Ford CarrE: Rollende Untertasse für die letzte Meile
Der Ford der Zukunft
Ford-Ingenieure haben im Rahmen eines globalen Ideen-Wettbewerbs eine rollende Untertasse entwickelt, die Menschen und Gepäck transportieren kann. Wir haben eine Probefahrt gewagt.
Von Wolfgang Gomoll
Dearborn - Das Auto der Zukunft? Gott bewahre. Maximal der Kurzstreckenroller. Die Szene könnte aus einem Science-Fiction-Film der 1960er stammen: Vorne geht ein Mann, und mit einem halben Meter Abstand folgt ihm ein rollendes Ufo. Es trägt ihm seine Tasche auf Schritt und Tritt hinterher. Wie von Geisterhand vollzieht das spacige Teil jede Richtungsänderung.
Diese Zukunfts-Visionen von damals können bald schon Realität werden. Zumindest, wenn es nach dem Schöpfer des Vehikels, Kilian Vas, geht. Wenn der Ford-Ingenieur von seinem „Baby“ spricht, leuchten seine Augen. „Wir haben viel Herzblut in CarrE gesteckt“, strahlt er.
Bis zu 18 km/h schnell
Sobald man sich man sich auf die runde Platte stellt, meldet das UFO mit freundlichem Blinken Einsatzbereitschaft. Die Steuerung des Vehikels ist eine Mischung aus Skateboard- und Skifahren. Wippt man auf die Zehenspitzen, dann beschleunigt das Gefährt. Verlagert man das Gewicht auf das linke oder rechte Bein, flitzt es um die Kurve. Gebremst wird, indem man sich auf die Fersen stellt.
Mit ein bisschen Übung geht das einigermaßen flott: CarrE schafft maximal elf mph / also 18 km/h. Die Reichweite beträgt 14 Meilen, das sind knapp 23 Kilometer. Die Idee des deutschen Technikers kommt auch in den USA an. Ford-Entwicklungschef Raj Nair ließ es sich nicht nehmen, selbst eine Testfahrt zu machen. Und was hat er gesagt? „Er will, dass CarrE schneller wird“, lacht Vas.
Das dürfte kein Problem sein. Momentan sorgen zwei E-Maschinen mit je 500 Watt für Vortrieb. Angetrieben werden die zwei äußeren Räder, während die beiden anderen Reifen (vorne und hinten) frei beweglich sind. So folgt CarrE exakt dem Fußdruck des Piloten. Wer einmal Snowboard oder Skateboard gefahren ist, findet sich auf Anhieb auf diesem Flitzer gut zurecht.
CarrE kann seinem Besitzer folgen
Nachdem der Chef-Entwickler den Daumen gehoben hatte, war die erste Hürde zur Serie genommen. Ob Ford dieses Gefährt in Serie bringt, steht dennoch in den Sternen. So verschmitzt der runde Flitzer mit seinen Scheinwerfern und Rücklichtern auch aussieht, so einfach er sich bedienen lässt: Die Steuerung ist kompliziert und teuer zu bauen. Bei der Orientierung helfen Radarsensoren, wie sie bei Einparkhilfen verwendet werden. Die Steuerungssoftware stammt zu Teilen aus Parkassistenten.
Die Ultraschall-Sensoren sind der Kniff hinter dem Verfolgungs-Modus. Der Voranschreitende trägt einen Sender bei sich, der sich, der mit dem CarrE kommuniziert. Damit das reibungslos klappt, hat CarrE ein Hirn mit der Rechenpower von frühen Smartphones. Drei Monate dauerte die Entwicklung des neuen Fortbewegungsmittels, und Killian Vas' Team hat an alles gedacht. Das Gerät passt genau in die Reserveradmulde und kann an einer Schuko-Steckdose innerhalb von 35 Minuten geladen werden. „Auch eine Aufladung während der Fahrt ist machbar“, sagt Kilian Vas.Fahrbarer Untersatz und Lastenträger
Was passiert eigentlich, wenn jemand das Gepäck von der Plattform entfernt? Alarm! Dann veranstaltet CarrE einen Höllenlärm und blinkt aufgeregt. Das Smartphone des Besitzers vibriert, ein Alarmton ertönt. Bei Bedarf kann auch ein Befestigungsgurt für die Transsportgegenstände und eine Stange, wie bei einem Segway installiert werden. Ein Griff, um die zehn Kilogramm schwere Scheibe zu tragen, ist ebenfalls vorhanden.
Wer will kann, das Vehikel auch per App steuern. Damit legt man den Abstand des Vehikels fest oder dirigiert CarrE per „Drohnen-Modus“ aus der Ferne. Bleibt die Frage nach dem Mann hinter dem Gerät. Normalerweise kümmert sich Kilian Vas in der Vorentwicklung um Innenräume von Autos. Aber als sein Arbeitgeber Ford einen weltweiten Wettbewerb ausschrieb, in dem es darum ging, wie die letzte Meile zum Ziel überbrückt werden kann, reifte in ihm die Idee zu CarrE. Jetzt müssen die Ford-Bosse nur noch ihr Placet geben, dann wird die letzte Meile zur Spaß-Veranstaltung.
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Quelle: press-inform
Stelle mir gerade solche Dinger in einer überfüllten Fußgängerzone vor - da gibt es bestimmt viel zu lachen...
Für Leute mit Behinderungen oder alte, gebrechliche Menschen könnten diese rollenden Plattformen aber durchaus sehr nützlich sein. Problematisch wäre für diese jedoch wieder das hohe Eigengewicht von 10kg....
Nö, gerade diese Menschen brauchen was zum Sitzen, was auch bei Unebenheiten nicht umkippt -> Grundfläche und Räder zu klein.
Außerdem befürchte ich, dass wg. diesem Teil viele Staubsaug-/Rasenmäh-Roboter vorzeitig ihr Leben lassen müssen weil dauernd Leute draufstehen...
notting
Zur Fortbewegung reicht ein Rad. Hab ich seit 3 Monaten und funktioniert perfekt für 400€.
Ich dachte schon Ford hat beim neuen Fiesta endlich alles richtig gemacht aber dann steht da das er das nicht ist!!!!🙁
In den USA könnte das Teil der Renner werden, aber in Deutschland wird das Konzept mit Sicherheit wieder kaputtgeredet...
........
Das ist der Anfang vom Ende, bisher dachte ich immer WALL.E sei Utopie 😉
Evolution ?
Treppenstufe?
auch mit Kennzeichen? 😆
Die teile haben keine Betriebserlaubnis. Fußgängerweg zählt auch
Die fahren zu schnell! +6kmh 😆
bei den Dingern die nicht wie Scooter aussehen wird es Teilweise mit Glück gedultet bzw man wird verwarnt
http://www.fahrtipps.de/frage/e-scooter.php
Nö, ich als Gehbehinderter fände es richtig cool wenn das Teil mein Gepäck tragen könnte. Auch für Rolli sicher ein Segen wenn auf dem Schoß nicht viel Platz ist.
Also schön ... dass sich FORD, USA Gedanken über Mobilitätskonzepte der letzten Meile machen.
Es ist auch nicht die letzte Meile, sondern kann sich durchaus auf mehrere Kilometer hochrechnen. Modernste Batterien werden immer leistungsfähiger. FORD ist also durchaus bei einem ernsten Thema dabei.
Fahrrad und ebike (bis 25 km/h) kommen noch ohne Versicherung (als fahrzeuggebundene Verpflichtung) aus; bei diesen Kleinmobilitätsdingen kann es auch anders kommen. Es lockt ein neuer Markt.
Interessant ist der Aspekt der FORD Idee, dass schwere Lasten und Gepäck einem so durchaus folgen können, wie ein Hund ... das hat was. Für ältere Menschen wahrscheinlich ein Hit. Sie können sich dann auf ihre Gehhilfe konzentrieren. Der mobile Butler kann sogar zur Wohnung führen; auch wenn es mit der Orientierung etwas hapert. Vieles ist denkbar. Im Alter sind viele Menschen auch über kleine Hilfen dankbar.
Find ich klasse, damit komm ich super vom parkplatz zur Arbeit.
Ein Rad will ich nicht ums verrecken ins Auto packen.
Die Preislage wäre interessant.
Leider ist der Name für den deutschsprachigen Raum etwas unglücklich ausgefallen😆
Gruß
electroman
Hier müßten logischerweise StVO und StVZO der Entwicklung im Straßenverkehr entsprechend angepaßt werden.
bezog sich auf viele escooter und das zitat.
E-bikes können z.b. nicht von alleine fahren, dazu muss immer in die pedale getreten werden.
Andernfalls Mofakennzeichen und eine Betriebserlaubnis im Vorwege .