Renault Alaskan Pick-up 2017 im Test: Fahrbericht, Zuladung, Anhängelast
Der Nissan-Pick-up von Renault
Wer Renaults neuen Alaskan sieht und dabei an einen verkleideten Nissan Navara denkt, liegt richtig. Viel verändert haben die Franzosen nämlich nicht.
Ljubljana - Pick-ups mit offener Ladefläche und viel Bodenfreiheit mögen für Landwirte und Landschaftsgärtner das Non-plus-Ultra sein. Muss man damit allerdings in die City, sind sie vor allem eins: sperrig und unhandlich. Trotzdem erfreuen sich die robusten Lastesel wachsender Beliebtheit. Allein in Deutschland ist der Absatz in den vergangenen acht Jahren von gut fünfeinhalbtausend auf über 21.000 Einheiten pro Jahr gestiegen. Das Angebot wächst mit: Ab November wartet für mindestens 36.900 Euro der Renault Alaskan beim Händler.
Zwar ist der Franzose ganz frisch ins hiesige Renault-Portfolio eingezogen, doch wirklich neu ist der Pick-up nicht. Zum einen rollt er schon seit gut einem Jahr über südamerikanische Straßen. Zum anderen ist er im Wesentlichen ein Nissan Navara. Abgesehen von optischen Änderungen an Front und Heck haben die Franzosen das Modell von ihrem japanischen Allianzpartner übernommen.
Vor allem im Innenraum hat Renault gar nicht erst versucht, den Anschein zu erwecken, der Alaskan sei ein eigenständiges Auto. Während Mercedes bei der ebenfalls auf dem Nissan aufbauenden X-Klasse das gesamte Cockpit ausgetauscht und seine eigene Inneneinrichtung einbaut, übernimmt Renault vom Kombiinstrument bis zum Sitzheizungsschalter, vom Touchscreen bis zum Fensterheber alles vom Navara. Das heißt: Auch der Alaskan hat kein längsverstellbares Lenkrad und ist in Optik und Haptik mehr auf Robustheit als auf Lifestyle ausgelegt.Viel Platz auf 5,40 Meter Länge
Den Kunden wird’s nicht stören, denn die Basics passen: Das Platzangebot in dem ausschließlich als Doppelkabine mit vier Türen erhältlichen Alaskan ist gut, die Sitzposition einwandfrei und das Gestühl auch auf längerer Strecke nicht unbequem. Zahlreiche Ablagen im Handschuhfach, den Türtaschen, unter der Mittelarmlehne, auf dem Armaturenbrett und unter den Rücksitzen erleichtern das Verstauen von allerlei Dingen.
Serienmäßig fährt der Pick-up immer mit Alurädern, Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern und Tempomat vor, Extras, die der gut 5.000 Euro günstigere Nissan nur gegen Aufpreis an Bord hat. Ab der zweiten Stufe kommen das etwas fummelige Navigationssystem mit 7-Zoll-Touchscreen, eine Klimaautomatik und die Einparkhilfe hinten dazu. Letztere ist auf jeden Fall empfehlenswert, noch besser hilft sie in der höchsten Ausstattung: Die enthält neben Voll-LED-Scheinwerfern und Sitzheizung serienmäßig eine 360-Grad-Ansicht. Die kann das Rangieren mit dem 5,40-Meter-Schiff merklich vereinfachen. Auch wenn der Wendekreis von deutlich über zwölf Metern dadurch nicht schrumpft.
Zwei verfügbare Motoren
Wer sich für die Basis-Version entscheidet, wählt zugleich die schwächere von zwei verfügbaren Motorisierungen: Nur der einfach aufgeladene 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 163 PS fährt in der Einstiegs-Ausstattung (und ohne Option auf ein Upgrade) vor. Der zuschaltbare Allradantrieb und die Geländeuntersetzung sind auch hier immer dabei, ein Automatikgetriebe steht für den kleinen Selbstzünder allerdings nicht zur Wahl. Das Gros der Kunden wird wohl zum Biturbo mit 190 PS greifen. Die startet für 41.500 Euro in der zweiten Ausstattung und hält für 1.800 Euro extra auch eine Siebengang-Automatik bereit.Dass unter der Haube des Topmodells fast 200 PS schlummern, merkt man im Alltag allerdings nicht. Den Sprint auf Tempo 100 schafft der leer gut 2,1 Tonnen schwere Pick-up mit viel Getöse knapp in unter elf Sekunden, bei 184 km/h ist Schluss.
Aber zum Rasen ist der Alaskan nicht gebaut. Sein Potenzial entfaltet der Renault als Arbeitstier: Knapp eine Tonne Gewicht kann auf der gut eineinhalb mal eineinhalb Meter großen Ladefläche transportiert werden. An den Haken kann der Alaskan bis zu 3,5 Tonnen nehmen. Wer die Zuladung ausreizt, braucht sich jedoch nicht wundern, wenn der Praxis-Durst deutlich vom Normverbrauch abweicht: Auf dem Papier gibt sich der Renault mit rund sechseinhalb Litern zufrieden.
Ordentlich Ladung auf der Mehrlenker-Hinterachse treibt zwar den Verbrauch in die Höhe, steigert aber auch den Komfort. Bei unserer Testfahrt fuhr der Renault Alaskan mit gut 150 Kilogramm Sand beladen ausgesprochen geschmeidig und federte komfortabel. Lässt man den Ballast weg, wirkt der Renault vergleichsweise hölzern. Das ist der Preis, den die hohe Zuladung erfordert. Wer die Ladefläche mit wetterempfindlichem Gepäck beladen will, dem hilft der geschlossene Aufbau, der für gut viereinhalbtausend Euro erhältlich ist.
Technische Daten:
- Viertüriger, fünfsitziger Pick-up
- Länge: 5,40 Meter
- Breite: 1,85 Meter
- Höhe: 1,81 Meter
- Radstand: 3,15 Meter
- Ladefläche: 2,46 Quadratmeter
Variante | Alaskan dCi 160 | Alaskan dCi 190 |
---|---|---|
Motor | 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel, 6-Gang-Schaltgetriebe | 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel, 6-Gang-Schaltgetriebe (7-Gang-Automatikgetriebe) |
Leistung | 163 PS | 190 PS |
Drehmoment | 403 Nm bei 1.500 U/min | 450 Nm bei 1.500 U/min |
Vmax | 172 km/h | 185 (180) km/h |
0-100 km/h | 12,0 s | 10,8 s |
Durchschnittsverbrauch | 6,3 Liter/100 Kilometer | 6,3 (6,9) Liter/100 Kilometer |
CO2-Ausstoß | 162 g/km | 167 (183) g/km |
Abgasnorm | Euro 6 | Euro 6 |
Preis | 36.900 Euro | 41.500 (43.300) Euro |
Quelle: SP-X
Sieht ja spannend aus. VW beklagt immer wieder zu wenige von den Amaroks abzusetzten, aber etwas scheint an dem Markt dran zu sein.
Und eigentlich bin ich gespannt auf einen Vergleich zwischen ihm und seinen beiden Brüdern.
Der Amarok wird dummerweise nahezu ausschließlich auf einem der schwierigsten Märkte für solche Fahrzeuge verkauft, nämlich Europa.
Jo warum nicht? Ich find den sogar schöner als das Original und den Benz.
190 PS und 450Nm ist für die meisten Einsätze auch ausreichend.
Das einzige, was ich nicht verstehe ist diese Edeloptik innen, wenn man das Auto benutzt, für was es gedacht wurde, hat man doch nur Angst was schmutzig zu machen?
LG
Das Interieur ist 1:1 von Nissan übernommen, nur das Zeichen auf dem Lenkrad haben sie getauscht. Aber von außen wesentlich gefälliger als die anderen beiden auf dem Navara aufbauenden Fahrzeuge.
Ein weiterer Pick Up von Nissan. Nach dem Nissan Navarra, dem "Mercedes
Pick Up", nun auch noch Einer von Renault. Das Problem dieser Autos, sind
ihre Abmaße. In der Großstadt sind diese Fahrzeuge mit hier 5,40m länge,
einfach zu lang, als das sich der Fan so ein Ding vor die Tür stellen kann.
Der vorhandene Platz reicht einfach nicht mehr.
Genau Das mußte ich schon 1990, als der erste Landrover Discovery auf
den Markt kam,feststellen. Dieser war für den Süden Berlins, mit damals
4,57m schon zu lang, so das meine "Parkgebühren" (Tickets fürs
Falschparken) monatlich erheblich waren.
Heute komme ich mit meinem kurzen RAV4 von 2005 mit ca. 4,10m länge
(mit Anbauten) gerade so zu recht. Der aktuelle RAV4 hat 2016 schon eine
länge von 4,57m, wie 1990 meinerster LR Discovery.
Eine Halterin eines VW Amarok bei uns,sammelt Tickets unter dem
Scheibenwischer.
Solange die Hersteller nicht aufwachen und kürzere Autos bauen,wird
sich an der Parkraumnot auch nichts ändern. Was sich für halbwegs
vernünftige Leute auch auf die Auswahl von Fahrzeugen auswirkt.Da
haben Fun Cars, wie hier Pick Ups, sehr schlechte Chancen................
Es wird ja niemand gezwungen, sich sowas zu kaufen. Für die Großstädter bleiben ja noch genug Spielzeugautos übrig, die man kaufen kann.😉
Ja, manchmal sind fast 5,50 m schon schwierig......geil isses trotzdem.😆
Pickups sind eigentlich Nutzfahrzeuge. Wenn man nun in der Stadt tätig ist, ist es schon etwas blöd mit den Maßen. Aber als Lifestyle-Wägelchen, ist der Wagen sowas von unpraktisch.
Auf meiner Arbeit sind die Parkplätze im Parkhaus relativ groß. Große Kombis können ohne Probleme parken. Einmal kam eine junge Frau mit ihrem RAM 1500. wir musste sie zu dritt aus der Lücke lotsen. Ein Navara oder auch Amarok wären bei uns genauso fehl am Platz.
Fake News. Mercedes übernimmt sogar einige Teile, die Schaltkulisse fällt sofort ins Auge.
Wie in der X-Klasse:
https://youtu.be/eoSLbLCeB4E?t=620 (ab 10:20 falls der Zeitstempel nicht übernommen wird, Danke an Jan fürs Testen)
SP-X hat den Alaskan so intensiv getestet, dass die Zeit für nicht ein eigenes Foto gereicht hat.🙄
1. Das ein Nutzfahrzeug genau wie z. B. Sprinter & Co., die locker nochmal fast 2m länger ausfallen können und auch (wg. der oft großen und schweren Nutzlast) durch die Städte fahren müssen. Ergo sollte man sich auch bzgl. ausreichender Anzahl entspr. vieler über die Stadt verteilter bezahlbarer Parkplätze Gedanken machen, zumal das oftmals 1-Mann-Unternehmen ohne wirkl. Betriebsgelände sind (die wohl oft genug einfach nur Hartz4 entgehen wollen, obwohl sie nur ähnl. viel oder weniger verdienen bei viel größerem Risiko, dank der Politik, die großen Firmen sowas in so einem Ausmaß erlaubt[1].
2. Weiß zwar nicht ob Renault einer der ersten war, auf jeden Fall haben sie auch ein Kleinwagen-SUV, falls man nur höher sitzen will.
notting
[1] Hatte gerade heute erst was ähnl. bzgl. Postagenturen gelesen, da _will_ die Post sogar nicht, dass diese was verdienen und treiben z. B. bzgl. versicherter Päckchen die Leute sogar ins Internet weil das den Postagenturen verboten ist.
Tja, beim Ausdenken neuer Namen für das gleiche Auto fällt dem Marketing nichts mehr ein. Bei Renault hätte es wenigstens etwas französisch klingen dürfen...
Die Sache ist wohl die, dass es viele Gegenden so ist, dass es im größeren Umkreis nur Renault oder nur Nissan gibt, aber eben nicht beides. Evtl. ist es auch so, dass Nissan wie Renault auch in div. Ländern überhaupt nicht vertreten ist...
notting
Schon vor über 25 Jahren hatte die Ex von Colt Servers dessen viel zu großen PickUp mitleidsvoll angelächelt und ihn gefragt, warum er denn immer noch kein richtiges Auto fährt. Und heute gibt's es immer mehr von diesen schweren, langen unpraktischen Autos und es fahren Frauen mit diesen Karren morgens ihre Kinder zu Schule...
Und wenn Mutti wirklich mal 150Kilochen Spielsand transportieren muss, dann wird der dann aber vom Baumarkt angeliefert, damit der Laderaum nicht dreckig wird...
der Rombus steht dem Nissan erstaunlich gut 😊.
Ehrlich? Warum bietet man diesen nicht in Nordamerika an?
Fehlen die V6 und V8 Benziner?