Golf 7: Erste Fahrt im neuen Golf
Der Neue in Fahrt. Was er kann, wie er rollt, was ihm fehlt
Leichter. Sparsamer. Geräumiger. Gut. Besser? Schlechter? Der Golf - Unterwegs in Deutschlands beliebtestem Auto.
Ein Fahrbericht von Sebastian Viehmann, Focus Online
VW Golf VII: Karosserie und Innenraum
Der Raumgewinn des neuen Golf kommt vor allem den Fond-Passagieren zugute. Auch Erwachsene mit 1,90 Metern Körpergröße sitzen hinten bequem. Wenn drei Leute nebeneinander Platz nehmen, wird es zwar etwas eng. Doch Kopf- und Kniefreiheit sind immer überdurchschnittlich. Der 380 Liter große Kofferraum hat eine recht niedrige Ladekante (rund 66 Zentimeter).
VW hasst Überraschungen
Die Verarbeitung hinterlässt einen sauberen Eindruck. Das Cockpit wirkt wie aus einem Guss, fast schon premium-mäßig – allerdings verfügte der komplette Testwagen-Fuhrpark bei der Fahrvorstellung über höherwertige Ausgestattungen. Dazu zählt auch ein Navigationssystem mit großem Touchscreen-Bildschirm. Das Basismodell kommt natürlich nicht so multimedial daher.
VW Golf VII: Fahreigenschaften
Der Golf hat zwei verschiedene Hinterachsen: Eine Verbundlenkerachse (Halbstarrachse) in den schwächer motorisierten Modellen unter 120 PS und eine teurere, aber schwerere Raumlenkerachse in den stärkeren Versionen. Da bei der ersten Fahrvorstellung nur der 140 PS-Benziner und der 150 PS-Dieselmotor zur Verfügung standen, ließ sich die Güte des Basis-Fahrwerks nicht beurteilen.
Mit Mehrlenkerachse an Bord ist Golf jedenfalls ein perfekt ausgewogenes Auto: Der Wagen zieht sauber um die Kurven und liegt ruhig auf der Straße. Das Fahrwerk findet immer einen guten Kompromiss zwischen dynamisch-straff und komfortabel. Die direkte Lenkung tut ihr Übriges. Ob in schnellen Kurven, mit ganz sanftem Untersteuern, oder beim komfortablen Dahingleiten – der Golf hält keinerlei unangenehme Überraschungen parat. Einziger Kritikpunkt ist ein gelegentliches, leises Poltergeräusch aus dem Fahrwerk bei Querfugen.
Wozu braucht ein ausgewogenes Fahrwerk einen Sport-Modus?
Durch die serienmäßige elektronische Quersperre XDS ist auch die Traktion ausgezeichnet. Da das Fahrwerk so gut abgestimmt ist, kann man sich die adaptive Fahrwerksregelung DCC nebst Fahrprofilauswahl eigentlich schenken. Unter anderem lassen sich damit Fahrwerk und Lenkung vom „Komfort-“ über den „Normal-“ bis in den „Sport“-Modus schalten. Wir konnten bei den Testfahrten keinen wirklich spürbaren Unterschied feststellen. Offen bleibt die Frage, wie sich der Basis-Golf ohne adaptive Dämpfer fährt.
VW Golf VII: Antrieb
Die vorerst stärksten Motoren im Golf 7 sind der 140 PS-Benziner und der 150 PS-Diesel. Zwar zeigen die Erfahrungen mit dem Golf 6, dass auch der kleine Basisbenziner ausreicht, doch Interessenten sollten auf eine Testfahrt beim Händler warten. Die Top-Aggregate schlagen sich natürlich gut, vor allem der 140 PS-Benziner mit Zylinderabschaltung überzeugt. Er ist drehfreudig und hat nur ein kleines Turboloch. Dass sich zwischen 1400 und 4000 Touren zwei Töpfe ausklinken, merkt man nur an der Anzeige im Bordcomputer. VW verspricht eine Verbrauchsersparnis von bis zu einem halben Liter.
Diesel-Power und Geiz mit fünf Gängen
VW Golf VII: Kosten
Der Golf startet bei 16.975 Euro (Trendline, Dreitürer, 85 PS). Zur Serienausstattung zählen unter anderem ESP mit elektronischer Differenzialsperre, Multikollisionsbremse (automatisches Notbremssystem), elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Start-Stopp-Automatik, Tagfahrlicht, elektronische Parkbremse und Servolenkung – aber kein Radio. Den 140 PS-Benziner gibt es ab 22 525 Euro (Comfortline), den 150 PS-Diesel ab 25 275 Euro (ebenfalls Comfortline). Vorerst teuerster Golf ist der Highline mit 150 PS-Diesel und 7-Gang-DSG (28 825 Euro).
Fazit
Der Golf ist Volkswagens wichtigstes Auto, auch und gerade in der Krise. In unruhigen Zeiten will man beim Autokauf – wenn man ihn sich denn leisten kann – lieber nichts falsch machen. Und objektiv betrachtet kann man das beim Golf nicht.
Der Golf ist ein Auto mit vielen guten Eigenschaften, aber ohne Charakter. Das ist nicht einmal negativ gemeint: Jeder findet sich im Golf sofort zurecht, es gibt nichts, was einen wirklich stört, nichts, was einen überrascht oder mit dem man sich näher beschäftigen müsste. Der Wagen ist wieder der Maßstab in der Kompaktklasse, weil er sich nur kleine Schwächen leistet und in den entscheidenden Punkten gar keine – abgesehen vom Preis, der wie gewohnt üppig ausfällt. Aber selbst der ist nicht in Stein gemeißelt, wie erste Onlinehändler-Rabatte beim Golf 7 zeigen.
Auf Spar-Gölfe muss man warten
Welche Golf-Variante unterm Strich die überzeugendste ist, lässt sich noch nicht sagen. Mit dem neuen 140 PS-Benziner samt Zylinderabschaltung oder dem 150 PS-Diesel wird man sich in jedem Fall schnell anfreunden. Wer möglichst viel Sprit sparen will, wartet auf den Golf BlueMotion (kommt 2013). Wer überwiegend in der Stadt unterwegs ist, eine eigene Garage mit Steckdose hat und beim Kaufpreis nicht auf jeden Euro schauen muss, könnte im Plug-In-Hybrid seine Erfüllung finden. Der kommt aber erst 2014.
VW Golf VII: Technische Daten
- Motor: 1,4-Liter-TSI, Vierzylinder-Ottomotor mit Turboaufladung
- Hubraum: 1395 cm³
- Leistung in PS (KW): bei U/min-1140 (103) bei 4500
- Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
- Beschleunigung 0-100 km/h: 8,4 Sekunden
- Getriebe: Sechsgang-Handschaltung oder 7-Gang-DSG
- Verbrauch: 5,3 Liter / 100 km
- CO2-Ausstoß: 121 Gramm pro KM
- Länge x Breite x Höhe: 4,3 M x 1,8 M x 1,45 M
- Gewicht: 1270 kg
Der neue Golf VII hat eine ganze Reihe neuer Extras an Bord. Die wichtigsten davon in der Übersicht:
- Multikollisionsbremse:Bremst das Auto laut VW nach einem Unfall automatisch ab. Serienmäßig an Bord.
- Abstandsregeltempomat (ACC):Hält automatisch den voreingestellten Abstand zum Vordermann und warnt bei zu geringem Abstand. Die Bedienung ist einfach und funktioniert von 30 bis 160 km/h. Lohnt sich für Vielfahrer, die oft im zähfließenden Verkehr auf der Autobahn unterwegs sind. (555 Euro oder im Fahrerassistenz-Paket)
- City-Notbremsfunktion:Bremst den Wagen unterhalb von 30 km/h automatisch ab, um Auffahrunfälle zu verhindern oder deren Schwere zu begrenzen. (in Verbindung mit ACC serienmäßig)
- Lane Assist:Der Spurhalteassistent warnt beim Verlassen der Fahrspur und drückt den Wagen per minimalem Lenkeingriff sanft in die Spur zurück. (505 Euro oder im Fahrerassistenz-Paket)
- Verkehrszeichenerkennung: Die Multifunktionskamera vor dem Innenspiegel liest Verkehrsschilder inklusive Zusatzhinweisen wie „Bei Nässe“. Praktisch: Im Kombiinstrument werden bis zu drei Schilder eingeblendet. (320 Euro oder im Fahrerassistenz-Paket).
Quelle: Focus
Äh, auf Bild 5 .. was denn das für ein Auto 😉 ?
"ist Golf jedenfalls ein perfekt ausgewogenes Auto: Der Wagen zieht sauber um die Kurven und liegt ruhig auf der Straße. Das Fahrwerk findet immer einen guten Kompromiss zwischen dynamisch-straff und komfortabel. Die direkte Lenkung tut ihr Übriges. Ob in schnellen Kurven, mit ganz sanftem Untersteuern, oder beim komfortablen Dahingleiten – der Golf hält keinerlei unangenehme Überraschungen parat. Einziger Kritikpunkt ist ein gelegentliches, leises Poltergeräusch aus dem Fahrwerk bei Querfugen."
Wird es nicht langweillig, diesen Wortbrei bei jeder neuen Generation auszupacken? Egal ob Golf IV, V oder VI, es wird jesemal das gleiche geschrieben, und er soll jedesmal "perfekt" sein, aber doch immer wieder besser als vorher. 🙄
Davon ab: Was soll eigentlich der dämliche Trend in der automobilindustrie mit den unten abgeflachten Lenkrädern? Furchtbar...
Die Frage hab ich auch schon mal im Forum (Renault/Peugeot meine ich) gestellt. Die Antwort war: Es erleichtert sowohl das ein/aussteigen in das Fahrzeug und schafft bei geradeausfahrten auch mehr "Raum" für die Beine.
Klingt nach einer Begründung, die es nur gibt, weil es eine Begründung geben muss. 😉
Mich hätte ja mal ein Testverbrauch für den 1.4 TSI mit ACT und den 2.0 TDI interessiert.
Stattdessen hauptsächlich nichtssagendes Blabla und Fehlinformationen, z.B. "150 PS-Diesel und 7-Gang-DSG" 🙄
Ich weis es nicht 😊 ich meine die werden sich schon was bei gedacht haben. Unabhängig (mehr oder weniger) gibt es das ja bei sehr vielen Herstellern.
Ich müsste mal drauf achten wenn ich die Chance habe ein Fahrzeug mit solch einem Lenkrad zu bekommen.
Naja "vermisst" habe ich es noch nie und ich bin jetzt nicht sonderlich klein oder zierlich 😆 .. es sieht aber schon besser aus.
Ich habe ja so einen "Flachmann" im GTD.
War am Anfang ganz schön gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich ja an alles.
Entscheidene Vorteile gegenüber einem normalen Lenkrad konnte ich bisher allerdings auch nicht feststellen 😆
Dann achte doch mal drauf ob du besser aus/einsteigen kannst 😉.
Manchmal nimmt man sowas ja nicht bewusst war .. ich hatte sowas auch mal im Golf habe aber nicht drauf geachtet ... da sieht man mal was einem alles an "kleinen Innovationen des Alltags" durch die Lappen geht 😉.
Das macht alles einen ganz ordentlichen Eindruck. Dazu noch ein paar Extras aus dem automobilen Oberhaus und fertig ist ein guter Wagen. Wenn die Technik zuverlässig ist, sicher ein prima Wagen ohne Ecken und Kanten. Aber kann man ja aufmotzen, falls man das braucht.
Demnächst wird es ihn ja beim Händler geben, wo ich ihn mal beäugen werde. Die A-Klasse war nicht so der Hit, wie ich fand, Volvo gleich gar nicht, da hat der Golf noch echte Chancen.
Du willst doch nicht etwa deinen Benz tauschen ?! 😱
Da würde ich noch bis zur nächsten Abwrackprämie warten 😉
Kompaktklasse ist nicht so mein Ding, der Golf ist mit Sicherheit wieder ein gutes hochwertiges Auto, ABER einfach zu langweilig und vor Allem gewöhnlich. Das ist wohl, vom Sicherheitsaspekt mal abgesehen, der größte Vorteil beim Volvo V40.
Ein Bestseller wird der "neue" Golf sowieso und der Golf 8 wird wohl auch nicht alt zu lange auf sich warten lassen 😆 Alsoooo, was soll´s
Bis ca. 2019 😉
Quelle: http://www.waz-online.de/.../...endigt-Produktion-bis-ins-Jahr-2019-an
Hatte vorher einen Corsa C GSi mit Normallenkrad, da bin ich mindestens genauso gut rein- und rausgekommen 😆
Mit ein bisschen Ausstattung schießt der Preis wieder in horrende Höhen. Dafür kriegt man mit das langweiligste Auto der Welt, das nichts falsch macht und alles kann, aber ohne jegliche Emotion.