Ferrari FXX K: Lieferung nach Hause

Der Mythos vom Rennstrecken-Ferrari

Constantin Bergander

verfasst am Fri Sep 02 12:52:16 CEST 2016

Die schnellsten Ferrari-Modelle besitzt man nicht wirklich, heißt es. Ferrari behalte sie in Maranello und liefere sie zur Rennstrecke. Das stimmt nur zum Teil.

Darf mit nach Hause: XX-Modelle müssen nicht zurück nach Maranello. Sie dürfen aber
Quelle: Ferrari

Maranello – Das doppelte X bedeutet bei Ferrari: Mit einem Kennzeichen wird es nichts. FXX, FXX K und 599XX dürfen nicht auf die Straße. Das liegt an Lautstärke, Abgasnorm, Bereifung. Ferrari baut die Autos ausschließlich für die Rennstrecke. Gerüchten zufolge nimmt der Hersteller das sehr genau. Angeblich dürfen die Besitzer ihre Autos nicht einmal mit nach Hause nehmen.

Diese Geschichte stammt aus der britischen Kult-Show „Top Gear“. In der ersten Folge der 13. Staffel stellte das Trio den Super-Ferrari FXX vor: 800 PS stark, bis zu 345 km/h schnell und ohne Straßenzulassung. Michael Schumacher fuhr den Renner auf der Teststrecke, verkleidet als Testfahrer „The Stig“. Und Jeremy Clarkson erzählte die Geschichte von Zwei-Millionen-Pfund-Ferrari, der einem gar nicht richtig gehört.

Der Google-Boss und das Top-Gear-Gerücht

Sloss' Foto bei Instagram: Ein Ferrari 599XX Evo vor seiner Garage
Quelle: Ben (@yonly65) via instagram
Das Gerücht klingt glaubwürdig. Ferrari ist eigen: Man sucht sich die Kunden aus und vermeidet Vergleichstests, wann immer es geht. Warum sollte man einen XX auch zu Hause parken? Fahren kann man damit sowieso nicht. Den aktuellen FXX K hat Ferrari sogar ohne Rücksicht auf „Homologationsauflagen oder Rennreglements“ entwickelt. Dieses Auto ist zu kompromisslos für den Motorsport.

Trotzdem stimmt die Geschichte nicht. Das sagt zumindest Google-Boss Benjamin Sloss. Er muss es wissen, denn er hat zwei XX-Modelle gekauft. Zum Beweis postet er ein Foto seines 599XX Evo vor seinem Haus auf Instagram. „We can take both our xx cars anywhere we like, enter them in track days, or just keep them in our garage and rub them with a diaper”, schreibt Sloss dazu. Übersetzt etwa: Wir können unsere XX Fahrzeuge überall mit hinnehmen, an Track Days teilnehmen oder sie nur in unserer Garage auf Hochglanz polieren.

Ein Ferrari-Sprecher erklärte dem US-Medium „Road and Track“: Üblicherweise lagere man solche Fahrzeuge in Maranello. Kunden dürfen sie aber mit nach Hause nehmen. In beiden Fällen werden sie von Technikern komplett durchgecheckt, bevor sie auf die Rennstrecke dürfen. Das geht in Maranello eben besser als in irgendeiner Garage.

Neben dem 599XX parkt übrigens ein 2,2 Millionen Euro teurer FXX K in Sloss‘ Garage. Den hat er seiner Frau zum Geburtstag geschenkt. Christine Sloss gilt als passionierte Rennfahrerin. Hier seht Ihr sie in ihrem Renner auf der Ferrari-Teststrecke Fiorano:

Zwei Mal XX für den Google-Boss: Ferrari 599XX und FXX K
Quelle: Ferrari
Sloss' Foto bei Instagram: Ein Ferrari 599XX Evo vor seiner Garage
Quelle: Ben (@yonly65) via instagram
Teures Trio: Sloss hat offenbar Spaß an teuren Autos
Quelle: Ben (@yonly65) via instagram
Testfahrt für reiche Ferrari-Besitzer in FXX, 599XX, FXX K und einem Formel-1-Renner
Quelle: Ferrari
Der Ferrari FXX K leistet mehr als 1.000 PS
Quelle: Ferrari
Seltenes Bild: Drei Ferrari FXX K auf der Rennstrecke
Quelle: Ferrari
Nur für die Rennstrecke, aber nicht für Rennen: Ferrari baut den FXX K ohne Rücksicht auf Homologationsvorschriften
Quelle: Ferrari
Vor jedem Renneinsatz werden die XX-Modelle von Ferrari-Technikern durchgecheckt
Quelle: Ferrari