Nürburgring-Verkauf: ADAC fliegt raus
Der ADAC ist vorerst aus dem Ring-Rennen
Die heiße Phase beginnt: Anfang 2014 soll der Nürburgring verkauft werden - allerdings nicht an den ADAC. Dessen Angebot war offenbar zu niedrig, wie der ADAC-Präsident verriet.
Berlin – Etwa 77 Millionen Euro soll die berühmteste Rennstrecke der Welt und ihr schlecht besuchter Freizeitpark laut Schätzungen von Experten wert sein. Noch bis zum Ende dieses Jahres können Interessenten ihr Gebot für den Kauf des Nürburgrings abgeben.
Schon früh hatte der ADAC ein unverbindliches Angebot gemacht. Der Automobilclub wollte damit vor allem Zugang zu Zahlen und Daten des Nürburgrings erhalten. Jetzt ist er aus dem finanziellen Rennen um den Ring.
Das Angebot war zu niedrig
Wie ADAC-Präsident Peter Meyer in einem Interview mit der "Bild" (Donnerstag) verriet, wurde der ADAC aus dem Bieterverfahren ausgeschlossen. „Uns hat kurzfristig die Nachricht erreicht, dass wir für den nächsten Schritt des Bieterverfahrens zunächst nicht zugelassen sind. Man hat uns lediglich mitgeteilt, dass unser Angebot als zu niedrig angesehen wird“, sagte Meyer der "Bild".
Das Angebot des Automobilclubs liegt laut ADAC-Präsident „im mittleren zweistelligen Millionenbereich“. Allerdings bezieht es sich maßgeblich auf die Rennstrecken (Grand-Prix-Kurs, Nordschleife). Die sieht Peter Meyer als „automobiles Kulturgut“. Am ungeliebten Freizeitpark hat der ADAC kein Interesse.
Angebot sei nur "geparkt"
Die Ring-Sanierer betonten dagegen, sie hätten das Angebot des Automobilclubs nur "geparkt", da es zu niedrig sei. "Deshalb kann dem ADAC zum jetzigen Zeitpunkt kein Zutritt zum virtuellen Datenraum mit allen internen betriebswirtschaftlichen Daten gewährt werden", sagte Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt.
"Es handelt sich aber nicht um eine Absage, sondern das Angebot des ADAC kann durchaus zu einem späteren Zeitpunkt wieder eine Rolle spielen." Es habe sogar andere Bieter gegeben, die trotz höherer Angebote ebenfalls keinen Zugriff auf die Geschäftszahlen bekommen hätten. Der ADAC sei aufgefordert, "ein konkurrenzfähiges Angebot vorzulegen".
ADAC-Sprecher Kay Langendorff sagte hingegen: "Wir werden unser Angebot sicherlich nicht nachjustieren. Das Bieterverfahren ist kein Wunschkonzert der Sanierer." Der ADAC richtet am Ring mehr als die Hälfte aller Veranstaltungen aus. "Falls ein eiskalter Investor ohne unsere Motorsport-Philosophie zum Zuge kommt, werden wir nicht zögern, Veranstaltungen einzustellen", sagt Langendorff.
Ist ein schlechter Witz. So wie die ganze Pleite-Story, von der Politik verursacht.
Man wollte auch verhindern, dass der ADAC an die Unterlagen rankommt. Wenn ich irgendwo investieren soll, dann verlange ich auch Einsicht in die (krummen?) Bücher. Und die sind mit Sicherheit krumm.
Anstatt mal wieder die verträglichste Lösung anzustreben, bleibt man stur auf dem von der Politik vorgegebenen Weg und lässt den Karren richtig an die Wand fahren.
Sind wir doch schon gar nicht mehr anders gewohnt oder? Diese Sturheit findet man ja schließlich nicht nur hier von der Bundesregierung.
Trauriges Schauspiel kann ich nur sagen, schade um diese Traditionsreiche Strecke. Ein Stück Deutscher sowie internationaler Kultur, ohne Frage.
Der Korrektheit halber muss man wohl erwähnen, dass es in dem Fall nicht die Bundesregierung ist.
Umso schlimmer! Denn bereits auf der Landesebene herrschen solche Zustände! Und die Bundesregierung unternimmt auch nichts!
Meiner Ansicht nach müsste man Kurt Beck vor das Verfassungsgericht zerren.
So traurig es ist, da kann man nur zustimmen.
Welcher Verkäufer erwartet denn ernsthaft, dass jemand hohe zweistellige Millionenbeträge bietet, bevor er überhaupt weiß, was genau er da eigentlich kauft?
Selbst bei Beträgen im Cent-Bereich macht das niemand. Nicht ohne Grund sind die Ü-Eier ständig alle schon eingedrückt. 😉
Eventuell sollte man mal über einen anderen Insolvenzverwalter nachdenken...
Michael Schumacher könnte ihn kaufen und dann laufend Gewinn machen.
Schumi, sowie andere Größen des Motorsports, haben sich nicht gerade interessiert gezeigt in der Vergangenheit.
Angeblich gibt es ja "genug" Interessenten. Ich habe Angst, dass es einem Oligarchen in die Hände fällt, der dann machen kann was er möchte. Ein Privatmann wird sicher auch die Touristenfahrten wegen der Haftungsbeschränkung aufgeben müssen.
Der Insolvenzverwalter macht ja alles was die Politik von ihm möchte - nämlich Gewinnmaximierung. Das heißt auch, dass der Freizeitpark und das andere Zeug verkauft werden soll.
Man will nicht nur die Rennstrecken verkaufen (die Gewinn machen), weil man ganz genau weiß, dass der Freizeitpark dann nix mehr wert ist.
Es ist einfach nur schade, ich denke der ADAC wäre ein guter Eigentümer für den Ring, aber eben so wie sie sagen, nur für Ring und Nordschleife, den Boxen usw.
Diesen ganzen Freizeit-Mist braucht echt niemand und es hätte bekannt sein sollen, dass z.B. die Touristenfahrer, die an die Nordschleife kommen, eigentlich nur zwei Sachen wollen:
1. Auto fahren
2. ein paar Merchandise-Artikel kaufen (Aufkleber, T-Shirt, etc.)
Für zweiteres braucht es nur einen etwas aufgepeppten Store, keine Hochschaubahn und was weiß ich noch alles.....
Leider hab ich es aus Österreich noch nie an den Ring geschafft. Meine Frau hat mir zu Weihnachten vor 2 Jahren bereits Gutscheine für Runden bei den Touristenfahrten geschenkt, bis heute hatten wir keine Zeit, das zu machen!
Ich hoffe, ich komme noch in den Genuß, wenigstens einmal die Nordschleife zu fahren. Ein Kindheitstraum, den ich bisher nur auf der Play Station genießen durfte....
Der Freizeitpark ist doch eigentlich noch nie wirklich was Wert gewesen.
Eine Steuergeld-Verbrennungsanlage erster Güte ...
Ja, eben! Und wie soll man den loswerden, wenn die Rennstrecken separat verkauft werden? Das will der Insolvenzverwalter nicht.
Aber wer kauft die ganze Anlage, wenn es offenkundig ist, dass dieser Freizeitpark nix einbringt, weil es niemanden interessiert?
Kauft ihr euch ein Haus mit großem Grundstück zu erhöhtem Preis, nur weil auf dem riesigen Grundstück z.B. ein Wald dabei ist, den ihr aber gar nicht wollt, nützt bzw. braucht?
Man wird versuchen, das Haus so zu kaufen, dass das Grundstück getrennt vom Wald angeboten wird und eben zum entsprechenden Preis. Wenns nicht geht, dann wird man es nicht kaufen, außer man hat unnötig Geld zur Verfügung und es ist einem wurscht. Macht man halt noch die Jagdprüfung dazu 😆
nur jemand der unseriös rechnet.
Das macht der ADAC schon nicht verkehrt, sollen doch irgendwelche windigen Deppen das Geld rausdonnern, wenn dann die Pleite droht muss wenigstens kein Steuerzahler mehr ran.
Dann kann der ADAC ja erneut bieten, vielleicht wird es ja sogar billiger.
Ich bin aber auch für die Trennung des Freizeitparks von den Rennstreckenanlagen. Nur so ist die Zukunft des Rings gesichert. Denn die Strecken tragen sich selbst.
Der Freizeitpark macht Verlust. Die Steuergelder wurden sowieso verpulvert. Das kann auch nicht das Problem des ADAC sein.
Ja, nämlich genau dann, wenn keine bereit ist diese Mondpreise zu zahlen. Angebot und Nachfrage halt.