Alexander Dobrindt gegen Fernbus-Maut
Der Maut-Minister lehnt die Fernbus-Maut ab
Alexander Dobrindt lehnt den Vorstoß seiner Landeskollegen, eine Fernbus-Maut einzuführen, entschieden ab. Zusätzliche Kosten könnten die Entwicklung des Marktes hemmen.
Heringsdorf - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat der Forderung der Länderverkehrsminister nach einer Fernbus-Maut eine Absage erteilt. Es gebe keinen Anlass, eine Prüfung anzusetzen, sagte Dobrindt zum Abschluss des Treffens am Freitag in Heringsdorf.
Bei den Fernbussen handele es sich um eine sehr junge Branche, die im Aufwachsen sei mit deutlich über 20 Millionen Fahrgästen. "Wir begleiten die Branche positiv, weil damit neue Mobilitätsangebote entstanden sind." Dobrindt kündigte an, die Entwicklung des Fernbus-Marktes zu beobachten. Gebe es eine Konsolidierung, müsse gegebenenfalls neu nachgedacht werden.
Höhere Belastung der Autobahnen
Die Verkehrsminister hatten am Donnerstag bei ihrer Konferenz auf Usedom mehrheitlich den Bund aufgefordert, die Ausnahme für Fern- und Reisebusse von der Lkw-Maut aufzuheben. Fernbusse gehörten zu den schweren Kraftfahrzeugen, die in besonderem Maße Kosten für Bau und Unterhaltung des Straßennetzes verursachten, argumentierten sie.
Das sieht auch der Verkehrsforscher Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen so. Er begrüßte die Forderung der Länderminister. Fernbusse belasteten die Autobahnen ähnlich wie Lastwagen und hätten auch einen ähnlichen Schadstoffausstoß, sagte er. Die Verteuerung der Ticketpreise durch eine Maut wäre aus seiner Sicht sehr gering.
Verbände kritisieren Fernbus-Maut
Branchenverbände sprachen sich vehement gegen eine Maut für Fernbusse aus. Der Internationale Bustouristik Verband RDA fürchtet zusätzliche Kostenbelastungen. Der Reisebus sei ein sehr umweltfreundliches Verkehrsmittel, das im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern, wie der Bahn, nicht staatlich subventioniert werde, sagte RDA-Präsident Richard Eberhardt. "Der Erfolg der Fernbusse weckt Begehrlichkeiten."
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) forderte neben der Maut noch einen Extra-Aufschlag. "Wir fordern einen zusätzlichen Cent pro Kilometer, der zweckgebunden in den Bau von Sozial- und Sanitäreinrichtungen für die Fernbusfahrer investiert werden muss", sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Hier herrschten teils unhaltbare Zustände.
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das lobbysystem funktioniert.
Das ist ok, denn es fahren sehr viele dieser Fernbusse in der Gegend herum .
Da sie mit kommerziellen Grunvoraussetzungen unterwegs sind , kann die Maut nur gerechtfertigt sein .
Giovanni.
Endlich kriegt die arrogante, teure und latent verspaetete DB mal Gegenwind, und schon versucht die Laenderpolitik die fuer die Fernbusanbieter so schon harte Konkurrenzsituation noch weiter zu deren Ungunsten zu verschlechtern.
Mit Fernbussen ist momentan noch kaum etwas zu verdienen, da zaehlt jeder Cent.
Ich bin wahrlich kein Dobrindt-Fan (Stichwort: Pkw-Maut), aber hier hatte er mal einen seiner lichten Momente.
lobbygesteuerte Bananen Republik Deutschland
Hi,
bei den Fernbussen hat man endlich mal richtig entschieden.
Denn auf die Bahn ist leider kein Verlass und zudem überteuert!! Zusätzlich würden viele Verbindungen ersatzlos gestrichen. Dabei wird z.B. von den Arbeitnehmer doch Mobilität verlangt, egal wie.
MfG
Super-TEC
Völlig richtige Entscheidung. Wenn man sieht wie die DB und der Flugverkehr gesponsort wird ist das nur fair.
Vor allem ist der Fernbus das einzige Verkehrsmittel das vom Preismodell auch Geringverdienern entgehen kommt. Die Bahn hat ja nur noch absurde Preise, die ich persönlich nicht bereit bin zu zahlen.
Vergiss bitte nicht, daß die Bahn zusätzlich noch die Infrastruktur betreibt, und ein Meter Gleis dreimal so teuer ist wie ein Meter Straße.
Diese Entscheidung ist völlig merkbefreit, da Verkehrs-, Energie- und Umweltpolitik immer im Zusammenhang zu betrachten sind. Und das Dilemma ist durch die Pappnasen nicht zu toppen.
Die Eidgenossen sind da viel besser und nachhaltiger aufgestellt, da fließen rund 230€ pro Jahr und Kopf in die Schiene, hier nur ein Drittel.
Keine Stimmen von Grünen (Politikern) ?
Ich habe mit sich lächerlich machen Folge 3785 gerechnet bzw. die nicht mehr vorhandene Glaubwürdigkeit ein 10000stel mal zu verspielen, also "Wir fordern mehr Busse statt PKW-Verkehr!" und kurze Zeit später "Wir fordern eine weitere künstliche Verteuerung der Busse, als Strafe für die Benutzung dessen was wir eben noch selbst wollten!".
Der Staat zahlt aber beim Schienennetz kräftig mit. Die DB investiert ihr Geld seit Jahren lieber in Auslansprojekten als ins schienennetz. Da wird genauso gespart wie der Staat beim straßenbau. Zudem zahlt die Bahn natürlich auch viel weniger oder gar keine (?) steuern auf strom.
Wieso sollen also alle teuren Verkehrsmittel subventioniert werden und das günstige Verkehrsmittel für den kleinen Mann soll voll zahlen?
Hast du eine Quelle für die Forderung der Grünen, den Fernverkehr in Busse zu verfrachten?
Stammtisch zählt nicht.
Stell dir mal die Frage, wer ist der Besitzer der Bahn?
Und da wurde in den letzten 2 Jahrzehnten ein Gefährlicher Sparkurs gefahren, der sich heute mannigfaltig rächt. Bahn ist ein Massenverkehrmittel und sollte seiner sozialen Aufgabe des Transportes gerecht werden ohne Gewinnabsichten. Ein gute schwarze Null jedes Jahr, wäre ein guter Weg.
Und man sollte das Verkehrsystem generell im Zusammenhang betrachten, für die entsprechende Aufgabe das entsprechende Verkehrsmittel, ich muss Stahl nicht als Termingerecht mit einem Lkw quer durch die Lande fahren, verderbliche Lebensmittel schon, z.B.
@steinursel
Ich habe grundsätzlich nichts gegen das Transportmittel Bahn. Aber genau wie du es schon angedeutet hast, kann es nicht sein, dass Bahnfahren teurer ist als Autofahren. Privat nutze ich die Bahn aufgrund der unverschämten Preise gar nicht mehr. Und wenn ich geschäftlich mal mit der Bahn unterwegs bin (bzw sein muss), dann bekomme ich jedes Mal einen schock beim Fahrkartenpreis.
Daher begrüße ich die Fernbusse sehr (auch wenn es für mich persönlich nicht so interessant ist).
Naja, wenn die Bahn sich auch nur auf die lukrativen Strecken konzentrieren würde und nicht noch die Strecke unterhalten müsste, wäre sie auch günstiger.
Der ist wirklich gut.
Anscheinend ist nicht bewußt, wie das System Bahn funktioniert.
Glaubst du wirklich, daß nur die großen Knoten die Fahrgastzahlen liefert?
Auch der Regionalverkehr als Sammler und Verteiler spielt ein wesentliche Rolle dabei, leider auf nicht so gewinnträchtigen Strecken. Lass diesen nach deiner Auffassung weg und wir schauen uns dann mal den Fernverkehr an ökonomisch an. Da fallen dann gerade kleinere Knoten aich aus dem Raster ....