Der neue Audi A3

Der Audi-Irdische

MOTOR-TALK

verfasst am Tue May 15 00:04:39 CEST 2012

Die LEDs sehen verdammt cool aus
Der Spoiler am Heck ist gewachsen
Die Linie sieht markanter aus
MT-Reporter am Steuer
Schicke Oberflächen, einfache Bedienung
Sportsitze im zweifarbigem Look
Das Cockpit mit allerhand Extras
MT-Reporter Timo Friedmann am A3
Die drei Generationen: 1996, 2003, 2012
Der aktuelle A3 wirkt breiter, reifer
Die drei A3 von der Seite
Nachts sieht dieses Auto gefährlich aus
Audi A3 in Fahrt
... und in der Kurve
Audi A3 2012: In weiß...
...sieht er eleganter aus
Die Diät im Detail

VON TIMO FRIEDMANN

Dieses Auto kann nach vorne sehen, hat hinten mehr Platz, bremst und parkt allein. Nur beim Preis wird der A3 kleinlich-peinlich. Der erste Fahrbericht.

Die drei A3 von der Seite
Man kennt das ja aus Frauenmagazinen: eine in die Jahre gekommene Dame wird solange von Make-Up-Artisten, Frisurenkünstlern und Mode-Experten bearbeitet, bis selbst ihr Mann sich wieder nach ihr umdreht.

So ähnlich ist das beim neuen Audi A3.

Mit 4,24 Meter Länge braucht er nicht mehr Park-Platz als früher. Im Halbdunkel könnten weniger auto-affine Laien den Wagen womöglich glatt mit dem Vorgänger verwechseln. Doch spätestens wenn der Wagen sein Licht andreht ist klar: hier kommt der neue Superstar der Kompaktklasse. Anders, außergewöhnlich - und leicht abgehoben.

Aussehen:

Der Spoiler am Heck ist gewachsen
Wie man mit ein paar Kanten, Linien und Licht aus einer Form eine völlig andere entstehen lässt, das ziert den wahren Designmeister. Bei Audi zeichnet sich dafür Wolfgang Egger verantwortlich und sein A3 sieht chic aus. 16-Zoll-Stahlräder gibt es ab Werk. Aluräder sind eigentlich Pflicht, kosten mindestens 1900 Extra.

Anfühlen:

Trotz der unveränderten Außenmaße gibt es innen mehr Raum. Einen Fingerbreit mehr für die Knie der Hinterbänkler. Dieses dezente Raumplus entsteht, weil der Radstand um 2,3 Zentimeter gestreckt wurde. Der Zugang in die Heckkatakombe verlangt eine kurze Gymnastik-Aufwärmung, dafür sitzt man dort bequem. Dahinter bleibt Platz für 365 Liter Gepäck.

Die Linie sieht markanter aus

Wie gut man sich vorne fühlt? Das hängt entscheidend von der Summe ab, die in den eigenen A3 investiert wird. Der A3 sieht selbst in der Basisausstattung feiner aus als alle Klassenkameraden. Hochwertige Oberflächen, millimetergenaueste Verarbeitung, gute Sitze und ein griffiges Lenkrad haben alle Modelle.

Aber das MMI (audi-deutsch für die Bedieneinheit von Navigation, Audio-Anlage, Fahreinstellungen, Telefon) kostet in seiner besten Ausführung mit 7-Zoll-Monitor 2725 Euro Aufpreis. Schlucken Sie ruhig, ich tue es auch (die Sparversion gibt es ab 425 Euro).

Abspecken:

Schlucken dürfen bei dieser Zahl die Herren Ingenieure von BMW. 80! 80 Kilogramm Gewicht hat der A3 im Vergleich zum Vorgänger verloren. Klar, weniger wiegen ist der Trend der Zeit. Trotzdem zeigt sich hier die wahrscheinlich bedeutendste Entwicklungsleistung. 25 Kilogramm an der Fahrgastzelle (Haube und Kotflügeln sind nun aus Aluminum), 25 Kilogramm beim 1.4er-TFSI. Das sind Werte, von denen andere Ingenieure Alpträume bekommen. Mit 1.175 Kilogramm wiegt der neue 1.4er-A3 wieder so viel wie die erste Generation 1996. Warum gerade BMW schlucken muss. Weil der 1er schwerer wurde.

Sportsitze im zweifarbigem Look

Antrieb:

Ums Schlucken geht es auch bei den Motoren. Die verbrauchen im Durchschnitt 12 Prozent weniger. In Zahlen bedeutet das: dem vorläufigen Basis-Benziner mit 1,4-Liter Hubraum, Turbo und strammen 122 PS genügen 5,2 Liter Super im Schnitt. Der beliebte 2.0-TDI leistet künftig 150 PS und begnügt sich mit 4,1 Liter Diesel. Der stärkste Motor ist vorerst der 1.8er TFSI mit 180 PS. Ein sparsamerer 1.2er-Benziner und ein 1.6er-TDI (mit 3,8 Litern Verbrauch) kommen Ende des Jahres.

Das Cockpit mit allerhand Extras

Bis dahin ist der 1.4er-Benziner allererste Wahl. Leise, durchzugsstark ( 0 – 100 km/h in 9,3 Sekunden). Dazu verbrauchsarm und leise. Viel mehr als dieses Triebwerk wünscht man sich kaum. Außer den 2,0-Liter-Diesel. Nur der kostet gleich 4.000 Euro mehr. Die beiden kleineren Motoren haben ein Sechsgang-Getriebe, das 180-PS-Triebwerk ein 7-Gang-DSG. Überraschend: die Allrad-Versionen Quattro folgen erst später, frühestens ab Herbst.

MT-Reporter Timo Friedmann am A3

Ausfahren:

Nichts kritisiert ist schon genug gelobt, heißt es hier und da mal im Chef-Deutsch. Wir sind generöser. Darum: die Lenkung – perfekt, die Spurtreue – spitze, der Komfort – klassenbester.

Wer im neuen A3 losrollt, merkt im ersten Moment gar nichts. Der Wagen fährt sich makellos, leise, ausgewogen, ausbalanciert wie nie zuvor. Die Zeit zu straffer Fahrwerke ist bei Audi endlich vorbei.

Assistenten:

Automatische Einparkhilfe (890 Euro), Abstandsradar (560 Euro), Unfallwarner (heißt bei Audi Pre Sense, 200 Euro), Spurhalte-Warner (600 Euro), alles das gibt es jetzt in der Kompaktklasse. BMW bietet manches beim 1er, VW sicher alles beim Golf (ab Ende 2012). Aber es verhält sich wie mit dem Kaviar. Schön, dass es ihn gibt. Aber bei dem Preis kommt man ins Grübeln. In der Summe wird es übrigens billiger, dann kosten die Systeme zusammen 1.500 Euro.

Die drei Generationen: 1996, 2003, 2012

Aufpreise:

Überhaupt die Preise. Ein Blick in die Liste zeigt: wer einen A3 will, der bekommt ihn verhältnismäßig günstig. Der neue 1.4er TFSI kostet 22.500 Euro, nur 250 Euro mehr als der Vorgänger. Der 2.0-TDI beginnt bei 26.300 Euro, ist 1.000 Euro teurer.

Der aktuelle A3 wirkt breiter, reifer

Aber allein beim Licht schaltet man besser ab. Ein Auszug: Gleitende Leuchtweitenregulierung: 150 Euro, Fernlichtassistent: 135 Euro, Lichtpaket: 210 Euro, Licht-/Regensensor: 125 Euro, Nebelscheinwerfer: 165 Euro, Scheinwerferreinigungsanlage: 255 Euro oder Xenonlicht: 920 Euro.

Beheizbare Außenspiegel kosten 125 Euro, sogar das Licht am

Make-Up-Spiegel 70 Euro. Liebe Audianer, das ist ein bisschen viel des Guten. Hier schämt man sich ja bald beim Ankreuzen der Extras.

Aussichten:

Der neue Audi A3 kann ab 31. Mai 2012 bestellt werden. Zum Händler kommt er Ende August. Noch geplant: der Fünftürer (2013), die Limousine, ein Cabrio.

Ende des Jahres kommt auf der gleichen, neuen Plattform, dem modularen Querbaukasten, der neue VW Golf VII. Wir sind gespannt.

Der Einfachste:

Modell: Audi A3 1.4 TFSI

Motor: 1,4-Liter-Tubro-Vierzylinder

Getriebe: Sechsgang, manuell

Leistung: 122 PS

Verbrauch: 5,2 Liter/100 km (NEFZ, kombiniert)

CO2: 120 g/km

0 – 100 km/h: 9,3 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h

Länge x Breite x Höhe: 4,24 m x 1,78 m x 1,42 m

Kofferraum: 365 Liter

Preis: ab 22.500 Euro

Marktstart: August 2012

 

Der Sparsamste:

Modell: Audi A3 2.0 TDI

Motor: 2,0-Liter-Turbodiesel-Vierzylinder

Getriebe: Sechsgang, manuell

Leistung: 150 PS

Verbrauch: 4,1 Liter/100 km

CO2: 106 g/km

0 – 100 km/h: 8,6 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h

Länge x Breite x Höhe: 4,24 m x 1,78 m x 1,42 m

Kofferraum: 365 Liter

Preis: ab 26.300 Euro

Marktstart: August 2012

 

Quelle: MOTOR-TALK