Nissan Leaf 2016: Fahrbericht
Der neue Leaf schafft 50 Kilometer mehr
Den Nissan Leaf gibt es ab Januar mit einer größeren Batterie. Damit schafft das E-Auto 250 statt 200 Kilometer. Der alte Leaf bleibt weiterhin im Programm.
Nizza/Frankreich - Elektroautos können einfach nicht lange genug. Das finden viele Autokäufer und entscheiden sich aufgrund der geringen Reichweite gegen ein Stromauto. Allen Pendler-Statistiken zum Trotz müssen die Hersteller darauf reagieren - so auch Nissan. Bislang versprach der japanische Hersteller für den Leaf eine Reichweite von 200 Kilometern. Eine neue Version soll nun bis zu 250 Kilometer schaffen, einem größeren Akku sei Dank.
Die Speicherkapazität des Akkus steigt von 24 auf 30 kWh. Die zusätzliche Kraft wurde unter anderem durch Änderungen der chemischen Eigenschaften des Stromspeichers möglich. Am Bauprinzip des Batterie-Pakets, seiner Position unter den Sitzen sowie an den Abmessungen des Fahrzeugs insgesamt hat sich nichts geändert. Am Gewicht schon: Der neue Leaf wiegt 21 Kilogramm mehr als der alte.Im Winter bleiben oft nur zwei Drittel der Reichweite
Eine erste Ausfahrt mit dem E-Nissan bestätigt Bekanntes: Im Eco-Modus kann man mit dem 109 PS starken E-Motor sehr sparsam fahren, verzichtet dann allerdings auf Leistung. Im normalen Modus macht das Elektroauto hingegen richtig Spaß. Warum, ist bekannt: Ein Elektromotor muss anders als ein Verbrenner kein Drehmoment aufbauen, sondern stellt das Maximum vom Start weg zur Verfügung.
Bekannt ist allerdings auch, dass die Reichweite bei einem E-Auto durch den persönlichen Fahrstil, das Streckenprofil, die Außentemperatur sowie die Einstellungen der Klimaanlage deutlich stärker beeinflusst wird als bei einem Benzin- oder Dieselauto. Ist es zudem draußen kalt und man möchte es im Auto warm haben, bleibt von der ursprünglichen Reichweite noch weniger übrig, häufig nur zwei Drittel der Maximalreichweite.
In der Praxis errechnet der Leaf oft eine Reichweite, die eher verwirrt als beruhigt. So zeigte unser komplett geladener Leaf beispielsweise vor Fahrtantritt eine Restweite von 205 Kilometern an - vermutlich basierend auf den Einstellungen und dem Fahrstil des vorangegangenen Fahrers.Der Preis für den neuen Leaf: Ab 28.060 Euro
Der neue Leaf ist ab Januar 2016 zu haben, für 28.060 Euro plus Akkuleasing. Ab dann sinkt auch der Preis für die weiterhin angebotene 24-kWh-Version von aktuell 23.790 Euro auf 23.000 Euro, zuzüglich der monatlichen Batteriemiete von 79 Euro. Den Stromer mit 30-kWh-Batterie wird es nur in den höheren Ausstattungsvarianten "Acenta" und "Tekna" geben. Mit Batterie kostet er mindestens 30.460 Euro. Wer bereits einen Nissan Leaf besitzt und den Stromspeicher gemietet hat, kann ab Januar theoretisch den 30-kWh-Akku leasen.
Das in die neue Version eingebaute Connect-EV-System bleibt allerdings den Neuwagenkäufern vorbehalten. Damit kann man jetzt wie bei einem Smartphone durch die einzelnen Funktionen wischen. Zudem führt das Navigationssystem nicht nur zu den naheliegenden Ladepunkten, sondern informiert auch darüber, ob diese überhaupt frei sind. Ob das in der Praxis auch funktioniert, konnten wir noch nicht testen.
Nissan Leaf: Technische Daten
- Motor: Elektromotor
- Akku: Lithium-Ionen-Batterien
- Leistung: 80 kW/109 PS
- Drehmoment: 255 Nm
- 0-100 km/h: 11,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 144 km/h
- Verbrauch: 15,0 kWh/100 km
- CO2: 0 g/km (bei Strom aus regenerativen Energien)
- Länge: 4,44 m
- Breite: 1,77 m (Breite: 1,97 m inklusive Außenspiegel)
- Höhe: 1,55 m
- Radstand: 2,70 m
- Kofferraum: 370 l
- Preis (ohne Batterie): 28.060 Euro (Batterieleasing ab 79 Euro/Monat)
- Preis (inklusive Batterie): ab 33.960 Euro
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Sehr gut. Es bewegt sich was.
Dennoch ist es wirtschaftlicher Schwachsinn.
Überlegt mal...ich bezahle eine Batterie-Miete von 79 Euro MONATLICH und da ist noch kein Strom dabei....
Das macht bei einer Pendelstrecke von 12km / Tag im Monat (252km) rund nochmal 15 Euro Strom.
Wer pendelt nur und fährt privat 0? Also wirds noch teurer in der Praxis...
Also 94 Euro+x.
Mein Prius LPG fährt mit 94 Euro 2100 km weit. Also fast 10x soweit.
Wer noch 4500 Euro für ein Plug-In Paket investiert fährt mit dem selben Geld doppelt soweit oder sogar auch ganz elektrisch im Stadtbetrieb. Auch das ist nicht wirklich zu amortisieren, wenn man es mit LPG gegenüberstellt.
Und was wäre, wenn man den Leaf auch auf LPG umrüsten würde?
Der wird immer spannender. Nach der der nachgereichten Wallboxoption kommt jetzt die größere Batterie. Mal ehrlich. Als Zweitwagen mehr als genug. Selbst wenn es mies läuft hat man noch 160km Reichweite. Wer braucht im Alltag schon mehr Reichweite?
Und der Preis IST gut. Nicht die blöde Miete, sondern kaufen.
Als Acenta mit 30kWh gibt es den für 34.000€. Dafür sind alle hlabwegs üblichen Asusattungen drin wie LED-Rückleuchten, Alus, Nebelscheinwerfer, allerhand Sensoren, Klimaautomatik, Navi, Kyeless Go, Rückfahrkamera und der Chademoanschluss ist auch dabei.
Was fehlt ist das Winterpaekt (330€) und der Wallboxanschluss (6,6kWh für gut 1000€).
Sicher für einen Kompakten kein mega Schnäppchen. Aber mir der Ausstattung bin ich auch beim Golf in ähnlichen lagen. Die fehlende Steuer und der günstige Unterhalt holen wieder etwas rein. Sollte bald die Kaufprämie kommen (5000€!) wird der sogar ein echtes Schnäppchen.
- Wurde auch die Zellchemie verbessert, der alte verliert wohl recht schnell an Kapazität. Da war auch schon auf MT was, wo einer schon nach 4 Jahren auf dem Web zur Arbeit zwischenladen muss, was vorher nicht der Fall war.
- Hat der Leaf immernoch den Bug, dass nach dem Schnellladen ein anderes Kabel drangesteckt werden muss?
- Hat der Leaf immernoch den Bug, dass er an in der EU-Standard-Steckern (normaler Drehstrom-CEKON und Typ2) nicht einmal mit 11kW (oder gar nicht) laden kann und selbst 6,6kW(?) nur mit der entspr. Option, die die günstigeren Varianten meist nicht haben?
Wenn diese Probleme gelöst wären und sein Nachfolger nicht mehr so furchtbar aussieht (erinnert mich an den Megane II) und das Nissan-Service-Netz bei uns brauchbar wäre (selbst wenn man gerade nicht an spezielle elektr. Arbeiten denkt), käme er IMHO eher in Betracht.
notting, Megane-III-Fahrer
Das ist Sarkasmus, oder?
34.000 € für einen Zweitwagen, der die meiste Zeit nur steht. Für ein 100 PS Auto, mit... äh... LED-Rückleuchten? Was? Wofür? Bei meinem alten Benziner hält das Glühlämpchen seit über 200.000 km und 15 Jahren.
Für 22.000 € gibt es einen Note, vollausgestattet und weil´s ein Zweitwagen ist, man damit nicht mehr als 15.000 km im Jahr fährt, auf 10 Jahre sowas von viel günstiger.
Bei manchen Leuten* wächst das Geld am Baum... also wer einen Setzling hat, ich nehme gerne einen davon. 😱
*bei Leuten, die für 35.000 € einen Golf kaufen, sowieso.
Wenn ich mich hier im typischen EFH-Wohngebiet im Vorort umschaue... da musst du mal nach den Bäumen fürs Geld im Garten schauen. Der Standard sind eher zwei Autos. 1. Fahrzeug ist so ein typisches Kompakt-Suv und der Zweitwagen ist jetzt nicht unbedingt eine alte Rostlaube. Nicht zwingend der 35.000€ Golf - aber ein Golf ist schon nicht selten. Insbesondere bei Doppelverdienerhaushalten. Also nicht so absurd wie du denkst.
Kleiner Witzbold? Clown gefrühstückt? 😆😆😆
Der Typ hat irgendwas um 200tkm gefahren. Da ist der Akku irgendwann durch. Wenn man 50tkm im Jahr fährt, passiert das eben nach 4 Jahren. Ich nehme an das würde auch wieder passieren.
Ja. Ist kein Bug. Chademo und Mennekes sind nicht kompatibel. Eine Ladung mit dem gleichen Kabel geht nicht.
Das ist kein Bug. Frag mal bei den deutschen Herstellern. Die sind da noch weitaus übler. An der Wallbox ist der mit 6,6kW ladbar - als Option für 1047€.
Das ist bei den Elektroautos von VW beispielsweise unmöglich. Da kostet sogar der Anschluss für die Schnellladung extra. Wallbox ist soweit ich weiß immer möglich, aber nur auf 3,7kW oder so. Sonst muss man die Option zu buchen.
6,6kW reichen aber gerade so aus. Bei max 30kWh die zu laden wären, ist dies über Nacht kein Problem. Auch mal für zwei Stunden nachladen bringt einiges an Reichweite. Ohne die Option ist er in meinen AUgen kaum brauchbar.
Aber habe ich aufgeführt: Wenn nicht Serie, dann muss man es dazubuchen. Aber du beschwerst dich ja auch nicht, dass der Megane in der Basisausstattung nicht alles Serienmäßig hat.
...und warum nicht gleich verbinden?
http://suchen.mobile.de/.../details.html?...
Der schafft die typischen Pendelstrecken auch mit E-Antrieb, kann aber die Reichweite durch Benzin oder eben auch LPG deutlich erweitern und vor allem zeitsparend überall tanken.
Dazu sind die Akkus wohl recht gut, was man bisher so gehört hat.
Renault garantiert da noch 75% der Nennkapazität (ok, bei entspr. hoher Leasing-Rate wg. der Laufleistung). Danach kann man aber direkt einen neuen Vertrag abschließen.
Man hätte aber evtl. auch vorsehen können, dass der Strom bei Chademo entspr. gedrosselt werden kann. Typ 2 kann ja auch fast soviel Leistung wie Chademo, aber kann eben auch weitergenutzt werden wenn der Akku langsamer von 80 auf 100% gebraucht wird.
Bin Renault-Fahrer und kucke deswegen am liebsten dort. Der erste Renault Zoe konnte bis 44kW (2C). Jetzt "nur" noch 22kW (1C). Da liegen Welten zwischen Zoe und Leaf, was das angeht.
Den normalen Megane in der Basisausstattung kann man (bei gleichem Motor) genauso schnell tanken wie die Maximal-Ausstattung, da recht essenzielle Funktion!
notting
Der Leaf kann an jeder Typ2 Station geladen werden, da ist kein Unterschied zu Zoe, nur das Kabel vom Leaf ist anders. AC laden kann der Zoe schneller, dafür kann der Leaf über CHAdeMO Strom wieder abgeben, Infolink. CHAdeMO Schnelllader für Leaf werden immer mehr, s.h. Stromtankstellenverzeichnis.
Meine bisherigen Leaf Kosten nach 22.000 km
- 660 € Strom
- 250 € Inspektion (Wartung nach 12 und 24 Monaten)
Dazu noch oft freies parken (während des Ladevorgangs). Gebrauchte Leafs mit Akku gibt es ab 16.000 €. Der alte Leaf hat 5 Jahre Akkugarantie / 100.000 km, der neue 8 Jahre/160.000 km.
Kommt immer darauf an wie man seinen Akku behandelt.
Nein den Bug hat er nicht - wenn man CHAdeMO lädt hört er in der Regel bei 80-90% auf - man kanns aber nochmal aktivieren dann lädt er bis fast voll durch. Das ist bewusst so.
Nur Mitsubishi iMiev und seine 2 baugleichen Geschwister von Citroen und Peugeot machen das mit dem Umschalten.
Der Leaf kann standardmäßig 3,7 kW via Typ 1 Laden (also mit einem Typ 1 auf Typ 2 Kabel auch an der Typ 2 Wallbox/Station) und optional mit 6.6 kW.
Ein i3 kann auch nur 7.4 kW 1-phasig, ein e-Golf oder e-up nur mit 3,7 kW 😉
Insofern kein Bug. Das war damals so, ab 2011. Da war Typ 2 nicht verbreitet. Der ZOE kam erst 2012. Und der kann mittlerweile als R240 auch nur mehr 22 kW - nur der alte Continental Motor konnte 43 kW laden.
Ich habs kurz überlegt - bis ich die Angabe über die Reichweite im Winter gefunden habe. Wenn ich jetzt noch davon ausgehe, dass Hersteller aus Überzeugung lügen (weiß auch nicht wie ich darauf komme :-)) und die Reichweite im Kontext zum Normverbrauch zu sehen ist, dann bleiben wohl selbst die 100 (Winter) Kilometer reine Utopie. Klar kann man ohne Heizung, Gebläse, Sitzheizung, Musik, Scheibenwischer und mit Energiesparfunzeln (BiLux) im Winter Auto fahren - ja, ich hatte mal nen Käfer :-) - muß man aber nicht!
Das Auto steht während der Arbeitszeit 9h sinnlos herum - aber kann in dieser Zeit nicht aufgeladen werden. Dazu müsste jeder Parkplatz (auch unter der Laterne) mit einer Ladestation (sind ja alle kompatibel...) ausgerüstet sein - das wird nie passieren. Und das alles wohlgemerkt mit neuem Akku.
Jeder der ein Tablet, Smartphone oder sonst was akkubetriebenes hat kennt doch das Problem - mit viel Glück hält der Akku bis zum Ende der Garantiezeit (über die Restkapazität rede ich erst gar nicht), das wars dann auch schon. Und das soll beim Auto anderst sein? Ja, klar.
Für mich (und wohl die überwältigende Mehrheit) ist das Thema E-Auto damit durch. Derzeit gibt es rund 5 verschiedene Spritsorten an der Tanke - dann könnte man doch auch mit 5 verschiedenen Standard Akkus auskommen, die an der Tanke einfach getauscht werden. Da ist noch viel Raum für Innovation, vor allem sollte die Industrie mal anfangen, sich mehr auf den Nutzen zu konzentrieren, und weniger auf Ideologie.
Ich bleib lieber erst mal bei der Variante Car-Sharing statt Zweitwagen. Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass die meisten Car Sharing Anbieter die reinen E-Autos wieder sang und klanglos aus dem Programm genommen haben, weiß nur nicht mehr wo das war.
Fazit: Wer kein Auto braucht, eine Ladestation in seiner Garage verbauen kann und Kosten-Nutzen Rechnung für überbewertet hält, der ist mit einem E-Auto gut bedient. Für die große Masse, die eigentlich in Schaaren zum E-Auto überlaufen soll und damit die Welt rettet, ist das alles gelinde gesagt unbrauchbar.