VW plant neues Großtransporter-Werk in Polen
Der Crafter soll bald aus Polen kommen
Seitdem klar ist, dass Volkswagen seine großen Transporter bald nicht mehr bei Daimler bauen lässt, gibt es Spekulationen. Jetzt scheint die Entscheidung gefallen zu sein.
Quelle: dpa/Picture Alliance
Wolfsburg/Posen - Volkswagen steht kurz vor dem Bau eines neuen Werks für seinen Großtransporter Crafter in Polen. Die Konzernzentrale in Wolfsburg favorisiere den Standort im Großraum Posen, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus Kreisen des Managements im VW-Nutzfahrzeugwerk Hannover-Stöcken, das auch auf den Zuschlag für den Crafter-Bau hoffte. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwoch) berichtete ebenfalls von entsprechenden Plänen.
Bisher lässt VW den Großtransporter bei Daimler bauen, der Crafter gleicht größtenteils dem Mercedes Sprinter. Die Kooperation läuft 2016 aus, VW sucht daher schon seit längerem nach einer Alternative für die Zukunft des Crafter. Die "FAZ" berichtete, das Werk bei Posen werde mehr als eine halbe Milliarde Euro kosten und solle auf eine Jahreskapazität von 70.000 Einheiten kommen. Ein Sprecher von VW Nutzfahrzeuge (VWN) sagte am Mittwoch auf Nachfrage, es gebe noch keine Entscheidung. Die Suche nach einem Standort dauere an.
Im westpolnischen Posen ist der Wolfsburger Konzern schon bestens bekannt: Die Marke VW Nutzfahrzeuge baut dort mit mehr als 6.200 Beschäftigten den Kleintransporter Caddy und den größeren T5. Die Nutzfahrzeug-Tochter MAN stellt mit über 1.000 Mitarbeitern Stadt- und Überlandbusse her. Nach dpa-Informationen will der Konzern demnächst verstärkt Synergien zwischen VWN sowie den Lkw-Töchtern Scania und MAN anschieben.
Das gelobte "Made in Germany" bekommt immer mehr Risse 🙄
Geiz ist Geil! DE ist zwar schon ein Billiglohnland, aber mit Polen kann es noch nicht mithalten.
Da ist nur noch der Preis "made in Germany"
PS: Den größten Irrsinn finde ich ja z. B. den Golf in MEXIKO zu fertigen und dann per Schiff um die halbe Welt zu schippern. Kann man ein Deutsches Auto nicht in Deutschland bauen? ...also ich meine natürlich "DAS Auto" 🙄
Sicher kann man das auch in Deutschland bauen, aber dann lassen sich (bei gleichem Listenpreisniveau und gleichen Rabatten wie heute) die anvisierten Umsatzmargen nicht mehr realisieren. Diesbezüglich ist und bleibt der Konzern seinen Aktionären verpflichtet.
Der Golf wird nicht in Mexico gebaut sondern der Jetta, da dieser um einiges besser in den USA läuft als hier bei uns. Ok, der Golf VI Variant wurde in Mexico gebaut, der neue Golf VII Variant dagegen in Zwickau.
Die eventuelle Wahl für den neuen Crafter auf Polen ist leider verständlich, wenn man sieht zu welchen Kampfpreisen Fiat ihren Ducato und co. anbietet.
Wenn ich sehe, in welcher Fertigungsqualität die in Polen gebauten MAN Linienbusse „Lion's City“ zum Kunden kommen, kann man nur noch „Dobranoc, VW!“ (Gute Nacht, VW!) sagen.
Ach, die können das schon. Ich hatte mich erst ein wenig erschrocken als ich hörte, mein Astra wird in Gleiwitz zusammengebaut. Aber Hut ab, passt prima, die Jungs und Mädels im polnischen Werk haben einen guten Job gemacht.
Und wenn man sieht, wer heute alles im ehemaligen Ostblock produziert, findet man genügend sogenannte Premiummarken bei denen das scheinbar auch soweit klappt.
Übrigens hatte ich mal irgenddwo gelesen, VW trenne sich von Mercedes, weil die Qualität beim letzten Transporter wohl nichtnso toll gewesen wäre?
Viele Grüße
Daniel
P.S.: wobei "Convoybuddy" ja genau das Gegenteil sagt. Vielleicht ist es auch eine Frage der Werksführung und dem jeweiligen Personal?
In einer modernen Produktion ist sowieso alles soweit automatisiert dass es entweder vollautomatisch abläuft oder der Arbeiter nur noch ein Gestell in Position bringen muss und die Schrauben reindrehen muss. Falsch machen bzw besser machen geht schlicht weg nicht. Der Faktor "Mensch" tendiert gegen Null. Von dem her ist es so gesehen auch egal auf welchem Kontinent die Fabrik steht.
Die etlichen schief montierten Heckklappen im Golf7-Mängelthread, die dann über die Stoßstange schleifen und Kratzer hinterlassen sprechen nicht dafür, dass das so trivial ist.
Naja, ich glaub so würden sich das die Hersteller wünschen. Ich denke aber, das es genügend Möglichkeiten gibt etwas nicht ganz richtig zu machen. Vielleicht eine Schraube der Boxen nicht richtig fest, weshalb dann die Tür rumpelt, vielleicht irgendwas anderes, weshalb man das Band anhalten sollte weil man etwas bemerkt hat. Keine Ahnung, vielleicht liesst ja jemand aus der Autofertigung mit und kann dazu was sagen?
EDIT: ah, war der Seat Fahrer über mir schneller...
Super, da wird der Crafter ja noch schlechter bin eigentlich vom T5 enttäuscht da ich mit dem bis vor kurzem noch als Nutzfahrzeug für die Arbeit hatte. Da machen die anderen es leider besser...
Hallo,
sehe ich auch so, man sieht ja wie unterschiedlich die VWs sind je nach dem aus welchem Werk sie kommen. Wobei ja an dem Standort in Polen schon etliches für VW vom Band läuft. Weiß da jemand wie zuverässig dort gearbeitet wird?
Gruß
Wusler
Öh, also Opel sehr gut(siehe 3 Beiträge weiter oben). Dir ging es aber um VW? Hm...
eigentlich schade, dass die autoproduktion immer mehr ausgelagert wird. wenn wir alles hier bei uns fertigen würden, hätten wir bestimmt bald vollbeschäftigung.... bmw x5 motoren werden in graz hergestellt und über den halben globus ins bmw werk nach spartanburg/ usa geschifft, vw fertigt in mexico, brasilien usw., mercedes hat auch ausgelagert usw. usw.... sicher können arbeiter in den usa, tschechien, mexico usw. auch gut arbeiten, keine frage. aber mir kommt dies alles wie ein langsamer auskauf unserer industrie vor. nokia schließt sein werk in bochum, damit es in rumänien neu gebaut werden kann, wenige jahre später schließen sie es dort wieder. das verstehe alles wer will, aber die gewinnmargen beherrschen das management, soziale veranwortung wird nur noch mikroskopisch klein geschrieben... 🙁