Tradition: 40 Jahre BMW 7er E23
Der erste 7er baggerte am Spitzen-Benz
Mit hochmoderner Technik und langlebigen Sechszylindern wagte BMW vor 40 Jahren den Angriff auf die S-Klasse. Überholen konnte sie aber erst der Nachfolger des E23.
Köln – Mit diesem Auto fuhr BMW nachhaltig in die Oberklasse und forderte Mercedes und Jaguar heraus – mit bayerischen Sechszylindern und hochmoderner Technik: BMWs 728 bis 745i waren die ersten Serienautos mit digitaler Motorelektronik, elektronischem Tacho, Tempomat und Bordcomputer.
Mit dem vollwertigen 4-Kanal-ABS zogen sie mit der Mercedes S-Klasse gleich. Hinzu kam im 745i ein Turbolader, der aus dem 3,2-Liter-Sechszylinder 252 PS quetschte und den geplanten Zwölfzylinder ins Archiv schickte. BMW Südafrika schraubte sogar den Motor des Supersportlers M1 in den dortigen M745i. Der rannte mit 290 PS Tempo 241 – und war die damals weltweit schnellste Luxuslimousine.
Der 7er war nicht der erste Oberklasse-BMW. Die direkten Vorgänger der Baureihe E3, die zwischen 2,5 (2500) und 3,3 Liter Hubraum (3.3) boten, gehörten ins Segment. Oder der berühmte Barockengel aus den 1950er-Jahren. Aber erst mit dem 7er machte BMW der Mercedes S-Klasse das Leben schwer. Mehr als 285.000 verkaufte BMW 728 bis 745i der Baureihe E23 zeigten: Es war noch Platz in der Oberklasse.
Der damalige BMW-Chefdesigner Paul Bracq lehnte den 7er eng ans 6er-Coupé an. Protzig war die 4,86 Meter lange Limousine nicht. Im Vergleich zur chrombehängten S-Klasse der Serie W116 wirkte der 7er fast bescheiden.Zunächst schwache Motoren
Im Frühjahr 1977 starteten die Typen 728, 730 und 733i recht erfolgreich. Die drei Sechszylinder mit 170 bis 197 PS stammten noch vom Vorgänger. BMW-Chef Eberhard von Kuenheim stellte im Juli 1977 fest: „Das Auftragsvolumen ist so unerwartet groß, dass das Dingolfinger Werk mit der Produktion kaum nachkommt“. Die schon fünf Jahre alte S-Klasse konnte der E23 trotzdem nicht schlagen.
Sogar gegen den 1978 eingeführten Opel Senator hatte der BMW Probleme. Die vergleichsweise schwachen Motoren waren nicht standesgemäß. Ab 1979 wurde es besser. Der BMW 735i bekam den 218 PS starken 3,5-Liter-Sechszylinder des 635 CSi eingebaut. Ein Jahr später folgte der 745i mit 252 PS aus einem Turbo-Sechszylinder.
Den Sprint auf 100 km/h schaffte der BMW damit in 7,8 Sekunden. Das gelang nicht einmal dem neuen 5,0-Liter-V8 im Mercedes 500 SEL. Mit bis zu 222 km/h übertraf der 745i bei der Höchstgeschwindigkeit den Maserati Quattroporte 4.2. Ungewöhnlich: Die Typbezeichnung 745 i stand nicht für 4,5 Liter Hubraum. Denn der BMW hatte nur 3,2 Liter. BMW erklärte das mit der im Motorsport üblichen Formel für Turbofahrzeuge: Der Hubraum multipliziert mit dem Faktor 1,4 ergab die Hubraumklasse.
Zuverlässige Sechsender
Berühmt wurden die BMW-Sechszylinder für Zuverlässigkeit. Ihre Laufleistungen von mehr als 300.000 Kilometern galten in den 1970er-Jahren fast als sensationell. Eine Langlebigkeit, die Behörden begeisterte und für viele Dienstwagenbestellungen sorgte: 1981 bekam der 7er den 150-PS-Motor aus dem Modell 525i. Damit waren behördliche Hubraumgrenzen eingehalten (oft 2,5 Liter). Ebenfalls vor allem für Behörden bot BMW den 7er in gepanzerter Ausführung als Sicherheitsfahrzeug an. Ein erstes Ausrufezeichen unter all den Mercedes-Limousinen vor dem Bonner Bundestag.
Regelmäßige Modellpflegemaßnahmen und Aufwertungen stabilisierten den Absatz der ersten 7er-Baureihe. So führte das Facelift vom Herbst 1982 zu einer Front mit flacherer Niere und kleinerem Lufteinlass im Kühlergrill - und zu mehr Familienähnlichkeit mit den neuen 3er- und 5er-Baureihen.Für das Modelljahr 1984 bekam der BMW 7er ein zukunftsweisendes elektronisch-hydraulisch gesteuertes Viergang-Automatikgetriebe mit drei Fahrprogrammen, wenig später kamen exklusive Highline-Ausstattungen hinzu. In den USA wurde außerdem der L7 angeboten. Die Modellbezeichnung ist von der Langversion des dritten 7ers bekannt.
Beim ersten 7er konnte BMW dagegen noch auf einen längeren Radstand verzichten, denn beim Raumangebot im Fond setzte dieser 7er auch so Maßstäbe. Stattdessen stand L7 ab Herbst 1985 für „Luxury“, allerdings nur in Amerika, dem weltweit wichtigsten Luxusmarkt. Dort glänzte der L7 durch die europäische Highline-Spezifikation, ergänzt um Fahrerairbag, elektrisches Schiebedach, Klimaanlage und Sitzheizung.
Futuristisches Antriebskonzept
Weit in die Zukunft wies das Doppel aus BMW 735i und 745i, das für den bivalenten Betrieb mit flüssigem Wasserstoff und Benzin umgerüstet wurde und in ein Erprobungsprogramm ging. Rund 25 Jahre später präsentierte BMW dann den BMW Hydrogen 7 als Vorreiter für Serienfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb. Als im Juni 1986 die Produktion des ersten 7ers endete, waren 285.029 Exemplare gefertigt worden.
Eine gute Ausgangsbasis für den folgenden 7er, der tatsächlich vorübergehend die S-Klasse überholte. Viele der ersten 7er haben nicht überlebt: In Deutschland sind noch rund 700 BMW 7er der Baureihe E23 registriert.
Mehr zum Thema: Der aktuelle BMW 7er mit Zwölfzylinder im Fahrbericht
Quelle: SP-X (Wolfram Nickel)
Hatte 1986-89 einen 745i mit 3,2 ltr. Motor und den Chromspiegeln (klar, gebraucht gekauft😉). Selbst mit der für heutige Begriffe lächerlichen 3-Gang Automatik war der Wagen zum Fahren ein Traum (tolle TRX-Reifen), die Leistung, die unglaublich großen, fautailähnlichen dunkelblauen Velourssitze sensationell komfortabel und das Raumgefühl im Vergleich zu den Aussenmaßen bis heute unschlagbar. Nur war immer was defekt. Liegengeblieben bin ich mit kaputter ZKD, die Jetronic und ihre Sensoren boten häufig Kaltstartschwierigkeiten und andere, wenn auch Kleinigkeiten, vermiesten den Alltag. Als dann noch diverse Roststellen und Probleme mit irgendeiner Hochdruckpumpe (Bremsen?) dazu kamen, wurde der Silberne verkauft.
Vor einigen Jahren war ich kurz davor, einen schwarzen E23 728i zu kaufen. Hätte ich mal machen sollen...
Schön ist der E23 auf alle Fälle. Ich wußte allerdings nicht, daß der E23 vom E24 abgeleitet wurde, ich dachte immer, es sei umgekehrt gewesen.
Unsere schönen schwarzen Kennzeichen!
Heute sieht man vll 2 Autos im Jahr noch mit der schwarzen österreichischen Nummertafel.
Endgültig verschandelt wurde das weiße Kennzeichen durch den blauen Pleitestreifen mit "A"-Kennzeichnung und dem Sternekreis...
Mein Freund hat noch einen 730 von 1980 in der Garage,
ist noch immer auf seinen Vater angemeldet.
Schwarze Kennzeichen, um die 20.000km am Tacho.
Zustand: Neuwagen!
Kommt nur mehr im Sommer bei schönen Wetter aus der Garage!
Jau, 4,86m länge? Heute ist das die Länge eines 5er´s..........
BMW ist auf Anhieb ein Fahrzeug gelungen das neben der S-Klasse positioniert werden konnte.
Nur bei der Motorenauswahl haperte es.
Die 6-Zyinder Sauger waren über jeden Zweifel erhaben, das waren gute Maschinen.
Der Turbomotor des 745 i war nur eine Notlösung, Turbotechnik steckte damals noch in den Kinderschuhen. Gab man Gas, tat sich erst einmal nichts, setzte nach einer Gedenksekunde der Turbodruck ein gab es einen gewaltigen Tritt ins Kreuz. Da waren die 8-Zylinder von Mercedes ausgewogener.
Absolut klassische, zeitlose Form. Gefällt mir heute immer noch!
Erst gestern wieder einen W123 in Tulln mit der schwarzen "Tafel" (N) gesehen 😊
Und mindestens 2 Feuerwehren im Bezirk Tulln haben auch noch Fahrzeuge mit der schwarzen ...
Der neue Insignia Sports Tourer kommt auf 4,99 ... irgendwie pervers, dass die "Kompakten" und die "Mittelklasse" immer länger und fetter werden 🙄
Insgesamt waren die BMWs dieser Baujahre für mich die schönsten und von Form/Design her die harmonischsten.
Das Interessante dabei war, daß der Innenraum größer und luftiger wirkte als heutzutage bei einer langen S-Klasse oder 7er. Sowohl in Breite, Höhe und Länge. Einfach bessere Raumausnutzung und nicht, wie manch einer glaubt, durch mangelnde Sicherheit infolge dünnerer Türen oder ähnlichen.
Trend: aussen länger und breiter🙁. Innen? Ha,ha, ha.
Wunderschönes Fahrzeug und verkörpert deutlich Dynamik, allein durch das Aussehen. Im Vergleich zu den gleichalten BMWs wirken die Produkte aus dem Hause mit dem Stern irgendwie altbacken.
Preislich waren die e23 bis vor kurzem eigentlich auch noch recht fair bepreist, im Gegensatz zu manch anderen Modellen... die schießen dann regelrecht durch die Decke.
Bild 6: Alles in deutscher Sprache beschriftet, unglaublich. Da mussten ja mehrere Varianten dafür gelagert werden.
Sehr schönes Auto! Würde auch noch in meine Garage passen ... 😆
Der e23 auf der IAA '77
Dafür musste man damals einen hässlichen Aufkleber mit der Landeskennzeichnung draufpappen, wenn man ins benachbarte Ausland wollte. Muss man jetzt auch noch, allerdings nur wenn man außerhalb der EU unterwegs ist. Ich weiß noch, dass sich viele Autobesitzer dagegen sträubten, insbesondere als die lackierten Stoßstangen immer weiter verbreitet waren. Viele haben die EU-Kennzeichen herbeigesehnt. Uns ging es damals nicht anders. Heute hätte ich tatsächlich auch gerne wieder ein DIN-Kennzeichen, allerdings nur weil es meiner Meinung nach besser zu meinen Young-/Oldtimern passt. 😉
Zum E23:
Bin ich nie wirklich mit warm geworden, obwohl es sich um einen klassischen BMW handelt. Und ich stehe auf klassische BMWs. Insbesondere die Front finde ich mittlerweile etwas unproportional. Ich kann das nicht beschreiben. Sind die Scheinwerfer zu groß für den Kühlergrill? Da gefällt mir der E12/E28 wesentlich besser.
Zu der Technik des E23: Ich würde zum bewährten 3,5 Liter-Saugmotor greifen. Der gilt gemeinhin als unauffällig, wurde aber auch von vielen Heizern getreten. Trotzdem kann sich dort eine Instandsetzung eher lohnen als bei einem Brot- und Buttermodell.
Extrem seltene Fahrzeuge inzwischen.