KTM 690 SMC R
Das Superspaßgerät aus Mattighofen
Im Testalltag ist ein Spaßgerät wie die KTM 690 SMC eine gelungene Abwechslung. MOTOR-TALK-Reporter Martin Menzel fuhr die potente KTM.
Supermoto fahren bedeutet Abheben von der Masse. Dass Masse relativ ist, spüre ich mit der 690 SMC bei nahezu jedem Ampelstopp: Mehr Stoppies pro 100 Kilometer habe ich noch nie geschafft.
Formensprache & Ausstattung
Bei einem Motorrad, das man aus rein emotionalen Gesichtspunkten kauft, spielt die Optik eine übergeordnete Rolle. Das führt bei der 690 SMC direkt zur Frage: Warum hat KTM diesen Scheinwerfer entworfen? Wie ein Fremdkörper verunstaltet er die Front. Abgesehen von dieser kleinen Charakterschwäche ist das Aussehen gefällig. Besonders die Kombination aus 17-Zoll-Speichenrädern und langen Federwegen wirkt stimmig. Die Lackierung und das Dekor identifizieren die 690er eindeutig als einen Spross aus Mattighofen, der Heimat von KTM.
Dass die Supermoto im Kern eine Enduro mit Straßen-Setup ist, spürt man bei einer Sitzhöhe von 890 Millimetern. Um sicher stehen zu können, sollten Fahrer(innen) mindestens 1,75 Meter groß sein.
Die Ausstattung dagegen bleibt spartanisch. Tankuhr, ABS oder Lichthupe sind nicht erhältlich, aber dieser Sparkurs lohnt sich: das Leergewicht liegt bei 142 Kilogramm. Ein achtbarer Wert. Und mal ehrlich, auf einer Supermoto braucht man solchen Schnick-Schnack nicht.
Wirklich blöd lässt sich der Bock allerdings betanken. Der Tankdeckel am Heck muss komplett abgenommen werden, fällt jedes Mal zu Boden. Außerdem lässt sich die Zapfpistole nur wenige Zentimeter einführen – das nervt!
Kraftquelle
Für die zügige Fahrt zur Hausstrecke sorgt der bekannte 690 ccm Einzylinder-Kurzhuber mit 67 PS. Der Motor läuft bis ca. 5500 u/min vibrationsarm, erst darüber kribbelt es in den Handgelenken – ein Verdienst der Ausgleichswelle, die Schwingungen eliminiert. Viel mehr stört im Test, wie heftig der Einzylinder bei niedrigen Drehzahlen unter 3.000 u/min an der Kette hackt. Egal – Supermoto bedeutet frei übersetzt Fahrspaß und dieser spielt sich in anderen Drehzahlbereichen ab.
Störend ist lediglich die Position des Schalthebels, der zu weit oben montiert ist. Der Testverbrauch hält sich mit 4,9 Litern trotz sportlicher Fahrweise in Grenzen. Bei gemäßigter Gashand sind Werte mit einer 3 vor dem Komma möglich.
Fahrspaß und Alltagsbewegung
Beim Fahrspaß schlägt erwartungsgemäß die große Stunde der 690 SMC R. Das geringe Gewicht in Verbindung mit der aufrechten Sitzposition und den griffigen Continental Reifen ermöglicht hohe Kurvengeschwindigkeiten. Zum Glück regelt die STVO die erlaubte Höchstgeschwindigkeit - das Potential der KTM ist beachtlich.
Das Mitschwimmen im Großstadtwahnsinn gelingt entspannt. Auch niedrigste Geschwindigkeiten lässt der Einzylinder über sich ergehen. Dank des kurz übersetzen Getriebes fällt die Drehzahl selten unter den kritischen Wert von 3000 u/min. Die schmale Silhouette ermöglicht ein müheloses Durchschlängeln durch die urbanen Blechlawinen - neidische Blicke von Blechdosen-Fahrern inbegriffen. Eine freie Autobahn vorausgesetzt, beschleunigt die KTM im letzten Gang mühelos bis auf 180 km/h, für ein Motorrad ohne Windschutz völlig ausreichend. Das bevorzugte Einsatzgebiet der KTM bleibt aber zweifelsohne die kurvenreiche und verkehrsarme Landstraße.
Fazit
Die Spaßige von KTM
Modell: KTM 690 SMC R
Motor: 690 cm³ 1 Zylinder 4 Takt Flüssigkeitsgekühlt mit Ausgleichswelle
Getriebe: 6 Gang
Kupplung: Anti Hopping Kupplung im Ölbald
Leistung: 67 PS bei 7.000 u/min
Drehmoment: 68 Nm bei 5500 u/min
Rahmen: Gitterrohr
Sitzhöhe: 89 cm
Federung vorn: WP Performance, einstellbar, 250mm Federweg
Federung hinten: WP Performance, einstellbar, 250mm Federweg
Bremse vorn: Einscheibe 320mm, radial verschraubter 4 Kolbensattel
Bremse hinten: Einscheibe 240mm, Einkolbensattel
Verbrauch: im Test 5,0 Liter / 100 KM
Tankinhalt: 12 Liter
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Leergewicht: 142 KG ohne Kraftstoff
Preis laut Preisliste: 8.495 €
Konkurrenz: Husqvarna SMR 511: 7.990 €
Yamaha XT 660X: 7.150 €
Aprilia SXV 550: 9.999 €
Quelle: MOTOR-TALK
Schöner Test, schönes Bike...
Meinen Einzylinder kann ich übrigens auch nicht unter 3000 U/min fahren.....ist wohl bauartbedingt.
Zwischen 4 und 6 Tausend fühlt sich der Motor aber sehr wohl!
Schei... ist ohne Tankuhr. Geht da wenigstens ne Lampe an, oder muss man noch auf Reserve schalten, wenn es ruckelt?
Warum ich in der engeren Wahl keine KTM Supermoto gekauft habe? Spass macht's ja, fix ist man auch.
Weil ich immer das Gefühl hatte, auf einem Spielzeug zu sitzen, jedenfalls nicht auf einem ausgewachsenen Motorrad. Dafür legt ein ausgewachsener Mann keine 8000 Steine auf die Theke...
Gerade in weiß gefällt mir die 690smc echt sehr gut. Wunderschönes Motorrad. Wenn nich sogar das schönste in der Klasse! (stock)
Die Frage ist wie lange der Motor hält. Man hört ja viele Storys darüber dass das Ding bei mittellangen Autobahn Etappen den Arsch hoch reisst.. und das ist für ein Motorrad aus der heutigen Zeit nicht mehr tragbar .. auch wenn es eine Supermoto ist..
Nur bei dem Gewicht.. die Husqi wiegt trocken fast 30kg weniger auch wenn die nur 50ps hat
Was ist´s stattdessen geworden?
Oh, ich habe schon die ganze Garage voll...aber ich rede nicht gern über meine Moppeds.
Vielleicht mal in 'nem anderen Thread.
Richtig ist dass ich KTM's eher nicht mag, obwohl Sie viel Erfolg haben.
Das ist vielleicht ein Generationenproblem...für mich sieht ein tolles Mopped wie
ne GL1000, Z 900, oder Le Mans 1 aus und nicht wie ein orangenes Kamel.
Und ich trinke auch kein Red Bull...
Das kann ich verstehen.
Als Mann mittleren Alters ist das wohl in Orange etc ein wenig "flashy" und wirkt pubertär.
Aber ich kann mich schon irgendwie damit anfreunden, da ich mit KTM immer solche Kombinationen verbinde und ich sowieso FAN von europäischen Moppeds bin, jedoch sowas kaufen würde ich wahrscheinlich nicht.
Aber natürlich ist eine Guzzi eine ganz andere Klasse und Art von Motorrad, aber mit Japanern kann ich mich nicht so ganz anfreunden, obwohl ich mal eine Suzi hatte.
völlig falsch !
Die Lampenmaske, der Scheinwerfer sieht super aus... tatsächlich hat der Themenstarter keinen Geschmack....
Die kleine KTM ist so eine Art "Anti-Harley".
Was mir zum kaufen (nicht zum damit heizen) fehlt, ist das Gefühl, ein richtiges Stück Eisen
unterm Hintern zu haben. Dieses Plastik, dieser Leichtbau...
Natürlich sind 140 Kg ein Argument, jeder versteht das, aber da fehlt mir der Character,
der europäische Maschinen ja eigentlich ausmachen sollte, gerade auch bei einem grossen Single.
Ansonsten: Würde sie ein Drittel weniger kosten, hätte ich vielleicht noch ein Garagenplätzchen übrig😊
Und ist doch peinlich, wenn man selbst fast so schwer ist wie das Maschinchen das man fährt...😜
natürlich nicht 😆
😉
Zumindest nicht mit Jedem.
Schliesslich kennen wir uns ja noch nicht.
Sag' mal, ist das Zufall, dass du ein ORANGENES Logo führst?
Du befindest dich aber in einem Motor-Talk Forum, da wird vorrausgesetzt dass du über deine motorisierten Vehikel sprichst 😆 Hau raus ;D
Naja, wie soll ich sagen...ich mag alte Japaner.
(schwitz ; was tut man nicht alles um einen Motorrad thread am Leben zu erhalten; so das war jetzt mein comming-out, holt schon mal die Tomaten 'raus)
Sie kosten wenig und laufen (fast) immer.
Also: Yamaha - SR, XJ 900, 1100 Bulldog
Honda - CX und XLR
und viele Prestigemoppedfahrer haben Sie schon gesehen, aber meistens nur von hinten😉
Ist doch keine Schande! Ich bin eine ganze Weile eine alte Kawasaki KLR 650 aus 89` gefahren. Schmuckstück, auch wenn das Ding ur alt ist :-)
Jedes Mopped macht Spass. Wahrscheinlich sogar die KLR (sah kürzlich eine die aussah wie neu, für 800 Euros, aber wie gesagt, der Platz in der Garge...)
Eines meiner liebsten war meine Z 750 Twin. Oder, auf ganz andere Art, meine Gilera Nordwest,
die auch nur 140 Kilos wog, deren 50 Pferde aber besser im Futter standen als die angeblich knapp 70 der KTM, und die dafür serienmässig eine bissige rostende Doppelscheibe aus Guss hatte. (Tip an den Fahrberichtautor: Versuch' mal eine Nordwest für deinen neuen Stoppie-Rekord)
Selbst die Sommer mit dem Hatz-diesel hat was.
Gruss, TDi-Biker