Dodge Challenger (2019): Hellcat Redeye, Modellpflege

Der Demon ist tot, es lebe der Hellcat

Constantin Bergander

verfasst am Fri Jun 29 15:24:13 CEST 2018

Das stärkste Serienauto des US-Herstellers Dodge ist ausgelaufen. Damit der Abschied vom Challenger Demon nicht so schwer fällt, bekommt der Hellcat mehr Dampf.

Auburn Hills – Eigentlich ist der Dodge Challenger ein ganz normales Auto, zumindest in den USA. Ein großer Zweitürer mit günstigem Einstiegspreis und breiter Motorenpalette. In Deutschland gibt es ihn offiziell nicht zu kaufen. Berühmt ist er hier trotzdem, denn seine Spitzenversionen sind verdammt stark: In Challenger Hellcat und Demon leisten Kompressormotoren 717 bzw. 852 PS.

Den Demon baute Dodge nur ein Jahr lang. Kürzlich wurde das letzte Exemplar versteigert, im Doppelpack mit der letzten SRT Viper. Damit die Spitzenleistung nicht zu weit abfällt, bekommt das 2019er-Modelljahr eine neue Motorvariante. Der Challenger Hellcat Redeye leistet 808 PS und 959 Newtonmeter Drehmoment.

Dodge Challenger: Update zum Modelljahr 2019

Die Entwicklung des Redeye wird Dodge nicht sonderlich schwergefallen sein. Der 6,2-Liter-V8-Hemi des Hellcat bekommt einen größeren Kompressor, stärkere Pleuel und Kolben, einen neuen Ventiltrieb und Verbesserung bei Kraftstoffversorgung und Ölkreislauf. Alle Teile stammen vom Demon.

Mit dem neuen Motor sprintet das Coupé in 3,4 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde (96,6 km/h), rennt 327 km/h Spitze und absolviert die Viertelmeile in 10,8 Sekunden. Je nach Einsatzzweck sind zwei Hinterachsübersetzungen verfügbar. Eine kurze verbessert die Beschleunigung, die lange erhöht die Endgeschwindigkeit auf den angegebenen Wert.

Den regulären Challenger Hellcat gibt es weiterhin. Seine Leistung steigt von 717 auf 727 PS. Optisch ändern sich zum Modelljahreswechsel generell nur Kleinigkeiten. Die Motorhaube bekommt zwei zusätzliche Lufteinlässe („Doppelschnorchel“). Breite Radläufe (Plus 9 Zentimeter, wie beim Demon) waren bereits im 2018er-Modell erhältlich.

Die Verbreiterungen an allen Kotflügeln schaffen Platz für riesige Räder. Dodge bietet geschmiedete Alufelgen in 11 x 20 Zoll mit 305/35er-Pirelli-Bereifung rundum an. Serienmäßig ist eine Burn-out-Funktion dabei: Das „Line Lock“ blockiert die Vorderräder. Damit können Hellcat-Piloten die Hinterreifen vor dem Viertelmeilerennen aufwärmen.

Dicke Muskeln und coole Farben

Das Update konzentriert sich auf die scharfen Challenger-Versionen. Neben den Hellcat-Modellen profitiert vor allem der Challenger R/T Scat Pack (ehemals Challenger SRT). Er bekommt die Motorhaube der alten Hellcat-Modelle, die Burnout-Funktion, ein besseres Fahwerk und optional die breite Karosserie. Mit ihr soll der Challenger auf der Rennstrecke schneller sein. Es bleibt beim 6,4-Liter-V8-Sauger mit 492 PS.

Was sich beim Challenger wohl niemals ändern wird, ist das Muskelspiel. Er ist schließlich der Nachfolger eines berühmten Muscle-Cars. Das sieht man auf den ersten Blick von außen, spätestens mit den Radlauf-Anbauten. Aber es sind vor allem die Details, die zählen. Dodge benennt die Lacke nicht nach Rennstrecken oder Gefühlen, sie klingen nach Kraft und Gewalt. Ein paar Beispiele: Destroyer Grey, Octane Red, White Knuckle oder Go Mango. Einige dieser Fabrtöne stammen aus den 1970er-Jahren, der großen Ära der Muscle Cars.

Challenger und Charger nicht in Deutschland

Das viertürige Schwestermodell Dodge Charger bekommt ebenfalls ein Update zum neuen Modelljahr. Das fällt allerdings weniger üppig aus. Ganz oben tut sich weniger, den Redeye gibt es in diesem Modell nicht. Dafür neue Antriebskombinationen mit sechs Zylindern.

Charger und Challenger werden auch im neuen Modelljahr nicht nach Deutschland kommen. Einige Importeure holen die Autos dennoch in die alte Welt. Von den günstigen Preisen der Autos in den USA bleibt dann allerdings nur noch wenig übrig.

 

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