Mercedes-AMG A-Klasse A 45: Fahrbericht
Der kleinste Stern strahlt wieder
Diese Antwort hat 381 PS: Mercedes liftet die A-Klasse und erobert den Titel „stärkster Kompaktsportler“ von Audi zurück. Erste Fahrt im AMG A 45 auf dem Lausitzring.
Lausitzring - „Driften kannst du vergessen“, sagt der Mercedes-Instruktor und meint den neuen, verdammt potenten A 45 AMG. Kurz keimte Hoffnung auf. Allrad, auf dem Lausitzring. Doch die verliert sich schnell. Denn der Mercedes-AMG A 45 fährt als Fronttriebler, nur bei zu geringem Reibwert an den Vorderrädern wird Drehmoment an die Hinterräder geleitet. Auslauf für das kurze Heck: Nahezu unmöglich.
Für Mercedes zählt Power pur. 475 Newtonmeter, 25 mehr als zuvor. 381 PS statt 360 bedeuten 191 PS pro Liter Hubraum. Mercedes sagt, das sei der stärkste Serien-Vierzylinder der Welt. Die A-Klasse wird damit erneut zum stärksten Kompaktmodell.
A 45: Stärkster und schnellster in der Kompaktklasse
Ein paar Monate war das anders. Im Januar 2015 hatte Audi den RS3 Sportback vorgestellt – 367 PS, 465 Newtonmeter. Jetzt antwortet Mercedes. Ein neu abgestimmter Ventiltrieb und veränderte Steuerzeiten beim Turbo steigern die Leistung. Der Ladedruck von 1,8 bar bleibt unverändert.
Die überarbeitete A-Klasse sprintet in 4,2 Sekunden auf 100 km/h und fährt bis zu 270 km/h schnell (mit Driver’s Package). Damit streift die Tachonadel im Mercedes die 100-km/h-Marke 0,1 Sekunde früher als im Audi. Nur bei der Höchstgeschwindigkeit hängt der A-AMG dem Audi 10 km/h hinterher.
Das klingt nach ein paar PS fürs Prestige. Doch Mercedes steigert nicht nur die Leistung: Eine Überarbeitung von Frontsplitter, Heckschürze und Dachspoiler reduziert den Auftrieb. Gang drei bis sieben des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe wurden kürzer übersetzt. Mit dem neuen „Dynamic Plus“-Paket (2.618 Euro) gibt es zweistufig verstellbare adaptive Dämpfer, den aus AMG GT und C63 bekannten „Race-Modus“ sowie ein mechanisches Vorderachs-Sperrdifferential.
Erste Fahrt im AMG A 45
Auch deshalb fährt man mit dem A 45 besser schnell als quer. Nur mit einem extremen Lastwechsel am Kurveneingang bekommt das Heck Schwung. Dafür lässt sich der kleine AMG sehr leicht sehr schnell bewegen. Nur wer das rechte Pedal viel zu früh und das linke viel zu spät benutzt, parkt im Kies.
Fahrwerk und Lenkung arbeiten präzise. Beim Herausbeschleunigen bringen Sperrdifferential und Allrad die Kraft bestens zur Geltung, keine Antriebskräfte rappeln am Lenkrad. Das Limit auf dem Lausitzring bestimmen die Straßenreifen.
Auf der Start-Ziel-Geraden des Lausitzrings zeigt der neu gestaltete Tacho 200 km/h – etwas Luft nach oben bleibt. Das Erstaunliche: Bis dorthin dauert es trotz happiger 1.555 Kilo gefühlt nur wenige Augenblicke. Erst danach geht es langsamer vorwärts. Auf der Autobahn erreicht der AMG selbst die 270 km/h unangestrengt.
Wo „Race“ draufsteht...
Anstrengend wird es für ihn im neuen Race-Modus: Der Vierzylinders reagiert spontaner als im Sport-Plus-Modus. Das ESP greift im letzten Moment ein und das Getriebe wählt immer den niedrigstmöglichen Gang. Dadurch dreht der Motor mitunter selbst im Teillastbereich weit über 4.000 Touren. Das klingt nach Rennauto, auch wenn echte Rennfahrer wahrscheinlich einen höheren Gang wählen würden. Denn das maximale Drehmoment wird nur bis 5.000 Touren abgegeben. Der manuelle Modus bleibt die bessere Wahl.Im vergangenen Jahr kostete der König der Kompaktklasse noch 49.682 Euro. Jetzt wird er 2.000 Euro teurer, bleibt aber günstiger als der Audi RS3 (52.700 Euro).
AMG-Interessierte, die gerne schnell auf Autobahn oder Rennstrecke fahren, sollten „Dynamic Plus“-Paket (Sperrdifferential, adaptives Fahrwerk, 2.618 Euro) und AMG „Driver’s Package“ (270 km/h Freischaltung, Fahrtraining, 2.262 Euro) einplanen. Auf den Markt kommt der überarbeitete A 45 ab 26. September.
Technische Daten – Mercedes A-Klasse AMG A 45 4Matic 2015
- Motor: 2,0-Liter Reihenvierzylinder-Turbo-Benziner
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
- Leistung: 381 PS
- Drehmoment: 475 Nm
- Vmax: 270 km/h (AMG Driver’s Package)
- 0 – 100 km/h: 4,2 Sekunden
- Verbrauch: 6,9 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 162 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,37 x 1,78 x 1,42
- Gewicht (EG): 1.555 kg
- Preis: ab 51.051 Euro
Der Benz hat also jetzt 14 PS mehr als der Audi, wird damit im Quartett von Kindergartenkindern sicherlich punkten. Wahre Motorengourmets wählen aber trotzdem den Audi, denn der hat einen heiser brodelnden Fünfzylindermotor an Bord. Das Ohr fährt schließlich immer mit.
Ich find den ganz schick, Haltbarkeitstechnisch hätte ich nicht mehr Angst als bei anderen Modellen, nur warum entwerfen die Hersteller nicht mal ein Allrad, der den Namen Allrad auch verdient hat? Der A45 wär so wirklich geil, wie auch seine Konkurrenz, aber wird halt auch so gekauft, solange wird sich wohl auch nichts ändern 🙁.
Greifen die nicht lieber zum M135i/235i? Immerhin noch ein 6-Zylinder, und Hinterradantrieb. Meiner Meinung nach das beste Auto was BMW derzeit anbietet. Ein Sportler der alten Art.
Die PS-Spirale muss man ja nicht zwangsläufig mitgehen, oder? Ich finde den Unterschied von 15 PS wird man in diesen Regionen kaum spüren. Ich finde es auch etwas lächerlich. Autos, bei denen sich Marketingstrategen mal so richtig austoben können. 🙄
Man müsste es eher Audi vorwerfen. Der Vor-Mopf 45er hatte 360PS, der GTI kam nach seinem Facelift auf 367PS. Da war das Ziel ganz offensichtlich im Quartett zu gewinnen.
Aha, und beim A45 war das nicht der Fall?
Mal wieder typische Pauschalisierungen.
Ich wette, du hast nichtmal einen A45 geschweige denn einen RS3 gehört. Und jetzt komm mir nicht YouTube Videos 🙄
Beide Kisten Live gehört. Es ist und bleibt dabei: 4 Zylinder Turbos können akustisch nichts. Punkt. Und dieses ekelhaft-effekthascherische Brabbel-Sprotz-Knall beim (Runter-)Schalten machts nur noch schlimmer.
Das Brabbeln und Knallen hat auch der RS3 🙄 (Alles Soundengineering und alles gekünstelt 😉)
Übrigens kann man den Sound vom RS3 und A45 einfach nicht vergleichen, da es absolut verschiedene Soundcharistika sind. Aber anscheinend kapieren das die Leute nicht.
Totaler Quatsch oder hast du noch nie einen Subaru WRX Sti gehört?
Ist der im unteren Drehzahlbereich immer noch so lahm?
Boxer ist auch ein total anderes Konzept, das anders klingt als 4 Zylinder Reihe.
Ich find den A45 AMG zu prollig. Das Ding könnte so schön gemein und unauffällig sein, aber mit dem fetten Spoiler und Flaps setzt man lieber drauf, dass alles das sofort sehen können. Immerhin hat er keine Zirkusbeklebung wie der GLA bei der Vorstellung. 4 Zylinder mit dieser extremen Aufladung sind auch überhaupt nicht mein Fall. Klanglich auch nicht, auch wenn manche Hersteller sich Mühe dabei geben. Den Vergleich mit dem RS3 kann man sich in dem Aspekt mMn sparen, letzterer röchelt einfach herrlich und hat eine ganz eigene Klangnote. Audi hat viel Aufwand dafür betrieben, den Fünfzylinder im RS3 zu erhalten und das wird durch manche Käufer belohnt werden, die dieses Konzept dem extrem aufgeladenen Vierzylinder vorziehen. Achja, A45 AMG und RS3 hab ich live gehört 😎
Den A45 gabs bis anhin auch ohne Bespoilerung 😉
Da gibts nichts zu kapieren. Wenn ich was hässlich finde, dann finde ich das hässlich. Bisher habe ich noch keinen 4ZT gehört der eine ansprechende "Soundcharakteristik" hat. Ich hab auch noch keine 100kg Frau kennengelernt die eine ansprechende "Optikcharakteristik" hatte.
Also Du magst den Sound nicht - dann aber kann dieser nicht häßlich sein.😮
Die Optik sei dem Abtrieb geschuldet und die darfst Du häßlich finden.
Die anstregend hochdrehende 4000 Umdrehungen kenn ich in ähnlicher Form aus einem 335d t mit Sportpaket. Nicht mein Ding - aber dafür hilft eine Wahl am Automatikprogramm 😉