Swincar E-Spider: Elektro-Quad mit Spezial-Aufhängung
Das verrückte Offroad-Krabbel-Elektro-Quad
Innovative Fahrzeugkonzepte sind selten. Statt des x-ten Flugautos gibt es bald das erste Krabbel-Quad: Mit einer speziellen Aufhängung kommt das Swincar überall lang.
Allan/Frankreich – Das Auto, das einfach davon fliegen kann, wenn es vor ihm nicht mehr weiter geht, bleibt eine nette Idee. Die Umsetzung ist meist unpraktisch. Bleiben wir also lieber auf dem Boden, dachten sich wohl die Entwickler des Swincar aus Frankreich.
Pascal Rambaud, Jerome Arsac und Thierry Jammes von der Firma Mécanroc haben ein besonderes Quad entwickelt. Es steht auf Enduro-Motorradreifen, wird von vier Radnaben-Motoren mit je 1,5 kW Leistung angetrieben und bietet eine Betriebsdauer von bis zu vier Stunden. Doch der Elektroantrieb bleibt hier die kleinere Innovation.
Wie funktioniert das Swincar?
Die Franzosen haben ein besonderes Aufhängungs- oder genauer Fahrzeugkonzept entwickelt. Dabei sitzt der Fahrer in einer Art „Korb“, an dem die Achsen oberhalb des Schwerpunktes angebracht sind. Sie sind mittig gelagert und ermöglichen so extreme Verschränkungen (ähnlich einer Pendelachse). Die Aufhängungen der Räder können sich zusätzlich nach außen und innen bewegen. Wird ein Rad durch die Beschaffenheiten des Bodens enorm nach oben oder außen gedrückt, „folgt“ ihm die andere Hälfte der Achse bis zur Fahrzeugmitte.
Bei einem normalen Quad wäre das aufgrund der festgelegten Achsgeometrie nicht möglich. In Kurven neigen sich die Räder und der Korb des Fahrers, im Gelände dagegen bleibt der Sitz des Fahrers in Waage. Gelenkt wird über ein normales Lenkrad. Neben einer normalen Vorderradlenkung gibt es auch eine Version mit Allrad-Lenkung.
Auf dem „Salon de l’Innovation“ in Genf konnte das Swincar im April mehrere Preise gewinnen. Das Fahrzeugkonzept haben sich die Erfinder in mehreren Patenten schützen lassen, eine Serienfertigung ist fest geplant. Neben den bisherigen Modellen plant das Team auch eine zweisitzige Variante und eine Version mit Joystick-Lenkung für körperlich beeinträchtigte Menschen. Wann man das Swincar kaufen kann, steht allerdings noch nicht fest. Sicherlich aber bevor wir einem Stau in einem Auto davonfliegen können.
Swincar Spider Electric
Quelle: Swincar
Nette Idee. Bin mal gespannt, was das Gefährt bei Serienreife kostet. Und fernab vom Einsatz als Spaßmobil für die Offroad-Verrückten: Was mich persönlich als Gedankenspiel beschäftigt, ist der Einsatz von solchen Gefährten als schnelles Rettungsfahrzeug für die Erstversorgung in unwegsamem Gelände. Ein Zweisitzer scheint ja geplant bzw. möglich. Und wenn dann noch Zuladung und Platz für eine allwetterfeste Zarges-Box fürs Equipment realisiert werden kann... Und wenn nicht: Zweisitz-Modell nehmen, zweiten Sitz raus, Box rein und mit zwei Fahrzeugen los. 😎
Interessantes Konzept und das genaue Gegenteil von einem tumben Quad
Sieht eher aus wie ein E-Rollstuhl, meine Meinung.
Ist auch eine prima Idee für Leute, die darauf angewiesen sind.
Alle anderen nehmen ein Mountainbike. Den meisten schadet es nicht. 😉 😊
und selbst die werden ja elektrifziert....🙄
Eben. Ich sehe für so ein Ding keinen wirklichen Bedarf, außer eben für Leute, die darauf angewiesen sind und für die scheint es sogar sehr sinnvoll. Ist eben kein Elektrorollstuhl und sicherlich für den Ausflug in den Wald oder ins Gelände besser geeignet als das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=6viK_ONKmfw
Wenngleich letzterer als Arbeitsgerät und im Schnee seine Vorteile hat. Richtig genutzt, kann das alles praktisch und sinnvoll sein, aber wo denke ich hin... rauf auf den Bock und alles kaputtfahren. 🙄 😎
Beides, der Zwiesel wie auch dieses Elektroquad absolut geil.
Wobei ich das Quad noch innovativer finde, allein schon wegen der Achsen.
Ob diese beiden Fahrzeuge sind, auf die die Welt gewartet hat. Wer weiß.😆😆😆
Super Sache!
...würde noch die Federwege deutlich verlängern und weicher abstimmen, da Unebenheiten ziemlich derbe zusetzen...
Für meinen laienhaften Eindruck sieht das Teil zu filigran aus als dass es lange halten würde.
Filigran 😕
Für mich sieht das ziemlich massiv aus, einem gewöhnlichen PKW-Fahrwerk nicht unähnlich. Dafür, dass es nur eine Person trägt, kaum was wiegt und keine hohen Geschwindigkeiten erreicht, sollte es mehr als ausreichen. Und selbst wenn, sieht sehr einfach zu reparieren aus 😉
Dazu fallen mir eigentlich nur zwei Dinge ein:
1. Der Ellenbogen der Fahrer kommt gefährlich nahe an die bewegliche hintere Radaufhängungen dran. Ich möchte nicht wissen, wie viele blaue Flecken sich die Testfahrer schon geholt haben.
2. Die Strecken die die da fahren, die fahren Engländer jedes Wochenende mit normalen nur auf einer Achse angetriebenen Fahrzeugen. Classic Trial nennt man bei denen so was. Sehr beliebter Sport. Wen es interessiert rufe die Seite der ACTC UK auf.
Ansonsten, nettes Spielzeug.
Mir scheinen die langen "Arme" zu viel Kraft auf die verhältnismäßig kleinen Gelenke auszuüben. Ein PKW-Fahrwerk sieht ganz anders aus.
Der Aufbau beim PKW ist natürlich ganz anders, aber die Materialstärke von Trägern und Schrauben sieht doch vergleichbar aus. Auch beim Auto werden einzelne Bauteile sehr stark belastet und das bei weitaus höheren Geschwindigkeiten, Gewicht und gefahrenen km.
Klar, so ein Sport-Fun-Vehikel verschleißt im Vergleich zum Auto im Zeitraffer, aber man fährt ja auch kaum lange Strecken damit, somit dürfte es trotzdem jahrelang halten.
Es geht nicht um Materialstärken, es geht um Geometrie, Hebel. Hochspannungsleitungensmasten haben auch geringe Materialstärken, sind aber recht formstabil.