Jaguar XFR-S Sportbrake: Erste Fahrt
Der Kombi, der ein F-Type sein will
Endlich bietet Jaguar den XF Sportbrake mit Benziner an. Und mit was für einem: Wir fuhren im V8-Kombi mit 550 PS durch die Eifel.
Quelle: Jaguar
Nürburgring – Jaguar und Kombi, das ist wie Dacia und Sportwagen: Eigentlich ein Unding. Vor allem, wenn man es falsch angeht. Unter Fords Führung scheiterte Jaguar grandios mit dem X-Type Estate. Noch heute erschaudern Fans der Marke beim Anblick des Kombis auf Mondeo-Basis. 2009 wurde er nach fünf Jahren ersatz- und erfolglos eingestellt.
Im November 2012 beging Jaguar mit dem Sportbrake erneut den Tabubruch. Und siehe da, auf einmal läuft es. Und das auch noch ausschließlich mit Diesel-Antrieb, denn einen Benziner gab es bisher nicht. 1.332 Sportbrake setzte Jaguar 2013 in Deutschland ab. Damit macht der Kombi fast die Hälfte aller verkauften XF aus. Für Jaguar ist das gut, im Vergleich zum E-Klasse T-Modell selbstverständlich ein Witz.
Quelle: Jaguar
Endlich ein Benziner
Kein Witz ist Jaguars neuste Version des Kombimodells: der XFR-S Sportbrake. Unter der Haube: ein 5,0-Liter-V8 mit 550 PS und 680 Newtonmetern Drehmoment. Geil. Hinter der Klappe: Platz für bis zu 1.675 Liter Ladung. Irgendwie vernünftig-praktisch, hinterlässt dies das gespaltene Gefühl: Wollen die Erbauer von D-, E- und F-Type wirklich behaupten, ein Kombi kann auch Sportwagen sein?
Nun, zumindest steckt ein großes Stück Sportwagen im Sportbrake: Die Briten werfen das Beste, was sie haben, in den Motorraum. Der Kompressor-V8 stammt aus dem schnellsten F-Type.
Doch selbst das genügt nicht, um den XFR-S Sportbrake zum ernsthaften Konkurrenten für Audi RS6 Avant und Mercedes E-Klasse AMG T-Modell zu machen. Beide nehmen ihm beim 100er-Sprint eine Sekunde ab. Das liegt auch daran, dass Jaguar auf den Allradantrieb verzichtet. Der RS6 fährt Spitze sogar 5 km/h schneller.
Quelle: Jaguar
Zackig durch die Eifel
Der Jaguar setzt andere Akzente: Statt auf Biturbo-Bumms setzt der Sportbrake auf einen Kompressor und bleibt beim konventionellen Hinterradantrieb. Dazu wiegt er mit 1.987 Kilogramm ein paar Pfund weniger als die Konkurrenz (T-Modell: 2.045 kg, RS6: 2.010 kg). Damit ist der Sportbrake eher ein feiner Driver's Kombi als eine auf Bestwerte getrimmte Außendienst-Rakete.
So sieht sich Jaguar gern, und so erlebt man es auch auf den kurvigen Eifelstraßen. Zackig und ohne große Anstrengung fährt der Kombi um enge Kurven. Auf Landstraße und Autobahn erinnert nur der Blick in den Rückspiegel daran, dass man in einem Kombi sitzt.
Der Kompressor-Motor beschleunigt den Kombi flott und flüssig. Eine XFR-S-Limousine sprintet nur 0,2 Sekunden schneller auf 100 km/h (4,6 Sekunden). 200 Kilometer pro Stunde sind schnell erreicht, dann wird es zäher, bis der Vortrieb bei 280 km/h verkümmert. Die versprochene Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h braucht perfekte Bedingungen und viel Zeit.
Quelle: Jaguar
Im Kombi um die Nordschleife
Macht aber nichts. Bei einem sportlichen Auto geht es nicht nur um pure Geschwindigkeit, sondern vor allem um das Fahrgefühl. Und wo könnte der Jaguar-Kombi seine Qualitäten besser zeigen als auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings.
Auf 20,832 Kilometern und in 73 Kurven hält der Sportkombi sein auf der Landstraße gegebenes Versprechen. In Hochgeschwindigkeitskurven des Rings braucht der Fahrer Vertrauen. Dem Jaguar kann er es gönnen. Ohne große Schwierigkeiten nimmt der Jag die Kurven. Für einen Kombi liegt er sehr gut auf der Strecke. An der Hinterachse soll eine Luftfederung das Mehrgewicht optimal abfangen. Das funktioniert gut, auch wenn das Heck hier natürlich deutlich stärker nach außen zerrt als noch auf der Landstraße.
Es klappt: Der Sportbrake bringt auch auf der Rennstrecke viel Spaß. Die ZF-Achtgang-Automatik schaltet schnell und selbst nach zwei Runden Nordschleife fängt die Bremsanlage den Laster noch präzise ein. Zu Bremskraftverlust kommt es nicht. Geht es am Scheitelpunkt zu früh aufs Gas, bricht das Heck im Dynamik-Modus (Fahrwerk, Getriebe, Drosselklappe und Stabilitätsprogramm arbeiten sportlicher) leicht aus, bevor das Stabilitätsprogramm einschreitet.
Quelle: Jaguar
Fazit
Den F-Type liefert Jaguar mit einem Klappenauspuff, der einen derart prolligen Sound generiert, dass man sich selbst im Stadtverkehr wie auf der Rennstrecke fühlt. Im XFR-S Sportbrake wird der gleiche V8 dagegen gnadenlos zugeschnürt. So fühlt man sich manchmal selbst auf der Nordschleife wie auf einer Landstraße. Zum aufregenden Äußeren, dem guten Handling und dem Traum-V8 passt das leider nicht.
Ab sofort ist der XFR-S Sportbrake für 110.450 Euro erhältlich. Damit kostet der langsamere Jaguar etwas mehr als seine deutschen Konkurrenten. Das AMG T-Modell gibt es ab 109.956 Euro, den Audi RS 6 Avant für 107.900 Euro - aber beide niemals mit F-Type-Motor.
Technische Daten – Jaguar XFR-S Sportbrake
- Motor: 5,0-Liter-V8 mit Kompressor
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- Leistung: 405 kW bzw. 550 PS
- Drehmoment: 680 Nm
- Verbrauch: 12,7 l/100 km
- CO2: 297 g/km
- 0 – 100 km/h: 4,8 s
- Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,97 x 2,07 x 1,48
- Gewicht: 1.987 kg
- Kofferraum: 550 bis 1.675 l
- Preis: 110.450 Euro
Quelle: Jaguar
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Dieser Kombi ist sowohl in der Zivil als auch in der Sportversion nicht als Jaguar zu erkennen, wen es nicht überall Fett zu schau gestellt währe.
Super geil! Optisch sowieso, auch die "normale" Version und der Motor mit Kompressor statt Turbo - genial!!
Sieht aus wie eine Mischung zwischen 1er und Octavia. Aber nette Leistungsdaten.
Ich finde den normalen Sportbrake schon Granate, der R-S ist nochmal das iR-S-Tüpfelchen.
Gefällt mir optisch nicht so wirklich. Sieht von hinten aus wie ein Saab. Der Motor macht aber bestimmt Spaß 😊
Meiner Meinung nach sollte er aber etwas günster angeboten werden, um sich gegen AMG und RS durchsetzen zu können.
beim überfliegen der startseite dachte ich ein bericht über den neuen octavia rs ... 110tsd€ fürn octavia double 🙄
Nun haben alle vor mir schon die Modelle im Jaguar erkannt, die mir auch auffielen. Wirklich reizvolle Fahrwerte, aber, wie andere User hier schon feststellen, nicht ohne mit unter attraktivere Mitbewerber. Stört mich wirklich wie selbstbewusst Jaguar bei der Preisgestaltung ist. Eine C oder E Klasse AMG gibt es wesentlich günstiger..........kaufen würde ich den Jag nicht.
Schaut nicht schlecht aus und genug Leistung ist auch da.
Aber bei einem leistungsstarken Sportkombi würde ich dann doch eher zum RS6 oder E63 AMG T-Modell greifen.
Ähm, sind die Tester überhaupt im Fahrzeug gesessen?
Mit dem V8 S/C wird ab 200 km/h überhaupt nichts zäh - es steckt ja keine Turbo-Luftpumpe unter der Haube 😆
Optisch sieht er ganz gut aus.
Jedoch sollt man bedenken, dass die technische Basis des XF nun schon fast 7 Jahre alt ist, dass Facelift ist 3 Jahre her.
Als potentieller Käufer würde mich das abschrecken, ich würde ihn nicht kaufen.
Technisch ist der XF einen RS6 oder E AMG T-Model klar unterlegen.
Nicht nur bei den Fahrleistungen, auch bei den Assistenzsystemen und Technikgimmicks ist der XF nicht konkurrenzfähig.
Fazit: Chance vertan, Jaguar !
Sieht von vorne aus wie das Focus Facelift 😉
Preis: Über 100.000 Euro. Nach wenigen Jahren hat man die Hälfte des Wertes verloren.
Dann doch lieber einen RS6 Avant, den man auch wieder zu einem ordentlichen Preis verkaufen kann.
Ich frag mich echt, wer sein Auto danach kauft welche Assistenzsysteme es gibt...
Entweder ich kann Auto fahren oder lass es sein.
Ich find ihn optisch auf jeden Fall geil 😆
Jemand der tatsächlich 100.000 Euro hat denkt vielleicht ein wenig weiter?