Sergio Pininfarina
Der Meister der Kurven
Wann gefällt uns ein Auto? Wenn Liebe darin steckt, Kanten , die verbinden, Formen, die schwungvoll sind, wenn das Design unser Herz und unsere Seele anspricht. Und wann tut es das? Wenn ein Mann wie Sergio Pininfarina diese Kanten und Formen mit Leidenschaft und Liebe geprägt hat.
Dieser Mann, dem wir so viele schöne Autos verdanken, ist nun im Alter von 85 Jahren gestorben.
Eigentlich wollte Sergio Pininfarina Musiker werden, Töne und Klänge für die Welt erzeugen. Aber wie es so ist wenn der Vater ein gut gehendes Geschäft hat: Es gibt die Pflichten des Sohnes.
Also trat der am am 8. September 1926 geborene Sergio nach der Ausbildung zum Maschinenbauingenieur in den väterlichen Betrieb ein. Das war 1950. Vater Battista Farina hatte 1930 am Stadtrand von Turin einen Karosseriebau-Betrieb gegründet. Ein guter Standort: Turin ist bis heute das Epizentrum des automobilen Italiens. An Aufträgen herrschte selten Mangel.
Nach Battistas Tod im Jahr 1966 übernahm Sergio das Familienunternehmen. Als Karosseriebau- und Designunternehmen betätigte sich Pininfarina, aber auch als Kleinserienhersteller und Zulieferer für die großen Automobilmarken. Zuallererst für die aus Italien.
Besonders ein Kunde war maßgeblich für den Erfolg von Pininfarina verantwortlich. „Ferrari und Pinin? Das wird nichts“, war die einhellige Branchenmeinung, als sich Enzo aus Maranello und Battista „Pinin“ aus Turin 1951 zum ersten Mal auf neutralem Boden trafen; vermittelt durch Sergio.
Es wurde doch etwas. Von 1954 bis heute prägte Pininfarina das Ferrari-Design. Das Studio entwarf etwa 200 Ferrari – viele davon sind heute Denkmäler automobiler Ästhetik. Sergio Pininfarina, inoffizieller Chefdesigner von Ferrari, saß über 30 Jahre im Ferrari-Aufsichtsrat.
Daneben arbeitete das Unternehmen von Beginn an für Lancia, Fiat und Alfa Romeo. Schon ab 1955 bekam Pininfarina auch Aufträge von Peugeot. Nach und nach wurde Pininfarina-Design zum Verkaufsargument; unsere Idee, wann ein Auto schön ist, verknüpfte sich mit dem Namen Pininfarina.
Der Politiker Pininfarina
Ein einflussreicher Industrieller, der öffentliche Ämter anhäufte wie Sammler seine Autos: Mitglied des Europaparlaments, Präsident des Industrieverbandes Confindustria, Senator auf Lebenszeit. Man nannte ihn den „Botschafter des italienischen Stils“ – einer, der seine Botschaften aus vielen öffentlichen Ämtern heraus verbreitete.
Ab 1987 zog sich Pininfarina zunehmend von der Unternehmensspitze zurück und übergab sie bis 2001 Stück für Stück an seinen Sohn Andrea. 2008 starb Andrea Pininfarina bei einem Unfall, sein Bruder Paolo rückte an die Spitze.
Sergio Pininfarina überlebte seinen ältesten Sohn, und er erlebte auch, wie seine Firma nach 10 schweren Jahren wirtschaftlich wieder gesundete. Der Name und die Firma Pininfarina leben fort – damit wir auch in Zukunft erklären können, warum ein Auto schön ist.
Bildquelle: Wikicommons, außer wo angegeben und Titelbild: Pininfarina S.P.A. Genauer Urhebernachweis beim Bild.
Mein Fahrrad hast Du auch designt.
Danke dafür!
Ruhe in Frieden! Eine Legende des Autosdesigns ist von uns gegangen. Ein Mann, der abwechlungsreiche Designs passend zur Marke des Auftraggebers gestaltete und dem "Einheitsgesicht" abgelehnt hat. Ein Mann, dessen Designs von sich, wie auch seinem Vater, in der Regel zum Verkaufsschlager der Marke wurden (so erinnere ich mich an die "Farinas" von BMC die italienische Optik mit damals zuverläßige englische Technik paarte). Ich finde, der Tod ist hier zu früh eingetreten. Da wo andere Marken noch immer an einem alten Design hängen (Audi) hätte Sergio schon vor Jahren ein Schnitt gemacht und das Design radikal geändert...
Er war einer der größten Designer der Autogeschichte!
Unglaublich, welche Bandbreite an Modellen aus den Pininfarina Studios rollten.
Einen Favoriten benennen fällt schwer, aber die Ferrari 208, 308 und der unvergessliche 288 GTO sind schon unglaublich schön.
Ach ja, meine Küche ist auch in der Designschmiede von Pininfarina entworfen worden!
Ein Verlust.
Ein genialer und begnadeter Automobildesigner ist von uns gegangen.
Ciao Sergio.
Grazie per le tante cose meravigliose che provengono dalla penna.
Riposa in pace.
Danke für die vielen schönen Dinge, die Deiner Feder entstammen.
Ruhe in Frieden.
R.I.P.!
Einer der wenigen guten Autodesigner ...
Giugario fällt mir da noch ein, F.A. Porsche (auch erst im April gestorben) kam da schon nicht mehr ganz ran, und sonst auch keiner.
Möge er in Frieden ruhen. Wie man sehen kann sind wirklich alle seine Designs Meisterwerke.
Ich fand das 406 Coupe auch sehr schön.
Um noch ein zusätzlich von Ihm designetes Auto zu erwähnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Peugeot_406
Das 406er Coupe ist nett, aber der Vorgänger ist auch nicht ohne...
504 Coupe und Cabrio - ein Traum!
Höre jetzt zum ersten Mal von ihm, aber die Designs haben echt was bzw. die Autos sind zumindest bekannt oder würde man auf der Strasse sofort einer Marke zuordnen können.
Sowas vermisse ich auf heutigen Strassen: Wiedererkennungswert und Abwechslung....und dazu kommen leider noch die Lieblingsfarben der Europäer: schwarz, mausgrau, schwarz, mausgrau, ...was den Alltag ungefähr wiederspiegelt:-/
Einer der größten (wenn nicht der Größte) Auto-Designer ist von uns gegangen 🙁
Das 406 Coupé war mit Abstand sein schönster für normale Menschen käuflicher Designwurf 😉
Zum Glück leben die Firma und der Name Pininfarina weiter.
Schönes Design kommt nunmal aus Italien: Italdesign Giugiaro, Pininfarina, Zagato, Bertone ... 😉
Fiat Multipla 😉😆
Also den Multipl finde ich genial.
Aber wenn, dann kommt mir nur die erste Serie ins Haus.
Ich find eigentlich nur den Testarossa und den Quattroporte schön. Ziemlich überschätzt meiner Meinung nach. Möge er in Frieden ruhen.