Häufige HU-Mängel selbst beheben
Den eigenen Wagen auch ohne Expertenwissen auf die HU vorbereiten
Manchmal entscheiden Kleinigkeiten über die Erteilung der HU-Plakette. Viele der Mängel können schon vorher geprüft und abgestellt werden, selbst ohne fundiertes Wissen.
München - Gerade bei alten Autos ist die Hauptuntersuchung (HU) oft eine Zitterpartie. Unter den über neunjährigen Fahrzeugen wird laut dem TÜV Süd mehr als ein Viertel mit erheblichen Mängeln wieder nach Hause geschickt. Dabei lassen sich viele Probleme ohne große Vorkenntnisse feststellen. "Die Funktion von Scheinwerfern und Leuchten kann jeder Autofahrer selbst prüfen", erläutert Eberhard Lang vom TÜV Süd. Trotzdem stellt die Beleuchtung mit 30 Prozent die größte Mängelgruppe. "Das müsste nicht sein", so Lang. Schließlich ließen sich die meisten Glühlampen leicht in Eigenregie ersetzen.
Reifen, Lenkung, Hupe & Co.
Auch bei den Reifen kann ein prüfender Blick Ärger bei der HU vermeiden. Sind weniger als 1,6 Millimeter Profil übrig, lohnt sich die Fahrt zur Prüfstelle nicht. Auf anderweitige Schäden sollte man die Reifen ebenfalls überprüfen. Das Reifenalter allein ist laut dem TÜV Süd allerdings kein Grund zur Verweigerung der Plakette. Ölverlust an Motor oder Getriebe aber schon. Eine Reinigung des Unterbodens kann Lecks zutage fördern oder zeigt dem HU-Prüfer im Optimalfall, dass alles dicht ist.
Wer durch einen kräftigen Ruck überprüft, ob die Sicherheitsgurte noch ordnungsgemäß blockieren und nachschaut, ob sie ausgefranst sind oder sich nicht mehr von selbst aufrollen, hat eine weitere Mängelquelle ausgeschlossen. Auch schmierende und folglich verschlissene Scheibenwischer tauscht man am besten vor dem HU-Termin aus. Lässt sich die Lenkung mehr als zwei bis drei Finger breit drehen, ohne dass sich die Reifen mitbewegen, können Spurstangenköpfe oder andere Gelenke die Ursache sein. Laut dem TÜV eine relativ kostengünstige Reparatur.
Deutlich schneller behoben ist ein anderer Mangel: Der Verbandkasten mit abgelaufenem Verfallsdatum. Und denkbar leicht überprüft ist die Hupe. Auch sie gehört laut Lang zu den Teilen, die häufiger defekt sind. Wer nach dem Check zu der Überzeugung kommt, dass einiges am Auto gemacht werden sollte, dem rät der TÜV Süd, sich von einer Fachwerkstatt eine genaue Übersicht geben zu lassen, was gemacht werden muss und was es kostet. Von pauschalen Aufträgen raten die Experten ab.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Wie prüft man eine Hupe ? :-/
Steht im Handbuch. Inzwischen muss man meist auf's Lenkrad drücken, früher z. B. beim R11 musste man den Blinkerhebel etwas ins Lenkrad reindrücken.
notting
PS: Wenn das Ironie sein soll, hätte man das deutlich ironischer formulieren können.
Das einzige, was ich an den Artikel wirklich vermisse, ist die schöne übersichtliche Checkliste z. B. vom TÜV Süd, wenn ihr die schon zitiert: http://www.tuev-sued.de/hauptuntersuchung/3-richtig-vorbereiten
notting
Ein Punkt in der Checkliste fehlt noch, der mittlerweile einen erheblicher Mangel darstellt, wenn er nicht erfüllt ist: Ist der Aufkleber für die Begrenzung der maximalen Höchstgeschwindigkeit (z.B. bei Winterreifen) im Sichtfeld des Fahrers angebracht?
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Den Aufkleber braucht man aber nicht, wenn das Auto eh nicht für die Reifen zu schnell fahren kann. Ich lege deswegen extra ein paar EUR mehr hin.
notting
Rostlöcher im Schweller behebt am besten mit Bauschaum... Das was herausquillt natürlich vor dem TÜV NICHT abschneiden... Das erspart viel Arbeit..
An sich ja, aber wenn man dafür erstmal die Stoßstange abbauen muss?
Dann hat man das falsche Auto gekauft. Hab extra beim Kauf drauf geachtet. Sind wohl nur rel. wenige Bj., wo sich diese Seuche durchgesetzt hatte aber noch nicht verboten war. Mein Beileid, wer sich nix anderes leisten kann.
notting
Ich lasse HU/AU immer in der Werkstatt machen, bisher keine Probleme.
Manche Werkstätten betrachten ein "HU-fertig machen" also Blankoscheck. Also sicher, das nicht mehr als eigentlich für die ganze Wartungsintervalle/HU nötig gemacht wurde?
notting
Wenn's läuft wie in meiner Dorfschmiede - Prüfer guckt, macht seine Kreuze, und was auf dem ersten Mängelbericht stehen würde, wird noch am selben Tag vor seiner Abreise direkt behoben, womit nur 1 Gebühr fällig wird und auch nur 1 Aufwand für des Prüfers (dann auf Anfang fehlerfreien) Report... dann ja 😆
Nur bei "exotischeren" Bauteilen gibt das schon mal eine Verzögerung.
Der ATU-typische "HU-Vorabcheck", der einer halben Inspektion gleicht, und mehr potentielle Mängel findet als der Prüfer je würde, ist das natürlich nicht. Was ich so aber gut finde.
Ansonsten wundert mich immer wieder der Anteil an Ignoranten, die ein Auto mit Lampenüberwachung fahren und trotzdem nur einäugig durch die Gegend kurven, tage- wenn nicht wochenlang... da sagt einem das Auto schon dass was nicht in Ordnung ist, und dann wundert man sich, wenn man bei einer Inspektion 4,50€ auf der Rechnung hat... ich sach euch, Leute gibt's, da könnte man davonrennen.
haha, der war gut. Betroffen sind so ziemlich alle Fahrzeuge und Baujahre bis zum Inkrafttreten der EU Lampen-Wechselverordnung. Völlig egal ob Honda, Mazda, Opel, Audi oder sonstige Gurken. Vielleicht fällt Dacia ja nicht darunter.
Z. B. der Scenic I war IIRC nicht betroffen (bis ca. 2003 gebaut), von noch älteren Autos (wovon auch noch mehr als genug rumgurken) ganz zu schweigen. Bei meinem Megane III, der seit 2008 gebaut wird, braucht man eben nicht mehr die Stoßstange runternehmen etc. Sind also bei Renault nur ca. 5 Jahre, wobei ich eben z. B. auch noch viele Megane/Scenic I etc. sehe, die locker 15 Jahre alt sein dürften.
notting
Das ganze kam herstellerseitig auch erst bei Neukonstruktionen ab 2000 rum auf, da war der Scenic I noch nicht betroffen weil älter. Die Vorschrift kam dann 2006 und bezog sich glaube auf Neukonstruktionen ab 2008. Es betrifft also alle Autos die zwischen 2000 und 2008 komplett neu auf den Markt kamen.