Kia Trail’ster e-AWD concept

Der Allrad-Hybrid-Soul für Matsch und Berge

Björn Tolksdorf

verfasst am Sat Feb 14 07:58:16 CET 2015

Kias Trail’ster e-AWD concept sieht aus wie ein leicht aufgepumpter Soul. Das ist nicht falsch, aber das Allrad-System hält eine interessante Überraschung bereit.

Kia Trail’ster e-AWD concept: Der Trail’ster überragt den Serien-Kia Soul um mehr als 6,5 Zentimeter und steht auf 19-Zoll-Rädern
Quelle: Kia

Seoul – Chicago, da denkt man an Hochhäuser, Al Capone oder die Blues-Legende Muddy Waters. Als besonders bergig ist die Stadt am Michigansee nicht bekannt. Trotzdem wählte Kia die Chicago Auto Show für seine Studie „Trail’ster e-AWD concept“.

Warum trotzdem? Im begleitenden Pressetext schreibt Kias PR-Stab mehr von Bergen als vom Auto, das auf dem 2014 runderneuerten Kia Soul basiert. Der immerhin um 6,5 Zentimeter höhergelegte Kia Soul sei für „eine große Bandbreite an Berg-Aktivitäten“ geeignet und richte sich direkt an einen „aktiven, berg-bezogenen Lebensstil“.

Während die Vorderachse von einem Benziner mit Turboaufladung angetrieben wird, sitzt auf der Hinterachse ein Elektromotor
Quelle: Kia
Aha. Interessant wird es allerdings beim Antrieb. Der Trail’ster verfügt über ein Allrad-Hybrid-Antriebssystem, ohne eine mechanische Kopplung zwischen Vorder- und Hinterachse. Vorn sitzt ein aufgeladener Vierzylinder mit 1,6 Liter Hubraum und 188 PS, gekoppelt an eine Sechsgang-Automatik. Ein Elektromotor mit 36 PS treibt ausschließlich die Hinterachse an.

Das kennen wir in ähnlicher Form zum Beispiel von Peugeot oder Audi-Studien. Kia allerdings sieht in dem System vor allem den Vorteil einer Allradunterstützung bei niedrigen Geschwindigkeiten. Denn in schwierigem Gelände fährt man nicht schnell.

4,8 Kilometer elektrisch

Von diesem Hybrid-Allrad verspricht sich Kia im normalen Verkehr eine Spritersparnis von 25 bis 30 Prozent gegenüber einem konventionellen Kia Soul. Das System sei aber vor allem effizienter als ein herkömmlicher Allradantrieb.

Denn erstens arbeitet der Allradantrieb nur bei Bedarf, zweitens speichert das System im Frontantriebs-Modus Energie in einer 1,2 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie. Damit könne der Kia zwar auch bis zu 4,8 Kilometer rein elektrisch fahren oder den Benziner bei der Beschleunigung unterstützen. Hauptzweck des Zusatzmotors sei aber das Bereitstellen zusätzlicher Traktion im Gelände, auf nasser oder glatter Fahrbahn.

Alles Science Fiction? Sicher nicht, denn ähnliche Antriebe sind bereits im Markt. Der Trail’ster e-AWD concept ist für Kia ein „Ausblick auf die kurzfristige, logische Entwicklung“ des Kia Soul. Und besonders verrückt klingt das wirklich nicht mehr, so ein Allrad-Hybrid.

Die Kia-Studie übernimmt viele sehr realistische Details und richtet sich Menschen, die oft in die Berge fahren
Quelle: Kia
Während die Vorderachse von einem Benziner mit Turboaufladung angetrieben wird, sitzt auf der Hinterachse ein Elektromotor
Quelle: Kia
Die zweite Generastion des Kia Soul gibt es auch als Elektroauto. Ein Hybrid-Modell mit kleiner Batterie wäre zwar neu, aber naheliegend
Quelle: Kia
Das große Schiebedach soll laut Kia den Schwerpunkt des Fahrzeugs verbessern. Mehr zählt wohl der Frischluft-Effekt
Quelle: Kia
Im Innenraum der Studie sparen sich die Designer jedes Gimmick: Das Cockpit ist serienreif
Quelle: Kia
Kia Trail’ster e-AWD concept
Quelle: Kia
Kia Trail’ster e-AWD concept
Quelle: Kia