Audi S6, S7 (C8, 2018): V6 mit Elektroturbo und 48 Volt
Der Audi S6 verliert erneut zwei Zylinder
Zwei Zylinder raus, Strom rein: Audi S6 und S7 fahren bald mit kleineren Motoren und Elektrifizierung. Beide Modelle bekommen V6-Benziner mit drei Ladern. Alle Details.
Wien – Audi schickt den S6-Antrieb schon wieder zur Diät. Beim Modellwechsel von Generation C6 auf C7 ersetzte ein V8-Biturbo (erst 420 PS, später 450 PS) den alten V10-Saugmotor (435 PS). Jetzt wird der Antrieb noch kleiner: Der nächste S6 auf Basis des neuen Audi A6 (C8) fährt nur noch mit sechs Zylindern. Schwächer oder langsamer wird der Wagen dadurch aber nicht.
Offiziell möchte Audi noch nichts bestätigen. Aber auf dem Wiener Motorensymposium zeigt der Hersteller einen überarbeiteten V6-Benziner mit Elektro-Hilfe, 450 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment. Alle anderen relevanten Modelle haben bereits Antriebe in dieser Leistungsklasse. Einzige logische Konsequenz: Der Antrieb kommt in die Modelle S6 und S7.
Audi S6 und S7 (C8): V6-Benziner mit Elektro-Turbo
Die Basis für den S6-Motor stellt der 2,9-Liter-Biturbo aus Audi RS4 und RS5. Ein Sechszylinder-Benziner mit 90 Grad Bankwinkel und innenliegenden Turbos. Jede Zylinderbank treibt einen Lader an. Neu im S6: Audi kombiniert den Motor mit einem elektrisch angetriebenen Verdichter (EAV) und einem Riemen-Startergenerator (RSG).
Beide Komponenten werden von einem 48-Volt-Bordnetz versorgt. An der Höchstleistung ändert sich nichts. Die technischen Daten sind für die Motoren mit und ohne Elektro-Hilfe identisch. Aber die Unterstützung soll den Motor spontaner, spritziger und sparsamer machen.
Der EAV arbeitet schneller als mechanische Turbolader. Innerhalb von 0,25 Sekunden hat er seine Maximaldrehzahl erreicht und baut Druck im Ansaugrohr auf. Im S6 läuft er eine bis drei Sekunden lang und unterstützt die Turbos. Das verbessert das Ansprechverhalten und die Umweltbilanz: Im Turboloch entstehen verhältnismäßig viele Schadstoffe.
Der RSG kann den Verbrenner in geringem Maße unterstützen. Wichtiger: Er startet ihn sanfter als ein normaler Ritzelanlasser. Beim Segeln (50 – 160 km/h) schaltet Audi den Benziner ab und spart damit Sprit. Gibt der Fahrer Gas, startet der Motor schnell und komfortabel. Beim Bremsen generiert er mehr Strom, als es eine normale Lichtmaschine könnte.
Sparsamer als der alte V8
Genaue Fahrdaten nennt Audi noch nicht – logisch, man mag schließlich nicht bestätigen, in welchem Modell der Motor eingesetzt wird. Aber einen Hinweis gibt es: In den ersten 2,5 Sekunden nimmt der S6 einem RS5 bei voller Beschleunigung zwei Meter ab. Die Werte seines Vorgängers (Limousine: 4,4 Sekunden) wird er also unterbieten. Die Höchstgeschwindigkeit regelt Audi ohnehin bei 250 km/h ab.
Für Audi aktuell relevanter: Der S6 wird sparsamer. Das Motorpaket wiegt komplett mit Elektro-Hilfe 193 Kilogramm, also 26 Kilogramm weniger als der größere Antrieb im Vorgänger. Allein der RSG soll 0,7 Liter pro 100 Kilometer einsparen. Zudem setzt Audi das Miller-Brennverfahren ein.
Im S6 wird Audi den Motor mit einer Achtgang-Wandlerautomatik kombinieren. Im Vorgänger kam noch ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen zum Einsatz. Der V8 hatte allerdings ein niedrigeres Drehmoment (550 Nm). Allradantrieb gibt es in S-Modellen von Audi serienmäßig.
Audi S6 Erlkönig: Echte Endrohre
Erlkönigbilder des S6 zeigen außerdem wichtige optische Details. Die Schürzen werden breiter als beim A6. Und Audi schraubt echte Endrohre unter das Heck. Im A6 versteckt sich die Abgasanlage hinter der schürze. Der S6 bekommt vier sichtbare Rohre.
Im Innenraum wird es keine Überraschungen geben. Das Infotainment-System mit zwei Bildschirmen übernimmt der S6 unverändert vom A6. Tacho und Sitze gestaltet Audi sportlicher. Wir rechnen mit offiziellen Daten und Bildern innerhalb der kommenden Monate.
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Und wieder ein Grund weniger so ein Egobooster zu kaufen.
Neues Futter für alle Downsizing-Gegner..... eure Ära der großvolumigen Motoren stirbt aus, wie die Dinosaurier.... und auch die Liebhaber solcher Motoren an sich. Die jüngere Klientel macht sich einfach nichts daraus.....
Gruß
Gravitar
Die Bilder im Schnee sind doch schon älter, oder? Die Endrohre sollten warm sein, wenn sie keine Attrappen wären. Dass sie nicht warm sind, kann man daran erkennen, dass sie voll mit Schnee sind...so zumindest meine Theorie
Tschüss V8.
Wieder einer weniger 🙁
Der V8 war für die Leistung völlig überdimensioniert, da macht der 2.9V6 für mich schon sinn. Was ich vom Hybridsystem halten soll, werde ich wohl zuerst das ganze genauer anschauen müssen.
Der Schalter für den Heckscheibenwischer hat der Fahrer auch nicht gefunden....
Na bitte, geht doch!
Wenn der Schnee auf der Heckscheibe gefroren ist, würde ich den Hebel auch nicht benutzen. 😉
Ach komm, hör mir mit dem Quatsch auf.
Hubraum ist Hubraum. Entweder ist der Dino unter der Haube groß, oder klein. Aber beide sind Dinos. Also bilde dir da nicht zu viel ein...
Vielleicht hat er nur den Schalter für die Heckscheibenheizung nicht gefunden. 😆
Rein Objektiv (ok, SUV mal aussen vor ) wohl eines der Sinnlosesten Autos die es gibt..
aber auch Gut so, würden das alle kaufen, würde man die 95 g CO2/km wohl "etwas" verfehlen..
Ein weiterer Schritt ist getan.
Als Kombi ist der A6 mit einer zu flach stehenden Heckscheibe ausgestattet. Geht viel nutzbarer Kofferraum flöten und es sieht in meinen Augen unvorteilhaft aus. Vorgänger gefällt mir in dem Punkt besser.
Man könnte es auch so sehen: Die Technologie des neuen Aggregats auf 8 Zylinder portiert, wäre ein zu großer Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Ich stelle mal die Hypothese auf, dass der neue Motor mit 8 Zylindern und 3,8 - 4L Hubraum etwa 25%-30% mehr Leistung und Drehmoment hätte. Dafür 20kg mehr auf der Hüfte.
Das wäre Vorsprung durch Technik und würde weniger Platz für Upgrades in der Zukunft schaffen.
Wenn also 10% mehr Leistung mit 2 Zylindern weniger zu erreichen sind, warum dann am V8 festhalten? Der Sound? Kommt auch nur aus der Konserve. 😆
Oder mit anderen Worten: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. 😆
Die eventuell geringere Lebenserwartung, die nach der Meinung der breiten Masse mit dem Downsizing einher geht, kommt bei der Zielgruppe dieser Fahrzeugklasse ohnehin nicht zum Tragen.
Welcher Neuwagen S6 Kunde behält den Wagen über >10 Jahre und fährt > 250TKm damit in der Zeit? Die Wartungskosten werden so hoch, dass ein Neuer dann einfach günstiger wird.