Neuer Toyota Prius 2015
Der Prius wird kürzer, leichter, innen größer
Der größte Autohersteller der Welt hält nichts von reinen Elektroautos. Bei Toyota glaubt man an die Hybridtechnik – und an die Brennstoffzelle.
Washington – Eingeschränkte Reichweite, lange Ladezeiten: Toyota sieht im reinen Elektroauto vorerst keine großen Marktchancen. Vom Erfolg der Hybridtechnik ist man bei Toyota dagegen überzeugt.
„Viele Menschen halten den Hybridantrieb für eine Brückentechnologie. Wir glauben, dass es sich dabei um eine sehr lange und feste Brücke handelt, die noch viele Vorteile bringen wird“, erklärte Toyota-Vorstand Takeshi Uchiyamada in Washington.
Damit nehmen die Japaner eine Außenseiterrolle unter den großen Herstellern ein. Darin sieht Uchiyamada kein Problem. Wenn sich Elektroautos wider Erwarten doch zum Marktschlager entwickeln, könne Toyota schnell reagieren.
Die Hybrid-Technik, sagt der Manager, bringt alles mit. Toyota könnte kurzfristig reine Elektromodelle anbieten. Derzeit verkauft Toyota in den USA eine Elektroversion des RAV4. Die Antriebstechnik stammt allerdings von Tesla – an dem Toyota und Daimler beteiligt sind.
Neuer Prius und Brennstoffzelle 2015
Zurzeit investiert Toyota alle Kraft in die vierte Prius-Generation. „Bei jedem Vorgängermodell ist es uns gelungen, Verbrauch und Abgasausstoß um zehn Prozent zu verringern. Dieses Mal wollen wir noch mehr einsparen“, erklärt Uchiyamada.
Der Toyota Prius Modelljahr 2015 basiert auf einer neuen Plattform, mit höherer Steifigkeit und tieferem Schwerpunkt. US-Presseberichten zufolge wird der Prius damit auch kürzer und deutlich leichter. Außerdem optimiert Toyota den Antriebsstrang. Dazu gehört auch eine Batterie mit höherer Dichte.
„In den kommenden Jahren“, so Uchiyamada, „wird Toyota mehr Hybridmodelle als alle anderen Hersteller“ zu den Händlern bringen. Das ist bisher auch schon so. Angst, dass sich das ändert, hat Toyota scheinbar nicht: Der Manager forderte die Mitbewerber auf, sich verstärkt dem Thema Hybrid zu widmen. Ende 2015 sollen fünf Millionen dieser Fahrzeuge auf den Straßen der USA unterwegs sein.
2015 wird nicht nur das Jahr des Prius. Auch Toyotas Brennstoffzelle soll dann marktreif sein. Sie soll für rund 40.000 Euro zuerst in einer Limousine angeboten werden. Möglicherweise steht das Modell schon im November auf der Tokyo Motorshow. „Im Gegensatz zu Elektrofahrzeugen“, sagt Takeshi Uchiyamada, „gibt es bei dieser Technik keine Probleme bei Reichweite und Ladezeiten.“
Respekt! Ich finde gut, dass Toyota da eine klare Linie fährt. Die eindeutige Haltung zu den Hybridautos macht glaubwürdig, dass sie das Thema aus Überzeugung, nicht aus Publicity- oder Rechtsgründen angehen und damit auch Geld verdienen wollen/können.
Den Prius halte ich zwar für ne üble Möhre, aber der Hybridantrieb funktioniert prima und hat bewiesen, dass Hybrid auch in Großserie läuft.
Wenn Toyota jetzt auch 2015 mit der Brennstoffzelle kommt, hat sich der einstige Wasserstoff-Pionier Daimler schon von zwei Konkurrenten überholen lassen. Hyundai/Kia will ja auch bald auf den Markt damit. Die F-Cell-B-Klasse dagegen kommt erst 2017.
Eine bewundernswert klare und realistische Strategie.
Die Entscheidung hebt sich wohltuend vom Gezeter und der Eierei in der europäischen Mobilitätsplanung der kommenden Jahrzehnte ab.
Amen!
Ich finde es sehr löblich von Toyota, den Prius noch effizienter zu gestalten. Das ist ein positiver Trend.
Allerdings sehe ich Hybride nicht als Dauerlösung an.
Entweder man setzt auf Erdgas, oder voll elektrisch. Ein Hybrid ist nämlich immer noch teurer, als ein Basisbenziner, dafür aber nicht mit einen alternativen Kraftstoff betrieben.
Heisst im Klartext, man hängt weiterhin am Erdöl. Und damit auch an den Umweltproblemen, die durch Rohölförderung und der Beförderung dessen verursacht wird. 😊
Aber immerhin ist ein Hybrid einem Diesel vorzuziehen, meiner Meinung nach.
Zum Wasserstoff. Man hat natürlich ein schnelles Betanken, gegenüber einem langsameren Ladung beim E-Auto mit Akkus.
Und die Reichweite ist auch höher, abgesehen von Model S von Tesla.
Das Problem bei Wasserstoff ist aber die Erzeugung. Man braucht viel Energie. Oder man wandelt es von Erdgas in Wasserstoff um, was aber noch ineffizienter ist.
Baut dann eine extrem teure Infrastruktur auf. Und transportiert diesen aufwendig hergestellten Wasserstoff wieder mit mit Diesel betreibenden LKWs an die Tankstellen.
Selbst das Umwandeln von Windstrom in Wasserstoff ist ineffizient. Das ist zwar umweltfreundlich, aber der Strombedarf ist trotzdem extrem, der anderweitig benutzt werden kann. Solange er vom Stromnetz angefordert wird.
So. Und Wasserstoff ist pro kg nicht gerade sehr preiswert, gegenüber reinen Strom. Wasserstoff kann man selber nicht herstellen, Strom aber schon. Etwa mit Photovoltaik.
Und weil das so ist, bestimmen Firmen, wie bei Benzin oder Rohöl, den Marktpreis für den kg Wasserstoff in Zukunft.
Ob das erstrebenswert ist bleibt dahin gestellt.
Dennoch kann Wasserstoff eine Lösung für den regionalen öffentlichen Verkehr sein, in Großstädten wie Hamburg, Frankfurt, Berlin oder München. Busse eben.
Die Batteriezellen-Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Noch nie wurde so viel Geld rein gepumt wie jetzt.
Lithium-Akkus sind weder giftig und umweltschädigend. Weder der Abbau, noch das Recycling.
Was wir brauchen sind effizientere Photovoltaik-Module. Mit doppelten Wirkungsgrad. Und intelligentere Stromnetze. Etwa um Sonnenstrom von Spanien zu importieren und Windstrom von Deutschland nach Spanien.
Dazu, weg mit dem Kohlekraftwerken. Ganz weg. Und durch hoch effiziente Gaskraftwerke mit Fernwärme investieren.
Wir können die Energiewende schaffen. Nur muss man endlich an den richtigen Strippen ziehen, als im Kreis zu fahren.
Ups....die Meldung kommt aber arg spät bei MT an. Die Rede von Herrn Uchiyamada ist ja mehr als 2 Wochen "alt".
Dazu passt die nachfolgende Meldung:
http://www.handelsblatt.com/.../8867384.html
Aber auch erheblich sparsamer.
Das stimmt so nicht, ich fahre meinen prius 1 mit E85, teils mit E100.
Der Aufwand dafür ist erheblich geringer als würde man einen Benziner mit Erdgas fahren.
Abgesehen davon das Erdgas im Gegensatz zu Ethanol fossil ist.
Und erheblich komfortabler 😊
Ich habe es schon oft gesagt und sage es wieder: Wenn ich mit dem Prius unseren Wohnanhänger ziehen könnte und dürfte, würde ich einen Prius III Vorffacelift fahren statt meines T4. Ein Prius kann vielleicht nicht so schnell wie ein T4, aber darum geht es ja nicht 😉
Hybriden kann man genausogut mit alternativen Kraftstoffen betreiben wie die anderen. Der Unterschied ist, daß der Hybrid eben zwei oder mehrere Speicher hat. Z.B. CNG und Benzin oder Benzin und Strom oder um mal aus dem Vollen zu schöpfen wie ein Hantke-Prius Ethanol und CNG und LPG und Strom.
Erheblich sparsamer? JA! Aber nur in der Stadt. Zwar auch sonst sparsamer, aber eben nicht so deutlich. Ein Hybrid ist immer sparsamer, aber nicht immer so, dass sich der Aufwand lohnt.
Und Ethanol ist nicht wirklich umweltfreundlich, solange Energiepflanzen- und damit Ackerflächen verwendet werden.
Aber rein aus Interesse. Woher beziehst du dein E85? Wie wurde es hergestellt?
Seit wann ist Erdgas ein alternativer* Kraftstoff, die Förderung nicht umweltschädigend und der Bezug nicht mit einer Abhängigkeit verbunden? Beim Öl hängen wir an den Arabern (und anderen natürlich), beim Gas an den Russen... Ich sehe da keinen großen Unterschied.
*alternativ im Sinne von: nicht fossil, klimaneutral, nachwachsend/unbegrenzt verfügbar usw. Blabla :-)
Der einzige Gas-Vorteil (allerdings auch ein riesengroßer) ist der niedrige KG/Literpreis... Aber solls da nicht irgendwann eine Steuerangleichung geben? Zumindest beim Autogas? Oder täusche ich mich da?
Bis 2018 sind die Steuern bei CNG/LPG so geregelt wie jetzt.
Solange Erdgas nicht in die Atmosphäre gelangt, ist Erdgas die "umweltfreundlichere" Alternative.
Der Transport von Erdgas ist nicht so umweltschädigend. Und Meere werden auch nicht verölt, wenn mal was daneben geht.
Erdgas wird zwar auch gereinigt und komprimiert, was Strom kostet. Aber Erdöl wird praktisch mit Erdöl befördert. Mit dem Schiff und dem LKW.
Das Raffinieren ist auch nicht gerade umweltfreundlich.
Zudem sind die Erdgasreserven um einiges höher als die vom Erdöl. Erdgas wird auf lange Sicht daher auch günstiger bleiben.
Toyota hat mit den Hybriden ein sehr gutes System, das vor allem innerorts Sprit spart. Gleichzeitig hat der Prius aber auch einen guten Cw-Wert, einen effizienten Motor nach Atkinsons-Zyklus und ein CVT-Getriebe, das die Drehzahl des Motors immer im optimalen Bereich hält. Der spart nur in der Stadt, ist also sicherlich nicht korrekt. Fehlbedienungen wie Fahren im zu niedrigen Gang, Schleifenlassen der Kupplung, Treten des Turbos und andere Spielchen werden zusätzlich vermieden und Bremsenergie sogar wieder zurückgewonnen. Nur um ein paar Vorteile des Hybrids gegenüber eines reinen Verbrenners zu nennen.
Toyota hat diese Vorteile in alle Klassen gebracht, gewinnbringend zu konkurrenzfähigen Preisen, währenddessen haben alle anderen zugesehen und jetzt kommen E-Autos, die für Kurzstrecken oder lokale Fahrten ausreichen, aber: Für diesen Zweck zu teuer sind!
Zum hier diskutiereten Problem:
Wir brauchen Strom und zwar brauchen wir Stromüberschuss. Deutlichen Stromüberschuss, so in etwa 200 bis 400 %.
Bei etwa 600 TWh-Stromverbrauch im Jahr, müssen wir mindestens 140 GW installierte Leistung von regenerativen Quellen bereitstellen, eher 200 bis 300 GW.
2012 hatten wir eine installierte Leistung von 32 GW an Photovoltaikanlagen, knapp 5 GW an Wasserkraftanlagen und 31 GW an Windkraftanlagen. Einerseits fehlt noch ein gutes Stück, andererseits wäre es sicherlich möglich die Flächen bereitzustellen.
Das einzige Problem ist dann die Speicherung. Eben weil der Wind nicht kontinuierlich weht und die Sonne nachts (und auch im Winter) nicht scheint, muss die installierte Leistung mindestens 200 % über dem Durchschnittsverbrauch liegen und eine Speichermöglichkeit her.
Wofür wohl die E-Autos, am besten 1 Mio Stück? Die sollen nachts Energie aufnehmen, vor allem von Energiespitzen und diese auch wieder ins Netz zurückspeisen. Intelligente Stromnetze sollten zusätzlich unsere Wasch- und Spülmaschinen und weitere Verbraucher regeln, gesteuert vom Energieversorger. Da das so nicht klappt, allein mit Akkus von E-Autos und intelligenter Stromnutzung, ist die einzige Frage:
Wollen wir den überschüssigen Strom in Form von Wasserstoff oder in Form von Erdgas speichern?
Erdgas hat den Vorteil, dass es leichter speicherbar ist und wir schon ein Erdgasnetz haben. Außerdem kann (nach geringen Änderungen bzw. vorheriger Auslegung) so gut wie jeder Verbrenner damit umgehen. Egal ob Motor im PKW oder Gasheizung im Haus. Ein Versorgungsnetz gibt es bereits. Zur Not müsste man die Tankstellen umrüsten, aber die Infrastruktur ist da! GuD-Kraftwerke haben zudem mitunter den höchsten Wirkungsgrad. Der Nachteil ist, dass man zunächst Wasserstoff benötigt und diesen dann in Methan umwandelt...
Wasserstoff hat den Vorteil, dass man sich die Umwandlung in Methan sparen kann. Nachteil ist, dass wir dafür noch keine Infrastruktur haben, dass Verbrennungsmotoren nicht wirklich gut damit laufen. Vorteil wäre, dass man statt Verbrennungsmotoren dann Brennstoffzellen einsetzen könnte. Höherer Wirkungsgrad, keine Abgase, perfekt...
Vorteil der ganzen Geschichte ist, dass jeder gesparte Liter Öl und Verbrauch von lokal erzeugtem Strom, Geld im Inland behält. Wer sagt Photovoltaikstrom aus dem Inland wäre zu teuer, vor allem für den Betrieb im KFZ und lieber sein Auto mit Kraftstoff aus Erdöl betankt, der überweist das Geld direkt in Öl-Exportländer. Das ganze Thema hat eine politische Tragweite, die der technischen in nichts nachsteht.
Da wir langfristig eine Mischform aus Wasserstoff- (als Vorprodukt für das Methan) und Methanwirtschaft (zum Heizen und langfristigen Speichern) aufbauen müssen, ist die Taktik von Toyota sicherlich nicht verkehrt. Wasserstoff direkt zum Fahren zu benutzen könnte durchaus günstiger kommen.
Übrigens: In der News steht kein Wort von wegen Wasserstoff. Da man in Brennstoffzellen auch andere Stoffe umsetzen kann, könnte Toyota auch einfach den Verbrenner durch ein Aggregat mit noch höherem Wirkungsgrad ersetzen wollen. Letztlich ist dieser schritt sicherlich nicht verkehrt und an die Spezialisten hier:
Was braucht man, um eine Brennstoffzelle überhaupt im PKW nutzen zu können?! Richtig, ein Hybridsystem, denn ohne wird das nicht funktionieren. Toyota ist somit auf dem richtigen Weg und hat diesen schon vor 20 Jahren eingeschlagen (Entstehungsgeschichte des Prius I).
PS:
Zahlen aus Wikipedia... und noch ein Punkt: Da die Energieträger dermaßen günstig sind und die Energieversorger nur an kurzfristigen hohen Renditen interessiert sind statt regenerativer Energie, werden wir noch sehr lange von Lieferanten abhängig sein. Ein paar Dörfer wegzureißen und dafür ein paar 5 MW Windkrafträder hinzustellen, das kann man natürlich nicht bringen. In Bayern findet man dank der vielen kleinen verstreuten Bauernhäuser keinen einzigen Fleck mehr, weil sich immer irgendwer gestört fühlen könnte. Entweder wir wollen den Umschwung, günstigen Strom oder wir lassen alles wie es ist. Wir tendieren zu letzterem, eigentlich schade.
Warum sollte sich Toyota mit reinen Elektroautos verzetteln. Mit ihrer Technik erreichen sie schon heute die von der EU geplanten Benzinverbrauchsvorgaben für 2020. Merkel hat aber schon versprochen, die EU Vorgaben zu kippen, weil sie mit deutscher Steinzeittechnologie nicht einzuhalten sind.
Mit ein paar Elektromobilen kann man aber den Flottenverbrauch schön runtermogeln und nur darum geht es bei dieser Technologie. Auch 2020 werden Elektroautos unwirtschaftlich durch hohe Anschaffungskosten und wegen geringer Reichweite und langen Ladezeiten nur eingeschränkt tauglich sein.
Da hast du aber die Rechnung ohne die Hausordnung gemacht.
Betrieb von Waschmaschinen nach 22 Uhr verboten.