ADAC Bremstest: Die besten Bremswerte
Der Golf Kombi bremst besser als ein Audi R8
Porsche fahren nicht nur schnell, sie bremsen auch am besten. Die Binsenweisheit stimmt. Doch „normale“ Autos bremsen heute fast genauso gut, wie Werte des ADAC zeigen.
München – Der ADAC hat bei seinen Autotests der vergangenen Jahre Bremswerte für mehr als 500 Autos ermittelt. Der Vergleich zeigt Bekanntes, Erstaunliches und Wichtiges. Das wichtigste: Die Bremsanlagen in unseren Autos werden offenbar stetig besser, auch bei ganz alltäglichen Modellen. Während ein Golf IV im Jahr 2001 noch 39,5 Meter benötigte, um von 100 km/h bis zum Stillstand zu verzögern, brauchte der Golf V 2004 nur noch 37,5 Meter. Das aktuelle Modell schaffte es 2013 in 33,6 Metern.
Damit kommen wir zu einem erstaunlichen Effekt. Dank besserer Bremsen stoppen manche Klein- und Kompaktmodelle laut ADAC heute besser als teure Sportwagen. Beispiele? Bitte: Der VW Golf Variant 2.0 TDI BMT kam im August 2013 nach 33,1 Metern zum Stehen, der Audi R8 Spyder V10 (Baureihe 42) brauchte einen Monat später 33,2 Meter. Unter den aktuellen Modellen wurde der Mercedes AMG GT Ende 2015 mit 34,4 Metern getestet. Genauso gut bremst der aktuelle Smart, besser zum Beispiel Mini One Diesel (32,7 Meter) und Seat Leon (33,1 Meter).Nur ein Sportler ist beim Bremsen nicht zu schlagen. Wie seit vielen Jahren und in vielen anderen Vergleichstests, konnte auch beim ADAC ein Porsche den besten Wert erbremsen. Am besten verzögert den Test-Daten der vergangenen Jahre zufolge das Porsche 911 Carrera Cabriolet (Test 8/2013) mit 31,3 Metern. Am schlechtesten übrigens der Citroen Jumper Combi mit 47,8 Metern – wobei der schwere und große Transporter offensichtlich benachteiligt ist.
Laut ADAC wurden die Tests stets bei optimalen, trockenen Bedingungen durchgeführt, verwendet wurden die für das Modell vom Hersteller vorgesehen Reifen. Die Top-Ten der jeweiligen Fahrzeugklassen findet Ihr in unserer Bildergalerie.
Warum wird hier der Bremsweg nicht in kalt und warm unterschieden?
Naja... wieder mal eine tolle ADAC Statistik ;-)
Beim Bremsweg von 100-0 ist die Bremsanlage nicht wirklich entscheidend, viel entscheidender ist zum Beispiel das Leergewicht oder der Reifen 😊
Mir fehlt da der Mercedes E 220 CDI (W213) der vom ADAC mit 31,2 Meter getestet wurde.
Hmmm, da gibts aber auch welche die noch schneller stehen. Die Corvette C6 Z06 hat sogar 31 Meter glatt geschafft und schneller stand nur ein GT3 mit 30,7 Metern.
Wurden die denn auch vom ADAC getestet ? Geht ja hier um Fahrzeuge die bei denen in den letzten Jahren getestet wurden.
Weiß ich nicht, allerdings suggeriert der Artikel das die ADAC Liste vollständig ist weil gesagt wird das der 911er aus dem ADAC Test der beste Bremser ist 😉
Naja, so ganz komplett ist die Liste auch nicht, oder einfach nur alt.
Die Bremsanlage ist insofern entscheidend, dass sie es schaffen muss, die Reifen zum Blockieren zu bringen, im leeren wie voll beladenen Zustand. Schafft sie es in beiden Fällen, ist der Bremsweg neben dem Luftwiderstand nur noch durch die Haftkraft zwischen Reifen und Fahrbahn bestimmt. Hier spielt zum einen natürlich die Gummimischung als solche eine Rolle und im gewissen Maße die Reifenbreite, aber auch der Untergrund auf dem getestet wird (ob dieser genormt ist?). Weiterhin haben sich die ABS-Systeme in den letzten Jahren erheblich weiter entwickelt und halten den Schlupf beim Bremsen näher am Optimum. Und nicht zuletzt auch noch das Fahrwerk, welches schlicht dafür sorgen muss, dass das Fahrzeug in jeder Lage bestmöglichen Bodenkontakt hat.
Insofern hast du recht, dass die Bremsanlage nicht entscheidend ist. 😆
Das Leergewicht spielt hingegen keine Rolle. So findet man unter den Fahrzeugen mit sehr kurzen Bremswegen neben Kleinwagen auch schwere SUV.
Würde man schwere Bremsanlagen von LKW einbauen, würde das im Endeffekt nichts am Bremsweg ändern.
Das Leergewicht spielt doch inzwischen auch keine große Rolle mehr, jedenfalls lässt sich kein solcher Einfluss erkennen. Die Bremsanlage mag evtl. noch einen gewissen Einfluss haben, aber wirklich schlechte Bremsen gibt es auch nur noch bei sehr wenigen Modellen.
In erster Linie entscheiden heute die Reifen über den Bremsweg und hier werden meist nicht die Standardgrößen getestet.
Der VW cross up! steht mit 185/50 R16 nach 35,5 Metern, andere up!s/Citigos/Miis mit 185er und 175er Reifen liegen bei 36-37 Metern.
Der Space Star mit 165/65 R14 braucht abenteuerliche 39,3 Meter, mit 175/65 R14 sind es 36,8 Meter.
Wer sich also nicht die entsprechende (Sonder-)Ausstattung der Testwagen leistet, wird diese Werte im Alltag nicht erreichen. Serienmäßig sind dann oft noch Spritsparreifen, welche sowieso etwas weniger Grip haben.
Andererseits könnte der ADAC auch Bremswerte bei Nässe und Aquaplaning-Geschwindigkeiten angeben. Dann würde so manches Auto mit "tollen Bremsen" wieder ganz schlecht dastehen.
Für mich ist ein geringer Spritverbrauch wichtig, deshalb kaufe ich mir keine dicken Schlappen. Und weil mir mein Leben trotzdem wichtig ist, kaufe ich nur gute Markenreifen. Vielleicht bremst mein Auto dadurch unter optimalen Bedingungen deutlich schlechter als ein Audi R8 oder ein Golf Kombi in einer ganz speziellen Ausstattung. Aber im Alltag bin ich auf der sicheren Seite, egal bei welchem Wetter.
Anfang der 2000er Jahre wurde ja bereits von Fachzeitschriften zugegeben und bekannt, dass besonders VW Ihre gestellten Testfahrzeuge für genau diese prepariert. Bessere Bremsen, Dämmung, Federung wahrscheinlich ein ganz anderer -oder preparierter Motor.
Wer die Testergebnisse von ADAC oder der "Autozeitschriften" glaubt, der hat die ganze Sache mit den Tests nicht verstanden.
Ein UP!, Fabia, Polo oder A3 der fein federn, leise und gute Bremsen haben soll, stellte sich oft genug bei der Probefahrt als unterdurchschnittlich und holprig dar!
Übrigens sind VAG Bremsen für Fading bekannt. Sehr bekannt!
Man kan ganz schnell weniger Luft in reifen machen, Reifen werden "Platter", was verbesseret Bremsweg.
Gruß. I.
Man sieht ja die Auswirkung des Gewichts sehr gut bei sowas.
Mehr Gewicht beudetet mehr Reibung die nötig ist, um das Rad am Blockieren zu hindern.
Der Golf hat wirklich ausgezeichnete Bremsen. Der packt zu wie ein Anker.
Mit knapp über 30m ist man da aber am technisch machbaren Limit. Natürlich hat sich die letzten 15 Jahre bei der Fahrwerksgeometrie viel getan, aber weitere Fortschritte sind eher nicht mehr zu erwarten.
Naja, hauptsache der ADAC konnte mal wieder was testen. Irgendwie müssen die "Tester" ja auch beschäftigt werden sonst hätten wir ein paar Hartzer mehr in Deutschland.
Es wäre noch deutlich mehr möglich. Man stelle sich nur die Bremswege eines Stromers mit wenig Gewicht und großer Reifenauflagefläche vor (eventuell noch mit Retarderbremse zusätzlich zur Betriebsbremse).