Mark Gutjahr: Auf der Suche nach der Autofarbe von morgen
Der Lackdesigner setzt die Farbtrends
Autofarben halten ein Autoleben lang – und werden ein paar Jahre vorher festgelegt. Lackdesigner wie Mark Gutjahr von BASF schauen in die Zukunft und setzt die Trends.
Münster – Mark Gutjahr hat ein Gespür für Farben. Nicht nur bei seinen Kleidungsstücken, sondern auch bei Autolacken. Mark Gutjahr ist Trenddetektiv und Farbdesigner. Es ist ein wesentlicher Bestandteil seines Jobs, ein Gespür dafür zu entwickeln, welchen Farben bei den Autokäufern der Zukunft besonders gut ankommen werden.
Auf dem Schreibtisch von Mark Gutjahr liegt ein Tablett, auf dem verschiedene Utensilien in den unterschiedlichsten Blautönen ausgebreitet sind: dunkelblaues Paketband, hellblaue Schleifen und ein grünblauer Bucheinband. Ein in Kunststoff gegossener Spielzeug-Käfer schimmert bläulich-violett und scheint die Farbe zu wechseln, wenn man ihn dreht und wendet. Ein Effekt, den man von Autos kennt: "Moderne Lacke schimmern je nach Sonneneinstrahlung unterschiedlich und verändern die Farbe mit dem Winkel, aus dem man draufschaut."Das so genannte Stimmungstablett zählt dabei zu seinen wichtigsten Werkzeugen. Wenn er bei seinen Reisen auf einen interessanten Farbton oder eine besondere Oberfläche stößt, landet das entsprechende Objekt auf einem dieser Moodboards – sortiert nach Farben. Gutjahr sammelt seine Mitbringsel ein Jahr lang auf verschiedenen Tabletts und parkt sie im Flur seines Arbeitsbereichs, so dass er sie immer im Blick hat. Der Mittvierziger arbeitet seit 15 Jahren bei BASF Coatings, seit acht Jahren ist er Chefdesigner für den europäischen Markt. Seine Firma gehört zu den führenden Herstellern von Lacken und beliefert fast alle relevanten Autobauer mit ihren Produkten – somit fahren die meisten Autos mit seinen Farbenideen. Gutjahr entschiedet oft schon fünf Jahre im Voraus, was auf unsere Autos gesprüht wird.
Nach Wahl der Marke, kommt die Farbe
Beim Autokauf kommt es zunächst auf die Äußerlichkeiten an. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Käufer nach der Marke und dem Modell zunächst die Farbe ihres neuen Wagens auswählen. Erst danach folgen der Motor und die Innenausstattung. Die Lackierung ist zwar kaum dicker als ein Haar, doch sie schützt die Karosserie vor Rost, Schmutz und UV-Licht – und sie kleidet nicht nur das Auto, sondern auch seinen Besitzer. Ihre Zusammensetzung ist eine Wissenschaft für sich. Ihre Farbgebung erst recht.
"Die Farbe eines Autos muss zur Marke und zum Modell passen", sagt Gutjahr. "Zusammen mit dem Design ist sie das wichtigste Alleinstellungsmerkmal der Autobauer." Sein Studio ist in der alten Villa Kaven in Münster untergebracht, einem Anwesen mit weiß verputzten Wänden und schicken Designermöbeln. Die neuen Farbkreationen entstehen auf einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern. Von der Decke scheinen helle Leuchten, an den Wänden hängen lackierte Kunststoff-Schalen in unzähligen Schattierungen. Da Farbwahrnehmung in hohem Maße von der Intensität des Lichts abhängt, verfügt das Studio über eine spezielle Kabine, in der man die verschiedensten Lichtsituationen simulieren kann.
Apple hat unsere Autos weiß gemacht
Um neue Trends aufzuspüren, sind Gutjahr und seine Mitarbeiter viel unterwegs. Sie schauen sich auf Messen um, nehmen an Konferenzen teil und treffen Designer aus anderen Industriezweigen. "Wir suchen in Magazinen, bei Kongressen und in Kaufhäusern", sagt Gutjahr. "Wir horten Nagellacke, Modellautos und Paketbänder. Wir fotografieren Objekte, sammeln Informationen und nehmen gesellschaftliche Trends auf."
So wie sich die Technik und das Design von Autos mit der Zeit weiterentwickeln, verändern sich auch die Farben – und die Bedeutung, die ihnen zugeschrieben wird. Während Weiß noch vor zehn Jahren als langweilig galt, impliziert ein weißer Lack heute Technologieführerschaft – eine Eigenschaft, die zuvor eher silberfarbenen Oberflächen zugesprochen wurde. "Handys und Stereoanlagen waren früher oft silberfarben, das hatte etwas technisch Anspruchsvolles", erklärt Gutjahr. Doch mit dem Erfolg von iPod und iPhone ist puristisches Weiß wieder schick: Seit 2007 steigt der Anteil weiß lackierter Fahrzeuge auf Europas Straßen kontinuierlich, inzwischen liegt er bei etwa 30 Prozent. So viele weiße Autos gab es zuletzt Mitte der Achtzigerjahre.Im Laufe der Jahre sind immer neue visuelle Effekte hinzugekommen. Die Lacke glänzen und glitzern, sie enthalten spezielle Glimmerpartikel oder sind von einer feinen Struktur durchzogen. Manchmal scheinen sie sogar von innen zu leuchten. "Es gibt aber auch Farben und Effekte, die wir noch nicht aufs Autos bringen können", sagt Gutjahr. Dazu zählt zum Beispiel Vantablack aus gerichteten Kohlenstoffnanoröhren, das schwärzeste Schwarz, das es überhaupt gibt.
Die Entwicklung eines Farbtons dauert zwischen 3 und 7 Jahren
Um herauszufinden, ob ein Farbkonzept, das im Color Design Studio von BASF entwickelt wurde, auch umsetzbar ist, geht der Designer mit Fotos, Ideen und seinem prallgefüllten Stimmungstablett voller farbiger Objekte zum Lacklaboranten. Der entwickelt gemeinsam mit ihm und den Ingenieuren einen widerstandsfähigen Industrielack – und gemeinsam mit den Farbspezialisten der Autohersteller die Farbtöne für die Produktion. Es folgen Kurzzeit- und Langzeittests mit Steinschlag, Regen und Schnee, mit Salz und Sonne. Zum Schluss kommt die technische Abnahme.
Die Außenhaut des Fahrzeugs wird mit bis zu fünf hauchdünnen Schichten überzogen. Auf eine Vorbehandlung der Karosse erfolgt die kathodische Tauchlackierung, die vor Korrosion schützen soll. Daraufhin werden eine Füllschicht, ein oder zwei Schichten vom farbgebenden Basislack und schließlich der Klarlack aufgetragen. Nur wenn die einzelnen Schichten Schritt für Schritt unter stabilen Bedingungen angebracht werden, erhält der Lack die gewünschte Qualität.Für einen neuen Farbton benötigt Gutjahr deshalb mindestens drei Jahre, für spezielle Effekte brauchen sie sogar bis zu sieben Jahre. Alleine die Langzeitversuche dauern über ein Jahr, dazu kommen die Abstimmungen in den Entscheidungsgremien und das komplizierte Mischen des gewünschten Farbtons.
Pink und Rosa sind schwierig
Für alle Farben gilt dabei der Grundsatz: Sie müssen beständig sein und sowohl die Beanspruchung durch Wind und Wetter überdauern als auch saisonale Modeerscheinungen. Im Gegensatz zu Textilien, deren Farbtrends alle halbe Jahre wechseln, müssen Autolacke lange aktuell bleiben, nämlich bis zu neun Jahre. "Wir können deshalb keinen kurzlebigen Trends hinterherlaufen", sagt Gutjahr.
Es komme aber vor, dass die Farbpalette einer Marke im Laufe der Jahre ihren Charakter verändere. Als BMW im Jahr 2001 den neuen Mini vorstellte, passten bunte und flippige Farben zum Image des Cityflitzers. Mittlerweile sind die kleinen Autos für Großstadtsingles zu regelrechten Familienkutschen herangewachsen – und das macht sich auch bei den Farben bemerkbar. Gedeckte Töne wie Weinrot sollen stilvoll und gesetzt wirken, passend zu jungen Familien.
Doch nicht nur die Farbtöne entwickeln sich, sondern auch das Farbempfinden. Die Mode von vor zehn Jahren funktioniert auf neuen Modellen nicht mehr. Grundsätzlich schwierig seien Pink und Rosa, sagt Mark Gutjahr. Auf großen Oberflächen sehen diese Farbtöne künstlich aus, sie wirkten billig und man sehe sich schnell daran satt. Eigenartigerweise stimme die Lackierung, für die sich ein Autokäufer entscheide, oft nicht mit seiner persönlichen Lieblingsfarbe überein: "Sonst wären bei uns hauptsächlich blau lackierte Autos unterwegs."Gutjahrs aktuelle Favoriten sind das Karmesinrot von Porsche, das Mediterranblau von BMW und das Solarbeamgelb vom Mercedes-AMG GT – leuchtende Farben, die eine intensive Wirkung haben, ohne zu schreien. "Mit diesen Farben geben die Besitzer ein klares Statement ab", sagt Gutjahr. Oft seien die Farbpräferenzen abhängig vom Alter: "Als junger Mensch will man auffallen und als sportlich gelten. Das funktioniert am besten mit bunten Farben." Mit fortschreitendem Alter verlören die meisten Menschen jedoch das Interesse an knalligen Farben und bevorzugten stattdessen zurückhaltende und gedeckte Töne. Nur bei Sportwagen sei das anders, durch die Verbindung zum Rennsport haben knallige Farben in diesem Segment eine lange Tradition.
Die Farbtonwahl als Gesellschaftsbild
Mit beinahe ebenso großem Eifer wie an der Zusammensetzung der Farbtöne feilen die Designer an den Namen für ihre Kreationen: Die Blautöne aus dem Designstudio von BASF Coating heißen ASMR Blue, Deep Dive oder Raingarden. Um möglichst hochwertig und exklusiv zu klingen, legen die Marketingabteilungen der Automobilhersteller oft noch einen drauf. Mercedes zum Beispiel bezieht sich bei der Namensgebung vorwiegend auf Mineralien oder Edelsteine und kreiert Wortschöpfungen wie Iridiumsilber, Kallaitgrün, Elbaitgrün oder Obsidianschwarz.
In den nächsten Jahren werden verstärkt dunkle Farben auf den Straßen zu sehen sein, darauf deuten die gesellschaftlichen Entwicklungen Mark Gutjahr zufolge hin. In unsicheren Zeiten suchten die Menschen nach Schutz und Sicherheit, das spiegele sich auch in der Farbwahl beim Autokauf. Wieder im Kommen sei zudem Blau in allen Abstufungen.Das Spektrum reiche dabei von leichten Blautönen, die Silberlacke durchziehen und eher zu erahnen als zu sehen sind, bis hin zu ganz dunklen Schattierungen, die fast schon schwarz wirken. "Blau ist eine Hightech-Farbe und schlägt eine Brücke in die digitale Welt, die im Cockpit immer stärker präsent ist", sagt Gutjahr. In seinem Moodboard finden sich dazu verschiedenfarbige Nähgarne, Nagellacke und Modellautos.
Sein erstes eigenes Autos war ein weißer Lancia Y, den ihm seine Mutter überlassen hatte. "Die Farbe war mir damals egal", erinnert sich der Designer. "Ich war froh, dass ich überhaupt ein Auto besaß." Inzwischen fährt er einen braunen Porsche 924 S, der schon 30 Jahre auf dem Buckel hat. Drei Jahre lang durchforstete er die Inserate in den Oldtimer-Zeitschriften nach einem Modell mit der passenden Lackierung, bis er seinen Traumwagen in Nougatbraun-Metallic fand. "Die Farbe sieht toll aus und passt wunderbar zu diesem Auto und seiner Geschichte", sagt Gutjahr.
Der 924 war einst ein ungeliebtes Kind von VW, bis Porsche die Produktion übernahm und das Modell international erfolgreich machte. "Er liegt satt auf der Straße und lässt sich auch im Winter gut fahren. Und für so ein altes Auto wird die Heizung schnell warm." Der alte Porsche ist für ihn ein gutes Alltagsauto mit ausreichend Platz – und der perfekten Farbe.
Würde es einfach mal wieder eine unbefangen bunte Farbpalette geben und nicht nur minuziös von Industriedesignern und marketingexperten durchgeplante Grautöne sähe es auf den Straßen deutlich erfreulicher aus.
och die Palette gibt's schon . . . nur viele denken beim Kauf sofort schon wieder an den Wiederverkauf . . . und dann verläßt die recht schnell der "Mut zur Farbe" !
(und es wird doch wieder was unauffällig-langweiliges)
Und andere freuen sich, wenn's keine soo ausgefallene Perleffekt- oder sonstwas-Lackierung ist, nämlich dann, wenn's mal was auszubessern gibt ;-)
Am Ende sind sie dann doch wieder schwarz, weiß, grau, silber oder mal dunkelblau. 😆
Der ist also dafür verantwortlich, dass Audi kein zeitloses Silber mehr im Programm hat?
Das Florettsilber ist echt hässlich, je nach Lichteinfall mit Violettstich. Keine Ahnung, wie man da irgendwas rein interpretieren kann in Richtung "digitale Welt"!?
Überhaupt kann ich mit Farben, die sich im Licht ständig verändern nichts anfangen.
Wenn die Hersteller mal wieder bunte Unifarbene (kein Metallic) ohne Aufpreis anbieten würden, würden Sie auch genommen.
Ich mag das Slategrau auf meinem ST. Hat was von Kampfflugzeug.
Der Geschmack des Drittkäufers entscheidet die Farbe, das sollte jedem Neuwagenkäufer bewusst sein.
Zum Glück kann man Fahrzeuge heute folieren so kann das bescheidene Schwarz oder langweilige Grau unten drunter sein und oben drauf kann was "schönes", was die Hersteller schon seit Jahren nicht mehr anbieten
Das sehe ich anders - der Hersteller entscheidet die Farbe, allein durch seine teilweise arg eingeschränkte Farbpalette. Von "Farben" kann da kaum eine Rede sein, 95% der Farbpalette sind so gestaltet wie der Herr Gutjahr selbst auf dem Bild, nämlich grau und nichtssagend (Beispiel MB A: 11 Farben, davon 2 die man als Farbe bezeichnen kann, 1 gedecktes blau, der Rest Abstufungen mehrerer Grautöne von weiß zu schwarz). Und ich empfinde beim Gang über den Parkplatz des Einkaufszentrums auch keinen "Schutz und Sicherheit in unsicheren Zeiten" - sondern schlicht Trostlosigkeit zwischen all den "stilvoll und gesetzt" in den grauesten Schlechtwettertönen lackierten Wagen (um die Tristesse perfekt zu machen noch mit dunklen Polstern - voll "cool"). Und nachdem ich mich nach nunmehr 30 Jahren als Autofahrer schon nicht mehr zu den "jungen Menschen" zähle, habe ich mir trotzdem mit Wonne ein rotes Auto bestellt. Kein Bordeaux/Rentner/Unauffällig/Trostlos-Rot. Sondern ein leuchtendes grelles Rot. Das hat mehrere Vorteile:
- ich werde im Straßenverkehr besser wahrgenommen, was evtl. auch mal verhindert übersehen zu werden
- ich muss keinen Schutz und Sicherheit in meinem stilvoll gesetzten Wagen suchen (und doch nicht finden), sondern kann mich an der leuchtenden Farbe aufmuntern und selbst erfreuen
- auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums muss ich nicht mehr in der anonymen Masse meinen grauen Einheitswagen lokalisieren - sondern laufe einfach auf das leuchtend rote Dach zu.
Weiß finde ich bei PKW schrecklich. Meine Lieblingsfarben sind tatsächlich blau, rot, grün und gelb, jedoch sind diese auch durchaus schwierig in der Abstimmung und wirken oft schnell wie Plastik.
100% agree
sowas gibt es nur in DE, dass man schon beim kauf darüber nachdenkt, ob das auto auch mit dieser farbe wiederverkaufbar ist. furchtbar...
mein 911er ist indischrot uni, klassische porsche farbe. ich bin schon hundertmal angesprochen wurden auf die schöne farbe, asonsten ist das kein besonderes auto, es gibt viel "tollere" porsche. jeder elfer ist aber sonst meist schwarz oder silber und wird von siblerrücken gefahren.
man gibt soviel geld für die kisten aus, da sollte man doch dann das ausuchen, was einem gefällt. oder sind alle leute schlechtwetterfarbenfreunde, miesepetrig und langweilig?
just my 2colours.
shodan
Schon mal dran gedacht das denen das grau / schwarz / silber evtl. gefällt? Wenn ich nach 911ern schaue (allerdings ab 991) dann suche ich auch nur nach silber, da kommt die Form des Autos am besten zur Geltung. Meine Meinung.
Mut zur Farbe!
Es gibt genügend schöne Farben, aber viele meinen, dass schwarz, weiß oder irgendwas zwischen mausgrau bis dunkelgrau mit Silberschattierung das beste für das Auto wäre.
Das mit dem Wiederverkauf ist ein gern gebrauchtes Argument. Ich finde aber, dass sich kräftige Farben sogar besser verkaufen lassen, da es immer ein paar Käufer gibt, die sich um die wenigen Angebote schlagen.
Bietest du hingegen einen schwarzen, gebrauchten, PKW an, gibt es noch tausend andere, die das selbe Fahrzeug anbieten und am Ende verkaufst du dann nur über den Preis.
Schwarz neu wollen viele, gebraucht, gesehen auf die Masse an Angeboten, dann doch nicht wirklich viele.
Aber das ist ja das Problem - Du suchst vielleicht nach einem silbernen. ich würde mit Wonne dem in Indischrot/Lavaorange/Miamiblau den Vorzug geben. Während da beim 911 ja noch eine gewisse Chance auf Farbe besteht, ist das in den bürgerlicheren Regionen passé. Da dominieren außer evtl noch einem erhältlichen Rot Grautöne die Farbpaletten. Bei VW kann man noch diverse leuchtende Blautöne bekommen - kosten dann beim Golf bis zu 2.250€ Aufpreis. Das das kaum einer wählt ist klar ...
Bei Porsche kostet ein schönes Uni-Blau je nach Modell und Baureihe so um die 2.500 bis 4.000 € Aufpreis und es wird viel bestellt - das sagt doch wohl alles.
Ich erzähle auch stets gerne die Anekdote von Citroën, die ich vor einigen Jahren erlebte: Ich sah auf der Straße einen wunderschön himmelblauen C3. Uni! Wie der hier: Klick! Ich stand gefühlt 5 Minuten später im Verkaufsraum eines Citroën-Vertragshändlers, um den erst in ein oder zwei Jahren fälligen Neukauf des Zweitwagens auf sofort vorzuziehen. Wegen der schönen Farbe! Über die man sich Jahre freuen kann.
Leider bekam ich kein Auto in dieser Farbe. Vom Verkäufer erfuhr ich, dass das eine Sonderfarbe für den C1, C2 und C3 war und dass jeder Händler nur maximal 5 Fahrzeuge bekommen hatte. Er selber habe 32 (!) Autos in dieser Farbe nachbestellt, aber - leider - nicht einen zusätzlichen Wagen bekommen (warum gerade diese Zahl weiß ich nicht, aber ich vergesse sie nicht mehr).
Eines ging aber: Er konnte die fünf Exemplare zum Listenpreis (!) verkaufen! Und das will bei Citroën etwas heißen, denn dort waren oder sind eher Rabatte im höheren zweistelligen Prozentbereich üblich. De facto haben die fünf Käufer der Klein- und Kleinstwagen einen vierstelligen (!) Aufpreis (!) dafür bezahlt, keine scheußliche Metalliclackierung nehmen zu müssen, denn Farben gibt es ja sonst keine für diese Autos.
Gruß Michael
P.S.: Ich bin diese glanzlosen Metalliclacke sowas von leid! Wobei die mordernen Varianten der extra teuren Lacke immer stumpfer werden, was sie immer scheußlicher macht. Ein Auto in seidenmattem oder gar mattem Lack passt zu Luden oder ähnlichen Gewerbetreibenden, aber nicht zu einem Menschen, der noch so etwas wie einen Rest von Geschmack und Stilsicherheit besitzt.
Ich will endlich wieder Autos in glänzenden Farben! In einem Auto muss man sich spiegeln können, so muss es glänzen! Unser aktueller Zweitwagen ist Grau. Eine neue Mode, die man besonders bei sportlichen Modellen immer öfter sieht. Dieser graue Wagen glänzt mehr als jedes Auto in Metallic. Das ist doch - mit Verlaub! - pervers. Aber es gab nur Weiß (bei Kleinwagen typisch für Pflegedienste) oder Grau. Also wurde es ein graues Auto, das sauber bei Sonnenschein tatsächlich glänzt. Wie erst ein himmelblauer oder sonstwie farbiger Wagen glänzen würde darf man sich gar nicht vorstellen...
Mediterran-Blau - meine Rede....😊