Ist es ein Auto? Ist es ein Flugzeug? Oder hat man einen Haufen Minderjährige ausdauernd mit Legosteinen versorgt? Nissan zeigt Mut – bei Design und Technik.
Der Hinflug war schon geheimnisvoll genug. Nissan hatte äußerst kurzfristig zu einem Event in London geladen, schwieg sich aber über die genauen Hintergründe aus. Doch obwohl während meines Aufenthaltes viele Fragen beantwortet wurden, ging es mir auf dem Rückflug nicht besser. Verständlich, denn was sich dort hinter verschlossenen Toren abspielte, hätte auf den ersten Blick auch ein geheimes Regierungsprojekt sein können. Aber der Reihe nach...
Nissan DeltaWing verhüllt
Die Präsentation selbst war zu Beginn gar nicht so ungewöhnlich. Ein verhülltes Objekt auf einem Drehteller, dazu der übliche einleitende Text und eine Handvoll wissbegieriger Journalisten. Bloß die Schlagworte passten nicht ganz zu einer herkömmlichen Autovorstellung: „Dart Arrow“, „Delta Wing“ - worauf wollen die hinaus? Ein Blick in den offiziellen Pressetext gab einen wichtigen Tipp: „Rennsport-Revolution“. Der Sprecher ergänzte: „You can have fun without ruining the planet.“ - Spaß, ohne die Umwelt zu zerstören. Ein optimistisches Projekt. Doch die Silhouette, die sich unter dem Tuch abzeichnete, schürte die meiste Neugier. Nach einer gefühlten Ewigkeit lüftete Nissan dann endlich das Geheimnis. Und warf viele neue auf.
Ich bin Batman
Nissan DeltaWing
Was bis eben noch in der Verborgenheit geschlummert hatte, irritierte uns jetzt in seiner vollen Pracht. Auf den ersten Blick erinnerte das Objekt an ein klassisches Bat-Mobil. Nicht der neumodische Panzer, sondern die schnittige Comic-Version mit langem Radstand und Finnen am Heck. Nur der Nachbrenner fehlte. Von oben ließen sich Parallelen zur Concorde erkennen: Ein langer, schlanker Rumpf, der sich im hinteren Drittel dramatisch aufweitet. Nur die Front lässt sich schwer einordnen. Zum Glück hatte Nissan viele Aufkleber mit dem eigenen Logo übrig. So war zumindest sichergestellt, dass wir das korrekte Exponat bewunderten.
Die Erklärung folgte auf dem Fuße. Nissan war mit Deltawing Racingcars, Highcroft Racing, Panoz und Michelin eine Kooperation eingegangen. In Zusammenarbeit mit dem Formel 1 Urgestein Dan Gurney hatten sie den DeltaWing entwickelt, einen sparsamen, leichten und windschnittigen Prototypen. Um genau zu sein: Gewicht und Luftwiderstand wurden im Vergleich zu ähnlich schnellen Fahrzeugen halbiert. Angetrieben wird das seltsam geformte Ungetüm von einem 1,6 Liter kleinen, turbogeladenen Benziner mit Direkteinspritzung. Nissan nennt den Motor 1,6 DIG-T – Direct Injection Gasoline – Turbo. Durch den niedrigen Kraftstoffverbrauch konnte die Tankgröße im Vergleich zu einem LMP1-Fahrzeug ebenfalls halbiert werden, ohne die Reichweite zu unterbieten. Bei dem vorgestellten Aggregat handelt es sich aber nicht um einen Motorsport-Prototypen, sondern um den Versuch, einen möglichst seriennahen Motor zu verwenden.
Große Pläne
Nissan DeltaWing auf der Rennstrecke
Nissan möchte die offizielle Premiere beim 24 Stunden Rennen von Le Mans feiern. Der „Automobile Club de l'Ouest“, der westfranzösische Automobilclub, verschuf dem DeltaWing einen Platz der „Garage 56“, einem Platz für Konzeptfahrzeuge. Auch wenn Nissan zumindest mit diesem Fahrzeug nicht in der offiziellen Wertung mitfahren darf, träumt man bereits von Rundenzeiten irgendwo zwischen den LMP1 und LMP2 Klassen. Das Fahrerpaar Michael Krumm und Marino Franchitti schwärmte bereits von den Fahreigenschaften, obwohl die Entwicklungsarbeit erst begonnen hatte. Durch eine Verteilung von 75 Prozent des Fahrzeuggewichtes auf die Hinterachse sei der DeltaWing eine regelrechte Revolution.
Die ersten offiziellen Testfahrten sollen am 15. März in Sebring vollzogen werden. Und obwohl Ingenieure und Fahrer auf ein erstklassiges Fahrverhalten bestehen und die revolutionäre Technik betonen, stellte sich allen anwesenden Journalisten die gleiche Frage: Wie soll dieses Ding auf dem Boden bleiben? Ich nehme an, wir werden es zeitnah erleben.
b) Was wenn der mit einem - ähem - beiden Vorderreifen auf einen Curb oder eine Ölspur kommt?
zu a: Es steht in dem Artikel, dass der Wagen extrem hecklastig ist🙄 und das ist auch sein Konzept.
zu b: Wenn der Wagen mit seinen Vorderreifen einen Curb trifft, sind die Hinterräder bereits weit neben dem Curb und das wird keiner der beiden Fahrer wollen. Wenn Du dir vor Augen führst, wie schmal die Vorderreifen sind, kannst Du vielleicht erahnen, wie wenig diese Reifen zur Bremskraft bzw. zur Richtungsstabilität beitragen können.
Batterietester135235
Zitat:
Original geschrieben von LSirion
Das Ding mag leicht, windschnittig und somit schnell sein und sparsam mit dem Kraftstoff umgehen, aber andererseits stelle ich mir zwei Fragen:
a) Ist das Ding nicht extrem hecklastig?
b) Was wenn der mit einem - ähem - beiden Vorderreifen auf einen Curb oder eine Ölspur kommt?
Kann doch nicht nur Vorteile haben, aber klar, endlich mal was neues und warum nicht ein wenig Kraftstoff sparen?
a) Ich denke ja, wenn du das Ding auf der Straße fährst. Allerdings ist die "Delle" auf der langen Schnautze auffällig, ich vermute das man in dem Bereich extreme Anpressdrücke realisieren kann, die bei höherem Tempo (ist halt ein Rennauto) dafür sorgt das sich das Fahrzeug neutral verhält.
b) was ist wenn ein Formel1 Auto in der Kurve mit nur einem Rad auf Öl kommt?
Ich persönlich würde ehr erwarten das durch die Position der Vorderräder das Auto stabilisiert werden kann wenn eines der Hinterräder auf Öl/Kurbs kommt.
Vorderräder ohne Grip gehen halt gradeaus durch die Kurve... aber denke nicht das das Risiko hier bei dem Fahrzeug höher ist.
Finde die idee sehr gut und vorallem bleibt man auch bei leistungsschwachen, günstigen Motoren.
Das macht das Auto zu einem Intressanten Rennwagen.
Toyota hätte den 1,6er ja auch mit nen bischen Dampf befeuern können, aber damit wäre nur ein Spoilermonster herrausgekommen.
Provaider
Das ist die Reinste Lichtorgeln vorne und hinten 4 Fahrscheinwerfer, was haben die vor?
Duftbaumdeuter712
Das Ding schaut aus wie ... äh ja .. Japaner halt 😆 😉.
Dafür das man hier so viel Wert auf "Sparsamkeit" gelegt hat gibt es leider nicht all zu viele Informationen zu dem Thema (oder zum Motor allgemein). Hat man da noch gar nichts zu gesagt ?
Also ich für meinen Teil bin mal gespannt, wie sich die Kiste in Le Mans schlägt... vor allem bei Überholmanövern, wenn der Fahrer vergisst, dass das Auto hinten etwas breiter ist als vorne 😊
Im normalen Starßenverkehr wäre ja mal cool, aber wo montiert man da das Nummernschild? 🙄
OPC
Wenn man das Video anschaut, sieht man wie sehr der Fahrer korrigieren muss und dass das Auto auf der Vorderachse sehr unruhig ist.
Dennoch ein interessantes Konzept. Aber dass das Auto auf Strecken außerhalb Le Mans erfolgreich sein wird? Gerade in Le Mans braucht man nicht so viel Abtrieb, wie auf kurvenreichen Strecken.
Standspurpirat11168
Zitat:
Original geschrieben von Edroxx
Das Ding schaut aus wie ... äh ja .. Japaner halt 😆 😉.
Dafür das man hier so viel Wert auf "Sparsamkeit" gelegt hat gibt es leider nicht all zu viele Informationen zu dem Thema (oder zum Motor allgemein). Hat man da noch gar nichts zu gesagt ?
Der Motor stammt aus dem Nissan Juke und wurde in der Leistung auf gut 300 PS angehoben, ist also Großserientechnik. Das Tankvolumen wurde für den Le-Mans-Einsatz, im Vergleich zu den großen LMPs, auf 40 Liter reduziert (sonst 80 Liter). Im Verbrauch heißt das bei den Dieseln ca. 45l / 100 km (ca. 6 - 6,5l pro Runde), für den Nissan Delta Wing ca. 22 - 23l / 100 km (ca. 3 - 3,5l pro Runde).
Standspurpirat11168
Zitat:
Original geschrieben von OPC
Wenn man das Video anschaut, sieht man wie sehr der Fahrer korrigieren muss und dass das Auto auf der Vorderachse sehr unruhig ist.
Dennoch ein interessantes Konzept. Aber dass das Auto auf Strecken außerhalb Le Mans erfolgreich sein wird? Gerade in Le Mans braucht man nicht so viel Abtrieb, wie auf kurvenreichen Strecken.
Ein wenig Einlenk-Untersteuern wie man auf den Bildern sieht, der Rest geht auf das Konto des Streckenbelages und gibt es in der Form auch bei "ausgereifteren" Prototypen.
Die Onboard-Aufnahmen sind schon beeindruckend, wenn man bedenkt dass das Fahrzeug ohne großes Flügelwerk auskommt.
http://www.youtube.com/watch?v=z3qSMauvYks
Ich würde mir so viele Bilder auch bei anderen News wünschen für Fahrzeuge die man im öffentlichen Straßenverkehr bewegen kann...
MFG Devil
Das Ding mag leicht, windschnittig und somit schnell sein und sparsam mit dem Kraftstoff umgehen, aber andererseits stelle ich mir zwei Fragen:
a) Ist das Ding nicht extrem hecklastig?
b) Was wenn der mit einem - ähem - beiden Vorderreifen auf einen Curb oder eine Ölspur kommt?
Kann doch nicht nur Vorteile haben, aber klar, endlich mal was neues und warum nicht ein wenig Kraftstoff sparen?
Mehr Infos und technische Daten hier:
http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...os-nach-le-mans-4517820.html
zu a: Es steht in dem Artikel, dass der Wagen extrem hecklastig ist🙄 und das ist auch sein Konzept.
zu b: Wenn der Wagen mit seinen Vorderreifen einen Curb trifft, sind die Hinterräder bereits weit neben dem Curb und das wird keiner der beiden Fahrer wollen. Wenn Du dir vor Augen führst, wie schmal die Vorderreifen sind, kannst Du vielleicht erahnen, wie wenig diese Reifen zur Bremskraft bzw. zur Richtungsstabilität beitragen können.
a) Ich denke ja, wenn du das Ding auf der Straße fährst. Allerdings ist die "Delle" auf der langen Schnautze auffällig, ich vermute das man in dem Bereich extreme Anpressdrücke realisieren kann, die bei höherem Tempo (ist halt ein Rennauto) dafür sorgt das sich das Fahrzeug neutral verhält.
b) was ist wenn ein Formel1 Auto in der Kurve mit nur einem Rad auf Öl kommt?
Ich persönlich würde ehr erwarten das durch die Position der Vorderräder das Auto stabilisiert werden kann wenn eines der Hinterräder auf Öl/Kurbs kommt.
Vorderräder ohne Grip gehen halt gradeaus durch die Kurve... aber denke nicht das das Risiko hier bei dem Fahrzeug höher ist.
Finde die idee sehr gut und vorallem bleibt man auch bei leistungsschwachen, günstigen Motoren.
Das macht das Auto zu einem Intressanten Rennwagen.
Toyota hätte den 1,6er ja auch mit nen bischen Dampf befeuern können, aber damit wäre nur ein Spoilermonster herrausgekommen.
Das ist die Reinste Lichtorgeln vorne und hinten 4 Fahrscheinwerfer, was haben die vor?
Das Ding schaut aus wie ... äh ja .. Japaner halt 😆 😉.
Dafür das man hier so viel Wert auf "Sparsamkeit" gelegt hat gibt es leider nicht all zu viele Informationen zu dem Thema (oder zum Motor allgemein). Hat man da noch gar nichts zu gesagt ?
Öhm, Kann man damit auch Verbrecher jagen auf der Autobahn?
Ich finde, dass das Teil verdamt interessant aussieht.
Mal schauen, was die Zukunft dafür bringt...
Also ich für meinen Teil bin mal gespannt, wie sich die Kiste in Le Mans schlägt... vor allem bei Überholmanövern, wenn der Fahrer vergisst, dass das Auto hinten etwas breiter ist als vorne 😊
Im normalen Starßenverkehr wäre ja mal cool, aber wo montiert man da das Nummernschild? 🙄
Wenn man das Video anschaut, sieht man wie sehr der Fahrer korrigieren muss und dass das Auto auf der Vorderachse sehr unruhig ist.
Dennoch ein interessantes Konzept. Aber dass das Auto auf Strecken außerhalb Le Mans erfolgreich sein wird? Gerade in Le Mans braucht man nicht so viel Abtrieb, wie auf kurvenreichen Strecken.
Der Motor stammt aus dem Nissan Juke und wurde in der Leistung auf gut 300 PS angehoben, ist also Großserientechnik. Das Tankvolumen wurde für den Le-Mans-Einsatz, im Vergleich zu den großen LMPs, auf 40 Liter reduziert (sonst 80 Liter). Im Verbrauch heißt das bei den Dieseln ca. 45l / 100 km (ca. 6 - 6,5l pro Runde), für den Nissan Delta Wing ca. 22 - 23l / 100 km (ca. 3 - 3,5l pro Runde).
Ein wenig Einlenk-Untersteuern wie man auf den Bildern sieht, der Rest geht auf das Konto des Streckenbelages und gibt es in der Form auch bei "ausgereifteren" Prototypen.