Toyota Prius Plug-in
Der High-Tech-Prius mit der Zünd, äh, Stromschnur
Toyota packt den Prius Plug-in an das Stromkabel. Mit externem Strom aufgetankt schafft er 25 Kilometer rein elektrisch. Wir fuhren ihn leer; und tankten wieder auf.
Brüssel – Toyota ist von Kopf bis Fuß auf Hybrid eingestellt. Auris, Prius+, Yaris. Alles Strom-Benziner. Zwischendurch mal ein sportlicher GT 86, klar, doch das Kerngeschäft sieht Toyota bei den Hybriden. 5.239 verkaufte Toyota davon in Deutschland im ersten Halbjahr 2012. Noch nicht viel. Aber in Amerika und Japan boomt der Absatz dieser Autos. Und er wird vom neuesten Modell noch mehr befeuert. Die Prius-Familie wird um den Plug-in erweitert. Toyota befährt damit wieder Neuland. Nur, was gibt’s wirklich Neues beim Plug-in?
Alles beim Alten
Die Details machen hier den Wagen anders. Äußerlich unscheinbare zwei Zentimeter mehr Länge, eine minimal überarbeitete Front mit bläulich eingefassten Scheinwerfern. Dazu kleine Embleme an Kotflügeln und Heck. Auffällig sind die silbernen Türgriffe und – natürlich - der zweite „Tank“-Deckel auf der Beifahrerseite.
Gleich und doch anders
Mit 80 kg wiegt sie 39 kg mehr als die Nickel-Metalhydrid-Batterie des normalen Prius und stellt so die höhere Kapazität zum verlängerten elektrischen Fahren bereit. Der Rest des Antriebs bleibt beim Plug-in unverändert: ein 1,8-Liter-Atkinson-Vierzylinder, gepaart mit dem Elektromotor. Das ergibt eine Systemleistung von 136 PS, übertragen von der stufenlosen Automatik.
Wie funktioniert's?
Der Ladevorgang selbst gestaltet sich so einfach wie vermutet. Deckel auf, Kabel rein, fertig. Mit dem zugehörigen Ladekabel lässt sich die Batterie an jeder Haushaltssteckdose laden. Damit punktgenau und günstig über Nacht geladen werden kann, gibt es einen Timer im Armaturenbrett.
Einstöpseln, Einschalten, Einschlafen. Öffentliche Säulen müssen meist mit einer „Tank“-Karte freigeschaltet werden. Das Laden dauert 90 Minuten. Danach verschwindet das Ladekabel unter einer Klappe im Kofferraum.
Für die ist auch der EV-City-Modus. Mit ihm kann der Motor zum elektrischen Fahren gezwungen werden, der Verbrenner schaltet sich nur dann zu, wenn das Gaspedal mehr als 90 Prozent durchgetreten wird. Oder eben die Batterie entladen ist.
Das alles geht ganz einfach. Was nicht einfach geht ist, die Batterie mittels Rekuperation im Fahrbetrieb voll aufzuladen. Das funktioniert nur bei einer sehr laaaangen Talfahrt.
Zu allen Modi zugeschaltet werden kann der ECO-Modus. Damit werden die Leistungsentfaltung der Automatik und die Klimaautomatik noch einmal auf niedrigen Verbrauch getrimmt.
Mehr Fahrspaß? Mehr Sparspaß!
Das gewicht von 1.425 Kilogramm liegt 55 Kilogramm über dem Prius, der Kofferraum bleibt aber trotz größerer Batterie unverändert. Das angepasste Fahrwerk federt härter, die Fahrleistungen ändern sich kaum merklich: In 10,8 Sekunden beschleunigt er auf 100 km/h, schafft 180 km/h Spitze.
Dafür ändert sich beim Sparen einiges. Während man aus dem normalen Prius oft unbefriedigt aussteigt, weil die rein elektrisch gefahrenen Strecken nur eine gefühlte Wagenlänge beträgt, spürt man hier den Strom auf jedem Meter. 20,4 Kilometer fahre ich vom Parkplatz zum Atomium, dem Brüsseler Wahrzeichen. Flüsterleise und abgasfrei. Dabei schaffe ich, ICH! im EV-City-Modus einen Durchschnittsverbrauch von 1,2 Litern auf 100 Kilometer, verbrauche auf elektrischen 20 Kilometern nur 0,24 Liter Benzin.
Beim Sparen kommt es auf die richtige Taktik an. Während ich versuche, konstant zu gleiten, tritt mein Beifahrer später beherzt aufs Gas. So senkt er den Durchschnittsverbrauch auf 0,9 Liter. Schwung holen und so durch die Stadt zu segeln erweist sich als die bessere Taktik.
High Life, High Tec, High Price?
Der Prius ist nicht nur sparsam, sondern auch intelligent. Die serienmäßige Sitzheizung ist mit der Klimaautomatik vernetzt, um die Insassen im Eco-Modus möglichst schnell zu wärmen. Hängt der Plug-in an der Strippe, kühlt die Klimaanlage das Auto auf Wunsch vor. 7 Airbags, Tempomat, Head-up-Display und Infotainmentsystem Toyota Touch gibt es ab Werk.
In der zweiten Ausstattungsvariante Tec-Edition kommen LED-Abblendlicht, Parkassistent, aktiver Tempomat (mit Abstandskontrolle) und Pre-Crash-Safety-System hinzu. Am besten gefällt die helle Lederausstattung (auch in dunkel wählbar).
Ab 06. Oktober kann der Prius Plug-in in Deutschland ans Kabel gelegt werden.
Der neue Kabelstromer
Modell: Toyota Prius Plug-in
Motor: Elektromotor: 82 PS, 207 Nm; 1,8-Liter-Ottomotor: 99 PS, 142 Nm; Systemleistung 136 PS
Getriebe: elektronisch gesteuerte, stufenlos-variable Getriebeautomatik E-CVT
Verbrauch EV/HV: 2,1 / 3,7 L Super/100km
CO2 kombiniert/HV: 49 / 85 g/km
0 – 100 km/h: 10,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Kofferraum: 443 – 1.543 Liter
Preis Life / Tec Edition: 36.200 Euro / 42.500 Euro
Quelle: MOTOR-TALK
Gutes Konzept, nur 2 Sachen:
1. Die Karre ist so teuer, das holt man nicht mehr rein, denn
2. Wie lange hält der Akku? Ein "normaler" Akku ist nach ein paar Jahren platt. Die Technik ist doch ähnlich. Wenn da Ersatz mal geschmeidige 6000€ kostet - da rechnet sich so eine Kiste nie.
Ein paar Infos fehlen mir noch (Zufall?):
- Was kostet einmal Aufladen?
- Wie hoch ist die Lebenserwartung des Akkus bzw. der Verlauf "Kapazität über Alter" und der Ersatzteilpreis?
Angeblicher High-Tech-Prius mit Steinzeitmotor oder warum verbaut Toyota noch einen vergleichsweise riesengroßen alten 1.8 Ottomotor mit nur 99 PS? 😕
Für eine so geringe Motorleistung braucht es doch nur noch einen modernen leichten 1.0 Dreizylinder mit Turboaufladung.
Konzept und Technik des Prius veralten offenbar rasend schnell, vom berüchtigten einfallslosen Toyota Design ganz zu schweigen. Das Batteriemehrgewicht hätte man locker mit Leichtbau kompensieren können, aber Toyota wollte wohl mit jedem Prius nicht noch mehr Geld verlieren.
die Powermodetaste ist jetzt wohl endgültig entfallen, damit ist die Ökokiste nur noch lahm und leise zu fahren. 😱
Die Akkus halten im normalen Prius ewig und ich denke, dass das beim Plug-in genauso sein wird 😉
Also sorry, solchen Schwachsinn hab ich schon lange nicht gelesen ...
Weil diese Minimotoren nicht halten, genau das möchte aber Toyota.
In die Batterie des Prius PHV gehen 5,2 kWh. Bei einer Ladeeffizienz von 95% wären also 5,47 kWh notwendig die bei 0,25 € pro kWh etwa 1,37 € kosten. Aber: die Batterie wird beim Prius nie komplett leer gefahren (das verhindert die HSD-Steuerung) sondern im Sinne der Dauerhaltbarkeit nur zu ca. 75 - 80 %, so dass dann Stromkosten von ca. 1,03 € entstehen. In der Mischkalkulation sieht es dann so aus das der Prius PHV auf 100 KM etwa 1,30 € gegenüber dem "normalen" Prius an Kraftstoffkosten spart (Verbrauch Prius PHV 3 Liter / 100 km; "normaler" Prius 4,5 Liter / 100 km; Preis pro Liter E10 1,70 €). Bei entsprechender Fahrweise und Fahrprofil lässt sich dieser Wert sicher noch vergrößern.
Beschäftige dich lieber mal mit dem Prius und dessen Verbrennungsmotor bevor du hier mit soviel Nullwissen glänzt.
Das Ding ist dafür sehr effizient. Bisher habe ich noch von keinem 1.0 Dreizylinder gehört, der das erreicht.
Und wo ist jetzt das Argument?
Der Prius ist ohne Powermode genauso schnell. Immer diese Experten...
Der Autor des Artikels beschreibt, dass er den Prius selbst gefahren hat. Aber wieso gibt es dann ausschließlich Photoshop-Pressebilder??? 😕😕😕
Keine Kamera dabei gehabt?
Dass der Prius auf im EV Modus öfter mal den kalten Benzinmotor anwirft finde ich ein großes Manko. Für mich wäre das beste Argument für einen Plugin, dass man sich auf Kurzstrecken den Kaltstart spart.
Vermutlich einfach kein guter Fotograf gewesen. Und die Dinge, die der Autor beschreibt, kann er schlecht fotografieren. Hätte ich genauso gemacht.
Den Wagen finde ich sehr interessant. Mich stört nur der hohe Preis. Man kann wohl mit Fug und Recht sagen, dass dies eines der modernsten Fahrzeuge ist, die man kaufen kann. Gerade der Verbrennungsmotor hat es doch in sich und statt einen Motor aufzuladen ist es immer günstiger, ihn elektrisch zu unterstützen, sozusagen ein elektrischer Turbolader, der direkt am Getriebe eingreift.
herrlich, ich hatte schon angst ich krieg nichts zu lachen wenns um Hybride geht, aber Bert Benz beweißt mir das Gegenteil. Du bist eine Zierde deiner Zunft, ehrlich!
@worldedit: ist nicht ganz so schlimm, da der Prius keinen Anlasser hat der dadurch verschleissen könnte. Außerdem habe ich mal gelesen das Elektromotor und Benziner am gleichen Kühlwassernetz hängen, sprich der Elektromotor wärmt den Benzinmotor mit (ist aber schon lange her - bitte berichtigt mich wenn ich falsch liege) Außerdem wird der Benziner ab Tempo 70 sowieso "mitgeschleppt" und somit vorgewärmt, wenn er dann zum Einsatz kommen muss wird bloß die Zündung und Kraftstoff/Luftgemisch "aktiviert".
Und im Winter zieht (zumindest der normale nicht-plugin) der Prius nach dem starten eh erst sein Aufwärmprogramm durch, sonst würde ja auch die Heizung nicht gehen... außer der Plugin hat ne elektrische Zusatzheizung, was ich aber nicht glaube.
zum Artikel: sehr schön geschrieben, der PHV scheint einen guten Eindruck hinterlassen zu haben - bin gespannt was Autoblöd und Co. wieder für einen Dünnpfiff verzapfen werden wenn die den PHV "testen".