Deutsche Umwelthilfe diesmal gegen Mercedes
Der nächste DUH-Test, bitte
Nach Opel und Renault gerät Daimler ins Visier der Deutschen Umwelthilfe: Eine alte C-Klasse schafft in einem Test die Euro-5-Norm nicht. Der Grund: Die Tester veränderten die Prüf-Prozedur.
Berlin - Nach Anschuldigungen gegen Opel und Renault stellt der Lobbyverband „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) den nächsten Autohersteller an den Pranger. Diesmal trifft es Mercedes-Benz. In einer Pressekonferenz präsentierte DUH-Chef Jürgen Resch Ergebnisse eines Tests, den erneut die Abgasprüfstelle der Fachhochschule Bern vorgenommen hatte.
Anders als bei den bisher veröffentlichten Tests eines Opel Zafira und eines Renault Espace fiel die Wahl diesmal nicht auf ein Modell aus aktueller Produktion. Die Prüfer fuhren einen Mercedes C 200 CDI aus dem Jahr 2011 mit 66.560 km Laufleistung auf den Prüfstand. Der Kombi ist nach der Schadstoffnorm Euro 5 zertifiziert.
Was die Prüfer feststellten, kann nach den bisherigen Veröffentlichungen nicht überraschen: Wird beim Test die vorgeschriebene NEFZ-Prozedur inklusive Vorkonditionierung eingehalten, erfüllt das Fahrzeug die Abgasnorm (gemessener Wert: 149 mg NOx/km, Grenzwert: 180 mg/km). Wird die Prozedur nicht eingehalten, liegen die Werte höher. Mit warmem Motor seien in zwei Versuchen 337 und 352 mg NOx/km gemessen worden, schreibt die DUH.
Daimler: Veränderte Rahmenbedingungen
Wie zuvor Opel und Renault weist auch Daimler den implizierten Vorwurf zurück, das Fahrzeug würde auf Testbedingungen anders reagieren als im Realbetrieb. Den expliziten Vorwurf der Manipulation unterlässt die DUH in ihrer aktuellen Pressemitteilung, vermutlich aus rechtlichen Gründen.
DUH-Chef Jürgen Resch sagt: „Es ist für die Deutsche Umwelthilfe nicht akzeptabel, wenn die Stickoxid-Emissionen von Diesel-Pkw bei geringfügig geänderten Rahmenbedingungen im Labor oder gar beim Nachfahren des Prüfzyklus auf der Straße stark ansteigen.“
Daimler kontert: Über die Historie und den Zustand des getesteten Fahrzeugs habe man keinerlei Kenntnis. „Im Vergleich zu den zertifizierten Normwerten treten im realen Fahrbetrieb üblicherweise Abweichungen auf. Diese resultieren in erster Linie aus veränderten Rahmenbedingungen vom gesetzlich vorgeschriebenen Normzustand im Labor.“ Solche Unterschiede seien unterschiedliche Temperaturverhältnisse, andere Fahrzeuglasten oder Nebenverbraucher wie Klimaanlage und Sitzheizung.
ZDF: Ähnliches Verhalten bei BMW
Einen Tag zuvor hatte das ZDF-Fernsehmagazin Frontal 21 beim selben Schweizer Institut einen Mercedes C200 CDI (2011), einen BMW 320d (2009) und einen VW Passat 2.0 TDI Blue Motion (2011) testen lassen. Alle drei Fahrzeuge hätten in der vorgeschriebenen NEFZ-Prüfprozedur die Euro-5-Norm erfüllt, schreibt das ZDF in einer Presseerklärung.
Danach fuhren die Prüfer den für den Prüfstand entwickelten Zyklus auf einem Flughafen und auf einer leeren Autobahn und stellten erhebliche Abweichungen fest: Der Mercedes erreichte das 2,7-fache des Laborwertes, der BMW das 2,8-fache und der VW, dessen Motorsoftware vom Manipulations-Skandal betroffen ist, das 3,7-fache.
Was soll man von der Testserie des meinungsstarken Umweltverbands und Untersuchungen wie denen des ZDF nun halten? Offenbar verhalten sich Fahrzeuge vieler Hersteller im gesetzlichen Prüfverfahren anders als bei abweichenden Prozeduren.
Das sagt für sich genommen wenig aus: Wer seinen Elektroherd zum Heizen der Wohnung benutzt, wird ebenfalls mehr Strom verbrauchen als derjenige, der die Klappe zulässt und eine Pizza backt. Ob weitere Hersteller bei der Zertifizierung betrogen haben, prüft derzeit das Kraftfahrbundesamt in einer groß angelegten Untersuchung.
Wie immer... die DUH hat eine Meinung... aber keine Ahnung von Methodik.
Wahnsinnig tolles Ergebnis... es kommen andere Werte raus wenn man anders fährt!
Führen wir mal die mehtodischen Fehler auf:
Stichprobe n=1. Wenn ich ein Objekt messe liegt die Fehlerwahrscheinlichkeit bei 100%.
Manipulationen am Fahrzeug. Am Zafira wurden vorher Teile der Abgasreinigung an- und abgebaut. In diesem Fall hat das Fahrzeug eine lange Vorgeschichte. Niemand kann sagen ob der Fehler nicht daher stammt.
Kein Referenzwert. Sie haben den NEFZ und nichts sonst. Eigentlich müsste man definieren welche Abweichungen bei welchem Fahrstil möglich sind. Stattdessen fahren sie irgendwie anders und diagnostizieren eine Abweichung vom NEFZ. Gäbe es keine, wäre das ein atemberaubender Zufall.
Reihenfehler. In allen Fällen fahren sie mehrere Testläufe in Folge. Keiner davon entspricht normalen Nutzungsprofilen. Es ist durchaus möglich, dass die Abgasreinigung nicht korrekt arbeitet wenn der Motor immer wieder in Kurzstrecke heißgefahren wird und dann sofort abgeschaltet. Das können im folgenden Testlauf auch Rückstände aus dem vorigen Test sein.
Der letzte Absatz ist doch Schwachsinn!
Wenn ich meinen Backofen nach einer Stunde nicht abschalte und weiterlaufen lasse, erwarte ich in der 2. Stunde ungefähr den gleichen Stromverbrauch wie in der ersten!
Wenn ein vorkonditioniertes Fahrzeug im NEFZ die Werte schafft, so sollte man doch meinen, dass eine Wiederholungsprüfung Ergebnisse im gleichen Rahmen sind!
Theoretisch sogar bessere. Sonst hätte die Automobilindustrie keine Vorkonditionierung auf relativ hohe Temperaturen angestrebt!
Warum wurden solche Wiederholungsprüfungen und Plausibilitätstest nicht schon längst staatlichen Stellen unter Aufsicht gemacht? So bleiben immer Angriffspunkte, dass die Test angeblich nicht sachgemäß durchgeführt wurden.
Desweiteren wurde der angeblich NEFZ auf der Straße nachgefahren! Warum es hier zu Abweichungen im 3stelligen Prozentbereich kommt, hat doch schon einen Beigeschmack!
Womit wir auch schon beim Fehler wären 😉 Du kannst im normalen Straßenverkehr NIE Laborbedingungen herstellen. Dafür bräuchtest du schon eine eigene Teststrecke mit der du mehrere Fahrsituationen abbilden kannst (Stadt, Land, Autobahn etc. pp.).
Die Fahrstrecke die dem (nicht umsonst als unrealistisch verschrienen) NEFZ nahkommt will ich sehen 😉 Der NEFZ bildet beispielsweise gar keine Berg und Talfahrten ab wenn ich mich irre und selbst eine Straße die schnurgerade erscheint kann ein minimales Gefälle haben. Kann man auf der Autobahn bei eingeschaltetem Tempomat sehr gut an der Momentanverbrauchsanzeige sehen 😉
Zur DUH: Den Laden hab ich schon bei dem Versuch Opel in die Pfanne zu hauen nicht ernst genommen, warum also jetzt? Die versuchen jetzt auf Teufel komm raus andere Hersteller an den VW Pranger zu stellen. Hätte ich einen Aluhut auf könnte ich ja jetzt mal orakeln ob nicht vielleicht der blau/weiße Riese aus Wolfsburg hinter den merkwürdig realitätsfremden Messungen der DUH steckt 😆
Das ist aber auch ein Haufen. Erst fördert man die Dieseltechnik indem man überall rumposaunt wir brauchen Dieselpartikelfilter (um damit den Leuten zu suggerieren Diesel mit DPF wären SAUBER!) und von den Herstellern selbiger "Spenden" im 6-stelligen Bereich annimmt und jetzt kommt man plötzlich an und stellt den Diesel generell an den Pranger? Sagt mal DUH, schnüffelt Ihr die Abgase die eure Tests produzieren eigentlich persönlich weg oder wie kommt ihr dazu jetzt plötzlich mit Schlamm um euch zu werfen?
...äh - die "Sicherung" des Fahrzeugs soll aber nur 'n (schlechter) Witz (ähnlich wie die Testergebnisse selbst) sein oder?!
Wenn es das Auto nicht schon gäbe, Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe e.V. und andere “Umweltlobbyisten” müssten es erfinden. Für publikumswirksame und Spenden generierende Aktionen ist es stets ein verlässliches Vehikel. Seit einem halben Jahr im Fadenkreuz: der Diesel. Jetzt gibt Audi eine selbstbewusste Antwort und schickt wieder einen Selbstzünder nach Le Mans.....
Als die IAA eröffnete, hatte sich die Deutsche Umwelthilfe vor dem Eingang mit einer aufgeblasenen Attrappe aufgebaut: Diesel töten Tausende von Menschen. Das erschien den meisten Besuchern wohl genauso übertrieben wie die Behauptung, dass 51 der von der Umwelthilfe gemessenen Autos den gesetzlichen Grenzwert im Realbetrieb um das 25-fache übertreffen. Blöderweise konnten die Umwelt-Aktivisten offensichtlich im Messetrubel mit ihrer Message nicht punkten.
Ein paar Tage später lief der VW-Abgasskandal über die Nachrichtenticker. Ein paar Redakteure durchsuchten wohl die virtuellen Papierkörbe nach passenden Pressemeldungen und trafen auf die Umwelthelfer. Die waren natürlich nur allzu gerne bereit, ihre Message über die diversen öffentlich-rechtlichen und privaten Nachrichtenkanäle....
http://ps.welt.de/2015/12/14/rettet-den-diesel/
(Quelle: ZDF/Frontal 21)
Abweichungen beim NOx-Ausstoß von jeweils mindestens 270 Prozent ... so viele methodische Fehler kann man kummulativ ja kaum begehen. 😉
Alleine das mit dem verkehrsarmen Autobahnstück ist doch genau das was ich meine. Du hast überhaupt keinen Einfluss auf den Verkehr. Muss dich nur mal einer ausbremsen und schon ist die tolle Messung dahin. Nicht umsonst macht man die NEFZ Messung normalerweise auf dem Prüfstand. Da ist wenigstens gewährleistet das alle Autos unter ähnlichen Bedingungen getestet werden.
Das was die DUH da macht ist der verzweifelte Versuch irgendwie den anderen Herstellern was anzuhängen. Erst der Test des Opels wo man bei 2 Läufen Unregelmäßigkeiten festgestellt hat. Komischerweise waren das die 2 Läufe wo man die Abgasreinigung manipuliert/abgestellt hatte. 🙄
Man hat bis heute das genaue Prüfprotokoll nicht veröffentlicht. Streng geheim und so 🙄
Wer so verzweifelt versucht irgendjemanden an den Pranger zu stellen hat keine Glaubwürdigkeit. Hat ja schon fast was von Hexenverbrennung was die Jungs da abziehen.
DEM Verein trau ich das ohne weiteres zu 😉
Was genau ist denn bei der Vorkonditionierung für den Testlauf notwendig?
Der Start läuft ja bei kaltem Motor (max. 30 °C Lufttemperatur und demzufolge auch so "kaltem" Motor). Schwierig, das auf der Straße im Winter zu simulieren.
Sehe ich genau wie Superdino. Wenn der NEFZ nachgefahren wurde, würde ich Abweichungen von 50% (was schon seeehr viel ist) akzeptieren. Aber 170% bis 270% (!!) überschrittene Prüfstandswerte sind definitiv zu viel und meiner Meinung nach wird da flächendeckend beschissen.
Eben das kommt mir in den Sinn, sobald ich "VW Diesel-Gate" lese.
Nur mit dem Unterschied das man VW tatsächlich nachweisen konnte das Sie betrogen haben. Bei den anderen Herstellern ist das bisher nicht so und die DUH versucht verzweifelt und unter Einsatz zweifelhafter Methoden genau das zu erreichen. Von den Amerikanern droht ja keine Gefahr da weder, Renault, noch Opel einen Diesel anbieten, geschweige denn überhaupt Autos verkaufen.
Hat Mercedes in den USA überhaupt einen Diesel im Angebot?
Ja, in der E-Klasse gibt es auch in den USA diverse Dieselmotoren.
Hier wird ja gerade so getan, als ob es in den USA ÜBERHAUPT KEINE Diesel gäbe. Wenn ich in den südwestlichen Bundesstaaten unterwegs bin, nagelt-wummert es mit seinem charakteristischen Lastwagen-artigen "Ran, ran, ran, ran" es aus jedem zweiten Full Size Pickup Motorraum. Ein Blick auf die Seiten der Fahrzeuge enthüllt dann das Geheimnis. Duramax (GM), Cummins (Ram), Power Stroke (Ford) V8 Common Rail Turbodiesel. In den USA geht es mitnichten um den Diesel. Es geht um Konkurrenz zu den ach so tollen, saft-und kraftlosen Hybriden in der PKW Klasse. Da wurde der VW Diesel zu "frech" und zu stark gelobt von der Motorpresse gegenüber den allseits belächelten Prius & Co.