Tesla Model S Markenpokal (Electric GT): Temperaturprobleme
Dem Renn-Tesla wird in Runde zwei zu warm
Im Herbst soll die Electric Production Car Series (EPCS) starten. Eine Rennserie, in denen zunächst ausschließlich Tesla Model S antreten. Der Test verlief durchwachsen.
Barcelona – Im Grunde sind es immer die gleichen Fragen, die sich ein ambitionierter Hobby-Racer vor seiner Teilnahme an einem Markenpokal stellt: Wie schwer ist das Auto zu fahren? Wird hier Windschatten-Schach gespielt oder plump gerempelt? Und: Geht es hier eher gegen große Namen, mögliche Talente oder betagte Gentlemen-Driver?
Beim inoffiziellen Tesla Markenpokal – der Electric Production Car Series (EPCS) – ist all das noch ungeklärt. Und im Grunde auch gar nicht mehr so wichtig. Weil eine fundamentalere Frage alle anderen überlagert: Ist mit diesen identischen Model-S-Cupfahrzeugen überhaupt ein echtes Rennen möglich?
Probleme beim ersten offiziellen Test
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Serienvarianten der Tesla-Limousine auf der Rennstrecke mitunter früh die Leistung drosseln. Hauptsächlich, um den Akku vor Überhitzung zu schützen. Der „Reduced Power Mode“-Schriftzug erschien bei so manchem Tracktests bereits nach wenigen Kilometern.
Der erste Test vor laufender Kamera lässt befürchten: Die Rennversion reagiert in diesem Punkt ebenfalls äußerst sensitiv. Der ehemalige Top Gear-Moderator und Sportwagen-Pro Tiff Needell schaffte auf dem Circuit de Barcelona rund anderthalb Runden, ehe das E-Auto die Leistung nach unten schraubte. Hier das Video zum Rennstrecken-Test (das Model S verlässt ca bei 3:50 Minuten die Boxengasse):
500 Kilogramm leichter als die Serienvariante
Freilich, die Temperaturverhältnisse waren an jenem sommerlichen Tag garantiert nicht optimal. Beim für den 3.11. angesetzten Saisonstart in Jerez wird es wohl kühler. Andererseits war der Moderator nach eigenen Angaben weit unterhalb des Limits unterwegs. Für die Techniker schien das Problem jedenfalls nicht überraschend gekommen zu sein – Gebläse-Vorrichtungen lagen in der Boxengasse schon bereit. Auf lange Sicht dürften Anpassungen am Kühlsystem notwendig werden.Die Markenpokal-Renner basieren auf dem allradgetriebenen Top-Modell P100D. Doch die Rennfahrzeuge sind mit einer Systemleistung von knapp 790 PS (585 KW) und einem Systemdrehmoment von 995 Nm deutlich stärker. Die breit bauenden Einheitssportwagen kommen außerdem mit Racing-Bremsen und leichteren Anbauteilen. Die serienmäßige Innenausstattung sowie äußere Zierelemente entfallen weitgehend. Damit soll das rennfertige Model S rund 500 Kilogramm gegenüber der Straßenvariante einsparen. Falls die Rennen nach zwei Runden zur gedrosselten Prozession werden, ist die Frage nach dem Leistungsgewicht allerdings nebensächlich.
Quelle: dpa
Herrlich! Sowas muss den Ingenieuren doch vorher schon aufgefallen sein!?
Naja negative Werbung ist auch Werbung 😉
Das ist ihnen sicher vorher aufgefallen, aber die Rennserie ist privat...das hat mit Tesla direkt nichts zu tun. Dass ein Model S kein Tracktool ist, ist den Ingenieuren sicher bekannt, dafür ist es auch nicht gebaut worden.
Beeindruckend finde ich, was man an Gewichtseinsparungen rausgeholt hat. Bis zum Start ist es ja noch eine Weile, bis dahin wird man an der Kühlung sicher noch was verbessern können. Vom generellen Fahrverhalten scheint Herr Needell ja ziemlich angetan zu sein.
Für den iPace soll es ja auch eine Rennserie geben.
Die Leistung 😱. Da wäre es wohl für den Anfang klüger gewesen, mit etwas weniger unterwegs zu sein. Also serienmäßig. Dann hätte man vielleicht etwas mehr Fahr- und Testzeit um das Problem in den Griff zu bekommen. Ich bin gespannt auf die Lösung bzw. weitere Berichte zur Rennserie. 😎
Und 500 Kilo 😱. Das ist eine Ansage! Wir haben im Modellbau auch zuerst einmal auf Gewicht gesetzt. Das steckte einst in ähnlichen Kinderschuhen. Da muss man jeden Strohhalm greifen, sonst funktioniert das nicht.
Solche Rennserien tragen imho eher zur Entwicklung bei, als irgendwelche Phrasendrescherei. (den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. 😉)
War ja bei den Verbrennern nicht anders. Da haben Privatteams auch viel zur Entwicklung beigetragen und Alpina wurde sogar Hersteller. Sollte sich das E-Auto in dieser Form durchsetzen, passiert das da sicher auch.
ein Rennen über eine Runde reicht ja bei dem bescheidenen Sound eigentlich auch völlig aus 😆
Das hat mich jetzt ins Grübeln gebracht. 😆 In folgendem Video versucht jemand, den Serienwagen zu überhitzen. (Videotitel täuscht) Zu meiner Überraschung geht das ja recht lange gut. Soooo schlecht ist das nicht. Er fährt über 40 Kilometer zügig, aber nicht übertrieben. Normales Autobahntempo eben wenn halbwegs frei ist. Dabei baut er rund 111 Kilometer Reichweite ab. Wenn man noch ein paar Limits mit einrechnet kommt man mit so einer Kaffeemühle doch auch zügig auf rund 120 Kilometer? Wenn dort der nächste Lader steht, im Film ist von 80 Kilometern die Rede, dauert das Ganze zwar immer noch länger als mit einem Verbrenner, aber der Weg stimmt. Denke ich zumindest aus dem Bauch heraus
=> https://www.youtube.com/watch?v=3w6Gniroyow
Ich kann mich eines gewissen Hohnlächelns nicht erwehren. Was doch für starke Autos so ein Tesla ausbeschleunigen kann. Jo eh! Einmal und dann kochen die Akkus.
Bei der Formel E funktioniert es ja auch. Ich denke der i-pace wird sich besser schlagen, weil Jaguar schon entsprechende Erfahrungen aus der Formel E vorzuweisen hat.
Oder nach jeder Runde das Fahrzeug wechseln? Fahrzeugwechsel hat sich doch auch in der Formel E "bewährt"...😆
Irgendwie erinnert mich der Fahrer mit seinem Overall, dem Helm und vor allem seinem Gesicht an den alten Feuerwehrchef im Film "Fahrenheit 451". 😆
Gruß
electroman
Naja die Formel E ist da ja kein Vergleich. Die Formel E Autos haben im Qualifying Modus 200kW und im Renn-Modus 180kW. Außerdem sind sie bei 225 km/h abgeregelt. Es hat seinen Grund warum die bei der Formel E nur Stadtkurse fahren, auf einer normalen Rennstrecke würde das extrem lahm und langweilig aussehen. Die Frage mit der Überhitzung bei dem Tesla hab ich mir vom ersten Moment wo ich davon gehört habe gestellt. Klar die können etwas besser Kühler verbauen und damit das Limit etwas hochsetzen, aber ob die Batterie und der Motor überhaupt dauerhaft so hohe Leistungen liefern können ist doch fraglich.
Siehe auch Michelin Rekordtag am Sachsenring. Ich sehe das so: Taktik wird eine große Rolle spielen, was die Rennen interessant machen dürfte. Immer nur Vollgas kann doch jeder.
Immer nur Vollgas geht auch in der Formel 1 und LMP1 nicht. Die haben begrenzte Energiemenegen und müssen Spritsparen und segeln und so....
Das es in der frühen Testzeit nicht rund läuft ist normal. Über 1,5 Runden am Stück hätte sich Honda beim ersten Formel 1 Test 2015, oder wann das war, überspitzt gesagt auch gefreut....😉
Relativ konstantes Tempo, selbst bei Vmax, kostet vergleichsweise wenig Energie. Das was Energie frisst ist das ständige Beschleunigen und auch das Abbremsen geht auf den Akku (da die durch das Rekuperieren wieder aufgeladen und somit auch belastet werden). Das ist nicht vergleichbar mit der Leistung auf einer Rennstrecke - außer du nimmst einen Ovalkurs.
Ich denke je nachdem wie viel Prozent von dem Auto noch Serie sein darf oder muss, hat man das schnell zusammen. Wahrscheinlich kann man alleine beim Audiosystem 50 kg sparen, wenn man alle Boxen, Kabel und Verstärker raus wirft. Dann noch die Klassiker wie Rückbank und Co., leichtere Magnesiumfelgen, evtl. noch die Scheiben gegen leichtere aus Kunststoff. Dämmung und Innenraumverkleidungen braucht man ja auch keine mehr.
Hätten sie mal gleich das Model 3 genommen, das mühelos eine Runde nach der anderen drehen kann.
https://youtu.be/iFr3ecpr5oU
https://www.teslarati.com/.../
Und die Bremsen, die hier ziemlich schnell durch waren, kann man dann ja noch tauschen:
https://www.teslarati.com/.../
Dann scheint es sogar schneller zu sein als das Model S.