Fahrbericht Lexus GS 2012
Der ewige Angreifer
Immer wieder will Lexus in das magische deutsche Auto-Dreieck Stuttgart, Ingolstadt und München einbrechen. Audi, BMW, Mercedes - wie gern wäre die Luxus-Tochter von Toyota der Vierte im Bunde. Im vierten Anlauf versuchen die Japaner, in dieses Segment mit dem GS vorzupreschen.
Dabei hat es der in den USA so erfolgreiche Wagen hierzulande sehr schwer. 399 Stück wurden von dem GS zuletzt verkauft. Wobei "zuletzt" den Zeitraum 2009, 2010 und 2011 zusammenfasst.
Im vierten Versuch soll die Verkaufszahlen besser werden. Doch immer noch verzichtet der Lexus auf einen Diesel. Zum Händler kommt er mit einem 209 PS starken V6-Benziner (45.200 Euro) und als GS 450h. Dessen Hybridantrieb aus 3,5-Liter-Benziner und Elektromotor kommt auf 345 PS und braucht nach EU-Norm nur 5,9 Liter (137 g CO2). Der Preis liegt mit 54.750 Euro entsprechend höher.
Mit Dynamik und Hybrid ans Ziel
Ein Plus an Dynamik und Sportlichkeit hatten sich Ingenieure und Designer von Lexus bei der Entwicklung auf die Fahnen geschrieben. Der GS sollte deutlich mehr in Richtung BMW 5er positioniert werden. Und das, ohne das sehr auf Komfort bedachte Klientel zu verschrecken.
Bei der Hybridvariante klappte das ganz gut. Der GS 450h hat um rund 50 Kilogramm abgespeckt und fährt sich in Kombination mit der neuen Abstimmung agiler und fahraktiver als bisher. Kein anderer Hersteller außer Toyota hat das komplizierte Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotor derart gut im Griff.
In puncto Dynamik kann der Luxus-Japaner dem BMW nicht folgen. Das liegt vor allem an der indirekten Lenkung sowie den unpräzisen und synthetisch arbeitenden Bremsen.
Der Verbrauch ist niedrig hoch
Dazu kommt der dank intelligentem Elektromotoreingriff niedrige Verbrauch. Bei unserer Testfahrt schafften wir nicht die versprochenen knapp sechs Liter sondern kamen auf runde acht Liter. Wenig für einen Benziner in dieser Klasse, viel in Relation zum Werksverbrauch.
Völlig anders fährt sich der GS 250. Zum einen, weil er sich noch agiler fährt. Zum anderen, weil der Sechszylinder unauffällig arbeitet. Rund 250 Nm Drehmoment bei 4.800 U/min zeugen von keinem besonderen Talent. Zwar spurtet die schwächere Version in 8,6 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 230 km/h Spitze. Im Vergleich zum GS 450h (5,9 s / 250 km/h abgeregelt) wirkt er aber nachgerade schlaff.
Mehr Platz für Beine und Gepäck
Beiden Modellen gemein ist der deutliche Platzgewinn vorne und hinten, sowie ein um rund 32 Prozent (GS 250) bzw. 60 Prozent (GS 450h) vergrößerter Kofferraum. Selbst in der Hybrid-Version gibt es 482 Liter. Der Innenraum zeigt edle Materialien und sorgfältige Verarbeitung. Manche Funktionen sind auf Anhieb aber schwer zu verstehen. Dies gilt auch für die Logik der Menüführung. Hier hätte man sich einen Schritt nach vorne gewünscht, gerne in Richtung der deutschen Wettbewerber. Immerhin protzt Lexus mit dem größten Bildschirm in einem Automobil. Das 12,3-Zoll-Display kostet allerdings Aufpreis.
Das Besondere: es gibt keinen Kombi
Apropos Aufpreis: für die sehr komplette F-Sport-Version (u.a. LED-Licht, Navi, Allradlenkung, 19-Zoll-Felgen, Leder) muss man sage und schreibe 17.050 Euro hinblättern.
Unbestätigt ist ein echter GS F mit Achtyzlinder-Benziner und etwa 500 PS. Klarheit herrscht dagegen beim Kombi. Denn gibt es sicher nicht. Update: Hier gibt es Neuigkeiten zum Lexus GS F.
Was bleibt am Ende übrig
Auch die vierte Generation zeigt Schwächen (Dynamik, Preis) und Stärken, die eindeutig beim Hybrid-System liegen. Mehr als einen Achtungserfolg wird Lexus mit diesem GS in Deutschland dennoch nicht gewinnen.
Modell: Lexus GS 450h
Motor: 3,5-Liter-Benziner und Elektro-Motor
Leistung: 345 PS
Verbrauch: 5,9 Liter Super
CO2: 137 g/km
0 – 100 km/h: 5,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Länge x Breite x Höhe: 4,85 Meter x 1,84 Meter x 1,46 Meter
Kofferraum: 482 Liter (GS 250: 566 Liter)
Preis: ab 54.750 Euro
Marktstart: Juni 2012
Quelle: Spotpress
Sehr schönes auto gefällt mir sehr gut. Schade, dass das Auto warscheinlich nur selten auf deutschen Straße zusehen sein wird.
und diverse VWs sind mit 5,9l im Schnitt angegeben und liegen real auch bei 8l was nie negativ bemerkt wird...
Für wunderschön verpackte, knapp 350PS finde ich 8l im Schnitt supergut. Vom Preis/Leistungsverhältnis mal abgesehen wo Lexus ziemlich weit Vorne dabei ist. Das wird Springerland aber wohl nie lernen :/
Ich mag normalerweise das Lexus-Design - aber diese "Stufe", die den Grill nach vorne rückt, ist ja mal sowas von hässlich 🙁
Oder vielleicht:
Was die Leute von Lexus nie bedacht haben:
In diesem Segment werden in D weit über 80% dieser Fahrzeuge als Dienstwagen mit Diesel zugelassen. Da Lexus keinen Diesel hat und auch keine guten Leasingkonditionen auf Grund der schlechten Restwerte bieten kann/will wird auch dieses Fahrzeug in D keine Chance haben.
Zwar hat die Lexusmutti Toyota inzwischen einen Vertrag mit BMW zum Kauf von BMW Dieselmotoren aber die dürfen natürlich nicht in den Lexus als direkten Wettbewerber. Von daher werden wohl mehrheitlich die Toyota Händler selber einen Lexus fahren und das wars...
Den muss ich mir mal in Natura ansehen, auf den Bilder wirkt er wirklich gut. Wenn er vom vom Fahrwerk auf Niveau eines BMW ist, ist er ne Überlegung wert. Vorallem wirkt er in der Klasse auf den Fotos am kompaktesten.
@Sportage-R: Die AMS gehört nicht zur Springer-Gruppe.
Ein schickes und fortschrittliches Auto, gefällt mir!😊
Der Bildschirm ist ja echt riesig. Wer braucht da noch nen Fernseher daheim.
Absolut Richtig.
Bin ich der Einzige der (zumindest beim Heck) ein BMW 5er Plagiat sieht? Sogar das Leuchten-Design wurde abgekupfert. Beim Bild 6 muss ich zweimal hinschauen um einen Unterschied zu den Bayern festzustellen. 🙄
Also ich kann da keine besonder Ähnlichkeit feststellen, außer das die Leuchten rot sind.
Schaut für mich auch eher so aus, als hätten sie einige Elemente des IS und des alten GS Gemischt und weiterentwickelt.
Beide Autos tragen übrigens diese Form der Scheinwerfer länger, als sie BMW benutzt.
die front find ich geil.
von der seite schaut er halt aus wie ein opel....das heck tut keinem weh, ist jetzt aber für meinen geschmack nicht der hit.
was für mich klar gegen lexus spricht, ist das dünne händlernetz....ich fahr doch nicht zig km in die lexus werkstatt, wenn ich audi, bmw und mercedes vorort hab....