Ist VW-Chef Müller ein "Diesel-Judas"?
Debatte um Besteuerung von Diesel
Ist VW-Chef Müller ein "Diesel-Judas"? Das schrieb FDP-Generalsekretärin Nicola Beer auf Twitter und begründete die Vorwürfe im Interview. Volkswagen kontert.
Wolfsburg - VW-Chef Matthias Müller sorgte mit Aussagen über ein Ende der Diesel-Subventionen offenbar für Zündstoff. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer attackierte Müller am Mittwoch als "Diesel-Judas". Sie warf ihm außerdem "ungenierte Selbstbedienung zu Lasten der Dieselfahrer" vor.
Ein Sprecher von Volkswagen konterte dies mit den Worten: "Die spezifische Wortwahl von Frau Beer zu bewerten, überlassen wir lieber anderen. Wobei sich schon die Frage stellt, ob das die politische Diskussionskultur ist, die Deutschland voran bringt."
Müller hatte die bestehenden Steuervorteile für Dieselsprit in Zweifel gezogen. Beer schrieb am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit Blick auf Müller: "Frage an den Diesel-Judas: Was tragen Sie denn dazu bei, damit neue Technologien und emissionsfreie Kraftstoffe schneller kommen? Oder nur Abgreifen von noch mehr Subventionen?" In dem Tweet war ein Artikel zu den Aussagen Müllers verlinkt.
Beer: Müller verlangt Subventionen
Beer konkretisierte später ihre Kritik. Die FDP-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Anstatt berechtigten Forderungen von hohen Wertverlusten betroffener Dieselfahrer nach Entschädigung nachzukommen, will VW-Chef Müller Diesel höher besteuern." Halter und Fahrer dieser Fahrzeuge zahlten bereits heute mehr als 20 Milliarden Euro an Abgaben. "Es gibt also keine Subvention, wie Müller weismachen will. Er will höhere Steuern von Dieselfahrern, die dann als Subvention für Forschung und Entwicklung seinem Unternehmen zufließen sollen."
Ausgerechnet der VW-Chef verlange Subventionen für seinen Konzern, während Hunderttausende mittelständische Unternehmen die Weiterentwicklung ihrer Produkte aus eigener Kraft erwirtschaften müssten, sagte Beer. Müller wolle den ohnehin geschädigten Dieselfahrern mit höheren Steuern doppelt in die Tasche greifen, anstatt sie wie in den USA zu entschädigen. "Das ist vorgetäuschte Sorge um den technischen Fortschritt, das ist ungenierte Selbstbedienung zu Lasten der Dieselfahrer."
Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte, VW freue es, dass der Debattenbeitrag von Müller zur Frage, welche finanziellen Anreize es für emissionsarme Mobilität gebe, so breit aufgegriffen worden sei. "Wir brauchen diesen Diskurs. Nichts tun ist keine Option." Dass der moderne Diesel zum Erreichen der strengeren Klimaschutzvorschriften benötigt werde und weiter seinen wichtigen Platz hat, sei völlig klar.
VW: "Laden Frau Beer ein"
"Wenn wir überzeugt sind, dass der E-Mobilität die Zukunft gehört, dann müssen wir aber gleichzeitig die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie aus der Nische fahren kann. Daran sollten Politik und Autoindustrie gemeinsam arbeiten." Dazu gehöre, den richtigen, zukunftsorientierten Rahmen im Verkehrsbereich zu setzen. "Und eben keine Denkblockaden errichten."
Volkswagen investiere in den nächsten Jahren mehr als 34 Milliarden Euro in die Entwicklung von Elektromobilität, autonomes Fahren, neue Mobilitätsdienste sowie in die Digitalisierung. Gleichzeitig investiere VW auf absehbare Zeit unverändert in die klassischen Motoren, in den Gasantrieb und in synthetische Kraftstoffe. "Gerne laden wir Frau Beer und Herrn Lindner zu uns nach Wolfsburg ein, damit sie sich in unserer Forschung und Entwicklung einschlägig und fundiert über die Antriebsstrategie der Zukunft informieren kann."
Müller befürwortet auch blaue Plakette
VW-Chef Müller hatte dem "Handelsblatt" gesagt: "Wenn der Umstieg auf umweltschonende E-Autos gelingen soll, kann der Verbrennungsmotor Diesel nicht auf alle Zeiten weiter wie bisher subventioniert werden." Konkret schlug er eine schrittweise Umschichtung der Steuererleichterungen vor. "Das Geld könnte sinnvoller in die Förderung umweltschonender Antriebstechniken investiert werden.
Abstriche bei den Diesel-Subventionen, dafür Anreize für Elektroautos, wären das richtige Signal. Das würden wir aushalten, ohne gleich Existenzängste haben zu müssen." Müller hatte auch Plaketten für besonders emissionsarme Autos in Städten befürwortet.
Quelle: dpa
34 Milliarden müsste VW eigentlich unter den Dieselfahrern aller Marken ausschütten um ihnen den Schaden den VW angerichtet hat zu erstellen.
Da sag nochmal einer man könne auf Twitterlänge nicht vernünftig argumentieren.
Reicht doch völlig.
Brauch die FDP Stimmen nach den letzen Sonntagsumfragen?
Oder warum meldet sich hier ne Poltikerin ohne Bundesverantwortung zu Wort?
Frau Nicola Beer hat Recht !
Die FDP beweist endlich Rückrad Hut ab.
Die Politik hat doch mit ihrem jahrelangen zuschauen und nichts tun,das alles erst verursacht .
Die haben doch die Aufgabe da rechtzeitig Grenzen zu setzen .
Jetzt wird alles auf die Industrie geschoben ,obwohl die Politik und Regierung schon vor Jahren genau wusste ,was da gespielt wird .
Die betrogenen VW-Kunden in DE müssten eigentlich den ganzen Tag vor Schmerz schreien, denn jede Aussage von VW ist ein Schlag in deren Gesicht.
Oha, Der Müller bekommt Gegenwind aus der Politik 😱. Anscheinend klappt` s doch nicht mehr so recht mit dem Vorauseilenden Gehorsam.
Dass ich das noch erleben darf.
Alle Kräfte müssen auf die künftige E-Mobilität ausgerichtet werden. Wer die E-Mobilität befürwortet, darf harte Einschnitte nicht ablehnen.
Ich wäre auch betroffen.
Das schlimme ist VW hat nicht nur seine VW Kunden sondern alle Diesel Fahrer auch von anderen Herstellern mit ihren Betrug geschädigt und jetzt werden sie verhöhnt,😕
Ich musste für mein kleingewerbe hart arbeiten für den Pickup z.B das ganze kotz einen an. Jetzt will einem alles kaputt machen mit Fahrverbot oder steuer erhöhung auf diesel. Wer zahlt das?Wir wer sonst!
Man kann ein Kind bestrafen, wenn es ungehorsam ist. Oder belohnen, wenn es sich vorbildlich verhält.
Das ist wie beim Diesel.
Will man weniger Diesel in den Städten, kann man Diesel höher besteuern. Oder Benzin geringer. Letzteres wäre mir deutlich lieber, sonst müssten wir alle mehr Steuern an einen Staat bezahlen, der es nicht hinbekommen hat, vernünftige Gesetze zu machen und zu prüfen.
Ich fahre seit Jahrzehnten VW, nachdem was der Müller vom Stapel läßt werde ich eine andere Marke kaufen, mit dem Haufen bin ich jetzt durch .
Der Ruf eines Autoherstellers nach einer blauen Plakette (alias Euro6) könnte nur unter folgenden Vorraussetzungen angemessen sein:
Er hat bisher saubere Fahrzeuge verkauft die auch in der Praxis Werte in Annäherung der Norm erzielen und hat nicht mit illegalen Methoden seine Kunden betrogen.
Dadurch hätte er im Vergleich zum Rest am Markt einen Wettbewerbsnachteil gehabt und wenn die blaue Plakette kommt dürften seine Fahrzeuge auf der Strasse bleiben .... die des Wettbewerbs evtl nicht und der Wettbewerb müsste seine Kunde evtl entschädigen...
Ich kann speziell bei VW hier leider keinen einzigen Punkt vergeben 😆, leider langts auch für keinen mir bekannten Wettbewerber - zumindest was die Diesel PKW Antriebe betrifft.
Daher sollte der Konzern mit solchen Aussagen sehr vorsichtig sein - ob es bei mir wieder ein VW wird nach 20 Jahren VW´s auf dem Hof ist keinesfalls sicher.... so jedenfall nicht.
Es reicht ja schon wenn einem die Politik in den Rücken fällt und alles am Endverbraucher ablädt.
Nach wie vor sollte man als PKW Käufer soviel Vorraussicht von Politik und Industrie erwarten dürfen dass ein Familienfahrzeug mit Zulassung nach KBA auch min 15 Jahre auf Deutschlands Straßen benutzt werden kann 🙄
VW - nicht nur Betrügerfirma, sondern nun auch noch Heuchlerfirma.
Jetzt auch noch Subventionen auf Kosten der Allgemeinheit und Steuerzahler fordern - geht es noch?