Wettbewerb im Fernbusgeschäft lässt mehr Unternehmen aufgeben
Der Kampf um die Busreisenden verschärft sich
Der Kampf um Fahrgäste macht den mittelständischen Fernbus-Unternehmen einem Medienbericht zufolge stark zu schaffen. Mehrere Unternehmen hätten die Kooperation mit dem Marktführer Flixbus beendet.
Hamburg - Unter den Mittelständlern, die die Zusammenarbeit beendet hätten, seien mindestens vier Unternehmen aus Niedersachsen und eines aus Hamburg, ergaben Recherchen des NDR-Fernsehmagazins "Hallo Niedersachsen". Insgesamt sind bundesweit nach NDR-Informationen mehr als 20 Firmen bei Flixbus ausgestiegen. Betroffene Partner hätten teils hohe Verluste eingefahren. Flixbus wies die Größenordnung zurück: Es gehe um "eine Handvoll" Unternehmen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
NDR-Magazin zeigt die Schwierigkeiten auf dem Busreise-Markt
Es sei ein begehrter und umkämpfter Markt, sagte der Sprecher etwa mit Blick auf die Fernbus-Sparte der Deutschen Bahn. Eine "Fliehkraft" in der Größenordnung sei normal. Trotz des harten Wettbewerbs sei die Zahl der Flixbus-Partner in den vergangenen Jahren auf über 200 in 20 europäischen Ländern gestiegen.Die niedrigen Ticketpreise führen in die roten Zahlen
Das Hamburger Busunternehmen Elite Traffic hatte sich laut NDR nach einem Verlust von zwei Millionen Euro entschieden habe, den Vertrag mit Flixbus zu kündigen. Dies sei die "Konsequenz des katastrophalen Preiskampfes auf dem Fernbusliniensektor", sagte dessen Betriebsleiter Sebastian Reimers. Er betonte, er sehe die Ursache der wirtschaftlichen Probleme von mittelständischen Buspartnern in den niedrigen Ticketpreisen, deren Folgen auf die Subunternehmen abgewälzt würden: "Es werden neue Fahrzeuge verlangt, es werden ausgeruhte Fahrer verlangt, es wird die Einhaltung der Sozialvorschriften verlangt. Dafür sind die Preise zu günstig."Flixbus widerspricht dem NDR
Flixbus bestritt gegenüber dem NDR die Vorwürfe. Elite Traffic könne nicht für den gesamten Fernbusmarkt sprechen, zudem könne man sich zu möglichen Verlusten der Subunternehmen nicht äußern, weil das Unternehmen keinen Einblick in deren Bilanzen habe.Der Fernbusmarkt in Deutschland schrumpft
Nach Zahlen des Marktforschungsinstituts Iges ist der rasant gewachsene Fernbusmarkt in Deutschland im ersten Halbjahr spürbar geschrumpft. Nach der vierteljährlichen Erhebung von Iges gibt es 295 Fernbuslinien. Das sind 31 mehr als vor einem Jahr, jedoch 33 weniger als noch zum Jahresende. Pro Woche gibt es durchschnittlich 4234 Hin- und Rückfahrten, 638 mehr als vor einem Jahr, aber 419 weniger als Ende 2015.Gesetzliche Vorgaben lassen sich kaum einhalten
Der Verband Mobifair, der sich für faire Arbeitsbedingen in der Verkehrsbranche einsetzt, erwartet laut NDR, dass weitere mittelständische Partner aus dem Fernbusgeschäft aussteigen. In vielen Gesprächen werde klar, dass Busunternehmer keine Möglichkeit sähen, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten und gleichzeitig Gewinne zu erzielen, sagte Mobifair-Geschäftsführer Helmut Diener.
Mit Material von der DPA
Der Marktführer wäre hier wohl gut beraten, nur noch solchen Subunternehmern Verträge anzubieten, die auch bereit sind, Einblicke in ihre Bilanzen zu gestatten.
Würde eher sagen Subunternehmer wären hier gut beraten nur noch mit solchen Vermittlerunternehmen Verträge einzugehen, die auch brauchbare Konditionen beinhalten.
notting
Die sind doch i.d.R. vorher klar?!
Das denke ich auch. Jeder Subunternehmer sollte sich darüber im Klaren sein, ob er mit den Konditionen, die ihm angeboten werden, wirtschaftlich über die Runden kommen kann.
Ist doch im endeffekt überall das gleiche.
Noch mehr Arbeit, noch weniger Arbeiter die natürlich noch weniger verdienen, dafür aber noch mehr Vorschriften haben.......usw......
Wen wunderts....
Und als SUBunternehmer ist man mittlerweile fast immer unten durch, was Konditionen anbelangt. Das einzigste, wo der SUBunternehmer noch sparen kann ist am Arbeiter.
Denn sonst würde ein Unternehmer keinen SUBunternehmer beschäftigen.
Wer sich das Treiben da anschaut den kann das nicht wundern.....
Ich meine Fernbusse sind eine tolle Lösung; wenn das Land über kein gutes Schienennetz verfügt.
Eigentlich bemerkenswert das es bei uns nun so weit ist.
Aber nur einmal vergleichen was die Bahn im direkten Vergleich kostet 🙄
Ich sehe da einen Systemfehler.
Vlt. funktioniert es ja auch wenn man nun annimmt das durch die Busreisen ein paar PKW von der Straße verschwinden; denn eins ist klar-die Straßen sind einfach zu voll.
Die Fernbus-Unternehmen müssten nur 10-15% mehr für ihre Tickets verlangen und alles wär kein Problem. Hier wird aber ein Preiskampf mit harten Bandagen geführt, der die Kosten auch bei vollen Bussen nicht decken kann.
Fernbusse sind einfach flexibler also können sich besser auf den Bedarf einstellen! Warum überall Schienen hinlegen?!
Außerdem: Ein Fernbus der von SW-D in nördl. Teile Ds will kann z. B. recht problemlos wahlweise die A5 oder die parallele A35 nehmen, auf dem Stück wird selbst auf der A35 nicht einmal Maut fällig.
Bei der Bahn:
- Muss das Fahrzeug speziell auch für das SNCF-Netz zugelassen sein, d.h. es müssen schon bei der Entwicklung div. Dinge beachtet werden, die für D irrelevant sind.
- Es muss mit der anderen Spannung im SNCF-Netz klarkommen (oder halt Diesel).
- Der Lokführer braucht eine zusätzl. Ausbildung, weil die Regeln wohl ziemlich anders sind.
- Wird die SNCF als Netzbetreiber eine recht hohe "Maut" verlangen wg. der Konkurrenzsituation.
notting
Erst einmal sollten die Busunternehmen von den ganzen Abgabebefreiungen befreit werden. Sie zahlen kaum Steuern und sind von der Maut befreit, die aber für PKW´s eingeführt werden soll.
Nur dann kann auch ein gerechter Wettbewerb zwischen den Systemen stattfinden.
Die Fernbusse stehen nicht im Wettbewerb zu privaten PKW.
😆 Der Fehler fängt schon damit an, dass die DB mit Berlin Liner seine eigene Fernbuslinie hat.
hallo
wie soll das auch denn funktionieren ?
wer halbwegs rechnen kann merkt fix dass es so nicht geht , da bleibt nix hängen
Mfg Kai
doch das tun sie schon. Vor allem seit es Unternehmen wie blablacar gibt.
BlaBlaCar ist doch keine neue Erfindung, früher hieß sie nur anders.
Was die Bahn zu teuer ist, sind die Fernbusse zu billig. Für ca 400 km Bahn zahlt man rund 100€, mit dem Fernbus ca 20/25€. Dazwischen ist noch viel Raum für einen günstigen aber angemessenen Preis.
Würde sich der Busanbieter für das Risiko oder die Kalkulation seiner Subs interessieren, so könnte er es auch selber machen. Darin liegt nun einmal der Vorteil eines Subs, das Risiko und das gebundene Kapital jmd anderen tragen lassen.