BMW 225i Active Tourer X-Drive: Erste Fahrt
Der 2er Active schiebt jetzt auch
Der erste Fronttriebler von BMW bekommt eine zweite Antriebsachse: Mit Haldex-Technik und X-Drive-Plakette soll der Van leichtes Gelände bewältigen. Ein erster Test.
Mimizan – Den BMW-Ingenieuren fällt es sichtlich schwer, auf den Standardantrieb zu verzichten. In jedem Satz zur Technik des 2er Active Tourer steckt das Wort „Dynamik“, obwohl es um einen Van geht. Egal, denn es soll der gefühlte Hecktriebler unter den Hochdach-Kompakten sein. Trotz Quermotor, Frontantrieb und hohem Schwerpunkt.
Eine angetriebene Hinterachse gibt es jetzt zumindest optional: 220d und 225i verteilen gegen 2.000 Euro Aufpreis ihre Kraft auf alle vier Räder. Natürlich „dynamisch“ und „hecklastig“, so will man es in der BMW-Marketing-Abteilung.
BMW 2er Active Tourer X-Drive mit Haldex-Allrad
Tatsächlich bezeichnet X-Drive beim Active Tourer aber das, was VW beim Golf 4Motion nennt. Ein Winkeltrieb im Vorderachsdifferenzial schickt die Hälfte des Drehmoments über die Kardanwelle zur Hinterachse. Dort entscheidet eine Borg-Warner-Steuerung nach Haldex-5-Prinzip, wie viel Kraft tatsächlich an den Rädern ankommt. Rein mechanisch sind das 0 bis 50 Prozent.BMW stimmt die Allrad-Steuerung etwas offensiver ab als die Konkurrenz aus dem VW-Konzern. Dort schließt die Kupplung erst, wenn die Raddrehzahlsensoren an der Vorderachse Schlupf melden. Im Active Tourer öffnet sie nur, wenn es dadurch keine fahrerischen Nachteile gibt. Zum Beispiel beim Gleiten auf der Landstraße.
Beim Beschleunigen scheibt er immer mit allen Vieren. Das verschafft ihm gegenüber den Fronttrieblern einen Vorteil von wenigen Zehntelsekunden. Mehr Reibung und ungefähr 80 Kilogramm zusätzliches Gewicht kosten allerdings ein paar Zehntelliter Sprit pro 100 Kilometer.
Unauffällig auf der Straße, gut daneben
Einen echten Vorteil durch Allrad merkt man im Active-Tourer-Alltag nur selten. Beim flinken Einbiegen in Hauptstraßen hilft die Hinterachse mit, in Kurven bleibt er stabiler. Trotzdem untersteuert unser Testwagen bei ambitionierten Lenkmanövern. Eine „hecklastige Auslegung“ lässt sich nur über Lastwechsel in der Kurve oder auf losem Untergrund erfahren. Der Wunsch nach Dynamik resultiert zudem in einem unpassend harten Fahrwerk. Immerhin schrumpft der Kofferraum nicht.Doch der Allrad-Van mit der straffsten Federrate gefällt dort, wo wir uns Komfort am meisten wünschen: In leichtem Gelände fühlt sich der Active Tourer X-Drive erstaunlich wohl. Die Bodenfreiheit liegt wie beim Fronttriebler bei 16,5 Zentimetern. Es gibt keinen Unterfahrschutz – nicht einmal einen angedeuteten. Trotzdem kraxelt er tapfer über Geröll, Steigungen und Gefälle.
Das macht ihn besonders in bergigen Gegenden mit lückenhaftem Winterdienst oder schlechten Straßen interessant. Die Allrad-Steuerung passt die Kraftverteilung schnell und gut an den Untergrund an, bremst einzelne Räder ab und hilft dem Van zuverlässig beim Aufstieg. Sogar auf Kies, Matsch und Sand. Schade, dass sich diese Qualität hinter der Marketing-Maske verstecken muss.
BMW 2er Active Tourer X-Drive: Technische Daten
- Modell: 225i Active Tourer X-Drive
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- Leistung: 231 PS
- Max. Drehmoment: 350 Nm
- Verbrauch: 6,4-6,5 l/100 km (NEFZ)
- 0 - 100 km/h: 6,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 237 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,34 x 1,80 x 1,56
- Radstand: 2,67 m
- Leergewicht: 1.585 kg
- Kofferraum: 468-1.510 l
- Preis: 39.950 Euro (inkl. Sonderausstattung „Advantage“)
- Modell: 220d Active Tourer
- Hubraum: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
- Leistung: 190 PS
- Max. Drehmoment: 400 Nm
- Verbrauch: 4,6-4,8 l/100 km (NEFZ)
- 0 - 100 km/h: 7,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 223 km/h
- Preis: 38.600 Euro
Das einzig Gelungene an dem ganzen Fahrzeug ist das Cockpit.
Den Rest kann man komplett vergessen. Da hilft auch xDrive nix.
Also ernsthaft, es ist ja bereits schlimm genug einen BMW mit Frontantrieb und quer eingebauten Motor zu bauen. Ein "Allrad"- Antrieb ist sicherlich ganz nett, wobei ich mich frage wozu man das bei einem Frontantrieb braucht. Der größte Witz sind für mich die Pressefotos unter dem Artikel, auf denen tatsächlich ein Exemplar mit X-Drive durch "echtes Gelände" fährt. Sicherlich das natürliche Habitat für einen 2er Active Tourer....
Das ist wohl die einzige SA, die die RWD-Freaks unter den BMW-Stammkunden beim 2er AT bei der Stange halten wird! - Wer von einem reinen Hecktriebler (Motor und Antrieb hinten) und ueber einige mit RWD (nicht nur von BMW) zu dem Wagen kommt, der wird sich ganz sicher ueber diese neue Ausstattungsoption (XDRIVE) beim 2er AT freuen 😊
So ungern es BMW-Fans es hören. Dieses Auto ist der erste BMW einer neuen Generation. Einer Generation mti Frontantrieb und Quermotor, die BMW mittelfristig profitabler und überlebensfähig macht. Bringt sie billige Stückzahlen unterhalb des 3ers. Und BMW ist global gesehen ein kleiner Hersteller. Da ist Effizienz in der Produktion wichtig. Die Synergien aus Frontantrieb unterhalb des 3ers mit dem Mini sind ernorm. Sich nur auf 3er aufwärts zu verlassen, kann schnell in die Hose gehen, wenn in Asien ein Umdenken eintritt, was dicke Autos betrifft. Insofern muss BMW dafür gerüstet sein. Und das macht man mit der Frontantriebsplattform. Also macht man alles richtig.
Insofern macht BMW alles richtig. Und man macht alles richtig, den solventen, älteren Kunden eine BMW-Alternative anzubieten, denen eine B-Klasse zu Altherren-mäßig und ein Sportsvan zu schwach ist. So mancher gesetzterer GTI-Fahrer wird einen 225i AT wählen, weil es kein Äquivalent dazu bei VW gibt.
Und das bringt Geld in die Kasse. Geld, was BMW gut gebrauchen kann, um weiterhin Spaßautos und teure Spielzeuge wie die Submarke i weiterhin bauen zu können.
Das Fahrzeug im leichten Gelände dank des Allrads zu testen, ist aus meiner Sicht völliger Blödsinn. Da gehört das Auto nicht hin und ist genauso überfordert wie jeder BMW X. Der Allrad erhöht die Fahrsicherheit im Alltag und verbessert die Traktion. Ein Handling-Vergleich zu einem Frontantrieb 225i wäre weitaus praxisrelevanter gewesen. Schwach.
Mit dem Auto wird man dem einen oder anderen Rentner gerecht. Ob die Haldex brauchen bezweifle ich aber. Nun ja...schauen wir in einem Jahr was die Zahlen sprechen.
Ich persönlich sage das Auto floppt. Aber täuschen ist Menschlich.
Ich schmeiß mich weg... 😆 😆 😆
Klingt ja fast so, als würde BMW in den letzten Zügen liegen. Profitabel und überlebensfähig ist BMW ganz sicher auch ohne den neuen 2'er Tourer. Da scheint jemand die Zahlen nicht zu kennen, denn BMW ist derzeit im Ranking mit einer der best aufgestelltesten Automobilhersteller mit einem Realgewinn, von welchem andere, eventuell sogar größere Hersteller nur träumen können.
Zuweilen es unterhalb des 3'ers auch bei BMW einiges an Alternativen gibt, sofern man mal auf den 1'er, 2'er, Mini & Co abstellt. Auch über Effizienz in der Produktion muss sich BMW wohl keine Gedanken machen. Modernste Technik und Produktionsstraßen hat BMW schon jetzt.
Aber man muss zugeben, ein kleiner Familien-Van hat im BMW-Programm schon immer gefehlt, wobei R6 und Heckantrieb in dem Fall auch nur schlecht machbar wäre.
Zum Auto selbst sag ich nix, ist halt der Lauf der Zeit, dass auch BMW nach und nach umschwenkt. Nach dem allmählichen Verzicht auf jedwede 6-Zylinder Motoren wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der Heckantrieb an sich aus dem BMW Programm verschwinden wird. In einigen Jahren zumindest.
Ich denke sogar, dass das Auto recht gut ankommen wird, auch wenn ich persönlich so gar nichts damit anfangen kann. Am Ende wird es wohl Muttis Familien-Zweitwagen bleiben und hinsichtlich der Verkaufszahlen als Nieschenmodell nicht an den 1'er oder 3'er heranreichen. Eben ein kleiner, aber teurer Familien-Van für die etwas besser ausgestattete Brieftasche.
So schlecht sehen die Verkaufszahlen von BMW nicht aus, überleben ist auch ohne Frontantrieb möglich.
Aber der Trend geht schon seit Jahren in Richtung klein und bezahlbar, Mercedes wurde anfangs ausgelacht mit der A-Klasse, heute ist sie fester Bestandteil und Verkaufsschlager.
Ähnlich ging es BMW mit dem 1er, zuerst große Empörung unter den Fans, jetzt Volumenmodell.
Ein Frontantrieb ermöglicht eben Kosteneinsparung und Platzgewinn der bei kleinen Autos, sollte der Motor nicht zu stark sein gibt es auch keine Probleme mit FWD.
Ich habe meinen 1er nicht wegen Hinterradantrieb gekauft sondern wegen diverser anderer Punkte. Sollten nachfolgende Modelle FWD haben werde ich sie zumindest bei Interesse probefahren und nicht gleich rumjammern "Oh Gott, FWD, alles Mist, kann nicht anders sein"
Das einzige was mir sauer aufstößt: Haldex wird hier als xdrive bezeichnet. Ich finde das ist nicht mit den echten xdrive vergleichbar
Bleibt abzuwarten, ob BMW analog Mercedes die Allradversionen künftig generell ausschließlich mit Automatik liefert...
Die Frage ist auch ob VW Komponenten geliefert hat bezüglich Haldex und FWD 😆 Oder nur Basiswissen. Oder hat BMW nen VW auseinander geschraubt und selber geguckt 😆
Hauptsache der Allrad wird nicht so mistig wie der 4motion vom Caddy, da wird hinten gerne abgestellt obwohl vorne die Räder nur am durchdrehen sind.
Das wird immer verrückter. .......nach diesen Kackstühlen wie 1er / X1 nun der nächste Mutant!
Warte auf den Tag wo ich BMW Rasenmäher kaufen kann.......
Aber der Mob wird sich vermutlich auch auf diese beknackten Eimer stürzen......Hauptsache BMW steht dran.
Jeder Karnickelstall bietet mehr Platz.......und darin fühlt sich nen Hase aber wohl :-)
Angesichts des deftigen Aufpreises des XDRIVE und der Bindung an die beiden, ohnehin schon sündhaft teuren, Topmotorisierungen 225i und 220d denke ich, daß es im Firmenwagen-Deutschland eine minimale Minderheitenoption wird.
Ähnlich wie beim F30, der hierzulande fast schon obligatorisch als 318d oder 320d mit Hinterradantrieb verkauft bzw. mehrheitlich wohl für 3 Jahre an gewerbliche Abnehmer verleast wird.
Der alternde BMW Privat-Neuwagenkäufer, der sich wahrscheinlich primär beim 218i oder 216d bedienen wird, dürfte hier nicht im Focus stehen, da häufig Fahrprofil und Häufigkeit der Nutzung oftmals sogar der Wahl von echten Winterreifen zugunsten von Ganzjahresbereifung entgegenstehen. Somit dürfte in dieser Klientel der XDRIVE keine Rolle spielen.
Wohl aber im Hauptabsatzmarkt für 4WD Fahrzeuge - in den USA. Fast kein BMW ohne
XDRIVE. Gleiche Situation bei Mercedes. Hier dürfte diese Version des 2er unabdingbar sein.
Grundsätzlich finde ich übrigens den Active Tourer gelungen. Mit ein Paar optischen Aufhellungen kann man ihn äußerlich so gestalten, daß die Altherrenoptik solcherlei Gefährten (VW Golf Sportsvan, B-Klasse, Opel Meriva) verschwindet, und sogar fast eine lustige Quasi-SUV Optik hergestellt werden kann. Fahren möchte ich ihn allerdings nicht, da ich nicht gerne hoch über der Straße sitze.
PS: Unklug finde ich die Farbwahl des Fotomodells in obigem Test. Bordeaurot-Met. ist zwar für sich genommen eine schöne Farbe, nimmt dem Wagen aber seine Kontur und seine - im Vergleich zu seinen Konkurrenten - Jugendlichkeit.
Gibt's eigentlich schon irgendwo technische Daten bezüglich der Anhängelast? Bei den Allradmodellen ist die ja normalerweise immer etwas höher. Und wenn dann noch die Anhängelast vom Grand Tourer mit Allrad bekannt wäre....
Grüße
Benewand
Bezüglich Design: in natura sieht der 2 Active viel besser aus wie am Foto. Kein Vergleich mit solch Undingern wie X4 oder X6. Teuer, und chicer wie die Konkurrenz allenfalls😊.