Toyota Prius 2016: Erster Test, technische Daten und Verbrauch
Der 4. Prius wird zum 3-Liter-Auto
Bis die vierte Prius-Generation auf Europas Straßen fährt, dauert es noch. In Japan durfte der Hybrid-Bestseller immerhin schon mal auf die Rennstrecke. Erster Test.
Tokio - Manche verdrehen beim Namen Prius die Augen, denken an Stricksocken und Bio-Wochenmarkt. Doch allen Unkenrufen zum Trotz ist der Prius ein Topseller. Mehr als 3,5 Millionen Einheiten hat Toyota seit 1997 in drei Generationen verkauft. In seinem Heimatland Japan war er phasenweise das meistverkaufte Modell, Kalifornien ist der beste Kunde außerhalb Japans.
Nun ist die vierte Auflage fertig. Die Japaner ließen praktisch keine Schraube an ihrem Ort, angefangen beim Design: Im Vergleich zum Vorgänger sieht der Prius deutlich moderner aus, wurde länger und flacher. Erneut erkennt man ihn bereits aus 100 Metern Entfernung. Denn wie bisher wollen Prius-Fahrer zeigen: Seht her, ich denke und fahre anders.
Die typische nach hinten abfallende Dachlinie dient der Aerodynamik und damit dem Verbrauch. 3,9 Liter waren es beim Vorgänger. Koji Toyoshima verspricht fürs neue Modell eine weitere Reduzierung von 15 Prozent: „Wir haben jedes Detail optimiert“, sagt der Prius-Chefingenieur. Alles, was sich dreht und bewegt, wurde überarbeitet, erleichtert oder reibungsärmer konstruiert.
Die Toyota-Techniker schafften es sogar, den 1,8-Liter-Vierzylinder zum Benziner mit dem weltweit besten thermischen Wirkungsgrad zu machen: 40 Prozent, das ist besser als viele Dieselmotoren. So verbraucht der neue Prius nach NEFZ nur noch 3,0 Liter auf 100 Kilometer (CO2: 70 g/km), und dürfte im Alltag wie sein Vorgänger je nach Fahrweise mit fünf Litern oder weniger auskommen.Kein Sportler trotz "Sport-Modus"
Mehr als ein halbes Jahr vor der Markteinführung in Deutschland fuhren wir den Prius in Japan - allerdings nur auf einer abgesperrten Rennstrecke im Konvoi. Viel erfährt man dabei nicht über ein Auto, aber immerhin: Der neue Prius fährt deutlich agiler als sein Vorgänger. Die Lenkung spricht präziser an, die Federung ist noch komfortabler, die Abrollgeräusche leiser. Laut Toyota erhöhte sich die Karosseriesteifigkeit um 60 Prozent. Durch die neue Architektur liegt der Schwerpunkt tiefer.
Ein Sportler ist der Prius dennoch nicht, auch wenn es eine Taste „Sport-Modus“ gibt. Dann reagiert der Prius zwar spontaner auf den Gasfuß. Doch trotz Überarbeitung der stufenlosen Automatik haben die Ingenieure den sogenannten „Gummiband-Effekt“ nicht gänzlich ausmerzen können. Beim Anfahren unerreicht komfortabel, passen - für europäische Geschmäcker - Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit bei stärkerer Beschleunigung nach wie vor nicht recht zusammen.
Wer den Prius artgerecht - also gelassen - bewegt, der erlebt, wie sich im „Eco-Modus“ die Ruhe auf den Fahrer überträgt. Alles läuft geschmeidig, entspannt und friedlich, die Elektronik regelt den Einsatz von E-Maschine und Benziner nach höchster Effizienz, notfalls kann man mit dem Prius auch bis zu zwei Kilometer elektrisch unterwegs sein.
Viel Platz auf der Rückbank
Den Innenraum gestalteten die Prius-Designer genauso unkonventionell wie die Blechhaut. Ein kleiner Stick an der Mittelkonsole dient als Schaltknauf, die digitale Geschwindigkeitsanzeige platzierten die Japaner oben am Armaturenbrett mittig vor der Windschutzscheibe.Platz bietet der neue Prius reichlich, auch auf der Rückbank. Damit eignet sich auch die vierte Generation wieder als hocheffizientes Taxi. Und weil die Ingenieure die überarbeitete Nickel-Metallhydrid-Batterie unter die Sitzbank gepackt und den Tank geschickter im Heck verstaut haben, passt sogar mehr Gepäck hinein als bisher: Das Kofferraumvolumen steigt von 446 auf 502 Liter. Ebenfalls praktisch: Laut Toyota kann und darf der vierte Prius einen Anhänger ziehen.
Endgültige Preise nennt Toyota noch nicht. Es heißt lediglich, man wolle „auf dem Niveau des Vorgängers“ bleiben. Da der Neue mit einer besseren Grundausstattung versehen ist, dürfte es bei knapp unter 28.000 Euro losgehen. Ende nächsten Jahres wird es vermutlich erstmals eine Allradversion geben. Sie wird diesen Winter in Japan getestet. 2017 dürften dann der Siebensitzer Prius Plus und die Plug-in-Version nach Deutschland kommen.
Technische Daten: Toyota Prius
- Motor: 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner/ Elektromotor
- Leistung Benziner: 98 PS (72 kW)
- Leistung Elektromotor: 72 PS (53 kW) PS
- Systemleistung: 122 PS
- Drehmoment Benziner: 142 Nm bei 3.600 U/min
- 0-100 km/h: 10,6 s
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- Verbrauch: 3,0 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 70 g/km
- Länge: 4,54 m
- Breite: 1,76 m
- Höhe 1,47 m
- Radstand: 2,70 m
- Kofferraum: 502 l
- Gewicht: 1.360 kg
- Marktstart: 2. Quartal 2016
Die richtige Antwort auf den Dieselgate.
Toyota darf sich in Wolfsburg für die PR-Unterstützung bedanken.
Geniales Auto.
Das Design ist doch etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach meinem Geschmack alles andere als schlecht.
So ein Teil muss ich mir in zwei oder drei Jahren wirklich mal ernsthaft ansehen.
Hey Leute, ich kenne eine neue Bar. Sie heißt "Furcht" mit Vornamen 😆
Technisch mag alles stimmen, aber optisch eine Katastrophe..
Und das rechtfertigt diese Designkatastrophe?
So genial das Konzept und der Antrieb ist, aber das Design ist echt zum abgewöhnen. Damit spricht man tatsächlich nur Leute an, die es notwendig haben in die Umwelt zu schreien, wie alternativ sie doch sind.
Wieso gibt's diese Technik nicht in einer Verpackung mit der man sich auf die Straße trauen kann, ohne das gleich jeder annimmt man sei ein Körnerfresser?
Grüße,
Zeph
jetzt passt vlt. sogar mein Fahrrad hinten rein. ist Überlegung wert.
Das Prius Fond bleibt für mich als 1,90m langer und damit kaum überdurchschnittlich großer Mitteleuropäer eine Zumutung, erst kürzlich musste ich wieder in einem Prius Taxi mitfahren, einfach grausam, die mangelnde Bein- und Kopffreiheit!
Für kleingewachsene Asiaten, die mangels Hobbies keinen Gepäckraum brauchen und eh nur in der Stadt unterwegs sind, ein brauchbares Auto. Für mich bleibts eine inakzeptable Kiste!
Seh ich genauso, die Technik in einem Auto wie dem Toyota Avensis (Kombi) und man könnte glatt drüber nachdenken.
Andererseits, braucht die Kiste dann wohl irgendwas um die 5,5-5,8 Litern, da ist der Nutzen gegenüber dem 2.0er Diesel von Toyota nicht wirklich gegeben, bei dem man sich bei weitem nicht so einschränkt (Zugbetrieb, Platzangebot, etc...).
Wo da die große Innovation ist...? 😕
Ich persönlich sehe den Vorteil nicht, höchstens bei der KFZ-Steuer...
gebe Dir vollkommen recht.
Das Design ist sehr futuristisch, passt aber zum Prius. Muss ja nicht jedem gefallen.
Ja, geniales Auto mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis und sehr hoher Zuverlässigkeit
Da können einige andere Hersteller nur von träumen.
Das Konzept ist gut und wird wieder funktionieren, die Optik ist grenzwertig. Wenigstens hat Toyota jetzt ein Waschbecken in die Mittelkonsole eingebaut. 😉 Jedenfalls sieht die weiße Hochglanz-Schale fast so aus, fehlt noch die Ideal Standard-Armatur.
Besser kann man es wirklich kaum ausdrücken. Das ist und bleibt eine Karre für die ganz eingefleischten Ökos. Sowas kann und darf man als normaler Mensch nicht fahren.
Einfach mal bwobachten wer so ein Prius fährt. Ich sehe zu 90% nur Rentner drinn sitzen. Familien mit Kindern so gut wie. Ist ja auch klar , der Nutzwert ist auf den ersten Blick nicht gegeben.
Echt zum fremdschämen.
Im Artikel steht die Antwort:
"Mehr als 3,5 Millionen Einheiten hat Toyota seit 1997 in drei Generationen verkauft. In seinem Heimatland Japan war er phasenweise das meistverkaufte Modell, Kalifornien ist der beste Kunde außerhalb Japans."
Der Europäer, besonders wir Deutschen, sind dieser Technik gegenüber zu konservativ. Wir fahren lieber unsere reinen Verbrenner. Entspechend wird das Design für den kaufkräftigsten Markt entwickelt.