Porsche 911 GT3 in Genf
Der neue Renn-Elfer lenkt auch mit den Hinterrädern
Porsche feiert fünfzig Jahre 911. In Genf, mit dem neuen 911 GT3. Der umrundet die Nordschleife in weniger als 7:30 Minuten. Und lenkt dabei mit den Hinterrädern.
Genf – Was ist sportlicher als ein Porsche 911? Richtig, ein Porsche 911 GT3. Die vorläufig sportlichste Spielart präsentierten die Zuffenhausener jetzt auf dem Genfer Salon. Der GT3 ist die Variante, die Hobby-Rennfahrer für ihre Rennstreckenausflüge wählen, die man aber auch gemütlich auf der Landstraße fahren darf.
Allerdings dürfte das kaum ein Käufer wollen. Denn Porsche verspricht dem, der es kann, eine Zeit von weniger als 7:30 Minuten auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings.
Bei der Reduzierung der persönlichen Rundenzeit hilft vor allem die erste in einem Serien-Porsche installierte aktive Hinterachslenkung. Mittels zweier elektromechanischer Aktuatoren kann der Lenkwinkel der Hinterräder um bis zu 1,5 Grad geändert werden. Bis Tempo 50 lenken die Hinterräder entgegengesetzt zu den Vorderrädern und sorgen so für mehr Agilität in der Kurve.Porsche spricht von einer virtuellen Radstandsverkürzung um 15 Zentimeter. Das Auto lenkt folglich, als hätte es einen kurzen Radstand. Umgekehrt lenken die Hinterräder bei Geschwindigkeiten über 80 km/h parallel mit den Vorderrädern und sorgen so für bessere Stabilität.
Dann soll der virtuelle Radstand um 50 Zentimeter wachsen. Beim Beschleunigen aus der Kurve hilft eine variable Quersperre, die zudem durch gezielte Bremseingriffe unterstützt wird. Torque Vectoring nennt Porsche dieses System, das im GT3 in einer rennsportmäßigen Abstimmung eingesetzt wird.
Titanpleuel und Schmiedekolben
Äußerlich ist der GT3 an seinem großen und fest stehenden Heckflügel erkennbar. Zudem rollt er auf 20-Zoll-Felgen und Rädern im Format 245/35 vorne und 305/30 hinten. Die wesentlichen Modifikationen stecken allerdings unter dem Blech.
Der 3,8 Liter Boxer ist auf hohe Drehzahlen ausgelegt. Der Begrenzer greift erst bei rennmäßigen 9.000 Umdrehungen ein. Die meisten Pferdchen galoppieren bei 8.250 Touren. Dann sind 475 PS für den Vortrieb zuständig. Das maximale Drehmoment von 440 Newtonmetern liegt bei 6.250 Umdrehungen an. Der Motor basiert zwar auf dem des Carrera S, allerdings wurde er gründlich modifiziert. Porsche setzt Titanpleuel und geschmiedete Kolben ein.Die Kraft wird mittels eines gleichfalls optimierten Doppelkupplungsgetriebes an die Hinterräder gebracht. Es soll, ähnlich einem sequentiellen Getriebe agieren, also die Gänge nochmals schneller wechseln. Nach einer Zehntelsekunde soll der neue Gang eingerastet sein.
Der GT3 beschleunigt unter optimalen Bedingungen in 3,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und in weniger als 12 Sekunden auf 200 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 315 km/h. Der Verbrauch abseits der Nordschleife bei 12,4 Litern pro 100 Kilometer.
Im August kommt der Renn-Elfer für 137.303 Euro auf den Markt.
Quelle: SpotPress
Sieht gut aus, aber PDK in einerm GT3?
Naja hoffentlich wirds auch ein manuelles Getriebe geben, schnellere Schaltzeiten hin oder her.
Saugmotor, 9000 rpm, verpackt im 911 - so muss ne richtige Krawallbüchse sein. 😆
Papst zurückgetreten und der GT3 ist 30 kg schwerer, kein Rennmotor wie beim Vorgänger und nur mit Automatik. Geht die Welt bald unter ? 😜
Eine mitlenkende Hinterachse haben/hatten doch schon sehr viele Autos und dieses Prinzip des Gegenlenkens bei niedrigen Geschwindigkeiten zur Verkleinerung des Wendekreises und Mitlenken bei hohen Geschwindigkeiten zur Erhöhung der Stabilität haben sie auch alle gemeinsam.
Wenn der mal nicht lecker aussieht... 😆
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Da hast Du natürlich Recht. Vergleiche auch BMW F10 usw.
Aber im sportlichen Bereich lese ich davon zum ersten Mal. Da ich die Lenkung nur aus dem 5er kenne, weiß ich leider nicht wie sich das Ganze auf der Rennstrecke verhält. Beim Fahrertraining war die gelenkte Hinterachse auf jeden Fall Gold wert.
Alles in allem: geile Kiste 😊 Mal sehen ob ich bei Porsche tauschen kann 😆 Aber ich seh die Chancen eher schlecht...
Automatik, mitlenkende Hinterräder, riesige Felgen... in einem GT3?
Ich bin ja kein Purist, aber das passt wirklich nicht.
Hinterachslenkung hatten auch schon richtige Rennwagen. Da muss man sich nur die Skylines anschauen. Aber die gab es nur im Verbund mit Allradantrieb soweit ich weiß.
Saugmotor mit 9.000 RPM finde ich genial. Gegen das PDK von Porsche habe ich nix, denn das ist wirklich gut und hat sogar eine Funktion, wo man schnell auskuppel kann (für Drifts). Einfach an beiden Schaltwippen gleichzeitig ziehen. 😉
Da fehlt es an nix. Gut, die 30 Kilo mehr... naja, ich behaupte mal, dass man die effektiv nicht bemerken wird. Der Neue wird ja trotz allem noch viel schneller sein als der Alte GT3.
Handschalter, hab ich gehört, nur im RS - für alle die selber rühren wollen. Kommt ein Jahr später.
Der bekommt dann wohl auch den Motor aus dem Cup-Porsche. 😉
Die alten Nissan Skyline hatten schon eine mitlenkende Hinterachse - vor fast 30 Jahren. Das System nannte sich HICAS oder Super HICAS und war auch bei den kleinen Modellen sehr verbreitet.
Honda hatte auch mitlenkende Hinterachsen Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre, z.B. im Accord oder Prelude.
Seit 2007 gibt es die Allradlenkung auch im Renault Laguna GT.
Mit der Hinterradlenkung kann man dann endlich die gefährlichen Situationen meistern, in die man sich mit der überzogenen Motorleistung selbst gebracht hat. Welche Rundenzeit hat der Wagen eigentlich rückwärts gefahren auf der Nordschleife? Das muss man doch wissen, bevor man kauft, kauft, kauft!
9000/min... Drehzahl ist eben durch nichts zu ersetzen außer durch noch mehr Drehzahl.
Jetzt müsste Porsche nur noch diesen Motor samt Hinterachse in den Cayman verpflanzen. Das wäre wenigstens ein echter Mittelmotorsportler.
Geiler Wagen, nur die überbreite Mittelkonsole mit den ganzen Schaltern und dem PDK sieht im GT3 komisch aus. Rennwagen mit einladendem Wohnzimmerambiente passt nicht zusammen. ;-) Der Innenraum des 997 hat zum GT3 besser gepasst.
An für sich finde ich das Heck des aktuellen 911er perfekt.
Anstatt dieser Frittenbude (Heckspoiler) hätte man hier auf einen Diffusor setzen sollen. Die Endrohere hätten dann weiter nach oben gemusst. Wie es bei Ferrari gemacht wird.
Schade, schönes Auto eigentlich, mit dem Heckspoiler jedoch nicht mehr.