Opel Astra K 2015 Prototyp: Test im Erlkönig
Der neue Opel Astra verliert 200 Kilo und ein paar Zentimeter
Dieser Astra soll mehr halten, als der Golf verspricht: Der neue Opel wiegt mehr als 120 Kilo weniger, fährt flotter und sieht besser aus. Erster Test des Astra-Erlkönig.
Hornbach – Sechs Monate vor dem Start des neuen Astra konnten wir bereits mit dem letzten Prototypen fahren. Die ersten Eindrücke sind gut. Was auch daran liegt, dass am Vorgänger-Astra manches schlecht war.
Das sagte sogar der Opel-Chef indirekt. In seiner Video-Botschaft an die MOTOR-TALKer wich Karl-Thomas Neumann einigen Fragen aus. Der neue Astra werde leichter, so viel verriet er. Eine Diät gehört schließlich zum Modellwechsel wie das Hashtag zum Opel-Boss. Er versprach ein „konkurrenzfähiges“ Gewicht.
Opel sagt: Mindestens 120 Kilogramm streichen die Ingenieure bei jedem Astra. Knapp 80 Kilo in der Karosserie, gut 40 an Achsen und Rädern. Im besten Fall, konkret beim 1,6-Liter-Diesel mit Wandlerautomatik, sollen es 200 Kilogramm sein. Das Basismodell werde 140 Kilogramm leichter, sagt der Hersteller. Damit wöge der fünfte Astra etwa so viel wie sein Vorbild, der VW Golf.Opel Astra K: Kleiner und leichter als der Vorgänger
Gewicht spürt man, bei Opel soll man es auch sehen. Opel verschlankt die Karosserie des neuen Astra: technisch mit warmumgeformten, hoch- und höchstfesten Stählen sowie Aluminium, optisch mit knapperen Maßen. Der neue Fünftürer wird fünf Zentimeter kürzer und zwei Finger flacher als der Vorgänger. Der Radstand schrumpft auf 2,66 Meter (-2,3 Zentimeter). Trotzdem bleibt der Astra größer als viele Konkurrenten. Ein Ford Focus ist zehn Millimeter kürzer, ein Seat Leon zehn Zentimeter.
An den Achsen des neuen Opel Astra reduzierten die Ingenieure gefederte und ungefederte Massen. Bauteile aus Aluminium senken das Gewicht von Stoßdämpfergehäusen, Schrauben und Muttern. Weniger Fahrzeuggewicht ermöglicht eine kleinere Bremsanlage. Zudem bekommt der neue Opel Astra kleinere Raddurchmesser. Wie bei den meisten anderen Kompakten drehen sich Reifen in der Größe 205/55 R16 an den Achsen des Test-Astra. Verglichen mit den 205/60er-Reifen des Vorgängers sind die bis zu 30 Prozent günstiger und ein paar Gramm leichter.
Wie die kleineren Räder zu den Proportionen passen, zeigt Opel erst in einigen Monaten. Das wohl wichtigste Detail verrät der Hersteller schon jetzt: Als erstes Auto in der Kompaktklasse gibt es den neuen Astra optional mit LED-Matrix-Licht. Eine Kamera erkennt andere Fahrzeuge. Die Scheinwerfer blenden sie im Lichtkegel aus, das Fernlicht bleibt an. Bisher gibt es diese Technik nur in Mittel- und Oberklasse. Xenon-Scheinwerfer wird es im neuen Astra nicht geben.
Knappere Maße, mehr Platz im Innenraum
Im Innenraum bekommt der neue Opel Astra K mehr Platz. Schlankere Sitze und eine optimierte Sitzposition schaffen ausreichend Raum für vier Erwachsene. Im Fond sitze ich mit 1,90 Meter Körpergröße bequem, die Knie haben gut drei Zentimeter mehr Luft als bisher. Das Kofferraumvolumen bleibt ungefähr auf dem Niveau des Vorgängers (370 - 1.235 Liter beim Fünftürer). Vorn lassen sich die Sitze tiefer einstellen als bei den meisten Konkurrenten.Opel führt die Kopfstützen der Vordersitze sehr nah an die Köpfe der Passagiere. Sie sind nur in der Höhe, aber nicht in der Neigung verstellbar. Das fühlt sich bei der ersten Fahrt im Vorserien-Astra gut an. Je nach Größe und Körperbau kann das aber nerven.
Unser Prototyp ist alt! Er stammt aus dem Jahr 2013. Viele Elemente sind noch nicht final entwickelt. Deshalb scheppert das Armaturenbrett bei 5.000 Touren, Wind pfeift durch die Dichtungen des geschlossenen Fahrerfensters. Lenkrad und Lenkstockschalter bestehen aus unschönem Kunststoff. In Serie sieht das anders aus. Das Infotainment-System kennen wir in Grundzügen aus den aktuellen Modellen. Im Astra ergänzt Opel neue Funktionen, darunter den Telematikdienst „OnStar“. Das Kombi-Instrument wirkt im Vorserienmodell unfertig und schlecht proportioniert.
95 bis 200 PS im neuen Opel Astra
Unter der beklebten Haube unseres Testwagens steckt die neue Basis-Motorisierung. Der 1,0-Liter-Turbobenziner aus Opel Adam und Corsa ersetzt den 1,6-Liter-Vierzylinder des Astra J. Im neuen Astra leistet der Dreizylinder 105 PS und 170 Newtonmeter Drehmoment. Genaue Fahrdaten verrät Opel noch nicht. Gefühlt fährt der Turbo-Benziner aber flinker als sein Vorgänger. Im Drehzahlkeller ähneln sich die Aggregate. Ab etwa 2.000 Touren hängt der Downsizer den alten Saugmotor ab.
Vorerst wird es den neuen Opel Astra mit Benzin- und Dieselmotoren mit 1,0 bis 1,6 Litern Hubraum und 95 bis 200 PS geben. Alle Aggregate stammen aus der neuen Motoren-Generation. Der Volumen-Motor leistet nun 145 statt 140 PS und bis zu 235 Newtonmeter Drehmoment aus 1,4 Litern Hubraum. Er zieht den Astra zügig vorwärts und liegt kaum schwerer auf der Vorderachse als der Dreizylinder. Opel koppelt die Motoren mit Fünf- und Sechsgang-Handschaltgetrieben. Optional gibt es eine Wandlerautomatik. Doppelkupplungsgetriebe sind nicht geplant.Für eine bessere Gewichtsverteilung sitzt die Starterbatterie des Astra hinter dem Tank. Ohne überflüssigen Speck und auf schlankem Fuß flitzt die neue Generation zügig und sicher durch Kurven, das Fahrwerk wirkt bereits in der Vorserien-Version gut abgestimmt. Der Astra verhält sich lange neutral und kündigt den Grenzbereich mit sanft quietschenden Vorderrädern an.
Opel Astra K: Keine Preiserhöhung zum Modellwechsel
Den fertigen Astra K stellt Opel erstmals auf der IAA 2015 in Frankfurt aus. Genaue Daten zu Fahrleistungen, Verbrauch, Assistenzsystemen und Preisen gibt es kurz vorher. Derzeit kostet ein Astra Fünftürer mindestens 16.990 Euro. Wir vermuten, dass der Neue mit besserer Ausstattung ähnlich viel kostet. Hier gibt es neue Infos zu Bildern, Motoren und technischen Daten des Opel Astra K 2015.
Update: Der Astra ist noch nicht auf der Straße, da denkt Opel schon an die Rennstrecke. Ein Renn-Astra wird in der TCR-Serie starten.
Na mal schauen wie die neuen Scheinwerfer arbeiten werden.
Warum muß man einige Dinge so negativ bewerten, wenn man doch schon vorher weiß, daß sie nur den Vorserien-Prototypen betreffen werden?
Das hört sich ja ganz gut an, über die Optik lässt sich ja noch nichts sagen........... Ich hätte mir gewünscht, dass die Außenmaße noch deutlicher geschrumpft wären gegenüber dem Vorgänger. Nun bleibt noch zu hoffen, dass Opel gute serienmäßige Halogenscheinwerfer verbaut (und nicht so schlechte wie beim aktuellen Golf), denn die optionalen LED/Matrix-Scheinwerfer sind sicherlich richtig teuer und ausgereift ist diese Technik auch (noch?) nicht............
Die Rückkehr zu den Standardreifenmaßen ist mal eine sehr gute Nachricht. -40 kg bei den ungefederten Massen und die Batterie im Fahrzeugheck ist auch schön.
Bin echt mal auf den Kombi gespannt.
Ansonsten wird natürlich der Golf den Testsieg davontragen, weil er sich keine gravierenden Schwächen leistet. 😉
"Doppelkupplungsgetriebe sind nicht geplant."
Hat Opel nicht mal gesagt dass ein solches Getriebe sich in der Entwicklung befinde....
"Für eine bessere Gewichtsverteilung sitzt die Starterbatterie des Astra hinter dem Tank."
Man hätte schreiben können dass die Batterie sich nun im Kofferraum befindet...
"Unser Prototyp ist alt! Er stammt aus dem Jahr 2013."
Unverzeihlich um ein Journalist mit u.a. solche Info's bei Laune zu halten...
Wie üblich wird er besser werden als der VAG-Schrott und trotzdem den (ewigen) Zweiten machen.
GM hat ein DKG entwickelt und in China auch im Programm. Warum das nicht nach EU kommt? Wahrscheinlich haben sie ihre Gründe.
Unverzeihlich, wirklich. Man hätte natürlich Produktionsfahrzeuge aller Motorisierungen und Ausstattungsalternativen hinstellen sollen. So machen es die anderen Hersteller ja auch. 🙄
Warum sollte Opel ein DKG in den Astra stecken, wenn sie einen 8 Gang Wandler haben?
Zur Erinnerung: Das hochgelobte ZF-Getriebe in den BMWs ist ebenfalls ein 8 Gang Wandler.
Klingt gut.
Ich bin wirklich gespannt auf den neuen Astra!
Opel hat sich die Kritik angenommen und an den Schwachstellen (Gewicht, Raumausnutzung) gearbeitet.
Wenn man den Zahlen glaubt, sogar sehr ordentlich. 120-200kg Gewichtsersparnis sind enorm. Hut ab!
Schön finde ich, dass man beim Design scheinbar keinen radikalen Bruch macht, sondern das (gute) aktuelle Design weiterentwickelt.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass der BiTurbo-CDTI auch mit Automatik kommt und es neue Wandlerautomaten gibt, die mehr als 400Nm verkraften.
PS:
DKG werden überbewertet. Die Vorteile sind so marginal, das würden 95% aller Fahrer ohnehin nicht merken. Zumal es im öffentlichen Straßenverkehr ganz sicher nicht auf die letzten paar Millisekunden ankommt...
Eine gut gemachte Wandlerautomatik (wie zB die ZF8HP) ist mir persönlich lieber.
Im Astra wird es wohl eher der Aisin-Wandler aus Mini und 2er BMW. Aber auch 8 Gang und auch nicht schlecht. 😊
Also welche Automatik denn jetzt? Der Mini hat keine 8Gang Automatik 😉 Der 2er aber schon
Aber wenn diese oder eine andere GUTE Automatik drinn ist, ist das Auto so gut wie gekauft.
Aisin ist vielversprechend, handelt es sich doch um eine Firma des größten Autoherstellers der Welt. 😉
Und die Lenksäule ist aus Kunststoff, ob das gut geht
"Kleiner" - endlich mal ein Hersteller, der versteht, dass selbst Kompaktwagen nicht mehr wirklich handlich sind.
Aber ohne DKG...? "NoGo"
Ich bin kein "erfahrener" Automatikfahrer aber eine Probefahrt in einem Neuwagen mit Wandler und einem Golf mit DSG hat einen enormen Unterschied ausgemacht.