektro, dann eher PlugIn-Hybrid a'la Golf GTE.
j.
Ich denke nicht.
Die Prämie wird in erster Linie nur der Autoindustrie zugute kommen - Ankurbeln durch Steuergelder.
Daher bestimmt nur für Neuwagen.
Ich sag ja: Bei den derzeit noch üblichen Preisen, die für E-Autos aufgerufen werden (abgesehen vom Renault Zoe) kann das nichts werden mit der E-Mobilität. Wieviel kostet denn so ein e-Golf? 40t € doch bestimmt, oder?
Wie schon gesagt: Leider kommt der Zoe wie oben schon gesagt nicht von VW. Als nichtdeutsches Fahrzeug und dann auch noch mit so einem innovativen Konzept hat der in Deutschland natürlich keine Chance, ein kommerzieller Erfolg zu werden. Wenn so was aber von VW zum gleichen Preis zu bekommen wäre, kann ich mir jetzt schon vorstellen, wie sich die Kommentare der VW-Fans hier lesen würden... 😊. Nämlich ganz anders... 😆.