BMW 330e und 225xe: Test, Daten, Preise
Das spannendste bei dieser Fahrt war der Blick auf die Preisliste
BMW bringt zwei neue Plug-in-Hybride auf den Markt. Wir sind 3er und Active Tourer mit Kabel gefahren. Richtig interessant wurde das erst beim Blick in den Prospekt.
München - Das wichtigste zuerst: Plug-in-Hybride bleiben teuer. Um die 40.000 Euro möchte BMW für seine beiden neuesten Modelle haben. Trotzdem muss man den Bayern anerkennend zunicken. Denn mit dem 330e und dem 225xe Active Tourer bringen sie ab Anfang März zwei echte Alternativen zu den ähnlich starken Benzin-Brüdern.
Der Active Tourer 225xe verfügt über eine Systemleistung von 234 PS, kann rein elektrisch bis zu 41 Kilometer fahren und soll auf 100 Kilometern durchschnittlich 2,1 Litern Benzin und 11,9 kWh Strom verbrauchen. Die Preise beginnen bei 38.700 Euro. Damit kostet der Hybrid-2er 700 Euro mehr als der 225i mit 231 PS und Automatik (ab 38.000 Euro). Allerdings: Der 225xe hat seinen 65 kW starken E-Motor an der Hinterachse und damit Allrad-Antrieb. Und mit dem kostet der 225i schon 40.000 Euro. Der Plug-in ist also 300 Euro günstiger als das vergleichbare Benziner-Modell.
Ähnlich sieht es beim 330e mit einer Systemleistung von 252 PS aus. Der Verbrauch liegt auch hier durchschnittlich bei 2,1 Litern Benzin und 11,9 kWh Strom, die elektrische Reichweite bei bis zu 40 Kilometern. Dafür müssen mindestens 43.500 Euro ausgegeben werden. Etwas mehr als für den 330i mit ebenfalls 252 PS. Er kostet ab 39.750 Euro. Allerdings ohne Automatik. Wer die will, müsste für den Benziner schon 41.900 Euro ausgeben - der neue Plug-in kostet also nur 1.600 Euro mehr.330e als Alternative zum 330i
Ein paar Hunderter lassen sich also sparen, wenn man künftig zum Hybrid greift. Dafür muss man auch ein paar Nachteile in Kauf nehmen. Zum einen wird der Elektro-3er etwas dicker: Der 330e wiegt 165 Kilogramm mehr als der 330i. Zum anderen kostet der unter dem Kofferraumboden installierte Lithium-Ionen-Akku (7,6 kWh) Platz. Das Ladevolumen sinkt von 480 auf nur noch 370 Liter. Einen Kombi gibt es erst gar nicht. Er wäre nur für Europa relevant, sagt BMW. Doch die Märkte des 330e sind die USA oder Japan. Hier ist der Plug-in die sparsame Alternative zum Standard-Benziner - und nicht der Diesel.
Der 330e muss deswegen beides können: mit Effizienz beeindrucken und sportlich fahren. Dazu kombiniert BMW eine E-Maschine mit 88 PS mit dem aus dem 320i bekannten, 184 PS starken Vierzylinder. Heraus kommen eine Systemleistung von 252 PS und ein maximales Drehmoment von 420 Nm. In 6,1 Sekunden erreicht man aus dem Stand die 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Beides reicht aus für einen 3er.
BMW 330e: Dick aber nicht unbeweglich
Die Kraftübertragung erfolgt über eine serienmäßige Achtgang-Automatik auf die Hinterräder. Da der E-Motor vor dem Getriebe platziert wurde, können die Getriebeübersetzungen auch bei rein elektrischem Antrieb genutzt werden. Das spart den Drehmomentwandler und so zumindest etwas Gewicht.
Dass der 330e ein paar Kilo mehr auf dem Blech hat, fällt aber kaum auf. Ein leichter Tritt aufs Gaspedal und der BMW beschleunigt kraftvoll. Der Elektromotor unterstützt den Verbrenner kurzfristig mit bis zu 250 Newtonmetern Drehmoment – reichlich Durchzugskraft gibt es also. Die Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse und der Hinterradantrieb sorgen dafür, dass man sich wie in einem richtigen BMW fühlt. Eine kurvenreiche Landstraße und der Sport-Modus bringen den Fahrer zum Grinsen.
Wird es allerdings zu lustig, wird es nichts mit den versprochenen Verbrauchswerten. Schnell liegen die Zahlen im Display auf 330i-Niveau - also bei rund sechs Litern. Soll sich das "e" am Heck lohnen, muss die Batterieleistung anders eingesetzt werden.
Die aufwändige Technik lohnt sich vor allem für Leute, die das Auto in der heimischen Garage laden können und dann den Weg zum und vom Arbeitsplatz zum großen Teil elektrisch zurücklegen. Eine volle Batterieladung dauert an der Haushaltssteckdose drei Stunden und reicht für bis zu 40 Kilometer elektrische Reichweite. Die Höchstgeschwindigkeit liegt im reinen Elektromodus bei 120 km/h. Wer auf Langstrecken sportlich und vergleichsweise sparsam unterwegs sein möchte, dürfte mit einem Diesel wie dem 330d (258 PS, ab 47.050 Euro) immer noch besser beraten sein.BMW 225xe: Active Tourer als Plug-in
Beim 2er Active Tourer ist das Konzept ähnlich aber nicht das gleiche. Ein quer eingebauter 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 136 PS treibt hier die Vorderräder an. Zum Allradler wird der 225xe mit einem 88 PS starken Elektromotor an der Hinterachse. Das Prinzip ähnelt dem des i8, nur dass beim Van die Anordnung der Motoren andersherum erfolgt. An der Steckdose ist der 2er nach 3 Stunden und 15 Minuten geladen, an einer BMW-Wallbox nach 2 Stunden und 15 Minuten.
Mit einer Systemleistung von 234 PS und einem maximalen Drehmoment von 385 Nm bewegt sich auch der Van schneller als eine normale Familie fahren möchte. Eine Sechsgang-Automatik überträgt die Kraft. Je nach dem Zusammenspiel der Motoren werden entweder die Vorder-, oder die Hinterräder, oder alle beiden Achsen (bis Tempo 125 km/h) angetrieben. Der 225xe sprintet in 6,7 Sekunden auf 100 km/h. Das fühlt sich flott an und reicht vollkommen aus. Nur die Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h könnte manchem zu niedrig sein.
Die Bedienung ist bei beiden Modellen einfach: Standardmäßig fährt das Fahrzeug im Auto eDrive-Mode elektrisch los. Bis Tempo 80 fährt es nur mit Strom. Soll es schneller gehen, schaltet sich automatisch der Verbrenner dazu. Das merkt man im 2er kaum. Nur ein leichtes Surren des Dreizylinders setzt ein. Im Max eDrive-Modus ist man rein elektrisch unterwegs, wer zu einem späteren Zeitpunkt elektrisch fahren möchte, aktiviert den Save Battery-Modus.Weniger Platz im Active Tourer
Die bekannten BMW-Fahrmodi haben ebenfalls Einfluss auf die Hybridfunktionen. Im Sport-Modus wird auch der Active Tourer verhältnismäßig agil. Für diesen Einsatz hat BMW das Fahrwerk des Plug-in modifiziert - denn auch der 225xe legt etwas an Gewicht zu. Mit 1.735 Kilogramm bringt er 150 Kilogramm mehr auf die Waage als der 225i xDrive.
Die 7,7 kWh-Lithium-Ionen-Batterie sitzt beim 225xe unter der Rückbank. Trotzdem muss der Kunde auch hier einen kleinen Verlust beim Kofferraumvolumen hinnehmen. Je nach Sitzkonfiguration stehen zwischen 400 und 1.350 Liter statt 468 bis 1.510 Liter zur Verfügung. Ob BMW diesen Platznachteil bei einem "Platz-Auto" wie dem Active Tourer mit 300 Euro Preisvorteil ausgleichen kann?
BMW 330e – Technische Daten
- Motor: Plug-in-Hybridantrieb
- Systemleistung: 185 kW/252 PS und 420 Nm
- Elektromotor: 65 kW/88 PS und 250 Nm
- Benzinmotor: 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder mit 135 kW/184 PS und 290 Nm
- 0-100 km/h: 6,1 s
- Vmax: 225 km/h (120 km/h elektrisch)
- Verbrauch: 2,1 Liter Super plus 11,9 kWh
- CO2-Ausstoß: 49 g/km
- elektrische Reichweite bis zu 40 km
- Länge: 4,63 Meter
- Breite: 1,81 Meter (2,03 Meter mit Außenspiegeln)
- Höhe: 1,43 Meter
- Radstand: 2,81 Meter
- Kofferraumvolumen: 370 Liter
- Preis ab 43.500 Euro
BMW Active Tourer 225xe – Technische Daten
- Motor: Plug-in-Hybridantrieb
- Systemleistung: 165 kW/224 PS und 385 Nm
- Elektromotor: 65 kW/88 PS und 165 Nm (Hinterachse)
- Benzinmotor: 1,5-Liter-Dreizylinder, 100 kW/136 PS und 220 Nm
- 0-100 km/h: 6,7 s
- Vmax: 202 km/h (125 km/h elektrisch)
- Verbrauch: 2,1 Liter plus 11,9 kWh
- CO2-Ausstoß: 49 g/km
- elektrische Reichweite bis zu 41 km
- Länge: 4,34 Meter
- Breite: 1,80 Meter (2,04 Meter mit Außenspiegeln)
- Höhe: 1,57 Meter
- Radstand: 2,67 Meter
- Kofferraumvolumen: 400 – 1.350 Liter
- Preis ab 38.700 Euro
Mh, ich dachte da kommt der Toyota HSD rein wegen der Kooperation mit Toyota eben. Scheint aber doch ne andere Lösung zu sein.
Könnte die Redaktion bitte für mehr Transparenz sorgen?
Aussagekräftiger wäre:
1. Verbrauch im reinen Kraftstoffbetrieb
2. Verbrauch im reinen Elektrobetrieb
3. Elektroreichweite
So könnte man grob abschätzen ob das wirklich wirtschaftlich ist.
Warum vergleicht ihr den Kaufpreis eines 330 i xDrive (Allrad) mit dem 330e, wenn letzterer auch keinen Allradantrieb hat?
Sinn macht es nur mit dem regulären 330i + Automatik (ab € 41.900).
Ansonsten wird gerade die Frontantriebsplattform (damit auch bald der X1) von der "e-Allrad-Technologie" profitieren.
Es gibt - realistisch betrachtet - keine elektrische Reichweite.
Das ist ein 7,7kWh Akku auf 1,8 Tonnen Lebendgewicht. Da kannst du per Akku gemütlich auf der Landstraße ein flaches Stück segeln und ein bisschen stop&go fahren (was elektrisch allerdings sehr effizient ist).
Sobald es fordernder wird, kocht dem Spielzeug-Dings das Wasser im Arsch... 😆
Geht schon, aber halt nicht so gut. Wäre halt interessant, ob die 7,7kWh brutto oder netto sind.
Wären bei ca. 40km ca. 19kw/h auf 100km. Kein sensationeller Wert, aber das werden die Verbrennungsmotoren auch nicht besser machen.
Hi.
Da hast Du Recht. Ich bin durcheinander gekommen und habe das verbessert.
Gruß
Ich finde den 330e sehr interessant. Wenn er schon ein Jahr vorher verfügbar gewesen wäre, hätte ich mir den genau angesehen.
Toll finde ich Preis und die Tatsache dass man Kurzstrecken elektrisch fahren kann, was den Verbrenner sehr schont.
Nicht so toll allerdings das Mehrgewicht, der 3er ist eh schon so fett. Mein 330i wiegt 1.590kg.
Ausserdem dürfte dem 330e bei Vollast auf der Autobahn nach ca. 5min die Systemleistungs - E-Puste ausgehen. Dann ist es leider nur noch ein sehr schwerer 320i.
P.S. Standklima ist natürlich auch genial. Wenn man das im Sommer regelmässig nutzt ist es aber auch ökologisch fragwürdig 😆
Ein 325d hat 218 PS und kostet ab 41.100 Eur. Bitte mal berichtigen. Danke
Ersichtlich auf bmw.de
Auch hier: Sorry.
Als Vergleich muss natürlich der 330d herhalten (258 PS, ab 47.050 Euro).
Gruß
Wäre nicht induktives Laden aus dem Boden möglich, wenn man zu seiner Abstellfläche kommt? Ich finde das bei meinem Handy so praktisch. 😊
Sicher? Wenn man z.B. 45 km fährt, dann läuft der Elektromotor 40 km und der Verbrenner wird nur noch kurz dazugeschaltet. Ich denke, dann kann es passieren, dass der Verbrenner immer nur "Kurzstrecken" bzw. kalt fährt.
j.
Preislich schon mal garnicht so uninteressant. Aber für die deutsche Autobahn unbrauchbar, denn da bringt die Elektropower praktisch nichts.
Da arbeitet die Industrie dran.
Hi,
das kannst du auch selbst ausrechnen. Schaue nach ECE-Norm R 101.
Beschiss! Das Teil müsste 320e heißen. Die Leistung ist doch völlig egal, für die Bezeichnung sollte allein der Motor selbst entscheidend sein.
Unverschämt! 😤
Wäre für mich die Frage, wie genau der Hybrid funktioniert. Meiner Meinung nach muss die Systemleistung doch IMMER zur Verfügung stehen, sonst wäre auch das Beschiss. Also muss der Verbrenner einen Generator antreiben, so dass der E-Motor seine Leistung immer abgeben kann.