Opel Astra K 2015: Preise, Motoren, Test
Der Astra wird kleiner und bietet trotzdem so viel mehr
Der neue Opel Astra wiegt weniger als sein Vorgänger, fährt sportlicher und moderner. Wir finden das richtig gut. Nur ein Teil trübt das stimmige Bild. Ein Fahrbericht.
Wien – Schlank wirkt er, sportlich, durchtrainiert - und elegant. Die Rede ist nicht von Opel-Chef Karl-Thomas Neumann, einem passionierten Marathonläufer und Asket, sondern vom neuen Astra. Genau wie der Opel-Boss vor wichtigen Wettkämpfen setzte auch der Kompakte vor dem Modellwechsel auf Training und Diät.
Durch die D2-Plattform von General Motors spart der Astra rund 80 Kilogramm an der Karosserie und etwa 40 Kilogramm an den Achsen. Die Basisversion wiegt 140 Kilogramm weniger, beim Volumenmodell mit 1,4 Litern Hubraum und 150 PS sind es 150 Kilogramm. Für eine bessere Gewichtsverteilung sitzt die Starterbatterie unter dem Kofferraumboden. Dadurch muss der Kompakte eigentlich leicht durch die Kurven fetzen. Doch dazu später mehr.
Weniger Radstand, mehr Platz
Erst einmal heißt es einsteigen und anschnallen. Die Designer haben den Innenraum komplett umgekrempelt. Dadurch wirkt er nicht nur größer, er ist es auch. Die Knie im Fond haben 3,5 Zentimeter mehr Platz als vorher, vorn wuchs die Kopffreiheit um 2,2 Zentimeter. Das klingt nach wenig, fühlt sich aber nach mehr an. Vier Erwachsene finden im neuen Astra ausreichend Platz. Dabei wurde der Astra K im Vergleich zum Vorgänger fünf Zentimeter kürzer und fast drei Zentimeter flacher. Der Radstand schrumpfte um 2,3 Zentimeter auf 2,66 Meter.
Die Sitze fühlen sich auf den ersten Metern gut an, lassen sich weit und tief verstellen. Gegen Aufpreis (ab 1.750 Euro, inklusive Leder) installiert Opel Sitze mit Massagefunktion, Belüftung und Sitzwangenverstellung. Für die Kompaktklasse ein ungewohnter Luxus. Gut gemeint, aber die Sitze passen nicht: Nach ein paar Stunden im Auto zwicken die Wangen in den Seiten, halten in schnell gefahrenen Kurven den Körper nicht im Sitz. Auch lassen sich die Kopfstützen nur in der Höhe verstellen, nicht in der Neigung.
Touchscreen mit 7 oder 8 Zoll
Das Cockpit des Astra kommt ohne die vielen kleinen Knöpfe des Vorgängers aus. Stattdessen gibt es getrennte Menübereiche für Klima, Navi und Fahrassistenzsysteme. Das sieht aufgeräumt aus und ist logisch angeordnet. Vier Rundinstrumente sowie ein großes Display für den Bordcomputer sorgen für Durchblick, der Touch-Monitor in der Mittelkonsole steuert das Infotainment-System.
Ab Ausstattung „Edition“ verbaut Opel ein 7-Zoll-Touchscreen mit dem „IntelliLink“-System. Das unterstützt Smartphone-Verbindungen Apple CarPlay und Android Auto. Der größere 8-Zoll-Monitor kostet mindestens 790 Euro Aufpreis. Zusätzlich gibt es einen LTE-Hotspot für bis zu sieben Geräte und den Service-Dienst „OnStar“ (490 Euro, ab Ausstattung „Dynamic“ Serie). Der bietet Hilfe nach Unfällen und Hilfen rund ums Auto an.
150-PS-Benziner: leise und sparsam
Doch wir konzentrieren uns auf die Fahrt, auch wenn wir schon am Steuer eines seriennahen Prototypen saßen: Unter der flachen Haube sitzt der 1,4-Liter Volumen-Motor mit 150 PS statt vormals 140 PS, gekoppelt an ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Opel geht davon aus, dass 35 Prozent aller Kunden zu dem Motor greifen.
Eine gute Wahl: Ab 2.000 Touren zieht der Benziner kräftig durch, die 245 Nm Drehmoment stehen bis 3.500 Touren zur Verfügung. Der Turbobenziner hält sich angenehm zurück, akustisch und ökologisch. Der NEFZ liegt bei 5,5 Liter, bei der Testfahrt rund um die kleinen Karpaten in der Slowakei zeigte der Bordcomputer nach ein paar hundert Kilometern 5,9 Liter an. Für einen 150-PS-Motor geht das in Ordnung. Seltsam nur: Opel verlangt für die Start-Stopp-Automatik bei dem Motor 200 Euro Aufpreis.
Der Astra federt gut ab
Leichtgängig fliegen die Gänge durch die Sechsgang-Box, das Fahrwerk wirkt komfortabel aber nicht weich. Trotz der Standard-Bereifung mit 16-Zöllern flitzt die neue Generation zügig und sportlich durch Kurven, ohne über die Vorderräder zu schieben. Der Astra federt gut ab, die Karosserie schwankt nur wenig auf.
Selbst die vorher synthetisch wirkende Lenkung hat Opel besser abgestimmt – sie vermittelt mehr Fahrgefühl. Schnelle Kurvenkombinationen pariert der Astra schnell und sicher, auf Autobahnetappen bleibt das Lenkrad angenehm ruhig. Erfreulich auch, dass nur wenige Geräusche in den Innenraum dringen. Gut gemacht, Opel.
Die Motorenpalette
Neben dem 150-PS-Benziner bietet Opel weitere Benzin- und Dieselmotoren mit 1,0 bis 1,6 Litern Hubraum und 95 bis 200 PS an. Alle neu entwickelt. Der 1,0-Liter-Turbobenziner aus Opel Adam und Corsa ersetzt den 1,6-Liter-Vierzylinder des Astra J. Im neuen Astra leistet der Dreizylinder 105 PS und 170 Newtonmeter Drehmoment. Dazu kommen zum Marktstart noch die beiden Benziner mit 100 PS (1,4-Liter-Vierzylinder-Sauger) und 125 PS (1,4-Liter-Vierzylinder) sowie drei Diesel mit 95, 110 und 136 PS (1,6-Liter-Vierzylinder). Ein 200 PS-Benziner folgt bald, ebenso wie ein stärker Diesel um die 170 PS. Der Astra startet bei 17.260 Euro, das sind 270 Euro mehr als beim Vorgänger.
Grenzen überschreiten - das ist es, was Marathonis regelmäßig tun. Die Opelaner suchten neben neu entwickelten Antrieben eine Abgrenzung zu ihren Konkurrenten. Und fanden sie im Licht: Als erstes Auto in der Kompaktklasse gibt es den neuen Astra optional mit LED-Matrix-Licht (ab 1.350 Euro). Eine Kamera erkennt andere Fahrzeuge, die LED blenden sie im Lichtkegel aus, das Fernlicht bleibt dabei an.
Zieht das Auto vorüber, blendet das Fernlicht automatisch wieder auf. Dem Fahrer steht dadurch immer die maximale Lichtausbeute bereit. Bisher gibt es diese Technik nur in Mittel- und Oberklassefahrzeugen, beispielsweise von Audi oder Mercedes. Xenonscheinwerfer wird es im Astra dagegen nicht mehr geben. Wir werden es verschmerzen. Apropos Schmerz: Frage niemals einen Marathon-Läufer, ob er Schmerzen hat. Frage ihn, wie er damit umgeht.
TECHNISCHE DATEN: Opel Astra 1.4 Ecotec Direct Injection Turbo
- Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
- Leistung: 110 kW/150 PS
- max. Drehmoment: 245 Nm zwischen 2.000 U/min und 3.500 U/min
- Vmax: 215 km/h
- 0-100 km/h: 8,3 s
- Verbrauch: 5,5 l/100 km
- CO2: 128 Gramm/km
- Abgasnorm: EU 6
- Länge: 4,37 m
- Breite (mit Außenspiegeln): 2,04 m
- Höhe: 1,48 m
- Radstand: 2,66 m
- Kofferraumvolumen: 370 bis 1.215 l
- Preis: ab 22.360 Euro
Haut mich nicht vom Hocker, sieht irgendwie langweilig aus 🙄
Den H fand ich schon grenzwertig, der J war definitiv zu hart und jetzt soll er noch mal "sportlicher" werden? Die Leute sollten gezwungen werden mal zum Vergleich Autos aus Anfang der 90er zu fahren - DAS ist KOMFORT. Für den Pendelverkehr auf Arbeit und Samstags zum einkaufen brauche ich kein Sportfahrwerk, da will ich meine Ruhe und nichts von Bodenwellen und Spurrillen wissen. Okay, manche mögen das vielleicht Spongebob-Fahrwerk nennen, ich nenne es aber ALLTAGSTAUGLICH.
Ok, offensichtlich waren AGR-Sitze an Bord. Da wundert es mich, dass die nicht gepasst haben - im Vorgänger sind sie nahezu perfekt (für mich zumindest). Vielleicht kann man sich ja in Zukunft den Aufpreis sparen...
Der J ist zu hart...BITTE WAS???!!!
Man merkt im J nicht mal Straßenbahnschienen....
Also ich wünsche Opel ja nichts schlechtes, aber der neue Astra sieht von Vorne bis Hinten und Innen extrem Hässlich aus! Im Innenraum stört mich dass das Display zum unteren Teil der Mittelkonsole leicht versetzt ist... das zerstört komplett die Optik des nicht mal schönen Innenraums. 😕
Kann ich leider nicht anders Sagen. 🙁
Wieviel PS hat er denn nun der Benziner? 140 oder 150PS?
Versteh nicht, warum der von Opel immer in dem komischen Rot gezeigt wird, da hätten sich doch andere Farbtöne sicher besser für einen guten ersten Eindruck geeignet.
Das Auto an sich macht einen vielversprechenden Eindruck.
Die Verschwiegenheitsklausel fiel um 0 Uhr und was liest man so auf Focus:
http://www.focus.de/.../...pel-die-kompaktklasse-krone_id_4956860.html
und Autobild:
http://www.autobild.de/.../...stra-k-iaa-2015-fahrbericht-5744578.html
Schon beim Namen des MT-Autors und einem Nicht-Mercedes im Test musste ein dickes Aber lauern.
Das ist ein Auto wo man sich einfach keine Meinung bilden kann bevor man ihn Live gesehen hat....letztens auf Bildern hat er mir gut gefallen...hier irgendwie nicht so gut. Man muss ihn Live sehen. Anders gehts nicht.
Das "stört" aber nur, wenn man auf dem mittleren Rücksitz platz nimmt ... 😉
Außerdem ist das Display nicht versetzt, sondern die Mittelkonsole ist leicht dem Fahrer zugeneigt!
@ obiwan 84:
Das die Mittelkonsole nicht symmetrisch unter dem Navi angeordnet ist, hast du ja verdammt gut gesehen. Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Mal sehen ob sich das auf anderen Bildern so bestätigt.
Ansonsten finde ich den Caravan, oder wie auch immer die Kombis bei Opel heissen äußerlich sehr ansprechend, wenn auch leider das dritte Seitenfenster aufgrund des Coupe-haften abfallenden Dach`s immer mehr verkümmert...
Mir wird bei dem Artikel, sooft ich ihn auch lese, nicht klar, welche Sitze denn nun getestet wurden. Stoff, Leder? Sport, Komfort, AGR? Insbesondere macht mich der Verweiß auf die nicht einstellbare Kopfstütze etwas stutzig. Das soll bei den AGR Sitzen auch so sein? Das wäre echt übel. Wenn ich schon den unterschiedlichen Wirbelsäulenkrümmungen durch die verstallbare Lordosestütze Rechnung trage, muss ich auch Rücksicht auf die unterschiedlichen Kopfstellungen nehmen. Alles andere wäre an falscher Stelle gespart.
Gar nicht mal so hübsch, der neue ... Kia ... Hyundai ... Wongfeng .. ChinMin?
Ach nee - Opel Astra ... steht ja in der Überschrift.
Tja, so wird das nix mehr mit Opel. Langweiliges und beliebiges, irgendwie vor Marktstart schon veraltet wirkendes Design. Schade. Damit wollen die wirklich dem Golf Paroli bieten? Dann lieber noch den kommenden Megane oder die tatsächlich hervorragenden Produkte aus Japan und Korea. Der gerade vorgestellte Renault spielt zwar in der gleichen Schnarcherliga, wirkt aber meiner Wahrnehmung nach, bei weitem frischer, lebendiger und attraktiver. Der Innenraum kommt auf den Fotos billig, fast Chinesisch rüber. Sicherlich kann Opel wie bisher schon, bei der Stammkundschaft, älteren Herrschaften, Rentnern und einfacheren, pragmatischen Menschen über den Preis etwas ausrichten. Dass allerdings mit diesem neuen Modell verlorene Marktanteile zurückerobert und (ganz verwegen) neue hinzugewonnen werden können, sehe ich nicht. Aber Versuch macht Kluch - alles wie gehabt.
Mein Feedback zum neuen Opel Astra. Danke fürs Lesen!
... und jetzt FEUER FREI!, liebe Angehörige der MT-Opel-Verteidigungsfront ... Go for it! 😉
Komisch. Bei der A-Klasse, dessen Kopfstützen sich anfangs weder in der Höhe, noch in der Neigung verstellen liessen, hat das niemanden gestört.
Nichts desto trotz ein Kritikpunkt, den ich nachvollziehen kann. Gerade bei den AGR-Sitzen (die ich übrigens selbst mit kräftiger Statur gerade auf Langstrecken als sehr sehr angenehm empfand) verwunderlich.
Wenn ich in einem Auto mit Start-Stopp-Automatik sitze, ist der erste Griff immer zur Deaktivierungstaste. So hat der Kunde immerhin die Wahl, ob er dieses unnütze Feature im Auto haben möchte.
In diesem Sinne: Gut gemacht, Opel!
Ansonsten liest sich der Fahrbericht überaus positiv. Ich bin überrascht.
Nein, nicht vom Auto, sondern vom Artikel. 😉
Dass der gefahrene Motor so nahe an der NEFZ-Angabe liegt, überrascht ebenfalls sehr positiv.
Ansonsten halte ich die Aufpreise für sehr moderat und mehr als angemessen.
Beheizte und belüftete Massagesitze samt Leder für 1.750€? Da zahlt man bei ABM gern das Doppelte.
Matrix-LED für 1.250€? Ein Schnapper!
Beim A3 zahlt man für statische LED-Scheinwerfer schon über 400€ mehr.
Hoffentlich folgt irgendwann noch ein Fahrbericht zum Diesel samt Automatik.
So stumpfe Plattitüden wie deine bedürfen keines weiteren Kommentars. 😉