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Der Prada-Panda: Lancia Ypsilon 2011
Bei Fiat bastelt man fleißig weiter am Neuaufbau der hauseigenen Edelmarke Lancia. Jetzt kann Lancia, ein Novum in der jüngeren Konzernpolitik, sogar exklusiv eine Konzern-Neuentwicklung zuerst nutzen: Die Fiat-Tochter stellt den neuen Lancia Ypsilon vor.
Der neue Lancia Ypsilon basiert auf der nächsten Generation des Fiat Panda und wird wie dieser aus dem Fiat-Werk im polnischen Tychy kommen. Die Pläne für den neuen Fiat Panda liegen schon länger in der Schublade, allerdings sahen die Turiner Granden um Sergio Marchionne nicht ein, mitten in der Rezession Geld für die Ablösung ihres erfolgreichen Einstiegsmodells in die Hand zu nehmen. Das soll sich in diesem Jahr allerdings ändern: Für den Herbst wird der neue Panda endlich erwartet.
Der neue Lancia Ypsilon stellt insofern einen Vorgriff dar, schon ab Juni soll er in Europa erhältlich sein. Wie auch die anderen kleineren Lancia Modelle, soll er eine italienisch-edle und elegante Interpretation eines kleinen Stadtwagens sein, mit unverwechselbarem Design, hochwertiger Ausstattung und in Zukunft auch mit innovativer Technik. Ein Prada-Panda sozusagen. Die enge Verwandtschaft zeigt sich künftig auch darin, dass es den neuen Ypsilon nur noch als Fünftürer geben wird.
Die Abmessungen stellen gegenüber der aktuellen Ypsilon Generation keinen Quantensprung dar. Der Neue wird mit seinen 3,84 m etwa 6 cm länger als sein Vorgänger, ist mit 1,67 m Breite etwas schmaler und mit 1,52 m einen Tick niedriger als der seit 2003 gebaute aktuelle Ypsilon. Der Radstand ist mit 2,39 m kaum verändert.
Wert legt man bei Lancia auf die Feststellung, dass der schmucke Kleine ein echtes Raumwunder sein soll: Auch dank neuartiger, besonders flach geratener und trotzdem komfortabler Vordersitze soll die Rückbank bequem drei Personen Platz bieten.
Zitate aus der Modellgeschichte
Optisch fehlt dem neuen Lancia Ypsilon etwas die coupéartige Anmutung seines Vorgängers, durch die größere Kabine wirkt er sogar deutlich gedrungener. Dennoch spart er nicht mit extravaganten Designeinfällen. Das Design soll außerdem einen Griff in die Geschichte der Marke darstellen. So zitiert die Motorhaube den Ardea der 40er, während die optische Trennung von Dach und C-Säule auf den Delta anspielen will. Die Griffe der hinteren Türen sind auf den ersten Blick kaum auszumachen. Bei der Gestaltung der Heckklappe wurde Lancia zufolge kein Platz verschenkt.
Auffallend ist eine klare optische Trennung zwischen der oberen und der unteren Karosseriehälfte. Der Grund: Lancia plant von vornherein mit aufwändigen Zweiton-Lackierungen. Zwei Pastell- und vier Metallicfarben, zwei Dreischicht-Lacke, vier irisierende Effektlacke mit Metallpigmenten sowie vier unterschiedliche Zweiton-Kombinationen bieten hier jede Menge Spielraum zur Individualisierung. Insgesamt stehen über 600 Varianten zur Auswahl.
Variables Innenraumdesign
Im Innenraum präsentiert sich der kleine Ypsilon ebenfalls als kleines Designerstück. Zentrales Element ist eine schwarz lackierte Mittelkonsole, die das Cockpit senkrecht teilt. Weiße LED-Leuchten und die ebenfalls weißen Ringe der Anzeigen sollen bei Dunkelheit für einen Hauch von Ambientebeleuchtung sorgen. Die unterschiedlichen Ausstattungsvarianten folgen dabei jeweils einem bestimmten Thema, wie jugendlich oder maskulin-sportlich. Betont weiblich gibt sich die Linie Romantic Gold, mit angedeuteten Designskizzen und goldfarbenen Rahmen an Instrumenten und den Türverkleidungen. Die höchste Ausstattungslinie kommt selbstredend mit Lederbezügen daher.
Motoren: Neuer Job für den Zweizylinder
Zum Start kommt der Lancia Ypsilon mit drei Motorvarianten aus. Highlight ist dabei sicher der bisher nur im Fiat 500 lieferbare TwinAir-Zweizylinder mit 0,9 Litern Hubraum, der85 PS leistet und sowohl mit Automatik- als auch mit Schaltgetriebe im Normzyklus einen CO2-Ausstoß von unter 100 g/km aufweisen soll. Der zweite Benziner ist der neueste Spross der Fiat Fire Familie mit 1,2 Litern Hubraum und variabler Ventilsteuerung. Er leistet 69 PS und soll laut Fiat fünf Prozent weniger Benzin als sein Vorgänger brauchen. Eine LPG-Variante soll später folgen. Als Diesel bietet Lancia nur den 1,3 Liter Sechzehnventiler an, mit dem ebenfalls ein CO2-Ausstoß von unter 100 g/km möglich sein soll. Alle Motoren kommen serienmäßig mit Start-Stopp-System.
Auch bei der Ausstattung soll der Lancia Ypsilon seinem Premium-Anspruch gerecht werden. Das zeigt sich insbesondere an einigen modernen elektronischen Spielereien, die man bei der Konkurrenz längst noch nicht alle im Kleinwagensegment bekommt. Da ist z.B. ein Einparkassistent namens „Magic Parking“, der erkennt, ob eine Parklücke groß genug ist und der außerdem dem Fahrer die Lenkbewegungen abnimmt. Ein System namens Smart Fuel soll beim Tanken behilflich sein: Es öffnet und schließt die Einfüllöffnung automatisch beim Einführen beziehungsweise Herausnehmen der Zapfpistole.
Serienmäßig ist auch eine Schaltpunktanzeige, die zu umweltbewusstem Fahren animieren will – dezent, wie Lancia betont. Auch elektronische Stabilitätskontrolle mit ASR und Berganfahrhilfe, elektronische Bremskraftverteilung und ISOFIX-Befestigungen für Kindersitze gehören in allen Varianten zur Serienausstattung.
Gegen Aufpreis lieferbar sind etwa ein Navigationssystem Blue&Me TomTom Live, Bi-Xenon-Hauptscheinwerfer und eine 360 Grad 500 Watt Musikanlage mit acht Lautsprechern und achtkanaligem Verstärker. Ein Glasdach ist ebenfalls lieferbar.
Auf dem Weg zu neuen Erfolgen?
Insgesamt versucht Lancia beim Ypsilon eine deutliche Aufwertung und Modernisierung, was natürlich die Frage nach der preislichen Positionierung aufwirft, zu der sich Turin noch nicht abschließend äußert. Ein Schluck aus der Preispulle muss eigentlich kommen, bei so vielen neuen, inneren Werten. Er könnte aber dazu führen, dass der Lancia Ypsilon auch in Zukunft allein schon durch seine Erfolglosigkeit ein exklusives Vergnügen bleibt – ein Autos, das nicht jeder hat, weil es kaum einer kauft.
Ob der Ypsilon auch einen Ausblick auf den neuen Fiat Panda erlaubt? Dessen entscheidender Wert war es immer, dass er wenig kostet und trotzdem funktioniert, und daneben auch kompakt und übersichtlich ist. Dafür wird es immer einen Markt geben, und den wird Fiat sicher nicht einfach so aufgeben. Daher ist durchaus zu erwarten, dass der Ypsilon etwas mehr ist als ein Prada-Panda – nämlich trotz gleicher Basis ein eigenständiges Modell.
(nw)
Quelle: MOTOR-TALK
Hmmm, Front ganz ok. Die Seitenlinie finde ich etwas gewöhnungsbedürftig, mal sehn, wenn man ihn dann live vor sich hat.
man sieht ihm die (Design)-verwandtschaft zum Delta III an, nicht schlecht ... aber erst will ich ihn in Natura sehen
Da durfte sich wohl ein Designer austoben, ob das den Deutschen gefallen wird?
wird sich zeigen, wenn nicht kann es ja immer noch zu anderen Titel wie z.b. Gay Car of the Year reichen 😉
Gar nicht so schlimm wie befürchtet, aber zu Verkaufszahlen wird es wohl nicht gereichen. Denn das Konzept - untypisches Design, üppige Ausstattung, Zweifarben-Lackierung - hat schon dem bisherigen Y und Ypsilon nicht gerade zum Durchbruch verholfen. Zumindest nicht auf dem hiesigen Markt. Naja, immerhin kann man dem Y(psilon) im Gegensatz zum Delta nicht vorwerfen, er würde seiner Linie untreu werden.
Ich freu' mich trotzdem auf einen Exoten mehr auf der Straße... 😊
Gruß
Derk
Sehr schönes Fahrzeug, meiner Meinung nach!
Verkaufszahlen werden dennoch nicht wirklich hoch werden, weil einfach das Image aber auch die Händler fehlen. Mein nächster Lancia Händler wäre ca. 50 km entfernt - und das hält mich vom Kauf doch schon ab.
Wenn Du Dir die Listen der "Gay Cars of the Year" anschaust, wirst Du feststellen: Auch schwule Männer stehen auf ganz normale Autos - also irgendwelche "Traumsportwagen" etc. Im Gegensatz zu vielen Hetero-Kerlen können sich einige Schwule solche Fahrzeuge aber eben schneller leisten... 😉
Urgs, nicht schön.
Und schon wieder diese "verstecken" Türgriffe hinten. Was soll der Unsinn? Man sieht doch eh, dass es ein 4/5-Türer ist.
Hässlich, somit fällt er auf.
Schickes Gefährt. Schade das das Händler- und Servicenetz so löchrig wie ein Schweizer Käse ist.
Nicht mein Fall, so wird die Situation für Lancia wohl kaum besser werden.
Sehr schicker Kleinwagen mit super Ausstattungsmöglichkeiten. Gefällt mir.
Zitat:
soll die Rückbank bequem fünf Personen Platz bieten.
Zitat ende
hrhrhrhrhrhrhrhr
ich nehme an, die Zielgruppe ist nicht die superdynamische Hausfrau die mit der Karre zum Bäcker fährt.
Das sind dann wohl eher Großfamilien. 😆
Ganz klar, weil sie sich besser hochschlafen können 😆😉 Die Chefetagen sind ja eher selten mit Frauen bestückt.
Aber nun mal zum Ypsilon: Selbst als Frau finde ich dieses Auto nicht schön. Dieses ganze Gewulste und Geschwinge... völlig polarisierende Geschmackssache. Das Fahrzeug mag seine Käufer finden, aber viele werdens nicht werden.
Gefällt mir gut, obwohl der Y für mich das schickere weil schlankere Autochen war. Meine Frau war 7 Jahre sehr zufrieden mit dem Wagen und wäre der 500 nicht erschienen wären sie wohl noch immer ein glückliches (mängelfreies) Paar ;-)
Auf den ersten Blick gefällt mir die Gesamterscheinung des Fahrzeugs recht gut, auf den zweiten Blick erinnert er mich von vorn etwas an den Chrysler PT Cruiser, die hinteren Seitenflächen haben mir etwas zu viel Blechfläche aber es ist wohl Mode den unteren Seitenscheibenrand im hinteren Verlauf nach oben zu ziehen. Da zweifle ich ob man als Fondpassagier überhaupt rausgucken kann...
Aber im gesamten ein durchaus gefälliges Gefährt dem es für meinen Geschmack durch seine gedrungene Erscheinung ein bisschen an der sonst Lancia-typischen Eleganz mangelt.
Ich würde mich freuen zukünftig einige Exemplare in freier Wildbahn entdecken zu können und wünsche Lancia mit diesem Modell viel Erfolg.
Ciao!