Testfahrt im neuen Chevrolet Cruze Station Wagon

Der Cruzed joot

Philipp

verfasst am Sat Jul 07 16:51:45 CEST 2012

Herrliche kölsche Aussicht
Beim Verbrauch ist er ehrlich
Lockere Sprints sind möglich
Europäischer Station Wagon
Der Cruze in Kölle am Rhing
Cruzed joot!
Chevrolet Cruze mit Dom
Schicke Front beim Cruze
Das Heck ist Geschmackssache
Mit Stoff bespanntes Armaturenbrett
Platz für 5 und 500 Liter Kofferraum
Schicke Scheinwerfer
Am Cockpit gibt es nichts zu meckern
Mit Rückfahrkamera
Dank My-Link gut vernetzt
Im Fond ist er nicht ganz so schick
Ordentlich Platz im Cruze Station Wagon
Ab in den Urlaub!
Im Cockpit stimmt alles
Mit einem Chevy Nomad aus den Fifties
Der 1,4 Liter Turbo Benziner

Ein Station Wagon für Europa, ein Ami in Köln. Testfahrt mit dem neuen Chevrolet Cruze Kombi. Der bietet viel Platz für wenig Geld und trinkt in kleinen Schlucken. MT fuhr den Korea-Yankee unter den deutschen Familienkombis.

Köln - Deutsche sind weltoffen - und pflegen dabei mit Hingabe ihre Vorurteile. Zwei, die das bestens wissen sind echte Kölner und amerikanische Autohersteller. Nun tut MOTOR TALK etwas gegen diese Vorurteile.

Nach einer intensiven, zweitägigen Ausfahrt in und um Köln herum am Steuer des Chevrolet Cruze Station Wagon können wir folgendes sagen: 1. Ein echter Kölner is nit dauerjeck. 2. Kölsch ist keine schale Plörre. 3. Amerikanische Autos sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Dieser Amerikaner ist Europäer mit koreanischen Wurzeln

Cruzed joot!
30 Grad, Sonne. Im hellen Licht glänzt der typische Chevy-Grill des Cruze-Kombi. 4,68 Meter Länge, 1,52 Meter Höhe und 1,80 Meter Breite reichen dem Kombi nicht um als Full-size-Ami zu gelten. Technisch teilt er sich die Plattform mit dem Konzernbruder Opel-Astra. Ähnlich wie dieser wird auch der Cruze Station Wagon nur in Europa verkauft. Und genau wie beim Opel passen auch in diesen Kombi 500 Liter Ladegut.

Bei umgeklappter Rückbank sogar 1.478 Liter.

Neue Motoren für den Cruze

Mit Stoff bespanntes Armaturenbrett
Mit dem neuen 1,7-Liter-Turbodiesel geht es vom Flughafen Richtung Dom, natürlich! Nur 4,5 Liter soll der 1.7er verbrauchen. Um ihm eine Chance zu geben, lasse ich es ruhig angehen. Und da spürt man, was das Herz sich wünscht. Tief im Inneren des Fahrwerks steckt ein klein bisschen good ol' America. Der Cruze schwingt sanft durch den Kölner Stadtverkehr. Nicht schwammig, nur weicher als bei der deutschen Konkurrenz. Der Cruze cruised einfach joot! Mehr Rückmeldung als erwartet gibt es vom Diesel. Da geht doch ganz schön et Trömmelsche.

Beim Ampelstart in der Kölner City sind die 100 km/h in 10,4 Sekunden geknackt. Die 130 PS und 300 Nm genügen für flotte Fahrten. Wenn nur der Verkehr nicht wäre. Dank des typisch-kölschem Stop&Go stehen trotz Start-Stopp-Automatik und Sechs-Gang-Schaltgetriebe 5,5 Liter auf der Verbrauchsuhr. Aber der Cruze is en ehrlische Jong! Der schafft auch weniger. Auch, weil der Bordcomputer beim Sparen hilft. Er zeigt, ob der Fahrer noch ökonomisch fährt oder auf den Spritverbrauch pfeift.

Ebenfalls neu ist der 1,4-Liter-Turbobenziner. Der Motor wird auch im Astra eingesetzt, hat 140 PS, aber 200 Nm Drehmoment. Damit fährt er sich spritziger als der gleich starke 1.8er-Benziner. In 9,5 Sekunden beschleunigt er den Kombi auf Tempo 100 km/h, schluckt bei der Fahrt entlang am Rhein im Schnitt 7,7 Liter (statt der angegebenen 5,7 Liter).

Value for money

Dank My-Link gut vernetzt
Um nachlässige, amerikanische Verarbeitung muss man sich bei diesem Korea-Ami keine Sorgen machen. Trotzdem könnte man denken, der Cruze sei mehr für alleinfahrende Singles, als für Familien gebaut. Während im Cockpit alles stimmt, fasst sich die Rückbank seltsam hart und die ausklappbare Mittelarmlehne nur mäßig verarbeitet an.

Der größte kleine Fehler wartet am Heck. Die Scharniere der Heckklappe wurde bei unserem Testwagen nachlässig lackiert. Dat is nit joot. Bitte bis zum Serienstart besser machen.

Schöne Gimmicks sind der Tempomat sowie das schlüssellose Zugangssystem und die Rückfahrkamera (beides gegen Aufpreis). Außerdem kann der Cruze Station Wagon zur Markteinführung im August mit dem Infotainment-System My-Link und hochauflösendem 7-Zoll-Display geordert werden. Smartphone-Besitzer können dann ihre Kontakte, Filme und Bilder und vor allem ihr Navigationsprogramm ins Auto übertragen.

Elektronischer Schick-Schnack? Spurhalte-Warner, Radar-Sensoren? Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet! Wer das auch bei den neuen Turbomotoren denkt, der greift zum klassischen Einsteiger-1,6-Liter-Benziner. Für 15.990 Euro gibt es sonst nirgendwo mehr Kombi in dieser Klasse, das ist ganz im Stile eines amerikanischen Autoverkäufers "Value for money, my friend!"

 

Der sparsame Diesel

Modell: Chevrolet Cruze Station Wagon LT+

Motor: 1,7-Liter-Vierzylinder-Turbo-Dieselmotor

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Leistung: 130 PS

Drehmoment: 300 Nm

Verbrauch: 4,5 L/100km

CO2: 119 g/km

0 – 100 km/h: 10,4 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h

Länge x Breite x Höhe: 4,679 m x 1,797 m x 1,521 m

Kofferraum: 500 – 1.478 Liter

Preis: 23.090 Euro

Marktstart: August 2012

Der spritzige Benziner

Modell: Chevrolet Cruze Station Wagon LTZ

Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benzinmotor

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Leistung: 140 PS

Drehmoment: 200 Nm

Verbrauch: 5,7 L/100km

CO2: 134 g/km

0 – 100 km/h: 9,5 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h

Länge x Breite x Höhe: 4,679 m x 1,797 m x 1,521 m

Kofferraum: 500 – 1.478 Liter

Preis: 23.245 Euro

Marktstart: August 2012

Quelle: MOTOR-TALK