Audi TT: Erste Fahrt
Den neuen TT kann man auch kaufen, wenn der Nachbar es nicht merken soll
Licht statt Gewicht, Display statt Zeiger: Die dritte Generation TT startet mit viel Technik. Aber etwas mehr Optik hätte ihr noch besser getan. Erste Fahrt.
Marbella – Nach dem Herbstbeginn schlendern noch unzählige Urlauber durch Marbella. Viele sprechen russisch, manche parken teure Wagen. Unser Audi TT steht in einer Parkbucht am Strand. Und niemand dreht sich nach ihm um.
„Operation geglückt“, sagen wohl die Audi-Designer: Alles neu gemacht, aber den Wiedererkennungswert gesichert. Für uns dagegen hätte es ruhig etwas mehr Veränderung sein dürfen.
Das Alu-Kleid des TT ist mit jetzt 4,18 Metern Länge um exakt einen Millimeter kürzer als bisher, der Radstand wuchs um 3,7 Zentimeter. Die neuen Maße sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. In Summe wirkt der Audi etwas breiter und gestreckter, als es Datenblatt und Zollstock aussagen. Der TT hat sein Pummelchen-Image abgelegt.
Audi TT: Display statt Analog-Tacho
Ein Druck auf den silbernen Startknopf startet die wohl wichtigste Neuheit: Hinter dem Lenkrad leuchtet dann ein 12,3-Zoll-Monitor anstelle von analogen Instrumenten. In der Standardeinstellung liegen Drehzahlmesser und Tacho im direkten Blickfeld. Im Navigations-Modus verdrängt eine Straßenkarte die Instrumente in die Ecken und zeigt den Heimweg scharf und klar an. Einen Monitor in der Mittelkonsole gibt es nicht mehr, das Kombiinstrument übernimmt alle Aufgaben.Die Schalter dafür verteilen sich auf Lenkrad und Mittelkonsole. Auf letzterer haben die Ingenieure alles gestrichen, was überflüssig war. Geblieben sind sechs Knöpfe und die MMI-Bedienung mit Touchpad und Handschrifterkennung. Zugegeben, das alles verwirrt auf den ersten Kilometern ein wenig. Nach einer Eingewöhnungsphase genügt aber ein Millisekunden-Blick durch die Lenkradspeichen.
Flink in der Kurve, hart auf der Strecke
Das ist gut, denn wir wollen fahren, nicht glotzen. Schließlich verführt der TT zum Wedeln um Spitzkehren und zum frühen Gasgeben im Scheitelpunkt. Vor der Spritzwand unseres Coupés arbeitet ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbo mit 230 PS. Ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verteilt die Kraft auf alle vier Räder. Nicht für jeden gehört Allrad-Antrieb in ein Sportcoupé – dafür gibt es aber stets viel Traktion. Dazu standfeste Bremsen, eine feine, elektromechanische Lenkung und eine Dämpferregelung (1.100 Euro) mit wählbaren Fahr-Modi.Für den Alltagsverkehr ist der „Dynamic“-Modus zu hart, er gefällt erst auf der Rennstrecke. Dort werden wohl die wenigsten Besitzer ihren TT ausfahren. Aber für Sportler und SUVs zählt das Gefühl zu können, wenn man denn wollte. Im "Comfort"-Modus schaltet der TT früh hoch und spielt den Auspuff-Sound ohne synthetische Unterstützung.
Die Technik des neuen TT stammt aus den Quermotor-Klassen von VW und Audi. Das bedeutet, dass es den Antriebsstrang unseres Testwagens fast unverändert im Mini-Sportler Audi S1 gibt - dort fehlt allerdings aus Platzgründen das Doppelkupplungsgetriebe. Golf und A3 fährt der TT trotzdem davon: seine Aluminium-Karosserie spart einige Kilogramm gegenüber seinen technischen Zwillingen.
Audi TT: Teure Extras und wenig Assistenz
Der Haldex-5-Allradantrieb lässt mechanisch eine Kraftverteilung von 50:50 auf Vorder- und Hinterachse zu. Über Bremseingriffe an der Vorderachse simuliert Audi eine hecklastige Auslegung. Für Sportcoupé-Puristen ist das Fahrverhalten trotzdem etwas zu sicher ausgelegt.
35.000 Euro kostet ein neuer Audi TT mindestens. Alles Nötige und manches Nette ist im Preis mit drin. Mit Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe werden es 4.000 Euro mehr. Das neuartige Cockpit setzt sich aus dem 2.490 Euro teuren Edel-Navi und der Internet-Anbindung (500 Euro) zusammen. Das Angebot an Assistenzsystemen ist begrenzter als sonst bei Audi üblich: Abstandsradar oder Notbremsfunktion für den Stadtverkehr stehen nicht in der Preisliste.
Lest hier auch unseren Test zum Audi TT 2,0 TFSI Frontantrieb 2015.
Technische Daten: Audi TT
- Hubraum: 2,0 l
- Leistung: 169 kW / 230 PS
- Max. Drehmoment: 370 Nm bei 1.600 - 4.300 U/min
- Verbrauch: 5,9 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 137 g/km
- 0 - 100 km/h: 5,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
- Länge x Höhe x Breite in m: 4,18 x 1,35 x 1,83
- Basispreis: 35.000 Euro
Also das ist der erste TT der mir optisch sehr gut gefällt. Er ist erwachsen geworden kein Frauenauto mehr. Das neue MMi will ich unbedingt noch ausprobieren klingt vielversprechend. Allerdings fehlt mir noch ein anständiger Motor. 😊
Optisch ein Schlaftablettencoupe.😮
Bild 4: "Scharf und übersichtlich: Das Navigationssystem im Tacho funktioniert" - wäre ja auch blöd, wenn dem nicht so wäre 😆
Die Veränderungen außen sind ja marginal, was ich beim TT aber in Ordnung finde. Der hebt sich ohnehin mit seiner gesamten Form ab, ähnlich wie der A7.
Ich war noch nie ein Freund des TTs aber die 3.Generation haut mich echt um.
Das Design ist gelungen und das Cockpit ist sehr innovativ gestaltet.
Fehlt nur noch der knurrende 5 Zylinder im TTRS 😊
Soll das ein Witz sein? Über Bremseingriff wird eine hecklastige Antriebsauslegung simuliert worden? Warum macht man es nicht gleich vernünftig? Ich hätte keine Lust, ständig neue Bremsen zu brauchen, wenn ich den Wagen hin und wieder forsch bewege...
Dieses Image wird auch durch einen Modellwechsel nicht abgelegt. 😉
Ein sehr sicheres,modernes Fahrzeug.Punkt.
sign. Haldex mit 40/60 Auslegung wäre auch schon vorteilhafter...
Die Front ist eindeutig zu agressiv, ansonsten in Ordnung. Das Cockpit ist dafür sehr schön geraten.
Schade
...dass Audi es offensichtlich an immer mehr Stellen nötig hat pure Ingenieurskunst durch elektronische Helfer und Fake-Funktionen zu ersetzen.🙄😕
Lautsprecher im Auspuff - wie albern ist das denn? Erst bei den Dieseln und nun auch bei solchen Fahrzeugen? Meiner Meinung nach ist das arm.
Andere können einen guten Sound auch konventionell erreichen.
Spezifische Fahrwerks- und Antriebsabstimmungen durch "gezielte Bremseingriffe" zu simulieren halte ich ebenfalls für den völlig falschen Ansatz.
Erstmal sollte das Auto perfekt austariert sein durch konventionelle Maßnahmen.
Erst dann kann man mal darüber nachdenken das Eine oder Andere durch Elektronik zu verbessern.
Ausnahme: Von vorneherein mit im Konzept verankerte aktive Komponenten wie geregelte Dämpfer, Aktuatoren die die Geometrie ändern usw.
Das ist eben das Problem wenn man Optik vor Fahrspaß setzt.
Um wirklich Spaß zu haben gibt es andere Autos in der Preisklasse---beim TT ist es auch egal ob 150 oder 250 PS,da man schon mit dem ersten TT falsch anfing: Keine eigenständige,aufregende Fahrmaschine sondern ein Golf,Beetle,A3 der nur ne andere Hülle bekam.Das Ding soll Geld bringen,also wird man kein Risiko eingehen und plötzlich extra einen Heckantrieb entwickeln und einbauen,Motoren erst ab 250 oder 300 PS aufwärts,schärfere Optik...--der TT ist ein sanftes,sicheres Sportcoupe das genau SO auch Geld bringt.Die Hauptsache ist Optik und Image.
Die TT Fahrer die ich kenne ( fahren neuere Modelle ) sind eher im gesetzten Alter und cruisen eher als alles andere----genau die Zielgruppe-ältere Herren mit Geld.
Ein relativ vernünftiges,sicheres,modernes Auto.
Die Masse der Käufer wird es mit ihrem Schätzchen sicher nicht ''Krachen lassen''...
0 - 100 in 5,3s mit 230PS, ist richtig.
Wers glaubt...
Ach herrje, was haben Sie denn da mit dem Grill gemacht 😱
Muss man den jetzt extrem in die Breite ziehen nachdem er eckig geworden ist?! Sieht jetzt nicht sooooo schön aus. Naja, auch Generation 3 wird wieder genug Käufer finden, da bin ich mir ziemlich sicher 😉
Nicht so schön wie die erste Generation, aber deutlich schicker als die zweite. Das digitale Kombiinstrument finde ich persönlich sehr gelungen, hoffe das folgt in weiteren Modellen.
Langweilige Optik, unpassende Frontpartie. Gibt es bei Audi eigentlich noch eine Designabteilung oder machen das die Reinigungskräfte nebenher?