Supersportwagen SCG 003 auf Genfer Autosalon

Der Renner eines Mannes, dem Ferrari zu langweilig war

Constantin Bergander

verfasst am Fri Feb 27 16:06:39 CET 2015

James Glickenhaus liebt seltene Autos so sehr, dass er sich zwei Ferrari zu Einzelstücken umbauen ließ. Jetzt zeigt er seinen ersten eigenen Supersportwagen.

Ein Supersportler für die Straße: James Glickenhaus zeigt den 003S auf dem Autosalon in Genf
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus

New York/USA – James Glickenhaus wird mit seiner Auto-Manufaktur wohl nie Geld verdienen. Das sei auch nicht sein Ziel, sagte er zur Online-Plattform von „Top Gear“. „Ich möchte (damit) an Männer wie Carroll Shelby und Luigi Chinetti erinnern. Für mich sind das die wahren Helden.“

Geld hat Glickenhaus ohnehin genug: Der 64-Jährige ist professioneller Anleger in einer Firma, die einst sein Vater gründete. Früher drehte er mittelprächtige Filme („McBain“), heute sammelt er großartige Autos: In Glickenhaus-Garage parken unter anderem der Ford GT 40, mit dem Bruce McLaren einst in Le Mans gewann und das Einzelstück Pininfarina P4/5 auf Ferrari-Enzo-Basis.

SCG 003: Supersportler in Genf

Hinter den Sitzen steckt ein Honda-Rennmotor mit 3,5 Litern Hubraum und sechs Zylindern
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Auf dem Genfer Automobilsalon will Glickenhaus sein erstes eigenes Auto zeigen: Den SCG (Scuderia Cameron Glickenhaus) 003. Ein Auto mit Straßenzulassung, das ohne Einschränkungen auf der Rennstrecke fahren kann. Dass so etwas geht, hat er bereits bewiesen. Sein P4/5 Competizione auf Basis eines Ferrari 430 Scuderia fuhr 2012 beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel auf Platz 12. Das Auto ist im amerikanischen Bundesstaat New York angemeldet.

In Genf zeigt Glickenhaus zwei Autos: Eine Straßenversion („003S“) und eine für Rennstrecken („003C“), beide werden auf Bestellung gebaut. Im Rennwagen steckt ein 3,5-Liter-Sechszylinder von Hondas Motorsport-Abteilung HPD. Genaue Leistungsdaten gibt es nicht. Wir rechnen mit mindestens 600 PS.

Ein modularer Baukasten hinter den Sitzen soll eine Vielzahl von Motoren ermöglichen. Welcher letztendlich im 003 steckt, das entscheidet der Kunde. Den verpackt Glickenhaus in einer Carbon-Hülle, die aussieht wie das Ergebnis einer schmutzigen Liebesnacht zwischen Ferrari Enzo, Lamborghini Veneno und einer LMP1-Mätresse.

Glickenhaus beim 24-Stunden-Rennen

Nach der Messe startet ein SCG 003C beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Wir wünschen Glickenhaus mehr Glück als 2012. Damals versagte die Elektro-Unterstützung KERS seines P4/5 Competizione und es gab einen Brand bei einem Boxenstopp. Ohne diese Schwierigkeiten wäre es vielleicht sogar für die großen Hersteller knapp geworden.

Die Carbon-Flunder ist der Nachfolger des P4/5 Competizione, ein Langstrecken-Rennwagen mit Straßenzulassung und Ferrari-Basis
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Hinter den Sitzen steckt ein Honda-Rennmotor mit 3,5 Litern Hubraum und sechs Zylindern
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Mit einem Baukasten-System will Glickenhaus verschiedene Motoren ermöglichen
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Etwas Enzo, etwas Lambo, ein bisschen LMP1: Die Carbon-Hülle des SCG 003S
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Die Luftkanäle sollen für viel Abtrieb sorgen
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
An dieser Stelle trägt die Rennversion einen größeren Spoiler
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Viel Carbon und wenig Gewicht: Der Innenraum des 003
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Bremsanlage mit Festsattelkolben und Luftzufuhr aus Carbon
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Honda-V6 mit SCG-Label und 3,5 Litern Hubraum
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Der Vorderbau des SCG-Renners
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Rennversion: Der SCG 003C
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
Technisch sollen sich SCG 003C und 003S kaum unterscheiden
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus
So startet Glickenhaus Auto in wenigen Wochen am Nürburgring
Quelle: Scuderia Cameron Glickenhaus